Romane & Erzählungen
Akosua-Am Sonntag geboren - Teil 1

Traurige Stille

Akosua!...Akosua!...

Es war mitten in der Nacht, als mich eine Stimme unsanft aus dem Schlaf riss.

Es war meine Mutter ,die wollte, dass ich aufstehe.

Akosua es geht los..du musst aufstehen, sonst verpassen wir das Auto noch!

Obwohl ich totmüde war ;raffte ich mich hoch und versuchte mich irgendwie munter zu kriegen.

Ich kam mit mühe und not aus dem Bett .

Bereitete mir eine Schüssel mit Wasser vor und warf mir das eiskalte Wasser regelrecht ins Gesicht.

Brr...war das kalt! ok jetzt bin ich wach ,dachte ich mir und schleppte mich wieder in mein Zimmer ,um mich anzuziehen.

Ich suchte mein schönstes Kleid raus und legte es ordentlich auf mein Bett, dann nahm ich noch meine kleine Puppe ,die auf meinem kaputten Kissen lag und drückte sie so gut es ging an mich.

Sie war mir immer sehr wichtig.Ich habe sie Amali gennant ,das heißt Hoffnung.und genau das brauchten wir jetzt auch.

Hoffnung! ...Hoffnung das alles gut gehen wird...Hoffnung ,dass uns nichts passiert...Hoffnung dass wir ein schönes Leben haben werden.

Ich stopfte sie in meinen schon viel zu vollen Rucksack und versuchte ihn zu zukriegen.

Ah! endlich geschafft! Dann kann ich mich jetzt ja fertig machen.

Während ich noch mit mir selbst kämpfte, packte meine Mutter die letzten Kleinigkeiten zusammen und sah sich noch einmal gut um, ob sie an alles gedacht hatte.

Kaum hatte ich mir mein Kleid angezogen ,so kam meine Mutter auch schon in mein kleines Zimmer ,nahm mich   an die Hand und wir wollten aufbrechen.

Kurz vor der Tür stoppte sie .Hast du sie mitgenommen? fragte sie und warf mir dabei einen ernsten Blick zu. Was ?fragte ich nun hellwach.

Die Statue !sagte sie mir energisch.

Oh ich hol sie...ich rannte so schnell ich konnte in mein Zimmer ,riss eine Schublade auf wühlte ein  bisschen zwischen zerfetzten Stoffresten und staß irgendwann auf etwas festes.

Die Statue war ein kleiner Elefant aus Holz -in ihm war gerade mal so viel Platz, dass unser ganzes Geld reinpasste.

Meine Mutter hatte sie einmal auf einem Basar gekauft.

Ich habe sie! rief ich meiner Mutter zu und rannte schnell zu ihr.Gut, dann müssen wir auch los!.

 

Wochenlang hatten wir uns auf diese eine Nacht vorbereitet ,alles abgesprochen und durchgeplant doch im Endeffekt, lief doch nicht alles so wie wir es und vorgestellt hatten...

 

Es war eine sehr dunkle Nacht...die wenigen Lichter in unserer kleinen alten Straße brannten mit ihrer letzten Energie.

Es war erschreckend leise...Das Einzige was zu hören war ,waren die Grillen die  ihr letztes Lied sangen.

 

Ich stolperte die kaputte Straße entlang, die sich unendlich lang hinzog.

Ich versuchte nicht hinzufallen, was sich aber als sehr schwer erwies ,denn ich hatte einen sehr schweren Rucksack meinem Rücken, der mich ständig nach hinten zog..

Nach einer langen Stunde schienen wir bald da zu sein.

Bald haben wir es geschafft sagte meine Mutter mir.

Ist gut. antwortete ich leise.

Auf einmal überkam mich ein komisches Gefühl...

Ich wurde von einem Moment auf den Anderen sehr traurig...

Ich wusste, jetzt geht es los..Ein Neuanfang beginnt!Wir fahren nach Europa ! Dort werden wir bestimmt ein großes Haus haben und viel Geld! Wir werden nicht mehr Hungern müssen und die Dürren, die es hier gibt ,wird es dort auch nicht geben!

Alles wird bestimmt sehr schön!

Aber ich wusste auch, ich verlasse mein zwar kaputtes ,aber auch irgendwie schönes Niger...