Anbrail Urthosa kehrt zurück und noch einmal müssen Liron , Fylla und Alexis einen Weg zur Rettung der Welt selbst finden.. 10 Jahre sind Vergangen und als neuer König des Bundes muss sich der Seher diesmal nicht nur mit seinen alten Feinden auseinandersetzen sondern auch mit all jenen im Rat die sich noch immer gegen den Frieden mit den Hostis stellen. Und letztlich ist vielleicht Liron selbst die größte Bedrohung von allen.
,, Natürlich wurde es gestohlen. Jetzt ergibt das alles langsam einen Sinn. So kann er es benutzen.“ , meinte Alexis mehr zu sich selbst als das er irgendjemanden ansprach als Liron und Fylla ihre Geschichte beendete.
Mittlerweile hatten sie sich in dem kleinen Gasthaus des Dorfes versammelt. So wie auch ein Teil der Bewohner die durch den Krach des Kampfes mit Dewins Mannschaft geweckt worden waren.
,, Wer kann was benutzen?“ , wollte Fylla wissen.
,, Die Sanduhr.“ , antwortete Zemas.
,, Was für eine Sanduhr ?“
Alexis stand vom Tisch auf an dem die anderen saßen.
,, Das ist der Grund aus dem ich hier bin. Ich bin dem ganzen seit einer Weile auf der Spur.“ , sagte er.
,, Seit wann ?“ , fragte Liron.
,, Etwa seit 10 Jahren. Mir fielen damals, nachdem ich zum Leiter der Dynastes-Akademie wurde, einige Aufzeichnungen aus den Archiven in die Hände. Aufzeichnungen aus der Zeit vor den drei Ländern. Aus der Zeit des alten Magierimperiums.
Darin wurde es zum ersten Mal erwähnt. Ein Artefakt mächtig genug Tod und Leben zu kontrollieren.“
Er schüttelte den Kopf. ,, Ich habe es als Gerücht oder falsche Übersetzung abgetan. Kein Magier ist Mächtig genug den Tod seinem Willen zu Unterwerfen.“
,, Ihr hättet damit zum Orden gehen sollen.“, sagte Fylla.
,, Wegen eines Gerüchts ? Damit der Orden am Ende noch alle Aufzeichnungen vernichtet ja? Aus Angst ?“ , antwortete Alexis wütend. Der Konflikt zwischen freien Magier und Ordensangehörigen war tief. Und wie die meisten Magier war Alexis nicht wirklich gut auf den Orden zu sprechen.
In seinem Fall jedoch wurde das noch die Tatsache verstärkt das er den grauen Orden für den Tod seines Vaters verantwortlich machte.
Eines Magiers, der sich mit Seelenmagie beschäftigt und dafür vom Orden getötet worden war.
Alexis Stimme wurde ruhiger. ,, Nein. Ich habe weiter gesucht. Hinweise gefunden. Und letzten Endes war ich mir sicher. Es konnte sich bei dem Artefakt nur um eines Handeln. Die Lebensuhr.“
Fylla lachte. ,, Ich habe euch ja schon immer für etwas seltsam gehalten. Aber das ? Ihr seid ja völlig Wahnsinnig. So etwas gibt es nicht.“
,, Ich habe es bereits gefunden.“ , antwortete Alexis ruhig. ,, Die Sanduhr mit der Asche eines gebundene Phönix. Den Schlüssel des Todes. Bedauerlicherweise war ich nicht der einzige der davon wusste.“
,, Was wollt ihr damit sagen ?“
,, Die Sanduhr ist mir… abgenommen worden. Und wenn ich mit meinen Vermutungen richtig liege von demselben Mann der auch das Buch gestohlen hat. Und wenn er euch eine Nachricht an der Ordensfestung hinterlassen hatte wissen wir auch in wessen Namen er handelt.“
,, Anbrail. Einer ihrer Anhänger hat auch Dewin und die Männer die ihr draußen bekämpft habt bezahlt.“ , mischte sich das Irrlicht ein.
Zemas schien es nun zum ersten Mal wirklich wahr zu nehmen. Unter welch seltsamen Umständen man doch alten Bekannten über den Weg lief überraschte ihn auch nach mehreren Jahrzehnten noch.
,, Das vermute ich auch. Zemas und ich verfolgen den Dieb schon eine Weile. Allerdings konnten wir ihn bisher nicht einholen. Wenn es eine Möglichkeit gibt auf all dies eine Antwort zu bekommen, dann müssen wir ihm diese Sanduhr wieder abnehmen. Und zwar schnell. Wenn meine Vermutung bezüglich des Buches stimmt, sollte unser unbekannter Freund keine Probleme haben herauszufinden wie er den Todesschlüssel benutzt.“
Sofort am nächsten Morgen machten sie sich wieder auf den Weg. Lirons Verletzung am Arm stellte für Alexsi Heilkunst keine Herausforderung dar, so dass er nicht fürchten musste die anderen Aufzuhalten. Langsam schien sich alles zu Verdichten. Die Zusammenhänge wurden klarer. Aber trotzdem. Es blieben immer noch zu viele Fragen.
Er sah in den Spiegel den er am Brunnen in Grauhafen bekommen hatte. Glühende Augen starrten ihm entgegen. Viel zu viele offene Antworten.
Sie durchwanderten die weiße Einöde Ravens mittlerweile schon seit Stunden ohne auch nur einen einzigen Hinweis darauf zu finden ob sie Alexis Fremden überhaupt noch folgten.
Wäre da nicht Zemas der ihnen aus der Luft aus einem Überblick verschaffte sie hätten keine Chance gehabt dem Magier der die Sanduhr und vermutlich auch das Buch gestohlen hatte, zu folgen. Der Drache konnte die Magie des Zauberers selbst noch aus der Entfernung verfolgen.
Es gab nichts weiter zu tun als einen Fuß vor den anderen zu setzen und dabei möglichst darauf zu achten nicht in eine Schneebedeckte Kule zu treten und zu stolpern.
Und auch die Gespräche wurden je länger sie hier draußen waren immer kürzer und einsilbiger.
Alexis sprach Liron allerdings auf etwas an das ihn schon Beschäftigte seit Liron ihm seine Geschichte über die Reise nach Grauhafen gehört hatte.
,, Hast du eine Ahnung was mit dir passiert ist ? Ich meine am Brunnen.“
Liron konnte nur mit dem Kopf schütteln. ,, ich habe keine Ahnung. Es war…seltsam. Ich kann mich nicht einmal richtig erinnern. Wieso hast du eine Vermutung?“
,, Du warst in Licentia vor Zehn Jahren der Magie-Quelle ausgesetzt. Ich kann nur mutmaßen was das für einen Menschen wirklich bedeutet. Aber die Quelle stellte einen Übergang zwischen unserer Welt und der Dunkelheit dar in der die Verschlinger leben. Und darin waren alle Macht und das Wissen der alten Magier gespeichert. Und wenn es einen Übergang darstellte könnte auch….“
Er kam nie dazu den Satz zu beenden den in diesem Moment stürzte sich Zemas vom Himmel und landete, flügelschlagend eine Wolke aus Schnee aufwirbelnd, vor der kleinen Gruppe.
,, Da ist Irgendjemand.“ , sagte der Drache.
,, Was ? Der den wir suchen ?“ , wollte Fylla wissen.
,, Nein. Jemand anderes, da bin ich mir sicher .Aber…“
,, Aber ?“
,, Er scheint hierher Unterwegs zu sein.“
Tatsächlich hatte Zemas sich nicht geirrt. Wenige Minuten später kam ein Mann in Sichtweite der ihnen, in einen dunklen Pelzmäntel gehüllt, Zuwinkte und sofort seine Schritte beschleunigte um sie einzuholen.
Als er näher kam traute Liron seinen Augen nicht. Aventus Rexin. Was machte der hier draußen und vor allem so weit von Licentia entfernt?
Rexin keuchte als er sie endlich einholte. Der Ratsherr war eben selbst für einen Magier nicht mehr der Jüngste. ,, Ich hätte nicht erwartet ,“ er schnappte nach Luft , ,, euch hier draußen zu finden.“
Liron trat dem Mann in den Weg. Er hatte seine Vision über ihn nicht vergessen. Das hier war alles nur kein Zufall. Und es war Zeit ein paar Antworten mehr zu bekommen.
,, Ehrlich gesagt bin ich weniger Überrascht. Ich weiß das ihr irgendetwas hiermit zu tun habt. Also raus damit.“
Der alte Ratsherr schaute verwirrt. ,, Er hat doch niemanden etwas getan , oder ?“ , fragte er.
,, Wer ?“ , wollte Alexis wissen.
Liron glaubte die Antwort fast mit Händen greifen zu können…. Wer hatte gefehlt als vor nun beinahe einem Monat die Aufnahme der Hostis offiziell gemacht wurde?
Agenir, der Sohn von Aventus . Ebenfalls ein Magier. Liron hatte ein paar Mal mit ihn gesprochen, jedoch hatte er immer distanziert gewirkt und im Gegensatz zum älteren Rexin interessierte er sich nur wenig für die Politik Licentias.
Aber… Das gab es doch einfach nicht…War das wirklich die Lösung? Während sie die ganze Zeit einem Phantom hinterher gejagt waren…
,, Euer Sohn hat sich Anbrail angeschlossen, richtig ?“
,, Nein, aber…“ Aventus fing sich sofort wieder. ,, Gerret hatte Recht als er damals meinte vor einem Seher hat man keine Geheimnisse.“
,, Moment mal. Soll das bedeuten wir sind durch die gesamte bekannte Welt gereist obwohl er die ganze Zeit wusste was los ist?“ , fragte Fylla. ,, Und wir verfolgen grade Agenir quer durch Raven ?“
,, Ihr müsst verstehen , ich glaube er weiß nicht was er tut.“ , verteidigte sich Rexin.
,, Ich glaube er weiß ziemlich genau was er tut.“ , warf Alexis ein. ,, habt ihr überhaupt eine Ahnung was Agenir getan hat ?“
,, Natürlich weiß ich das. Er hat eine Festung des grauen Ordens Überfallen. Und er hat sich verändert…Er..“
,, Aventus. Er hat etwas sehr viel gefährlicheres getan als nur ein altes Zauberbuch zu stehlen.“ , unterbrach ihn Liron.
,, Er hat die Macht über Leben und Tod vermutlich jetzt grade in seinem Besitz.“ , antwortete Alexis trocken.
Das schien gesessen zu haben.
,, Aber…“ Liron konnte Aventus Rexin kaum wiedererkennen. Der sonst so Wortfeste Politiker und Magier schien plötzlich kaum mehr seine Sprache zu finden. Der letzte Satz von Alexis schien ihn mehr zu verunsichern als er zeigen wollte.
,, Aventus. Wenn Agenir zu einer Bedrohung geworden ist müssen wir ihn aufhalten.“
Der Mann schien sich erneut zu fangen. ,,Natürlich. Nur wenn es eine Chance gibt… last mich erst mit ihm reden.“
,, Damit habe ich kein Problem. Vielleicht lässt er sich ja zur Vernunft bringen. Das wäre mir ohnehin lieber. Aber dazu müssten wir ihn erst einmal finden. Ihr wisst vermutlich auch nicht wo genau er hin will?“ , fragte Liron. Möglicherweise war es doch gut, dass ihnen Aventus hier draußen über den Weg gelaufen war. Wenn es eine Möglichkeit gab das ganze friedlich zu regeln wäre, dann wollte Liron es versuchen. Aber eine Sache machte ihm noch zu schaffen.
,, Aber Agenir leidet nicht an Magiebrand , oder ?“
,, Er.. hat irgendetwas getan. Irgendwie hat er sich selbst zu einem Leiter für Magie gemacht. Ich will überhaupt gar nicht wissen wie, ich habe ihn lediglich danach gefunden…
Der Geruch von verbranntem Fleisch stieg ihm sofort in die Nase als er die Tür öffnete.
Irgendetwas war hier schiefgegangen. Agenir hatte sich immer schon abgesondert aber seit neustem war es noch schlimmer als sonst. Man bekam ihn kaum noch zu Gesicht und meist hielt er sich in einer Hütte in den Wäldern vor Licetnia auf. Ein Wald dessen Bäume in einem exakten Kreis um die Hütte wie Streichhölzer umgeknickt waren.
Sobald Aventus diesen Kreis sah der beinahe die Fläche einer kleinen Stadt einnahm konnte er die Magie in der Luft spüren. Als er die Hand hob um selbst einen Zauber zu wirken Schlugen Funken aus dem Nichts und versengten ihm die Haut. Was immer hier geschehen war, es war sicher nichts Gutes.
Die Bretter aus denen die einfache Hütte gezimmert war hatten einst dicht aneinander gestanden. Nun jedoch waren sie verbogen und durch die lücken zwischen ihnen fielen Sonnenstrahlen und tauchten das innere in Zwielicht.
Erloschene Bannperlen lagen vor der Tür und rollten bei Seite als Aventus diese öffnete.
Er nahm eine davon in die Hand und betrachtete sie kurz.
Bannperlen wurden benutzt um eine Barriere gegen Magie aufzubauen, entweder um sich vor Zaubern abzuschirmen oder aber um einen eigenen Zauber einzudämmen. Nun. Es hatte nicht funktioniert. Was auch immer hier passiert war hatte die Bannwirkung zunichte gemacht.
Im Mittelpunkt der Hütte und damit der Zerstörung stand, immer noch intakt, ein steinernes Becken. Aventus bahnte sich einen Weg durch die Trümmer die wohl einstmals die Einrichtung gebildet hatten, zu dem Becken.
Schwarze Splitter eines Glasartigen Materials lagen darin verstreut. Und immer noch glomm darin ein Funke der Magie.
Er nahm einen der Splitter in die Hand. Jeder Magier kannte die Geschichten über diese Gegenstände. Über ihre Macht.
Was hier in Trümmern vor ihm lag war ein Seelenstein. Mochten die Götter wissen woher Agenir den hatte.. .aber… wenn der Stein zerstört worden war, hatte sich die Energie entladen. Dabei wäre die Zerstörung allerdings viel größer sein müssen, es sei denn…
,, Agenir ?“
Alles blieb ruhig. Wenn es hier einmal Vögel gegeben hatte welche die Stille hätten unterbrechen können so waren sie wohl mittlerweile tot.
Er rief noch einmal.
Doch dort bewegte sich etwas unter den Holztrümmern. Eine Hand arbeitete sich aus der Zerstörung heraus.
,, Ab diesen Tag war er nie wieder der selbe. Er hatte die Energie eines Seelensteins aufgenommen. Das hat ihn verändert.“ , schloss Aventus.
,, Verändert ?“ , fragte Alexis. ,, Nicht getötet ? Das hätte es wohl eigentlich sollen. Die Energie eines Steins ist viel zu groß für einen Menschlichen Körper, selbst wenn ein Teil davon immer noch freigesetzt wurde… Es würde seinen Körper zerstören.“
,, Wer nicht bereit ist den Preis für Macht zu zahlen…“ , begann Liron.
,, .. der ist lediglich feige.“ , ergänzte Aventus. ,, Ich habe Bande gefertigt die ihn vor seiner eigenen Macht schützen sollten. Ihm zumindest Zeit verschaffen sollten. Vielleicht war das ja ein Fehler.“
,, Ich glaube ihr habt das Richtige getan. Egal was jemand getan hat oder tun wird. Niemand verdient es einfach zum Sterben zurückgelassen oder dem Tod überantwortet zu werden. Niemand. Schon gar nicht jene die Wichtig für uns sind.“
Liron drehte dem alten Zauberer den Rücken zu. Die Sonne stand bereits wieder tief am Horizont.
Die Tage hier oben waren kurz. Und sie würden vermutlich noch kürzer werden.
,, Gibt es in der Nähe irgendwelche Siedlungen ?“ , fragte Fylla an Zemas gerichtet.
,, Wir sind nicht weit vom Skjalfjord entfernt. Dort gibt es eine größere Siedlung. Mit etwas Glück kommen wir noch vor Anbruch der Dunkelheit dort hin.“
,, Dann hoffen wir mal das wir morgen mehr Glück haben.“
EagleWriter Re: - Zitat: (Original von kkm1979 am 28.07.2012 - 12:17 Uhr) Die Entwicklung ist mehr als interessant : ) LG kkm :) Und danke sehr da lg E:W |
EagleWriter Re: - Zitat: (Original von EwSchrecklich am 25.09.2012 - 21:44 Uhr) Wieder sehr schön geschrieben :D lg Danke sehr hier ^^ |
EwSchrecklich Wieder sehr schön geschrieben :D lg |