Kp. 1 Sera
                                               Sera
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 Es war schon spät und alle schliefen, aber Sera wollte nicht einschlafen, vielleicht geht Heath schon wieder weg und aus irgendeinem Grund hatte sie Angst davor.
Sie hielt die Augen geschlossen und lauschte. Aber Sera hörte nichts. Sie öffnete die Augen einen Spalt und sah zu Heath´s Schlafplatz, aber er war nicht da.
Sera erschrak und setzte sich auf, wo ist der Dreckskerl schon wieder hin gegangen. Schnell sprang sie auf und schlich zu den Bäumen, verdammt wo is der hin. Sie ging weiter in den Wald um nach Heath zu schauen „Heath?“ flüsterte sie. „Heath, wo bist du?“
Keine Antwort. Sera wartete kurz und ging dann noch weiter, bis sie ein Knacksen hörte. Heath! Schoss es ihr sofort durch den Kopf, aber es war nur ein blöder Vogel. Sera wollte zurück, wusste aber nicht in welche Richtung die Lichtung war. Na toll jetzt hast du dich Verlaufen, du Blödie wieso kannst du dir nie was merken. Schimpfte sie sich in Gedanken.
Sera ging einfach in die Entgegengesetzte Richtung. Da packte sie jemand von hinten und riss sie herum „Was machst du denn hier?“ fuhr sie Heath an. Sera sagte nichts sondern umarmte ihn. „Ich dachte du wärst abgehauen!“ rief sie. Heath befreite sich aus ihrer Umarmung. „Wieso sollte ich abhauen?“ fragte er. Sera starrte auf ihre Füße, obwohl sie nichts sehen konnte. „Komm wir müssen zurück.“ Meinte er und ging voraus.
 Die Lichtung war nur ein paar Meter von ihr entfernt gewesen und Sera ärgerte sich, weil sie sie nicht gesehen hatte.
„Was hast du da eigentlich gemacht?“ fragte sie.
„Nichts.“ Sagte er genervt.
„Wieso bist du eigentlich so stinkig?“
„Stinkig?“
„Ja, stinkig.“
„Ich bin nicht stinkig.“
„Doch bist du.“
Sera fing an zu lachen. „Wieso lachst du jetzt.“ stöhnte Heath.
 Sie grinste ihn an und legte sich auf ihr provisorisches Bett. „Keine Ahnung“, sagte Sera achselzuckend, „Ich find´s lustig.“
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Sera war immer noch wach es waren bestimmt nur noch wenige Stunden bis Fayzah alle weckte. Sie sah zu Heath rüber, aber diesmal lag er da und schaute nach oben.
 „Wieso waren du und deine Schwester in Gen?“ fragte er ohne Sera anzuschauen.
„Wieso fragst du?“ sagte sie.
„Jeder der in Gen Lebt wurde entweder Verbannt, ausgestoßen oder ist ein Flüchtling. Also, was seid ihr?“
„Verbannt, unsere Mutter hatte etwas verbockt mehr wissen wir nicht und so wurde sie eben verbannt.“
 „Und wieso bist du dann auch in Gen?“
„Ich bin ihre Schwester und da unsere Mutter gestorben ist wussten wir nicht wohin und lebten eben bei den anderen in Gen.“
„Tut mir leid.“
„Was?“
„Das mit deiner Mutter.“
„Oh, naja ich hab sie ja gar nicht richtig gekannt.“ meinte Sera „Was wolltest du eigentlich in Gen?“
„Ich war auf der Durchreise.“ Sera schaute ihn genervt an. „Gut, ich war auf der Flucht.“ „Wovor?“
„Vor meinem Vater.“
„Was hast du gemacht.“ Heath sagte nichts. „Ach komm, ich hab dir auch meine Geschichte erzählt.“
 „Ich hab meinen Vater bestohlen, aber es war eigentlich meines. Dann hat er es jedem in der Stadt gesagt und die wollten mich dann wegsperren, also bin ich abgehauen.“
„Was hast du gestohlen?“
 „Kann ich nicht sagen.“
„Und wieso bist du dann nicht einfach in eine andere Stadt und hast da ein neues Leben angefangen?“ „Weil mein Vater diese Sache unbedingt zurückhaben will und mich ständig verfolgt, aber dann wollte ich nach Gen, weil er Angst davor hat.“
 Sera kicherte „Wie kann man vor Gen Angst haben, es ist der freundlichste Ort den es gibt.“
„Du meinst WAR.“ verbesserte Heath sie.
„Hm.“ machte sie und rollte sich zur Seite.