Fayzah
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Schreckhaft setzte ich mich in meinem Bett auf, als die Alarmglocken der Stadt läuteten.
Ich sah zu meiner kleinen Schwester hinüber, die schon mit ihrem Dolch an der Tür wartete und ängstlich zitterte. Schnell sprang ich aus meinem Bett, schnappte mir meinen Dolch und meinen Gürtel mit dem Schwert darin und sprang an Sera´s Seite.
„Auf drei.“ Flüsterte ich zu ihr.
Leise zählten wir, dann stießen wir die Tür auf und rannten mit gezückten Waffen aus dem Haus. Draußen herrschte ein einziges Chaos, schwarze Gestallten mit Feuerroten Augen und einem Körper aus Nebel griffen an. Ich hörte Schreie ein paar Menschen lagen zuckend am Boden.
„Los komm!“ rief ich meiner Schwester zu, packte sie am Arm und rannte durch die Gassen in die Mitte der Stadt wo ein großer Turm stand. Sera stieß mit dem Fuß die morsche Holztür auf und rannte die lange Wendeltreppe entlang. Ich folgte Sera, immer einen Schritt hinter ihr. Stolpernd kamen wir in dem unterirdischen Bunker, der Stadt an und kamen keuchend auf die Beine.
 Es war noch niemand da, deswegen zündete ich eine, der am Boden stehenden Kerze an und lehnte mich an die kühle Erdwand des großen Kellers, er war riesig sodass mehr als 40 Leute Problemlos Platz darin fanden an den Seiten waren einige Eingänge zu sehen die den Keller mit den Wirtshäusern der Stadt verband, denn unsere Bürgermeisterin, wollte nicht das Reisenden etwas zustößt sie sagt immer: „wenn wir einen Todesfall haben, wird niemand mehr die Stadt besichtigen wollen.“ Obwohl nie jemand hier freiwillig übernachten würde, denn unsere Stadt ist extra für Leute die Verbannt worden sind errichtet worden.
 Wie immer schaute ich mich um, in einer Ecke waren Lacken gestapelt, damit man nicht auf dem dreckigen Boden sitzen musste und eine Falltür in der Mitte des Raums wo Lebensmittel gelagert wurden, falls man Hunger bekam.
 Nach einer Zeit kam ein Junge in den aus den Tunneln in den Raum, er Humpelte und hatte eine tiefe Schnittwunde an seinem Bein.
 Sein Arm war mit mehreren, jedoch kleinen Schnitte übersät. Der Junge sah zu mir auf und meinte: „Könntest du mir helfen?“ und deutete dabei auf seine Blutige Wunde am Bein. Ich war es schon gewöhnt Blut zu sehen, aber ich spürte immer noch einen leichten Brechreiz beim Anblick von frischen Wunden.
Der Junge setzte sich an die Wand und streckte dabei das kaputte Bein von sich weg.
Ich holte schnell eine Pinzette aus meiner Tasche und kniete mich hin.
Langsam holte ich die einzelnen Erdstückchen raus.
„wer war das?“ fragte ich ihn, schaute ihn aber nicht an. „die Schatten, wer sonst?“
 Es war schon fast Alltag, das wir von den Schatten überfallen wurden. Daher wusste ich das Schatten nie Waffen benutzten und diese Wunde kam bestimmt nicht von einem der Schattenwesen, im Gegensatz zu seinen Wunden am Arm. Irgendetwas stimmt mit dem Jungen nicht, aber ich dachte nicht länger darüber nach, sondern setzte mich neben ihn, und sah ihn genauer an er hatte pechschwarze Haare, das ihm wirr um den Kopf flog, braune Augen, er war in meinem Alter, aber ich hatte ihn noch nie im Dorf gesehen.
„Ich bin Heath.“ sagte er.
„Fayzah.“ entgegnete ich knapp.
„woher kommst du?“, ich merkte wie Heath mich anstarrte, „weil du aus den Tunneln kommst."
Er blieb kurz stumm, so als müsste er nachdenken wo er herkam „aus Mare.“ sagte er schließlich. Ich hatte noch nie in meinem Leben jemanden von der Küste gesehen. Ich musterte ihn, er sah nicht anders aus als andere Leute, außer dass er braunere Haut hatte. „Wie bist du hierhergekommen?“ fragte ich dann.
 „Durchreise.“ entgegnete er. „werdet ihr jeden Tag von denen angegriffen?“ fragte er schließlich und zeigte nach oben. „Nein, am Tag kommen sie nie, nur Nachts und dann auch nicht immer, aber zurzeit sind sie ziemlich oft da.“ meinte ich.
„wieso ist der Bunker unter der Erde?“
„keine Ahnung, wahrscheinlich weil er so weniger Platz wegnimmt.“ Meinte ich und zuckte mit den Schultern.
„hm und wie soll das uns dann vor den Dingern schützen?“ fragte er.
Ich seufzte „Magie.“
Heath schaute Stirn runzelnd drein und drehte sich dann auf die andere Seite, er wollte anscheinend nicht mehr reden, also drehte ich mich auch um und schlief ein.
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 Als ich wieder aufwachte war Sera gerade dabei dem Jungen das Bein zu verbinden, es war noch kein anderer Mensch hier und es kam auch keiner aus den Tunneln. Ich ging zu der Falltür in der Mitte des Kellers und bediente mich an den Lebensmitteln die man hier lagerte, und ging damit zurück zu den anderen.
 Meine Schwester nahm mir gierig das Brot aus der Hand und biss ein großes Stück davon ab, bevor sie sich wieder daranmachte den Verband um Heath´s Bein zu wickeln.
 „so, fertig.“ sagte Sera mit vollem Mund und stopfte das Ende des Verbands in die Bandage
„Ich glaub es kommt niemand mehr.“ meinte Heath, „wir sollten lieber schlafen.“ und schaute dabei zu den Tunneln, bevor er es sich auf der Erde gemütlich machte.
Ich konnte nicht schlafen, deswegen nahm ich mein Stück von dem Brot und kaute lustlos darauf herum.