der Hahn wird am Bahnsteig bewußtlos von einem kleinen Jungen gefunden.
Der Hahn und das Schweinchen – Kapitel 30
eine spannende Abenteuergeschichte
Während die Schweine beratschlagen, wandelt der Hahn hilflos herum. Ein starkes Bremsgeräusch, ein Ohren betäubendes Hupen lässt ihn hoch flattern. Er hockt auf dem Eisenbahngleis. Wie er dort hingelangt ist, weiß er nicht. Er sieht vom Weiten zwei Lichter auf ihn zu rasen. In allerletzter Sekunde springt er zur Seite. Er stürzt den Bahndamm hinab. Unten bleibt er liegen. Er hat eine Gehirnerschütterung. Er nimmt die Landschaft nur noch schemenhaft wahr. Radfahrer strampeln an ihm vorbei. Ein kleiner Steppke fährt mit seinem Dreirad spazieren. Sein Großvater begleitet ihn. Der Junge springt vom Rad. Er hat den Hahn entdeckt.
E ruft freudestrahlend:
„Opa schau mal!“
„Hier liegt ein Tier!“
Der alte Mann steigt vom Fahrrad. Er läuft zum Hahn.
Er fragt sich:
„Na nun wie kommt denn hierher ein Hahn?“
„Es ist ein schönes Tier, gell Opa?“
„Ja es ist ein prächtiger Hahn!“
„Ist er tot?“
„Keine Ahnung!“
Der Pimpf fragt seinen Opa:
„Opa darf ich ihn mal streicheln?“
„Wenn du es kannst!“
Der Junge fürchtet sich nicht. Er berührt samt den Hahn.
Der Junge ruft freudig:
„Er klopft noch!“
„Na dann lebt er noch!“
„Nehmen wir ihn mit heim?“
„Wie sollen wir ihn denn transportieren?“
„Opa du setzt ihn in mein Körbchen am Rad und schiebe ihn heim!“
Der alte Mann wehrt ab:
„Nein!“
Der Junge beginnt zu weinen.
Der Knirps schreit:
„Das Tier stirbt hier, Opa!“
Der Junge stampft mit den Beinen auf den Boden. Er brüllt sehr wild. Der alte Mensch steht ohnmächtig diesem Geschehen gegenüber.
Dieser versucht den Bub zu beruhigen:
„Komm wir radeln schnell heim und rufen die Stadtverwaltung an!“
„Die Arbeiter können den Hahn dann retten!“
Der Nachkomme regt sich nicht ab. Er sträubt sich nach Hause zu fahren. Er will bei dem Tier bleiben. Dem alten Mann bleibt nichts anderes übrig als ab zuwarten.
Er hofft, dass ein Mensch am frühen Morgen diesen Weg säumt. Er wartet lange. Der Bub starrt immer wieder den Hahn an. Dieser atmet noch. Endlich kommt eine Frau mit ihrem Dackel des Weges. Der alte Mann spricht sie an. Ob sie so nett so sein könne, die Stadtverwaltung an zurufen und ihnen mit zuteilen, das am Bahndamm ein kranker Hahn läge. Die Frau versteht ihn nicht. Sie lacht und läuft weiter. Sie kann nichts hören, sie ist taubstumm. So steht der Opa gelangweilt herum. Der Junge ist nicht zum Weitergehen zu bewegen. Er beschützt den Gockel. Er redet eifrig. Er will allerhand über den Hahn und seine Gattung wissen.
Der Mann erklärt ihm so viel er weiß. Die Fragen des Jungen werden immer intensiver. Zwei Stunden stehen beide beim Hahn. Die Oma macht sich Sorgen. Sie nimmt ihr Fahrrad und radelt los. Sie ahnt, dass die zwei diesen Weg gefahren sind. Tatsächlich dort hocken sie im Gras. Sie erschrickt. Ist meinem Mann etwas passiert und der Kleine bleibt bei ihm?
Als sie sich nähert und ihr Enkelsohn kreischend auf sie zu rennt ist sie erleichtert. Der Junge redet so schnell, dass die Frau ihm nicht folgen kann. Die Großmutter streichelt dem Bub zärtlich über die Haare und beruhigt ihn. Ihr Mann erzählt ihr die ganze Begebenheit. Die Frau radelt nach Hause und ruft ihre Freundin an. Dessen Mann kennt den Bürgermeister. So nimmt die Kontaktkette ihren Lauf. Nach kurzer Zeit steht der Hühnerhalter des Stadthofes vor seinem ausgezeichneten Hahn. Er hebt ihn hoch, der Junge darf sich von ihm verabschieden und er verspricht ihm, dass er ihn einmal besuchen darf, setzt ihn in eine Kiste und fährt weg. Der Hahn schlummert immer noch. Sein Schädel brummt. Kiste.. ? Pfiff... ? Lichter...? Eisenbahn... ? Langsam dämmern ihm, wo er sich befinden könnte. Ich hocke ein -gesperrt in einer alten modern stinkenden Kiste. Der Arbeiter wirft ihn im hohen Bogen aus der Kiste. Er landet auf der Wiese.
Der Hahn brüllt:
„Aua!“
Der Hahn liegt nun im Gras. Um ihn herum krabbelt und summt es - fliegen die Hummeln und Wespen. Auch die Bienen sind fleißig. Die Blumen verdecken den Hahn. Der Mann kümmert sich nicht um sein Vieh. Der kleine Finder nörgelt so lange herum, bist der Großvater ihn zum Gockel begleitet. Als er das Gelände betritt, sieht er den Hahn nicht zwischen seinen Artgenossen. Er ist sehr aufgekratzt. Wenn der Mann ihn tot gemacht habe, weint der Junge. Er wäre nicht zu sehen. Er sucht das Gelände ab
Er entdeckt den Hahn zwischen den Blumen liegen. Auch der Großvater ist erbost. Er ist mutig und hebt den Hahn hoch. Dieser bleibt ganz ruhig. Er spürt hier naht Rettung. Tatsächlich klemmt der alte Mann den verletzten Gockel unter seinen Arm. Der kleine Junge hüpft erfreut neben seinem Opa her. Was er jetzt mit ihm machen würde, fragt der Enkelsohn.
Der Großvater will den Hahn zum Veterinäramt bringen, von dort würde er zu einem guten Menschen kommen. Der Junge streichelt den Hahn ab und an. Der Alte fühlt sich wie ein Tierretter. Als sie in der Amtsstube stehen, schaut der Angestellte sofort auf den gelben Ring. So kann er den Besitzer ausfindig machen. Er dankt dem alten Mann und sagt noch das der Hahn nicht dem Stadtarbeiter gehöre. Dieser sei ihm wohl zufällig zugelaufen. Der Hahn wird in eine offene in der Ecke stehende Kiste gesetzt.
Dort bekommt er Körner und ein Napf voll Wasser. Der Hahn fühlt sich etwas besser. Der kleine Quengler will bei dem Hahn bleiben, bis der richtige Besitzer kommt. So hockt der Junge nun ganz brav auf einem Stuhl und knabbert ein Keks.
Der Otto Mauers braust in einem Affenzahn zum Veterinäramt, beruhigt seinen seltsamen zwischen zeitlich mit einem Preis gekrönten Hahn wieder zu bekommen. Dort angekommen, springt er aus dem Wagen. Er stürmt in die Amtsstube. Er entdeckt seinen Hahn. Er sieht aber auch den kleinen Jungen wie er lieb mit ihm redet.
Der alte Mann drückt Otto die Hand:.
„Guten Tag, ich bin der Finder ihres Hahnes, na ja eigentlich hat ihn mein Enkelsohn gefunden!“.
Otto blickt den Beamten an. Dieser nickt. Otto ist wütend. Er kann nicht kapieren, dass der Arbeiter den Hahn auf die Wiese geworfen hat. Er will zu ihm fahren. Der Junge kann sich schwer von dem Hahn lösen.
Der Bauer, gibt dem Opa seine Anschrift und sagt, dass er sich sehr freuen würde, wenn der Junge den Hahn besuchen käme. So trennen sich die zwei Freunde. Otto fährt mit dem Hahn zu seinem Gehöft. Die Schweine klotzen Otto fragend an, als dieser den Hahn aus der Kiste hebt. Schnell wetzt ein Schwein zum Schweinchen.
Es plärrt:
„Schweinchen der Hahn ist wieder zu Hause!“
„Oh da freue ich mich aber!“
„Nur ich kann aus meinem Zuhause nicht ausbrechen!“ ,
„Möchte wissen was der Bauer im Schilde führt?“
„Mich hier in ein separates Drahtgeflecht zu sperren!“
Der Hahn bekommt auch eine neue Behausung. Der Bauer hat in der Eile ein kleines Eckchen vom Grundstück abgesteckt. Umzäumt mit einem Maschendrahtzaun. Der Hahn kann nicht davon fliegen, denn der Bauer hat auch die Decke mit Draht überspannt.
So wird der schöne, kluge, kampflustige Hahn eingesperrt. Kein Misthaufen und keine Käfer und Würmer. Keine Freiheit. Kein Stolzieren und kein Spaß und Vergnügen mit seinem Schweinchen. Komisch, denkt sich der Hahn, wo hält sich das Schweinchen auf, unter den Schweinen habe ich es nicht entdeckt. Der Hahn ist noch etwas träge. Der Unfall am Bahndamm hat ihn doch stärker mitgenommen, als er dachte. Er legt sich zum Schlummern nieder. Eigenartige Geräusche begleiten ihn während seines Schlafes. Er döst ja nur. Er kann die komischen für ihn nicht definierbaren Laute nicht einordnen. Der Bauer versucht derweilen mit einer Fräse das Schweinchen von der Farbe zu befreien. Das Tier pinnst. Es tut ihm sehr weh. Die Färbung will aber nicht von dem Körper weichen. Das Schweinchen bekommt offene Hautstellen. Der Bauer stellt diesen Versuch ein. Er jagt das Schwein in die Box. Dort liegt es traurig auf dem Heu. Es will hinaus ins Schlammloch!
Es will wissen wie es dem Hahn geht? Tagelang sehen sich die zwei Genossen nicht. Sie verweigern das Fressen. Martha bittet ihren Mann die zwei Freunde zusammen in ein Gehege zu sperren. Dies tut der Bauer dann auch. Die Freude ist riesig groß, als das Schweinchen zum Gehege des Hahns getrieben wird. Der Hahn vollführt ein Freudentanz. Das Schweinchen quiekt vergnügt.
Als sich die Freude etwas gelegt hat, fragt der Hahn bestürzt:
„Mein Gott was ist geschehen?“
„Wie siehst du denn aus?“
„Schön, oder?“
Der Hahn bemerkt schrill:
„Schön ist relativ!“
Der Hahn bittet das Schweinchen:
„Erzähle, bitte!“
Das Schweinchen beginnt zu erzählen. Als sie die Geschichte beendet hat, weinen beide.
Auch der Hahn erwähnt nun kleinlaut, dass er auch ein schreckliches Abenteuer erlebt habe.
„Gekrönt bist du geworden?“, fragt das Schweinchen nochmals nach.
Der Stolze Hahn prallt:
„Ja freilich auf einer Kleintierschau!“ ,
„Als ein kampfeslustiger Hahn mit einem prachtvollen roten Kamm und schönen Krähenfüssen, wunderbarem Gefieder, wurde ich erster Sieger!“
„Ein Gedönse kann ich dir sagen, der Mann hat schön angegeben!“
„Habe ihn aber überrumpelt, ich bin getürmt!“
„So schnell konnte er gar nicht reagieren!“
Der Hahn meint ernst:
„Deine Geschichte finde ich viel, viel schlimmer!“.
„Solche Schlingel!“.
„Haben sie die wenigstens gefangen genommen?“.
Das Schwein sagt darauf:
„Ich habe keine Ahnung!“.
Der Gockel lacht:
„Du sieht schon etwas komisch aus mit deinen bunten Borsten!“
Das Schwein fragt nachdenkend:
„Darf ich jetzt eigentlich immer bei dir bleiben?“
„Keinen Schimmer!“
.„Bloß ich habe hier kein Schlammloch, wo ich mich suhlen kann!“
Schweinchen.
„Na ja vielleicht gräbt der Bauer ja noch ein Loch aus?“
„Wo schlafe ich denn heute Nacht?“
„Im Haus ist genug Platz.“
„Komme mit ich zeige es dir!“
Tatsächlich das Gebäude ist groß. Das Schweinchen findet einen wunderschönen, gemütlichen Platz in Nähe des Hahnes. Der Hahn schläft auf der Stange, darunter das Schwein. Beide sind sie sehr zu frieden. Bloß etwas stört sie an der Situation. Sie sind sich darüber einigt, dass der Bauer etwas mit ihnen vor hat.
Vor Monaten wäre es unmöglich gewesen die zwei unzertrennlichen Freunde zusammen wohnen zu lassen. Wie kommt jetzt auf einmal diese Wende? Und ob der Otto etwas mit ihnen vor hat.
Er will sie zur Schau stellen. Den preisgekrönten Hahn, der auf dem, bunt gestreiftem Schweinchen reiten kann. Dem Hahn will er eine goldene Krone neben seinen schönen roten Kamm setzen. Kunststücke sollen beide lernen. Über Böcke springen und Ringelreihe tanzen. Er träumt vom großen Zusatzeinkommen.
Die zwei Tiere fühlen sich wie lustige, kleine Kinder. Das Schweinchen bricht abrupt ihr Lachen und herumalbern ab.
Es sagt sehr ernst zum Hahn:
„Hahn kannst du dich noch an schroffen Worte erinnern, die gefallen sind, bevor du verschwunden bist?“
„Klar kann ich mich noch daran ersinnen, aber es ist vorbei!“
„Worte sind wie Schall und Rauch!“
„Sie verstummen und sind bald vergessen!“
„Außerdem auch Freunde dürfen sich einmal streiten!“
„Den Wortlaut habe ich schon lange vergessen!“
„Der Streit war schon heftig, aber er ist aus meinem Gedächtnis gestrichen!“
Hahn.
„Dies ist toll!“
„Da können wir ja weiter herum tollen, und Spaß haben!“
Während sie so lustig miteinander herum sausen, macht sich der Bauer an die Arbeit. Er zimmert einen Springbock. Er baut eine Holzpyramide.
Er baut und zimmert und streicht an. Viele Spielgeräte entstehen. Langsam werden die Wochentage wieder kürzer. Auf dem Hof wird wieder geerntet und fleißig geschuftet. Der Bauer ist sehr eifrig.
Auch Erntehelfer sind wieder anwesend. Zwei von denen, waren im letzten Jahr auch schon auf dem Mauers Hof. Sie wundern sich, dass das Schweinchen und der stolze Hahn nicht mehr über den Hof flanieren.