Gedichte
Goldmarie

Im Märchenland, die Goldmarie

ist eine schöne Maid,

alle Prinzen mögen sie,

in ihrem Glitzerkleid.

Doch  Marie, so jung und zart,

will nichts von ihnen wissen,

auch nicht von Herrn Drosselbart,

möcht nur den Frosch noch küssen.

Der wohnt im Schloss vom Märchenland,

hat Porsche, Boot und Pferd,

verspricht ihr Ruhm und allerhand,

Dinge von großem Wert.

Das freut natürlich Goldmarie,
gibt sich Herrn Frosch gleich hin,
jede Frau beneidet sie,
als neue Königin.

Weil sie Herrn Frosch nicht richtig küsst,
wirft der sie an die Wand,
im Märchen es zwar anders ist

sie bricht sich Bein und Hand.
 

Als Ehemann und ihr Gemahl,

schlägt er sie grün und blau,

mit den Fäusten jedes mal,

ist schließlich seine Frau.

Goldmarie, als Pechmarie,

ist oft in großer Not,

ihre Schreie hört man nie,

ist sie nun deshalb tot?

Am Kiosk heut vom Rumpelstiz,

auf allen Titelseiten,
sieht  man ihr Bild, liest die Notiz,
sie starb ohne zu leiden.

Es brach sofort ihr das Genick,

beim Treppen runtergehen,

welch großes  Missgeschick,

hatte zwei Stufen übersehen.

Froschkönig, der Ehrenmann,

wird von allen nun bedauert,

jeder am Grab sehen kann,

wie sehr er um sie trauert.

(C) Martina Wiemers

Titelbild :kostenloser Clipart/Google