Kurzgeschichte
Leben und Tod

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"Leben und Tod"
Veröffentlicht am 08. Juni 2012, 40 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

Das Schreiben von Geschichten sowie die Musik sind meine Leidenschaften, die ich nie messen werde. Ein Wort kann viele Gedanken fassen. Ein Lied kann alle Emotionen ausdrücken. Beides können Geschichten von unendlichen vielen Bedeutungen, Wünschen und Träumen erzählen..... Beides ist unablässig um eine Geschichte mit all seinen Facetten erzählen zu können.:-)
Leben und Tod

Leben und Tod

Beschreibung

3 Kurzgeschichten, die von Leben und Tod handeln. Personen, die jeweils eine andere Geschichte über dieses Thema erzählen. Die Todesinsel- Auf der Jugendliche von einem Amokläufer gejagt und getötet werden. Diese Jugendliche erzählen von Angst und Leid. Das Liebesamulett- Ein Mädchen findet heraus, was mit ihrem Großvater zu Hitlers Zeiten geschehen ist. Die Rache- Die Geschichte aus der Sicht eines Amokläufers.

Nachwort

Ich habe diese Geschichten bereits einmal veröffentlicht und will einfach nur noch ein paar Meinungen dazu hören.

Viel Spaß beim Lesen!

LG

JayJay

Die Rache

Vorwort

 

Ich gehe die Straße entlang, als ich jemanden ganz in der Nähe schreien höre. Ein Schrei, den man auch noch nach ein paar Minuten hört. Den Schmerz in dem Schrei kann man nicht überhören, doch die Passanten, die hier entlang gehen, stören sich nicht daran. Gehen einfach weiter. Aber ich bin anders, ich kann nicht einfach weiter gehen, wenn jemand schreit. Vielleicht braucht die Person Hilfe. Meine Beine rennen in die Richtung, aus dem der Schrei gekommen ist. Sie tragen mich weg von der Straße und in eine Gasse. Eine Warnung schießt mir durch den Kopf. Dies ist eine gefährliche Gegend, an der man sich nicht aufhalten sollte. Doch ich ignoriere die Warnung, renne einfach weiter in die Richtung aus dem der Schrei gekommen war.

Da wieder erklingt der Schrei! Muss mich beeilen. Er klang noch qualvoller als der Erste. Ich bekomme eine Gänsehaut. Eine weitere Warnung. Und wieder ignoriere ich diese. Nach rechts und wieder links. Dann bin ich da. Sehe wie eine Hand voll von Leuten in meinem Alter sich um eine Person gestellt haben und auf ihn einschlugen.

"Hört auf!", rief ich ohne großartig darüber nach zu denken. In dem Augenblick hätte ich kehrt machen sollen. Vielleicht wäre dann alles anders gelaufen. Doch in diesem Augenblick dachte ich nicht nach. Habe einfach gehandelt. Die Personen, die diesen Mann verprügelten, drehten sich zu mir um. Es sind meine Mitschüler. Meine Klassenkameraden.

In meinem Gehirn machte es Klick und ich sehe alles vor mir, wie sie mich jeden Tag nach der Schule abfangen. Mich verprügeln. Mir Geld abknüpfen. einfach gesagt mir mein Leben erschwerten. Mein Leben in die Hölle verwandelten. Wegen ihnen bin ich Vorbestraft und hatte 200 Sozialstunden leisten müssen. Nur weil sie eine Wand mit Nazi- Sprüchen vollgesprüht haben und die Polizei gekommen ist. Alle haben behauptet, dass ich die Sprüche an die Wand gesprüht habe. Obwohl ich nur am falschen Ort zur falschen Zeit gewesen bin. Doch das konnte ich nicht beweisen. Sie haben mir einfach die Sprähdose in die Hand gedrückt, sodass die Polizei ihren Beweis hatten. Mich nur noch verhaften mussten. 

Meine Mitschüler kommen auf mich zu. Bedrohen mich. Wieder soll ich ihr Opferlamm spielen, doch diesmal wehre ich mich. Doch es hilft nichts.  Sie zwingen mich, den Mann weiter zu verprügeln, ansonsten würden sie mich töten. Den Mann drohen sie ebenfalls. Er soll mich anzeigen. Nur mich. Ansonsten stirbt seine Tochter. Ich weine. Mein Leben geht immer weiter Berg ab. Denn ich weiß, dass diese Anzeige mein Leben versauen wird. 

Und als wäre das nicht genug, erzählt mir mein Ex-bester- Freund, dass er mit meiner Freundin schläft, weil diese mich nicht mehr liebt. Sie hat mich verlassen. Mein einzigen Halt. In diesem Augenblick schwor ich mir Rache zu nehmen.

 

 

Die Zeit der Rache

 

Heute ist es so weit. Heute werde ich mich an meine Mitschüler rächen. Wegen ihnen bin ich ins Gefängnis gekommen. Wegen ihnen habe ich meine Freundin verloren, die mein einziger Halt gewesen ist. Wegen ihnen ist mein Leben so gut wie vor bei. Denn niemand stellt einen Täter ein oder läßt ihn in seiner Wohnung wohnen. Selbst seine Eltern wollten nichts mehr mit ihm zu tun haben. Obwohl er gar nicht gemacht hat. Aber sie glaubten ihm nicht. ICH bin das schwarze Schaf der Familie. Nur weil SIE mich zum Südenbock erklärt haben. Doch heute werde ich mich an ihnen Rächen. Ihnen Angst einjagen. Sie foltern, vielleicht sogar töten. 

Es ist eigentlich egal, was ich heute machen werde. Nach dem heutigen Tag werde ich nicht mehr Leben. Sie sollen bereuen, was sie mir angetan haben. Ich möchte die Reue und die Angst in ihren Augen sehen. Denn sie sind schuld an allem. Sie haben ein Leben auf dem Gewissen. Mein Leben.

Ich spüre pure Vorfreude. Sie werden mich nie wieder vergessen. Niemand wird mich vergessen. Ich muss lachen. Mein Lachen hallt durch den ganzen Raum. Meine Eltern haben mir eine Wohnung gemietet, als ich aus dem Gefängnis entlassen worden bin. Ich wollte mit ihnen reden, ihnen sagen, dass ich nichts gemacht habe. Einfach nur die Wahrheit erzählen. Doch als es soweit war, haben sie mich mit Abscheu in den Augen begrüßt. Dieser Abscheu hat mich verletzt. Vor allem bei meiner Mutter, mit der ich mich immer gut verstanden habe, war es sehr schmerzvoll. Nur weil diese Scheißkerle mich als Täter haben stehen lassen.

Doch heute würden sie dafür Büßen. Das steht fest. Heute ist der Tag der Abrechnung.

Ich gehe hinüber zu meinem Kleiderschrank. Öffne ihn und hole einen Silber Koffer heraus. Stelle den Koffer voller Erwartung auf den Tisch, der in der Küche steht. Voller Ehrfurcht, betrachte ich ihn. In diesem Koffer steckt meine Rache. Meine wunderbare Rache, die ich seit dem ich wieder auf freiem Fuß bin, geplant habe. Um nichts an diesem Tag falsch zu machen, habe ich mich natürlich informiert. Ich weiß genau, wo SIE heute sind. In welchem Klassenraum SIE sich befinden.  Auch weiß ich genau, wie ich entkommen werde. Ja, dieser Plan wird klappen. Doch nur diese Leute werden dafür Büßen müssen, die anderen werde ich im Zaun halten, jedoch nicht verletzen. Sie haben schließlich nichts mit der ganzen Sache zu tun.

Ich denke an SIE, die mein Leben zerstört haben. Mein ganzer Körper zittert vor verlangen, sie ein letztes Mal zu sehen. SIE mit dem Inhalt meines Koffers bekannt zu machen.  Hass auf meine alten Klassenkameraden entfacht und das Verlangen, mich an ihnen zu rächen verstärkt sich. Ich will sie leiden sehen, so wie ich im Gefängnis gelitten habe. SIE töten, so wie SIE mich getötet haben. Mein altes ICH ist wegen IHNEN verloren gegangen. ICH gehörte eigentlich nicht in diese Welt. Ich war damals zu mitfühlend, freundlich, nett und verabscheute Gewalt. Mein Charakter war ganz anders. Doch wegen IHNEN ist mein ICH eingegangen und hat nur noch ein verdorbenes Stück hinterlassen. Etwas, dass nur Rache will.

Ich sehe alles rot. Mein Blutdurst ist erwacht. Heute ist der Tag an dem ich Vergeltung ausüben werde. Heute ist der Tag an dem SIE bereuen werden, was sie mir angetan haben.

 

 

Die Vergeltung

 

Ich stehe vor der Schule und schaue ein letztes Mal in den Himmel. In den wunderschönen blauen Himmel, der sich gleich tief rot verfärben wird. Rot wie das Blut, was gleich fließen wird. Das ganz langsam auf den Boden tropfen wird. Tropf. Tropf.

Dieses Geräusch höre ich in meinen Ohren, wie ein Lied. Genau das wird es für mich werden. Eine Melodie. Die Melodie der Vergeltung. Ich gehe unbemerkt in die Schule. Niemand beachtet mich. Noch nicht. In wenigen Minuten werden sie mich beachten, schießt es mir durch den Kopf. Gleich ist es soweit... .

Blut... . Genauso wie das Blut rot ist sehe ich nur noch rot. Mein Blutrausch ist endlich erwacht. Ich lasse mich von ihr leiten. Überlasse mich ganz meiner Rache. Meiner Lust SIE zu töten. Sie zu foltern. Mir kommt es so vor als wäre ich auf Drogen. Mit meinen Gedanken da aber wieder auch nicht. Dieser Rausch ist betörend. Mehr als man jemals bei Sex haben kann. Dunkler irgendwie. Lass mich einfach von meiner Rache leiten.

Ich gehe in die Nische, die in der Nähe des Klassenraumes ist, in dem SIE sich befinden. Öffne meinen Koffer und hole die Waffe heraus. Lade sie und stecke die Munition in meine Jackentasche. Jetzt geht es los... . Endlich werde ich meine Rache bekommen. Ich lächel. Wenn SIE nur wüssten, was sie jetzt erwarten wird. Ich sehe ihre Angst beinahe vor mir. Kann mir vorstellen, wie sie mich gleich anschauen werden.. Voller Panik. Angst. Reue.  Und darauf freue ich mich. 

Ein letztes Mal überprüfe ich meine Waffe, ob mit ihr alles in Ordnung ist. Schließlich wird sie gleich das tun für das sie Erschaffen worden ist. Töten. Menschen zum Bluten bringen. Sie leiden lassen. Das ist die Aufgabe einer Waffe. Und meine Aufgabe ist sie zu betätigen. Ich werde der Auslöser für sie seien. Wieder lächel ich.

Dann trete ich die Tür ein und halte meinem alten Mathelehrer die Waffe an den Kopf. Freude. Ich freue mich, dass ich ihm Angst einjagen kann. Doch töten werde ich ihn nicht. Nein. Nur weil er mir immer schlechte Noten gegeben hat, weil er mich nicht leiden kann, töte ich keinen Menschen. "Ein Wort oder ich töte euch alle! Ein pieps und ihr werdet leiden.", rufe ich in die Klasse herein. Sofort ist es still. Schon komisch was eine Waffe bewirken kann.... .

"Joshua!", höre ich eine Stimme sagen. Aus tausenden von Stimmen würde ich diese erkennen. Sie gehört meiner Ex-Freundin, die mich betrogen hat und das mit meinem besten Freund. "Halts Maul, Anna!", spuckte ich aus.

"Aber.." Das ist ein Fehler mir zu wieder sprechen. Ich drehe mich um und feuere eine Kugel auf sie. Mitten ins Herz. Sofort ist sie tot. Eine Vergeltung habe ich ausgeübt. Fehlen nur noch 6 weitere.

Drehe mich wieder zum Lehrer, der mich entsetzt und voller Angst anstarrt. "Einige von euch werden heute sterben und diese Leute wissen ganz genau weswegen. SIE haben schließlich mein Leben versaut. Wegen IHNEN musste ich ins Gefängnis. Wegen IHNEN hassen mich meine Eltern, obwohl ich nichts gemacht habe!"

Ich höre jemanden mit dem Stuhl wackeln. Es ist einer von IHNEN. Ich schaue ihn an. Er rutscht hin und her. Schaut mich ängstlich an. Reue zeigt sich. ER bereut es mein Leben zu zerstört zu haben. Doch das bringt ihm heute gar nichts. Ich sehe rot. Meine Waffe richtet sich auf ihn, wie von ganz alleine. Ich ziele und schieße ihm ins rechte Bein. Er sinkt vor Schmerz zusammen. Den Schmerz, den ich die ganze Zeit hatte ertragen müssen. Das Blut quoll heraus. Ich sehe wie es auf den Boden tropft. Tropf. Tropf.

Noch mehr. Ich will noch mehr Blut tropfen sehen. Gerade will ich schießen, als der Lehrer sich auf mich stürzt. Drehe mich Blitzschnell um und erschieße ihn. Wieder tropft Blut auf den Boden und hinterlässt einen See aus Blut. Es gefällt mir. Mehr... .

Ich will mehr Blut. Schieße Wahllos durch die Gegend. Mehr Blut. Erschieße sie alle in der Klasse. Die Leute, die mein Leben versaut haben, ließ ich jedoch dabei am Leben. SIE wollte ich mir bis zum Schluss aufheben. SIe leiden sehen. Ihr Blut riechen... . Sehen, wie ihr Augenlicht erlischt. Einem nach dem anderen erschieße ich. Jedes mal schaue ich ihnen in die Augen und beobachte, wie ihr Licht erlischt.  ICH bin der letzte, den sie sehen werden..... .

Ich bin IHR Tod, so wie SIE mein Tod gewesen sind.

 

 

Der Tod

 

 

Der Tod ist schnell und grausam. Trifft einen total unvorbereitet. Aber es stört mich nicht. Nachdem ich meinen Blutrausch ausgelebt hatte, bin ich aus der Schule gegangen. Einfach so. Als sei nichts passiert. Mein Verlangen mich an die Leute zu rächen, denen ich es zu verdanken habe, dass mein Leben vorbei ist, ist verebbt. Ich spüre weder Reue noch Mitleid. Weder Schmerz noch Leid. Keine Liebe und kein Hass. Ich habe mein Verlangen mich an SIE zu rächen gestillt. Der Blutrausch ist vorbei und ich weiß, dass er nie wieder kehren wird. Denn ich bin befriedigt.

Die Waffe, die ich noch immer in der Hand hielt, lade ich ein letztes Mal auf. Setzte sie mir an den Kopf. Auch wenn meine Hand zittert. Denn ich weiß, dass die Dunkelheit mich nie wieder in Ruhe lassen wird. Ein letztes Mal denke ich an meine Eltern und wie sehr ich sie liebe.... .

Dann drücke ich ab. Und eine Millisekunde später wird es um mich schwarz. Spüre kein Schmerz und keinerlei Reue. Denn SIE haben es verdient zu sterben, genauso wie ich....

 

ENDE

Die Todesinsel

Eine Woche. Solange ist Sandra schon in dem Ferienlager auf einer kleinen Insel in Schweden. Als sie hier angekommen ist, hatte sie feststellen müssen, dass sie mit Wildfremden Menschen sich ein Ferienhaus teilen musste. Am Anfang hatte sie sich schwer getan, da sie ihr Mitbewohner erst genauer kennen lernen musste. Insgesamt hatte sie drei Mitbewohner. Ein Mädchen (Julia, 16 Jahre alt, sieht aus wie ein Modell mit Feuer auf dem Kopf und Smaragden als Augen) und zwei Jungen (Michael, 17 Jahre alt, Angeber und Johannes, 18 Jahre alt, Musiker, typisch Deutscher und immer freundlich).Doch inzwischen hatte Sandra sich mit allen angefreundet, besonders mit Johannes. Er war am Anfang etwas schüchtern gewesen, doch dies hatte sich inzwischen gelegt. Johannes war nach der Ansicht von Sandra ein Traum von Mann. Immer ein Gentleman. Michael hingegen war eher ein streitsüchtiger Junge, der sehr Intelligent war und auch ständig damit angab, dass er der beste in seiner Klasse war. Und das ging wiederum Julia auf die Nerven, sodass die beiden sich ständig streiteten. Julia war etwas egoistisch veranlagt und passte somit gut mit ihm zusammen. 

Sandra erinnerte sich noch an das erste Gespräch mit Johannes. Julia und Michael hatten sich am ersten Tag ebenfalls gestritten.

"Sind die immer so?", hatte Sandra zu Johannes gesagt, als sie nebeneinander standen und den Streit beobachteten. Johannes hatte genickt. "Immer! Streiten tun sie ständig und dabei sind die beiden beste Freunde, auch wenn es so aussieht, als würden sich die beiden gleich an die Kehle gehen." Mit großen Augen hatte Sandra Johannes angeguckt. "Oh Mann, du tust mir echt Leid! Bestimmt stehst du immer zwischen ihnen oder?" Wieder nickte Johannes zur Antwort. "Ja, sehr oft sogar, aber Partei ergreife ich nicht, dass wäre nur ungerecht dem anderen Gegenüber. Aber eigentlich bin ich eher für Michael, schließlich gewinnt er immer!"

Da haben die beiden aufgehört zu Streiten. Michael hatte die Hand gehoben und gejubelt. Julia hingegen funkelte Johannes an. "Na, danke auch! Gut zu wissen auf welche Seite du stehst!", hatte diese gefaucht. Wir anderen haben nur gelacht, als sie wie eine Eins aus dem Haus stürmte.  Mehrere Stunden hatte es benötigt bis Julia ihren ganzen Dampf abgelassen hatte. Bei Michael wohl bemerkt.

"Hey, Sun!", rief Johannes zu Sandra. Er hatte ihr den Spitznamen ausgesucht. Er hatte behauptet Sandra sei immer so gut gelaunt, dass dieser Name perfekt zu ihr passte. Sandra lief auf ihn zu und sprang in seine Arme. Dabei warf sie ihn um und schmieß Sand, der überall mal abgesehen vom Wald zu finden war, nach ihm. Dieser hob sie hoch und ging in Richtung Strand und Meer. Sandra wehrte sich, denn sie konnte sich denken, was gleich passieren würde. Johannes hatte vor sie mit ihren ganzen Klamotten ins Meer zu werfen, als Rache, dass sie ihn umgeworfen und mit Sand beworfen hatte. In dem Rache Modus, wie Sandra es nannte, machte er alles was er wollte. Alles.

Sandra strampelte weiter. Inzwischen waren sie beide am Meer angekommen. "Lass mich sofort runter!", rief Sandra Johannes ins Ohr. Doch anstelle einer Antwort, knurrte dieser. Sandra schlug aus Spaß nach ihm und dieser grinste gemein gefährlich. Er wird es doch nicht wagen..?, dachte Sandra gerade, als Johannes sie ins Meer warf. Sie tauchte auf und kreischte: "Na warte, wenn ich dich in die Finger kriege, wirst du etwas erleben!"  Johannes hatte sich bereits in Sicherheit gebracht und war in der Zeit, in der Sandra unter Wasser war, zum Strand gelaufen. Sandra rannte ihm hinterher und schmiss Sand um sich. Nach einiger Zeit, hatte sie ihn auf den Boden gepresst und saß auf ihm. Drohte ihm Sand in die Hose zu stecken, wenn er sich nicht ergibt. 

"Ich ergebe mich!" Da ließ Sandra von ihm ab und setzte sich neben ihn. Sie erinnerte sich nicht daran jemals so viel Spaß in einer Woche gehabt zu haben. Seit dem sie Johannes kannte, hatte sie nur noch Spaß. Sie mochte ihn wirklich. Aber wie sehr, wusste sie nicht. "Sandra?", fragte Johannes.

"Ja?" Sandra schaute ihn an. Es war komisch, wie sehr sie in mochte und nicht nur das, sie hatte inzwischen das Gefühl Johannes schon seit einer Ewigkeit zu kennen."Es ist komisch, aber ich...!"

Da hörten sie beide ein Schüsse, die aus der Richtung von dem Strand kam, an dem Julia und Michael mit andern Leuten eine Party feierten. Immer wieder hörten sie das Geräusch. Es wollte nicht mehr aufhören. Johannes und Sandra, so neugierig wie sie waren, rannten in die Richtung. Als sie fast beim Strand waren, kamen ihnen einige andere Jugendliche entgegen gerannt. Einer blutete am Arm. Sandra und Johannes waren wie erstarrt. Also hatte tatsächlich jemand geschossen und zwar auf Menschen. 

"Schnell, wir müssen hier weg!", sagte Johannes und zog Sandra am Arm. Sie rannten in den Wald. Vielleicht hatten sie da eine Überlebungschance. Rannten immer tiefer in den Wald in Richtung Kamp. Sie mussten die Leute dort warnen. Was mit Julia und Michael geschehen waren, wussten die beiden nicht. Aber Zeit zum Denken hatten diese sowieso nicht.

"Ich kann nicht mehr!", stöhnte Sandra und blieb stehen. Johannes schaute sich um. Aber der Mensch, der verückte Mensch war nicht in der Nähe. Die Schüsse klangen dafür zu weit weg, doch sie näherten sich ihnen. "Nein, wir müssen weiter!" Und zog Sandra weiter. Als sie im Kämp an kamen, sahen sie nur Leichen und Verletzte. Der Irre war hier anscheinend als erstes gewesen. Die Schüsse näherten sich ihnen. Sandra und Johannes versteckten sich in einem Busch. Sie wussten, dass der Irre sie leicht entdecken würde, doch fliehen konnten sie nicht mehr. Vielleicht hatten sie Glück und der Mörder übersah die beiden.

"Sun?", flüsterte Johannes. "Ja?" Sandra schaute ihn an. "Das was ich dir vorhin sagen wollte, war...!" Da hörten sie wieder einen Schuss wenige Schritte von ihnen entfernt. Sie legten sich auf den Boden, so würden sie nicht ein als zu leichtes Ziel abgeben. Wieder ein Schuss und die beiden können erkennen wie ein groß gewachsener Mann aus dem Wald trat. Den beiden den Rücken zu wandte.  Dann ging alles schnell. Johannes, der sich auf den Mann stürzte. Ihm versuchte die Waffe abzunehmen. Ein Kampf zwischen den beiden Männern.  Der Irre wie er einen Schuss abfeuerte und Johannes diesen Bewusstlos schlug. Johannes hatte den Kampf gewonnen und doch verloren, denn er war schwer verletzt. Sandra rannte zu ihm und hielt ihm im Arm. Tränen stiegen ihr auf. Sie liebte diesen Kerl, dass war ihr jetzt bewusst.

"Sandra, ich...!", fing Johannes an zu reden, doch Sandra hielt ihm den Mund zu. "Ich liebe dich Johannes, ich möchte das du es weißt!" Dann gab sie ihm einen Kuss und Johannes erwiderte diesen. Als sie voneinander los ließen, lächelte Sandra ihm zu. Sie wusste, dass er starb. Und da erschlaffte sein Körper und Johannes war tot. Ermordet von dem Irren, der mittlerweile gefesselt neben Johannes lag. Die anderen Überlebenden hatten anscheinend gesehen, dass Johannes ihn überwältigt hatte. Doch Sandra  konnte nur weinen. Nach einer viertel Stunde traf die Polizei ein und verhafteten den Mörder von etwa 30 Personen. Unter den Personen befanden sich Julia und MIchael, die am Strand, wo die Party statt gefunden hatte, gestorben waren. Sowie Johannes den Sandra geliebt hatte und dessen Verlust sie noch Jahr zu spüren bekommen wird.

Das Liebesamulett

Schulschluss. Das ist worauf die Schüler immer warten. Endlich kann man Nachhause und sich mit anderen Aufgaben beschäftigen. Wie zum Beispiel Fußball spielen mit Freunden oder shoppen gehen mit der besten Freundin. Jeder normale Schüler hofft, dass die Stunden bald zu Ende sind. Manche Schüler oder Schülerinnen erwarten zu Hause noch mehr  Dinge, die getan werden müssen. Noch mehr Arbeit, die erledigt werden soll. Denn wenn nicht, stapelt sich ein Haufen von Sachen, die man erledigen muss. Genauso ist es bei Ana Harley, die mit ihrem besten Freund Jeremy Meyer gerade das Schulgelände verlässt.

Denn in einer Woche wollen die Harleys den Dachboden renovieren, sodass Ana ein größeres Zimmer zur Verfügung hat. Das Haus der Harley ist nicht gerade klein, aber in keins der vielen Zimmer ist genügend Platz für Anas Staffeleien und ihr ganzer übriger Kram. Ihre Eltern und sie haben sich lange darüber unterhalten, welches Zimmer Ana bekommen soll. Für alle ist klar, dass Anas jetziges Zimmer nicht mehr genügend Platz bietet.

Und da hat Ana vorgeschlagen, dass sie ihr  neues Zimmer oben auf dem Dachboden haben kann. Natürlich nur, wenn es renoviert ist. Es hat zwar viele Dachschrägen und Balken im Raum, aber dafür genügend Platz. Anas Eltern haben sich mit der Idee ziemlich schnell angefreundet und Ana zugestimmt.

Da das Haus sehr alt ist und sogar Anas Großeltern in diesem Haus gelebt haben, ist der Dachboden mit alten Möbelstücken voll gestellt. Weswegen Ana heute die ganzen alten Sachen aussortieren soll. Jedoch nicht alle.

Denn ihre Mutter Juliana hat viele Erinnerungsstücke ihrer Mutter auf den Dachboden gestellt und von einigen will diese sich verständlicherweise nicht trennen. Schließlich sind das die Möbelstücke, die Anas Großmutter angehörten, bevor diese vor drei Jahren an Altersschwäche starb.

Ana erinnert sich daran, dass ihre Großmutter sie immer auf den Schoss genommen hat und ihr einige Geschichten aus ihrer Jugend erzählt hat. Auch erinnert sie sich, dass ihre Großmutter viel von ihrem Großvater erzählt hat. Ihr Großvater ist gestorben, bevor dieser seine eigene Tochter Juliana kennen lernen konnte. Doch nie hat ihr Großmutter erzählt, weswegen er so früh gestorben ist.

Aber vielleicht ist es auch besser so! Vielleicht ist dieser an einer fürchterlichen Krankheit gestorben. Wer weiß das schon?Ihre Muter jedenfalls nicht.

Auf jeden Fall soll Ana heute die ganzen Sachen aussortieren und da ihre Eltern auf Geschäftsreise sind, hilft Jeremy ihr bei dem ausmisten. Netterweis.

Sie hat ihn am Mittwoch im Unterricht gefragt und dieser hat sofort ja gesagt. Es macht auch viel mehr Spaß mit einem guten Freund den alten Sachen auf den Grund zu gehen.

Mittlerweile haben die beiden das Haus der Harleys erreicht und gehen gerade die Stufen zur Haustür hinauf. 

Ana schließt die Tür auf und lässt Jeremy ins Haus. Die beiden schmeißen ihre Taschen in irgendeine Ecke und gehen als erstes in die Küche. Zu erst etwas Essen, dann der Dachboden. Da Ana nicht gerade gut im Kochen ist, überlässt sie ihm diese Tätigkeit und setzt sich auf einen Stuhl, der neben dem Esstisch steht. Jeremy ist sehr oft bei ihr, wenn ihre Eltern mal wieder auf Geschäftsreise sind und sie selber Kochen muss. Er sagt dann immer zu ihr:

„Lass es lieber! Selbst deine Rühreier schmecken widerlich!“ Dabei schüttelt er sich immer. Seine Eltern, die mit meinen Eltern sehr gut befreundet sind, haben nichts dagegen, wenn er bei mir ist. Sie finden es besser, wenn Jeremy bei mir ist und mir Gesellschaft leistet.

Sie findet es auch besser, dann in einem Haus so gut wie alleine zu wohnen kann manchmal einsam sein.

Sie bekommt eine Gänsehaut, als sie daran denkt.

„Was ist los, Ana?“

Jeremy bemerkt immer, wenn etwas nicht in Ordnung ist und fragt dann immer sofort. Er ist generell sehr nett zu ihr. Eben ihr bester Freund.

„Ach, nichts!“

Mit der Antwort gibt er sich nicht zu frieden, dass weiß Ana auch so ohne ihn anschauen zu müssen. „Wirklich nicht?“, fragt er.

Ana schüttelt den Kopf. Er zuckt mit den Schultern und beginnt ein neues Thema. Das ist auch etwas Positives an ihm, denkt Ana. Nie bedrängt er einen und wartet bis man von selbst auf das Thema zu sprechen kommt.

Ihre Gedanken schweifen ab. Sie will nicht in den Sachen ihrer Großmutter rumwühlen. Zu schmerzlich ist es, die alten Gegenstände zu sehen.

„Weißt du…“, beginnt Ana und unterbricht Jeremy beim erzählen, wie er eine Tante in Kanada besucht hat. Die Geschichte kennt Ana in und auswendig. Jeremy schaut sie kurz an und beginnt mit dem Abwasch, da beide fertig sind mit dem Essen.

„ Grandma und ich sind früher immer zusammen auf den Dachboden gegangen. Sie hat mir immer die Sachen von Grandpa gezeigt und mir immer wieder erzählt, wie sie sich kennen lernten. Jedes mal hat sie mir diese Geschichte und andere Geschichten erzählt. Sie hat mir sogar ein Bild von Grandpa und ihr gezeigt. Die beiden waren ein wirklich tolles Paar. Ich habe ihr immer zu gehört.“

„Du vermisst sie!“, stellt Jeremy fest. Ana nickt.

„Sehr sogar.“

„Ich kann auch alleine hoch gehen und die Sachen aussortieren, wenn du nicht willst!“

Ana schüttelt den Kopf. Das ist zu komisch, wenn sie Jeremy alleine auf den Dachboden gehen lässt. Schließlich ist er noch immer Gast in diesem Haus, auch wenn es eigentlich eher ein zweites zu Hause für ihn ist.

„Ist schon gut! Vielleicht finden wir auch etwas tolles da oben!“

Wieder zuckt er mit der Schulter und wendet sich wieder dem Abwasch zu. Ana ist seit Jahren nicht mehr auf den Dachboden gewesen und ihre Mutter war noch nie da oben, außer, wenn diese dort etwas abstellen wollte. Nie hat Anas Mutter sich die Sachen angeschaut, die dort oben all die Jahre stehen.

Nach ein paar Minuten ist Jeremy endlich mit dem Abwasch fertig, sodass Ana und er sich endlich auf den Weg nach oben machen können. Ana ist ganz aufgeregt. Weswegen? Sie weiß es nicht. Vielleicht, weil sie denkt, dass sie etwas da oben findet. Wer weiß das schon?

Als Ana und Jeremy auf dem Dachboden sind, stellen beide fest, dass es gar nicht so viel zum aussortieren gibt. Es gibt lediglich fünf kleine Schränke, drei Truhen, eine alte Waschmaschine, 9-10 Tüten mit Alt Kleidern und einen Schreibtisch aus Eiche. Anscheinend haben Anas Eltern einige Dinge schon selber aussortiert. Denn eigentlich haben sich hier viel mehr Möbel und Kleidungsstücke angestaut gehabt. Zu mindest hatte das Ana so im Gedächtnis.

„Lass uns erst die Schränke nehmen.“, sagte Jeremy. Dabei macht er sich auf den Weg dorthin. Ana schüttelt den Kopf. Wie immer setzt Jeremy seinen Willen durch und es würde gar nichts bringen, wenn sie dagegen wäre. Es würde nur eine lange Diskussion hervor bringen.

Stunden lang durchstöbern die beiden die Schränke, den Schreibtisch und die Tüte. Zwischendurch machen sie auch eine Pause und unterhalten sich. Es gibt viele Dinge, die sehr interessant sind. Zum Beispiel die Fotoalben von Anas Grandma. Bilder auf der Anas Mutter, Grandpa und Grandma zu sehen sind.

So gegen Sieben haben die beiden alles aussortiert, bis auf eine Truhe.

„Lass uns noch die eine Truhe aussortieren und dann nach unten gehen.“, schlägt Ana Jeremy vor. Dieser nickt erschöpft. Kein Wunder. Schließlich haben die beiden seit Stunden aussortiert.

Ana und Jeremy beugen sich über die letzte Truhe. Sie ist leichter als die anderen. Anscheinend ist weniger in ihr. Als die beiden die Truhe öffnen, erblicken diese nur eine kleine Schachtel und in ihr ein Buch und ein Amulett. Das Amulett ist aus purem Gold und hat viele Schnörkel. Ana klappt es auf und auf jeder Hälfte des Amuletts ist eine Person. Links eine hübsche blonde Frau. Rechts ein dunkelhaariger Mann. Anas Grandma und Grandpa. Das Amulett gehört ihrer Grandma, die dieses immer getragen hat und es hütete wie ein Schatz.

Jeremy stupst Ana an, um ihre volle Aufmerksamkeit zu bekommen.

„Das ist von deiner Oma das Tagebuch! Allerdings nur vom 1. Januar 1939-1944.“

„Das Tagebuch von Grandma?“

Ana reißt ihm das Buch aus der Hand. Sie kann es nicht glauben.

„Ich wusste gar nicht, dass meine Grandma ein Tagebuch geführt hat! Und noch was Jeremy, dass ist die Zeit in der sie Grandpa kennen lernte und er gestorben ist.“, sagt Ana aufgeregt und strahlt Jeremy an. Endlich wird sie erfahren, was mit ihrem Grandpa geschehen ist.

„Toll! Soll ich es vor lesen?“, fragt Jeremy.

Ana nickt. So kann sie die Geschichte ihrer Grandma zu hören. So wie sie es immer getan hat.

Jeremy beginnt mit dem vorlesen.

„Liebes Tagebuch,

heute schreiben wir den 1. Januar 1939. Mittlerweile bin ich 26 Jahre alt. Wie lange es wohl dauern wird, bis ich meinen Traummann gefunden habe? Ich weiß es nicht, aber eins steht fest, ich sollte mir nicht mehr so viel Zeit lassen. Ach, egal. Irgendwann finde ich den richtigen und dann bist du der erste, dem ich es erzählen werde.“

Jeremy hält inne und schaut Ana an. Diese nickt ihm aufmunternd zu.

„Liebes Tagebuch,

welchen Tag wir haben? Ist doch egal! Adolf Hitler ist inzwischen Präsident geworden und grenzt alle Juden von uns Deutschen ab. Schlimm, dass kannst du mir glauben! Sie werden von den Anhängern Hitlers geschupst, getreten (und oft endet es für den Juden mit dem Tod) und angespuckt. Auch werden die Juden alle ins Konzentrationslager geschickt, in dem sie mit Gas getötet werden. Schlimm, dass kannst du mir glauben!“

Jeremy und Ana schauen sich schockiert an. Anas Grandma schreibt über Hitler.

„Heute ist etwas Unglaubliches passiert! Und ich frage mich, weshalb ich es getan habe. Das was ich getan habe, kann mit der Todesstrafe bestraft werden.    Sollte dies entdeckt werden, sind ich und er erledigt. Ich verstecke einen Juden vor Hitlers Anhängern! Der Jude heißt Josef Harley. Ein netter und nicht unattraktiver Mann. Er ist in meinem Alter und ich finde ihn einfach nur hinreißend. Als ich ihm begegnete, rannte er vor denen weg und ich konnte nicht tatenlos da stehen. Habe mich entschieden ihm zu helfen. Er hat sich gewährt, aber letztendlich konnte ich ihn überzeugen. Mittlerweile sind schon einige Tage vergangen und umso näher ich ihm komme, umso mehr mag ich ihn. Vielleicht bin ich auch ein wenig verknallt in ihm!“

  Der Jude ist Anas Grandpa. Ana ist erstaunt, sie wusste nicht, dass ihr Opa ein Jude war.

Jeremy liest weiter.

 Liebes Tagebuch,

heute hat mir Josef seine Liebe gestanden und ich ihm meine. Wäre doch dieser Hitler nicht, dann brächten wir uns nicht zu verstecken.“

 „Heute ist etwas Schreckliches passiert! Josef wurde von meinen Nachbarn entdeckt. Diese haben sofort die Anhänger verständigt und diese haben ihn mitgenommen! Ins Konzentrationslager! Ich muss irgendetwas tun. Du fragst dich sicherlich, warum ich dann noch hier sitze und schreibe. Schließlich habe ich einen Juden versteckt. Josef hat ihnen gesagt, dass er mich als Geisel gehalten hat. Nur um mich zu retten. Ich habe mich gewährt, doch sie haben mir nicht zu gehört! Josef wird somit zu Tode verurteilt! Ich werde ihm einen Anwalt zur Verfügung stellen, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich es rechtzeitig schaffe!“

 Oh mein Gott!“, ruft Ana schockiert. Sie kann es nicht glauben, was ihre Oma erlebt hat.

Es ist einfach nur zu schrecklich! Ihr Grandpa in einem Konzentrationslager, nur weil er ein Jude war.

„Tut mir Leid, Ana!“, teilt Jeremy ihr zu tiefst erschüttert über die Erlebnisse ihrer Oma.

Ana kann nur ihren Kopf schütteln und ihm deuten, dass er weiter lesen soll.

 

„Liebes Tagebuch,

Josef ist tot! Der Anwalt hat ihn freigesprochen bekommen, aber es ist leider zu spät. Mein geliebter Josef wurde in die Gaskammer gesteckt. Ausversehen, sagen sie. Aber ich glaube ihnen kein Wort. Wie kann man einen Menschen AUSVERSEHEN in eine Gaskammer stecken?  Nein, das kann man nicht. Mein Herz schmerzt ohne Ende und ich will es einfach nicht wahr haben, dass mein lieber Josef ermordet worden ist.  Ich hätte so gern ihm noch gesagt, dass ich ein Kind bekomme. Unser Kind. Ich weiß, dass er den Namen Juliana mochte und sollte dieses Kind ein Mädchen werden, wird es diesen Namen tragen. Und noch was. Das habe ich noch nicht erwähnt. Bevor er mir weggenommen wurde, hat er mir ein Amulett geschenkt. Er hat es das Amulett der Liebe genannt. Warum? Seine Mutter hat es ihm vererbt. Aus reiner Liebe natürlich. Deswegen wollte er, dass ich es erhalte. Wie lieb. Ich liebe diesen Mann und ich werde ihn immer lieben. Bis hin zu meinem Tod. Doch unser Kind soll das Schicksal ihres Vaters nicht wissen. Es ist einfach zu schrecklich!

Eins ist aber klar, wenn man jemanden liebt, sollte man die Zeit, die man mit ihr hat, genießen und ausnutzen. Josef und ich hatten nicht sehr viel Zeit, aber wir haben uns unglaublich geliebt. Diese Liebe ist fürs Leben, dass kannst du mir glauben!“

 

Ana schluchzte. Sie konnte es nicht fassen. Ihr Grandpa ermordet. Einfach nur schrecklich. Er musste unglaublich viel erlitten haben. Genauso wie ihre Oma.  Jeremy legt das Buch beiseite und umarmt Ana. Dieses Tagebuch ist schrecklich, aber auch lehrend zu gleich. Es sagt einem, dass man nie wissen kann wie viel Zeit einem mit seinem liebsten bleibt. Das man diese Zeit nicht vergeuden sollte. Durch dieses Buch hat Jeremy verstanden, dass es Zeit ist Ana seine Liebe zu ihr zu gestehen. Nach dem Ana sich beruhigt hat, schiebt er sie ein Stück von sich und sagt:

„Ana, ich sollte dir etwas sagen…“

„Was?“ Ana schaut ihn fragend an. „Ich liebe dich!“ Er stockt, denn er weiß nicht, wie Ana für ihn empfindet. Doch diese lächelt ihn an und erwidert: „Na endlich! Ich habe nur gewartet bis du es mir sagst. Denn ich liebe dich auch, Jeremy!“

Dann küssen sich beide und genießen ihre Liebe zueinander.Doch Ana weiß, dass sie morgen, wenn ihre Eltern wieder  da sind, diesen erst einmal von dem Tagebuch ihrer Grandma erzählen wird. Und diese werden genauso wie sie, das Erlebnis ihrer Großmutter nur schockierend finden. Aber in genau diesem Augenblick, genießt sie nur die Liebe, die Jeremy ihr gibt

ENDE  

 

 

 

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JayJay
Das Schreiben von Geschichten sowie die Musik sind meine Leidenschaften, die ich nie messen werde. Ein Wort kann viele Gedanken fassen. Ein Lied kann alle Emotionen ausdrücken. Beides können Geschichten von unendlichen vielen Bedeutungen, Wünschen und Träumen erzählen..... Beides ist unablässig um eine Geschichte mit all seinen Facetten erzählen zu können.:-)

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Searching Re: Re: Gut aber mit markanten Fehlern -
Zitat: (Original von JayJay am 09.06.2012 - 10:34 Uhr)
Zitat: (Original von Searching am 09.06.2012 - 00:41 Uhr) An sich waren alle drei Text ergreifend und gut geschrieben, was mich jedoch sehr störte, war die Darstellung der Lage in Nazideutschland innerhalb des Tagebuches im zweiten Text. Die Bevölkerung wusste NICHT, was mit den depotierten Juden geschehen ist, Juden besaßen keine Rechte und Anwälte waren so oder so allesamt regimetreu. Durch diese sehr ungenaue und teils falsche Darstellung relativierst du, wenn auch ungewollt, die Verbrechen jenes Regimes.
Ich bitte dich nächstes Mal dich ein wenig genauer mit der historischen Sachlage zu beschäftigen.

Daher leider nur 4 Sterne.


Einige Menschen in dieser Zeit wussten durchaus, was mit den Juden geschieht. Haben sich jedoch nicht getraut etwas dagegen zu unternehmen. Die Menschen, die in der Nähe von Konzentrationslagern wohnten haben oft mitbekommen, was diese erlebt haben.


Die in der Nähe lebenden haben eigentlich nur bemerkt, dass die Juden plötzlich "verschwanden" oder die Verbrennung der Leichen. Des weiteren wurde weite Teile rund um die Kz´s geräumt. Und vom eigentlich Akt der "Vergasung" wussten auch nur die Vollstreckenden SS-Mitglieder, die Leiter der Aktion, etwa Reinhard Heydrich, und die Sonderkommandos, die später die Leichen entsorgten.
Mein Kommentar war keineswegs angreifend, ich fand lediglich, dass dieser Tagebucheintrag das ganze ein wenig relativiert.
Vor langer Zeit - Antworten
JayJay Re: Traurig -
Zitat: (Original von Selene am 08.06.2012 - 21:13 Uhr) Drei wunderschöne und leider auch traurige Geschichten, von denen mir die letzte am besten gefallen hat.
Solche Gedanken kenne ich auch und ich hätte schon einige Male jemanden erwürgen können, wenn meine Klassenkameraden mich geärgert haben, vorallem wenn man so leicht die Fassung verliert.
Aber die Idee, die zu solch einer Tat führt ist immer noch normal. Abnormal ist, zu sagen "ich tu's". (Der Spruch ist nicht von mir, aber ich stimme ihm voll und ganz zu.)
Am besten finde ich allerdings den letzten Satz, doch ein winziges Zeichen von Reue und doch Halsstarrigkeit.
Gefällt mir sehr gut, 5 Sterne für Leben und Tod ;-)


Danke. :) Ich fand die Themen einfach zu wichtig und wollte diese in eine Kurzgeschichte schreiben, was ich ja auch getan habe. Es gibt viele schreckliche Dinge, die in der Umgebung geschehen....
Vor langer Zeit - Antworten
JayJay Re: Gut aber mit markanten Fehlern -
Zitat: (Original von Searching am 09.06.2012 - 00:41 Uhr) An sich waren alle drei Text ergreifend und gut geschrieben, was mich jedoch sehr störte, war die Darstellung der Lage in Nazideutschland innerhalb des Tagebuches im zweiten Text. Die Bevölkerung wusste NICHT, was mit den depotierten Juden geschehen ist, Juden besaßen keine Rechte und Anwälte waren so oder so allesamt regimetreu. Durch diese sehr ungenaue und teils falsche Darstellung relativierst du, wenn auch ungewollt, die Verbrechen jenes Regimes.
Ich bitte dich nächstes Mal dich ein wenig genauer mit der historischen Sachlage zu beschäftigen.

Daher leider nur 4 Sterne.


Einige Menschen in dieser Zeit wussten durchaus, was mit den Juden geschieht. Haben sich jedoch nicht getraut etwas dagegen zu unternehmen. Die Menschen, die in der Nähe von Konzentrationslagern wohnten haben oft mitbekommen, was diese erlebt haben.
Vor langer Zeit - Antworten
Searching Gut aber mit markanten Fehlern - An sich waren alle drei Text ergreifend und gut geschrieben, was mich jedoch sehr störte, war die Darstellung der Lage in Nazideutschland innerhalb des Tagebuches im zweiten Text. Die Bevölkerung wusste NICHT, was mit den depotierten Juden geschehen ist, Juden besaßen keine Rechte und Anwälte waren so oder so allesamt regimetreu. Durch diese sehr ungenaue und teils falsche Darstellung relativierst du, wenn auch ungewollt, die Verbrechen jenes Regimes.
Ich bitte dich nächstes Mal dich ein wenig genauer mit der historischen Sachlage zu beschäftigen.

Daher leider nur 4 Sterne.
Vor langer Zeit - Antworten
Selene Traurig - Drei wunderschöne und leider auch traurige Geschichten, von denen mir die letzte am besten gefallen hat.
Solche Gedanken kenne ich auch und ich hätte schon einige Male jemanden erwürgen können, wenn meine Klassenkameraden mich geärgert haben, vorallem wenn man so leicht die Fassung verliert.
Aber die Idee, die zu solch einer Tat führt ist immer noch normal. Abnormal ist, zu sagen "ich tu's". (Der Spruch ist nicht von mir, aber ich stimme ihm voll und ganz zu.)
Am besten finde ich allerdings den letzten Satz, doch ein winziges Zeichen von Reue und doch Halsstarrigkeit.
Gefällt mir sehr gut, 5 Sterne für Leben und Tod ;-)
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