Einleitung
Es liegt an jedem selbst
was er zu fühlen gewillt ist
viel Freude beim lesen
Du faules LUDER
Tatort dieser tiefgehenden messerscharfen Worte war der Bürgersteig einer belebten Straße, wo diese prasselnd purzelten. Sie waren nicht zu überhören.
„Du faules Luder“  sprach die ältere Dame zu einer Frau.
Die sichtlich gerade in ein Gespräch mit ihr verwickelt war. Die ältere Dame lächelte verschmitzt dabei. Â
Eine  blinde Passantin die durch Zufall gerade fast auf gleicher Höhe dieser Beiden vorüber streifte konnte zwei Situationen sehr gut nachfühlen ohne etwas gesehen zu haben. Sie sieht mit ihrem Herzen.
Da war eine Person, die fast über diese Worte gestolpert ist. Sie kam forsch daher und kahm regelrecht ins trudeln, als sie diese Worte ungewollt mit wahrnehmen musste. Sie fühlte es wohl intensiv gleich nach, als habe man ihr selbst ein Messer ins Herz gestochen. Sie schüttelte den Kopf, über diese Unverschämter Wortkreation. „eine Liebe herrscht unter den Menschen!“ stammelte sie noch hervor.  Schockierenden Schrittes, welcher fast verkrampft wirkte, ging sie weiter ihren Weg und man konnte es erahnen, das sie sich nicht gleich wieder beruhigen konnte.
Die blinde Frau lächelte in sich hinein und dachte sich, du musst noch viel, sehr viel lernt in deinem Leben, auch  viel Ruhiger und Gelassener werde. Liebevoll sendet sie ihr ein Gedanke nach, als wolle sie sie in den Arm nehmen um sie zu trösten, ein klein wenig wenigstens. Doch sie war so schnell wieder verschwunden, wie sie aufgetaucht war. Â
Die beiden Gesprächspartner standen sich noch immer gegenüber, das Gespräch nahm sein Ende in einer lockeren Art, so wie  es die ganze Zeit verlief.
Die Blinde unbekannte Frau bemerkte jedoch, dass die jüngere Frau sich erst der Worte bewusst werden musste. Ein klein wenig, war sie wohl auch irritiert von diesen Anschuldigenden Worten. Jedoch nahm sie es erst einmal wie Nahrung in sich auf um später vielleicht diese zu verdauen, was sie in Wirklichkeit für ein Gewicht enthalten.
Sie trennten sich und jeder ging dann in seine Richtung weiter.
Man hatte das Gefühl, das sie sich freundschaftlich Begegnet sind.
War es nun Zufall oder Bestimmung, wer weiß das schon. Es war 1 Stunde später, da trafen sie sich ein einem Wartesahl einer Behörde wieder. Die blinde Frau, die diesen als zweite dann betrat,  platzierte sich als wusste sie, das sie neben der einen besagten ihren Platz hat, dort nieder.
Freundlich begrüßten sich beide vertraut,  als hätten sie schon immer Kontakt gehabt.
Irgendwie waren sie auch auf einmal in ein Gespräch verwickelt. Mitten drin viel es der Ersten auf das die Blinde das Gespräch mit der älteren Dame mitbekommen hatte. Denn sie versuchte das Gespräch auf diese Situation zu lenken, ohne das es irgendwie verkrampft wirkte, es floss so einfach in diese Gesprächsrichtung.
Die blinde Frau die sehr feinfühlig war, fragte zielstrebig klar und deutlich was sie so gerne von der Anderen wissen wollte. „Warum hast du erst gezweifelt an deinen Gefühlen, als du „du faules Luder“ bezeichnet wurdest.“ Sie antwortete ihr, als wolle sie es sich selbst auch noch einmal bewusst machen „Es war meine Hilflosigkeit die sich in mir sträubte und dann meldete sich auch noch das Dankbarkeitsgefühl. Sie hätte dankbar sein dürfen, dass ich ihr so viel abnehme, weil sie es nicht mehr kann und auch nicht gewillt ist es zu versuchen. Sie ist müde geworden, jedoch schaut sie Tag täglich aufs Neue nach dem Rechten, das genügt ihr. Darin scheint sie Befriedigung zu finden.“
In ihr erklingt ein Lied „ ein bisschen Spaß muss sein, dann ist die Welt voller Sonnenschein“ lächelnd und vollkommen gelassen sagte die Frau zur Blinden. „Ich denke die ältere Dame wollte mir damit sagen, sie ist gerne ein faules Luder, sie genießt es, das sie das sein darf. Sie hat und das können sie mir wahrhaftig glauben, ein sehr mühsames erfühltes schweres Leben gemeistert. Es sei ihr gegönnt
ihre Ruhe zu genießen, egal welchen Wortschatz sie benutzt.“
Die blinde Frau nahm die Hand der Anderen und sagte „Danke meine Liebe, so hast du mir doch gerade gelehrt, das ich richtig gesehen und verstanden habe, ohne etwas sehen zu können. Ich fühlte schon im Voraus das, was du mir hier gerade berichtet hast. Ich fühlte deine tadellose Kraft, die in dir wohnt und spürte wie du sie benutzt ohne sie zu beeinflussen. Du ließest in dir geschehen was geschehen wollte.“
„Es war nicht immer so…“ bekam die Blinde noch zur Antwort, bevor sie der Aufforderung nachkam und ins Sprechzimmer  ging. Die Verabschiedung wurde durch ein liebes inneres Gefühl der Dankbarkeit beim hingehen noch  abgesendet.
Lächelnd und glücklich sah man die Blinde auf ihren eigenen  Aufruf noch warten.
© 15.06.2012 Petra-Josephine