Nicht alles ist so, wie es scheint... und nicht alles scheint so, wie es ist. Ein kleiner Ausflug in meine Welt der Dunkelheit.
Plink, Plink, Plink…
Leise hallte das Geräusch der fallenden Regentropfen in der dunklen Gasse wieder, die Dunkelheit wurde nur vom fernen, flackernden Leuchten einer einzelnen Straßenleuchte am anderen Ende der Gasse abgeschwächt, so dass man wenigstens schemenhaft die einzelnen Müllcontainer und die tiefen Pfützen auf dem asphaltierten Boden sehen konnte. Raschelnde Geräusche in und zwischen den Containern bildeten den Kontrapunkt zum Klang des Regens, der, gespeist von dunklen, den Himmel bedeckenden Gewitterwolken, auch noch lange nicht enden würde. Doch selbst trotz der wenig behaglichen Umstände konnte man diesen Ort noch als friedlich bezeichnen, auch wenn in der Ferne grollender Donner bereits das Ende der Ruhe ankündigte.
Das Quietschen einer rostigen Türangel hallte für einen Herzschlag durch die Gasse, bevor rötlicher Lichtschein und der laute Klang von Musik den Ort erfüllten und alle anderen Geräusche übertönte. Für einen Moment war das Blitzen von kleinen Augen zu sehen, deren Besitzer, erschrocken von der plötzlichen Geschehnissen, sich mit dem leisen Kratzen von krallenbewehrten Füssen in die verbliebenen Schatten zurückzogen, begleitet von protestierendem Quietschen, dass jedoch ungehört bleiben sollte.
“Won't you give in
Where we all live in sin
Come closer and we'll make a deal
We make a sellout
For the sake of the crowd
Just pay us and we'll make you feel”
Wie eine dunkle Verheißung hallten die Worte von den feuchten Wänden wieder, während eine ganz offensichtlich weibliche Gestalt einen Mann lachend hinter sich her, in die schlüpfrige Dunkelheit der Gasse zog und sich die Tür quietschend wieder schloss, so dass Musik und Licht wieder verschwanden. Hart hallte das Geräusch von hohen Absätzen wieder, als die Frau ihre nicht gerade unwillige Begleitung ein wenig von der Tür wegführte, bis die beiden hinter einigen Containern vor neugierigen Blicken geschützt sein würden. Kaum hatten die beiden diesen geschützteren Ort erreicht, da ergriff auch schon der männliche Begleiter die Initiative, zog die Frau zurück und drückte sie dann mit einem leidenschaftlichen Kuss an die feuchte Wand der Gasse.
Leidenschaftlich erwiderte die Frau, deren Haare im schwachen Licht bläulich schimmerten, den Kuss ihres größeren Partners und schien sich weder an seiner groben Art noch am Kratzen der Bartstoppeln in seinem Gesicht zu stören, als sie ihre Arme um den Mann schlang, um ihn noch näher an sich zu ziehen. Scheinbar ohne den Regen, der über die Leder und PVC Kleidung der beiden zu rinnen begann, gaben sie sich dem Moment hin, bis der Mann die Frau an den Schultern ergriff und sie wieder gegen die Wand drückte. Seine Lippen waren von ihrem schwarzen Lippenstift verschmiert und sein Blick wanderte forschend über das Gesicht der Frau, deren halblangen Haare inzwischen vollkommen durchnässt waren, was aber nichts an ihrem gefälligen Anblick änderte. Ein breites Lächeln erschien auf den schmalen Lippen des Mannes, als er die Frau mit seinem Unterleib gegen die Wand presste und so ein leises Aufkeuchen provozierte. Deutlich konnte er spüren, wie die Fingernägel der Frau über seine nasse Lederjacke fuhren, mit ausreichend Kraft, dass sie ihn in unbekleideten Zustand gezeichnet hätte. Seine Hände glitten langsam über das dunkelrote PVC-Oberteil seiner Begleiterin und strichen über die sanfte Wölbung ihrer Brüste, über ihren Bauch, hinab zu ihren Hüften und zum Ansatz des kurzen, schwarzen Rockes, der aus demselben Material wie das Oberteil gefertigt worden war. Keuchend reckte sie sich seinen tastenden, forschenden Fingern entgegen und verhielt sich damit genauso, wie er es sich gedacht hatte, als er sie in dieser schäbigen Goth-Absteige ausgewählt hatte.
Stundenlang hatte er das weibliche Publikum studiert, sondiert und eine Enttäuschung nach der anderen erleben müssen, keine der Frauen war auch nur im entferntesten dafür geeignet seine Bedürfnisse, seine ganz speziellen Bedürfnisse auch nur annähernd zu befriedigen. Schon hatte er daran gedacht zu gehen und an einem anderen Ort zu suchen, doch da war SIE aufgetaucht. Wie eine Raubkatze im Dschungel hatte sie sich zwischen den Lämmern bewegt, nur eine Blinder hätte übersehen können, mit welcher natürlichen Anmut sie sich bewegte und wie ihre Augen selbst im schummrigen Licht, welches dem Äußeren der meisten Gäste schmeichelte, zu strahlen schienen. Und obwohl er eigentlich die naturgegebene Haarfarbe bei seinen „Eroberungen“ bevorzugte, so verstärkte das dunkelblau gefärbte, halblange Haar ihre exotische Ausstrahlung noch weiter, was ihm überdeutlich durch die plötzliche Enge seiner Lederhose bewusst wurde. Ja, sie war genau die richtige Frau für ihn, wie sie die ungelenken Avancen der jüngeren Männer mit einem süffisanten Grinsen und einigen geflüsterten Worten, welche das Grinsen aus den Gesichtern der Romeos wischte, wie er mit großer Befriedigung feststellte, an sich abperlen ließ.
Eine Weile hatte er sie aus der Ferne beobachtet, eine dunkle Gestalt unter vielen, immer am Rande ihres Gesichtsfeldes, ohne sich direkt zu zeigen, bis er schließlich der Meinung gewesen war, genug gesehen zu haben und sich ihr nun nähern zu können. Alleine diese verstohlene Jagd unter den Augen so vieler nichtsahnender Personen, gab ihm immer wieder das Gefühl der Wolf unter Schafen zu sein, was seine Erregung und Vorfreude nur noch weiter steigerte. Leise und verführerisch vernahm er den ganz persönlichen Sirenengesang seines Blutes, dass ihm schon von den anstehenden Freuden sang, als er sich auf das Ziel seiner Begierde zu bewegte. Mit geschmeidigen Bewegungen tauchte er praktischen durch die Masse an Gästen, bis er mit einem Lächeln auf den Lippen und einem Glas ihres abendlichen Getränks in der Hand die dunkelhaarige Frau erreichte. Wortlos drückte er ihr das Getränk in die zartgliedrigen Finger, deren schwarze Nägel mit weißen Symbolen verziert waren, und lächelte sie nur an, als Verwunderung über sein dreistes Auftreten ihre Stirn in Falten warf. Mit einem ungerührten Schulterzucken hatte er schon begonnen sich wieder abzuwenden, als ihre freie Hand seinen Oberarm berührte und die Bewegung so unterband, auch wenn sie rein körperlich wohl kaum in der Lage gewesen wäre ihn aufzuhalten, wenn er wirklich hätte gehen wollen. Doch gerade dieses Spiel zwischen Aktion und Reaktion machte einen weiteren Reiz seiner besonderen Suche aus und, wie schon oft zuvor, schien es auch nun wieder zu funktionieren, denn er hatte die gesamte Aufmerksamkeit dieser dunklen, glänzenden Augen gewonnen, deren Blick ihn an tiefe Brunnenschächte erinnerte, in deren Tiefe die Dunkelheit funkelte.
Und nach ein, zwei Stunden des Gesprächs, wobei sie sich beide auch körperlich ein wenig näher gekommen waren, befanden sie sich nun in dieser schmutzigen, nassen Gasse und hatten ganz andere Dinge als Gespräche im Sinn, vordergründig waren sie sich dabei einig. Denn während er die Rundungen ihres Körpers erkundet hatte, war auch sie nicht untätig gewesen, hatte ihre Hand unter sein Shirt gleiten und die Spitzen ihrer Nägel über seine Bauchmuskeln spielerisch kratzen lassen. Gierig stöhnte er in den Kuss hinein und spürte, wie seine Begleitung ihren Unterleib gegen seinen Schritt presste und obwohl sie nicht mehr Kontakt herstellen konnte, so waren ihren kreisenden Bewegungen beinahe schon zu viel für ihn, so dass er keuchend den Kuss unterbrach und wieder etwas Abstand zu ihr herstellte, bevor er allzu sehr die Kontrolle verlor. Denn je schneller sein Herz schlug und je lauter das Blut in seinen Ohren toste, umso mehr dachte er auch an den kleinen, länglichen Gegenstand in seiner Gesäßtasche, dessen leichter Druck eine ständige Erinnerung an den eigentlichen Höhepunkt dieses Abend darstellte. Oberhalb ihres zu einem verschmitzten Grinsen verzogenen Mund blitzten ihm ihre funkelnden Augen entgegen, als Diana hatte sie sich vorgestellt, mit einer vibrierenden, rauchigen Stimme und schon bald würde er diese Augen zum Brechen, ihre Stimme zum Verstummen bringen, wenn er das scharfe, stählerne Kabel um ihren zarten, weißen Hals schlang und die Schlinge in ihr Fleisch zog, während er sich in ihrem Körper ergoss.
Doch noch nicht, noch wollte er auch noch eine Kostprobe dessen, was ihm ihr Grinsen gerade versprach. Grob griffen seine Hände an ihr Gesäß und schoben das glatte Material des Rockes nach oben, während er sein Becken gegen ihren Körper drückte, so dass sie mehr als deutlich seine Erregung, wie er sich prall und hart gegen die Lederhose drückte, spüren musste. Erfreut stellte er fest, dass sich unter dem knappen Kunststoffstück keine weitere Stoffschicht verbarg und sie mit einem deutlichen Zittern und leisem Stöhnen die Erwiderung ihrer Avancen reagierte. Einen Herzschlag lang presste sie sich ihm sogar noch fester entgegen, die weichen Rundungen ihrer Brust an seinen Oberkörper gepresst und ihr fester Hintern seinen forschenden Händen entgegengedrückt, bevor sie, trotz des wahrlich geringen Spielraumes zwischen seinem Körper und der feuchten Wand, sich ihm wieder entzog, um ihre Hände über die Front seiner Hose wandern zu lassen, wo sie mit geschickten, geübten Fingern begann die Enge seines selbstgewählten Gefängnisses zu öffnen, bevor seine Finger ihre intimsten Stellen erreichen konnten. Ein überraschtes Stöhnen entschlüpfte seinen Lippen als sie sein Glied sacht umfasste, eine doch so bekannte Berührung, die jedoch vollkommen neu und höchst erregend war, hatte er doch nicht mehr für möglich gehalten, dass er ähnliches abseits seiner mörderischen Gelüste noch verspüren konnte.
Ein hungriger Ausdruck war auf die Züge Dianas getreten, als sie sich aus dem, inzwischen, kraftlosen Griff seiner Hände wandte und vor ihrem Begleiter auf ihre Knie niedersank, so dass ihr Gesicht auf Höhe seines, wie ein helles Ausrufezeichen in der Nacht stehendes, Gliedes war und seine Hände durch ihre Bewegung über den Rücken strichen. Immer noch waren ihre Lippen zu einem Grinsen verzogen, ganz konzentriert auf diesen kurzen Moment erfüllt voller Vorfreude, der nur zu schnell nach der ersten Berührung vergehen würde. Ihr Atem strich über die weiche, entblößte Haut bevor sich ihre Lippen feucht und mit weicher Härte um die Spitze seines Gliedes schlossen. Ein lautes Keuchen entrang sich seiner Kehle, als er fühlte wie Diana begann ihn mit ihrem Mund zu verwöhnen. Aufreizend langsam begann sie die Liebkosungen, die beinahe augenblicklich neue Laute der Erregung aus dem Mund des Namenlosen hervorbrachten und ihn dazu zwangen sich mit den Händen an der nassen Wand abzustützen, da ihm beinahe die Knie weich wurden.
Mit hängendem Kopf und aus halbgeschlossenen Augen blickte er an sich herab, sah wie sich Dianas Kopf rhythmisch hin und her bewegte und ihn dabei immer tiefer in ihre Kehle gleiten ließ, als wolle sie ihn gänzlich verschlingen. Schon spürte er das vertraute Ziehen in seinem Unterleib, das einen baldigen Höhepunkt ankündigte, viel zu schnell und ungewohnt, doch als er versuchte sich den Liebkosungen Dianas zu entziehen, musste er feststellen, dass ihre Hände sein Gesäß umfassten und ihm einen Rückzug unmöglich machten. Sein unwilliges Knurren ging in einem lauten Stöhnen unter als Diana sein Glied nun wirklich vollständig in ihrer Kehle verschwinden ließ, seine Beine begannen zu zittern.
Und erst in diesem Moment wurde ihm klar, dass irgendetwas ganz und gar nicht stimmte, der Instinkt eines Raubtieres, das die verborgene Gefahr im hohen Gras witterte. Die Erkenntnis durchfuhr ihn wie ein Stromschlag, doch zu spät, viel zu spät, denn, noch bevor er versuchen konnte sich mit Gewalt von der Frau in seinem Schritt zu befreien, flammte ein kurzer, scharfer Schmerz auf, der seinen Ursprung in seinem Glied hatte, als scharfe Zähne zarte Haut und weiches Fleisch durchbohrten. Der Schmerzensschrei ging in einem ekstatischen Gurgeln unter, als eine Woge der Lust und Erregung dem Schmerz auf dem Fuß folgte und jeden klaren Gedanken hinfort wischte. Das neckende Lutschen war zu einem fordernden Saugen geworden. Atemloses Keuchen folgte nun, während Schmerz und Lust sich in einem erzwungenen Höhepunkt entluden.
Doch das Saugen hörte nicht auf und der Schmerz gewann die Oberhand, mit, vor Überraschung, aufgerissenen Augen blickte er auf das Wesen hinab, das sich immer noch an seinem Körper, an seiner Lebenskraft gütlich tat und mit schwer schluckender Kehle immer noch weitermachte. Rötliches Schimmern war nun in den Augen der jungen Frau zu sehen, blutige Rinnsale hatten dem Sog ihres Mundes wiederstanden und liefen an ihren Mundwinkeln hinab, die Lippen waren zu einem Lächeln verzogen, welches sicherlich grausam erschienen wäre, wenn sie nicht immer noch an seinem Glied saugte. Erst in diesem Moment, als er fühlte wie seine Kraft, wie Wasser aus ihm herausfloss und so gierig von seiner eigentlichen Beute getrunken wurde, dachte er daran sich zur Wehr zu setzen. Zu spät, zu langsam. Schwach, wie die Schläge eines Säuglings, waren seine Schläge gegen den Kopf seiner Mörderin, die selbst dann nicht aufhörte zu trinken, als sie ihn mit ihren Händen aufrecht halten musste und seine Stirn mit einem Klatschen gegen die Seitenwand der Gasse schlug, die zuvor noch als seine Stütze gedient hatte.
Erst als sie auch den letzten Tropfen Energie aus dem Körper des Mannes gesogen hatte, erhob sie sich und warf die verwelkte, ausgetrocknete Leiche in einen Müllcontainer. Mit einem genießerischen Seufzen wischte sie sich den Mund mit dem Handrücken ab und schlenderte, klappernden Absätzen in die Schatten der Gasse, die sich wie eine schützende Decke, um den Körper Dianas schmiegten.
Plink, Plink, Plink….
Ende….?
Liedtext aus: "Welcome" von ASP