Fantasy & Horror
Europastraße A503

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"Europastraße A503"
Veröffentlicht am 06. Juni 2012, 46 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
© Umschlag Bildmaterial: Vera Kuttelvaserova - Fotolia.com
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Vergesse ständig mein Passwort und leider verliere ich die Lust daran wenn ich ein Buch in 5 oder mehr Anläufen veröffentlichen muss weil plötzlich "Formatierung zerschossen" usw passiert. Leserate trotz zig Abos im Keller und "Öffentlich" hagelt es Diffamierungen und Beleidigungen "Let me entertain you" ERFINDER DES STORYBATTLE ...wird auch gerne unter den Teppich gekehrt ;-)
Europastraße A503

Europastraße A503

Einleitung

Ein alter Text aus dem Jahre 2008

Titel

Europastraße A503

41 Jahre alt, recht drahtig und LKW-Fahrer. So beschrieb ich mich immer selbst wenn ich eine Kontaktanzeige aufgab. Unter den Arbeitsbedingungen hielt es keine Frau lange an meiner Seite aus. Berufsbedingt war ich eine Woche zu Hause und sonst drei Wochen im Monat mit dem LKW in Belgien unterwegs.
Irgendwie gefiel mir dieses Leben dann aber doch. Die Belgierinnen waren sehr gut darin einen frustrierten Mann zu trösten, und hingegen der frotzeleien

meiner Kollegen bezahlte ich nicht eine.

Übermorgen würde es wieder los gehen. Also schickte ich noch schnell die Nachricht an die SMS-Kuppelzentrale aus der Fernsehwerbung und hoffte das sie bereits Abends geschaltet war. Vielleicht fand sich ja noch eine die ohne große „Drumherum laberei“ Sex wollte.
Damit das warten am Abend nicht zu langweilig wurde, ging ich mit ein paar Kumpeln in die Kneipe im Ort.
Etliche Bier und Korn später kontrollierte ich mein Handy, aber scheinbar kam diesmal die Anzeige nicht gut an, oder war noch nicht geschaltet.

Die Tür zum Gastraum flog auf und Gernod, ebenfalls ein Brummi-Fahrer stürzte herein.
Ohne mit irgendwem zu sprechen, rannte er auf den Tresen zu schnappte dem verdutzten Pärchen, das dort stand die Biergläser weg, und trank sie nacheinander auf Ex leer. Er knallte einen 10er auf den Tresen und erblickte uns als er sich ein weiteres Bier bestellte.
Der Mann des Pärchens plusterte sich auf, wurde aber vom Wirt zur Ruhe gerufen.

„Das glaubt ihr mir nicht! Das werdet ihr mir niemals glauben!“stammelte er

mit dem Bier in der Hand als er auf uns zu kam.
„Was, was sollen wir dir nicht glauben?“ fragte Klausi.
Gernod antwortete nicht, er exxte sein Bier erneut und bestellte von unserem Tisch zum Tresen brüllend einen dreifachen Korn und noch ein Bier.

„Leute ich mach gleich Feierabend!“ murrte der Wirt zurück.
„Also Gernod, was ist Sache? Du siehst aus als hättest Du ein Gespenst gesehen“ lachte ich ihn an.
Gernod wurde Aschfahl im Gesicht, schaute grimmig in die Runde: „Ja genau das habe ich!“

Nach einem kurzen schweigen brach ein schallendes Gelächter aus, an dem sich sogar der Wirt beteiligte der gerade das Bier und den Korn brachte.
Doch Gernod saß mit eiserner Miene da, wartete einen kurzen Moment und begann ernst und laut zu sprechen:
„An der B215, in dem Teilstück Stedebergen-Dörverden, da hab ich sie gesehen! Sie erschien wie aus dem nichts und winkte mir zu. Natürlich hielt ich an. Eine schöne Frau ganz in weiß gekleidet? Wer von Euch würde das nicht tun?“
Keiner von uns sagte etwas, nachdem er seinen Korn herunter gekippt hatte führte er fort:

„Sie stieg ein und setzte sich still neben mich. Wisst ihr, sie muss so um die zwanzig gewesen sein, und sah einfach super aus. Ich fragte sie kurz wohin sie wolle und warum sie um zwei Uhr morgens noch unterwegs war, aber sie antwortete nicht. Urplötzlich sagte sie „Halt an! SOFORT!“ Verdutzt sah ich zu ihr herüber, sie starrte aus dem Fenster und sagte erneut „HALT AN!“
„Ich kann doch hier nicht einfach so anhalten“ antwortete ich ihr. Scheinbar war das ein Fehler ...
Sie war nun nicht mehr schön, sie hatte ein grässlich entstelltes Gesicht und brüllte: „HALT AN!!!!“
Vor lauter Schreck trat ich auf die

Bremse. Durch die Vollbremsung kam der Auflieger ins Schleudern. Gerdenoch schaffte ich es irgendwie den Bock zum halten zu bekommen, als vor mir auch schon ein Knall und das quietschen von Metall zu hören war.
Direkt vor mir sind ein paar Jugendliche in einen Kleintransporter gerast.“

„Und was war mit der Frau?“ mischte sich Klausi ein.
„Die war verschwunden! Die Polizei glaubte mir kein Wort!“ gab Gernod trocken zurück.
Wieder brach Gelächter aus.
„Und haben sie dich zum Drogentest eingeladen???“

„Ja, da komme ich gerade her, direkt aus dem Krankenhaus. Von den am Unfall beteiligten hat keiner Überlebt! 3 Tote!“

„Ja ja, wer kennt sie nicht, die Legende von der weißen Frau, die dafür sorgt das die Menschen denen sie wohlgesonnen ist, auf der „Todesstrecke“ mit einem schrecken davon kommen“ mischte sich der Wirt ein.
„Ist eine alte Legende hier, nur konnte bisher niemand sagen warum sie das tat, viele glauben auch das sie die Unfälle verursacht ...
Wisst ihr was? Ich lade euch alle auf ein Bier ein und dann schmeiße ich euch raus, es ist schon spät“

„Gernod, na das ist doch mal eine zünftige Gruselgeschichte“ witzelte ich, aber er schien nur durch mich hindurch zu sehen.
Mit hektischen Blick trank er erneut sein Bier auf Ex, fasste sich plötzlich mit Schmerzverzerrten Gesicht an die Brust und sank zusammen.

Gernod hatte einen Herzinfarkt. Er konnte zwar gerettet werden, hatte aber eine art Amnesie.
„Armes Schwein“ dachte ich mir als ich auf meinem Bock in Richtung Antwerpen saß.
Alles war wie immer, ich fuhr meine Strecken und suchte mir Abends

Abwechslung die man in Belgien als einsamer Mann auch immer sehr schnell fand.
Kurz vor der Abfahrt zurück nach Deutschland kam Jacques, mein belgischer Chef zu mir:
„Kannst du noch eine Tour extra machen? Unter der Hand ...“
„Klar, wohin?“antwortete ich nach kurzem überlegen.
„Nur Alteisen nach Charleroi“
Ja, diese Stahlkocher - Stadt kannte ich gut, vermutlich wurde der „Schrott“ dort recycelt.
Mich hielt jedoch die Tatsache zurück das es rund 500 km Strecke waren und ich meine Lenkzeit bereits erfüllt hatte.

Jacques schien meine Zweifel zu ahnen, drückte mir ein Bündel Geldscheine in die Hand und sagte schnell: „Keine Sorge, ich geb dir ne neue Scheibe. Wir brauchen etwa zwei Stunden zum beladen, schlafe solange?“

An schlafen dachte ich nicht, sicher wäre es sinnvoll gewesen, aber die Polizei in Belgien war nur bei Ortsfremden- extrem Diensteifrig und hielt sich sonst elegant zurück. So würde es kein Problem sein mit einer falschen Tachoscheibe unterwegs zu sein. Außerdem sprachen die 1000 Euro eine unwiderstehliche Sprache. Man das musste wirklich wichtig sein!?


Nach etwa ein ein halb Stunden kam Jacques zu mir in den Aufenthaltsraum, übergab mir die „falschen Papiere“ und bedankte sich überschwänglich, das ich ihm den gefallen tue.
„Na klar ... kein Problem!“ frohlockte ich als ich auf den Bock stieg.
Wirklich Müde war ich nicht bei der knapp 7 Stunden fahrt. Natürlich hab ich die Vorgeschriebenen 45 min Fahrtpause einfach nicht gemacht und hoffte sollte ich angehalten werden auf einen verständnisvollen Polizisten.
Ohne Vorkommnisse konnte ich den LKW entladen lassen, es war nur eine kleine „Hinterhoffirma“ deren

Mitarbeiter wenig vertrauen erweckend aussahen. Ich behielt sie genau im Auge, aber sie schienen sich tatsächlich nur für die Ladung zu interessieren.
Im Anschluss daran aß ich noch in einem Fastfood Gourmettempel eine Kleinigkeit und machte mich auf den Rückweg.
So gerne ich auch schnell wieder nach Deutschland wollte, so sicher war ich mir die Nacht in einem Hotel zu verbringen, vierzehn Stunden am Steuer und eigentlich nur zwei Stunden Pause, nun nochmal sieben Stunden zurück wenn kein Stau auf mich wartet ...

Kurz nachdem ich bei Charleroi wieder

auf die Autobahn A503 fuhr, bemerkte ich einen scheinbar Nagelneuen Renault Alpine 1300 im Rückspiegel. Dieser schien sehr gepflegt und das rot der Lackierung glänzte gekonnt poliert. Die Chromteile glänzten ebenso und der Wagen hatte nicht einmal ein Historie-Kennzeichen.
Wow, was für ein Traum!
Wenige Minuten später, überholte mich der Wagen und brauste davon.
„So einen Wagen hätte ich auch gern“ dachte ich noch und geriet in Träumereien.

Der Rastplatz Chaleroi kam in Sicht, und wenn mich meine Augen nicht

getäuscht hatten war der Alpine nur vier Autos vor mir.
„Scheiße, das dieses verfluchte Teil dank Motorbremse nur 90 km/h schafft“ fluchte ich leise vor mich hin.
Der blinkt! Der will auf den Parkplatz! Ich musste ihn mir einfach aus der nähe ansehen, also setzte ich ebenfalls den Blinker.Wann hatte man schon die Chance einen so schönen Oldtimer zu sehen?

Sofort, nachdem ich den Bock geparkt hatte, bin ich durch die Grünanlage die LKW und PKW Parkplatz trennte gelaufen und und und ... verdammt sie waren schon weiter gefahren?Nirgendwo

auf dem PKW-Parkplatz stand ein Auto, gar keins!
Wie ein Kleinkind stampfte ich mit dem Fuß auf und warf wütend meine Kippe weg.
„Na dann eben noch mal pinkeln und weiter geht’s.“ nörgelte ich vor mich hin.
Plötzlich stand der Alpine da. „Na du bist ja ein schöner Beobachter“ ging ich mit mir selbst ins Gericht, vermutlich hatte ich ihn nur in der Aufregung übersehen.Aber so stand das Juwel vor mir.
Ich entdeckte niemanden der dazu gehört als ich mich dem Wagen näherte, so konnte ich ungestört jede Einzelheit in mich aufsaugen.

Die minimalistischen Armaturen, die Froschaugen ... hach einfach schön ...

„Kann ich ihnen helfen?“ fragte eine aggressiv klingende Frauenstimme hinter mir.
Erschrocken zuckte ich zusammen und drehte mich um
„Ähm nein nein ich bewundere nur diesen schönen Wagen, ist das Ihrer?“
„Von meinem Mann“ sagte sie kalt und abweisend
„Oh ja natürlich keine Sorge, ich bin LKW-Fahrer und sah sie vorhin schon auf der Autobahn, der Wagen gefällt mir ausgesprochen gut!“ Ist er vielleicht zu verkaufen?“ fragte ich mich über meinen

Mut wundernd.
„NEIN!“ fuhr mich die junge Frau an.
„Amellie? Amellie? Mit wem sprichst du da?“ fragte ein junger Mann mitte-ende zwanzig.
Nun war ich gänzlich verwirrt, wo war er denn her gekommen?
Er nahm Amellie, die nicht antwortete in den Arm und wendete sich mir zu.
„Entschuldigen sie, meine Frau ist deutschen gegenüber immer sehr ... nunja komisch ... nehmen sie es nicht persönlich, ihr Vater kam in Dünnkirchen ums Leben, sie hat ihn nie kennen gelernt“
„Woher wissen sie das ich deutscher bin?“ fragte ich erstaunt

„Ihre Art französisch zu sprechen“ lächelte er mich an “Kommen sie, wir essen gerade, sein sie unser Gast“
„Das kann ich doch nicht ...“
„Paperlapapp sie sind unser Gast!“
Eigentlich war ich noch satt von den Burgern, aber so würde ich die Möglichkeit haben evtl. mehr über den Wagen zu erfahren, und ihn vielleicht auch kaufen zu können.
Amellie ließ mich nicht aus den Augen und ihr Mann hatte sich nicht vorgestellt. Na das konnte ja heiter werden.

Wir setzten uns an einen der steinernen Rastplatztische. Dieser war mit einer Tischdecke gedeckt und zahlreichen

lecker aussehenden Speisen voll gestellt.
„All das für sie beide?“ fraget ich ungläubig.
„Fume´, Loius, kommt ihr bitte auch zum essen? Wir haben einen Gast“
„Ah verstehe!“

Die Kinder beäugten mich ähnlich abweisend wie Amellie, und niemand sprach während des essens.
„Ist die Lackierung original?“ versuchte ich ein Gespräch zu beginnen, doch der Mann dessen Namen ich nach wie vor nicht kannte lächelte nur“Natürlich Bj 64“ Er schien total müde und überspannt zu sein, aber ich wollte ihn nicht darauf ansprechen.

Weitere Wagen hielten, einige sahen uns ungläubig an, einer rieb sich sogar die Augen und gab plötzlich Vollgas. Keiner blieb länger als unbedingt nötig, hatte ich das Gefühl.
Es kam einfach kein 'Gespräch zustande. So sehr ich mich bemühte.
„Irgendwie sind die Leute komisch hier, hab ich einen Fleck auf der Hose? Sie starren mich an oder fahren wieder mit Vollgas auf die Autobahn“ versuchte ich das seltsame Verhalten der anderen Autofahrer als Gesprächsthema aufzugreifen.
„Also wir fahren nun weiter!“ sagte er, und Amellie begann wortlos einzuräumen.Die Kinder setzten sich

automatisch in den Wagen.
Sehr gut erzogen ... dachte ich
„Ja vielen Dank für das Essen, und sie wollen den Wagen wirklich nicht verkaufen?“
„NEIN!“
Ziemlich plötzlich saßen sie alle in dem Wagen und fuhren los. Hatten sie nicht ... nein...
Einen Moment lang blieb ich noch sitzen, bevor ich wieder zu meinem LKW ging. Naja nun noch 6,5 h fahren und dann würde ich irgendwo in einem billigen Hotel ins Bett fallen und von diesem Wagen träumen.

Plötzlich hörte ich einen Knall, das

wütende röhren eines Motors und wieder ein Knall. Da schon wieder ein Knall.
Was war das, instinktiv wurde ich langsamer. Keine Sekunde zu spät!
Ich sah Flammen vor mir auf der Autobahn und dicke Rauchwolken. Den Warnblinker setzend fuhr ich vorsichtig im Schritttempo weiter. Einige Autofahrer brausten nach wie vor mit ca. 100 Sachen weiter. Zwei oder dreimal knallte es noch und dann war für eine Sekunde „ruhe“.
„HILFE HILFE!!! WIR BRAUCHEN HIER SOFORT HILFE!!! MASSENUNFALL KURZ NACH RASTPLATZ CHALEROI“ brüllte ich ins Handy als auch schon der LKW getroffen

wurde und es mir aus der Hand fiel.
Irgendwas musste hinten drauf gerast sein. Eine Flammenwand die sich Auto um Auto ausbreitete rollte auf mich zu. „Nur raus hier“ dachte ich als ich auf die Straße sprang.Es krachte fürchterlich in dem Moment als ich die Straße berührte und mein LKW machte einen Satz nach vorne. Im umdrehen sah ich das ein „Kollege“ wohl nicht mehr bremsen konnte und den PKW zusammen geschoben hatte der bereits zuvor in den Laster gerast ist. Nahezu taub durch eine Explosion irgendwo hinter mir taumelte ich über die Autobahn. Verdammt nur weg hier!
Ich weiß nicht mehr wie ich es geschafft

habe, aber ich war wieder auf dem Rastplatz. Ich sah die Rettungskräfte zum Unfallort rasen ich war froh überlebt zu haben, und schlief vor erschöpfung ein.

Ein Polizist rüttelte mich wach.
„Hey man, wie können sie schlafen?“
„Was? Wieso?“ gähnte ich verstohlen. Sofort war ich wieder hellwach und berichtete was geschehen war, doch die beiden Polizisten schienen mir nicht zu glauben.
„Was denn? Was ist los?“
„Haben sie Alkohol getrunken?“
„Bitte was hab ich? Nein natürlich nicht! Wie kommen sie darauf?“

„Sie haben den Nortuf gewählt?“
„Ja natürlich!“
„Würden sie uns begleiten?“
„Ja wo soll ich auch hin?“
„Was haben sie geladen?“
„Wieso geladen? Der Wagen war leer!“
„Machen sie ihn bitte einmal auf?“
„Wie soll ich ihn aufmachen? Er ist irgendwo in dem Inferno dort hinten!!!“
„Ist das dort nicht ihr Fahrzeug?“ fragte der Polizist grimmig.
Ich folgte seinem Finger und ... und ... dort stand mein LKW auf genau dem Parkplatz wo ich ihn abgestellt hatte.
Wie konnte das sein? Verstört stammelte ich etwas vor mich hin.
„Kommen sie mal mit, wir klären das“

sagte der Polizist beruhigend, legte mir Handschellen an und stopfte mich unsanft in den Streifenwagen.

Nach mehreren Stunden, wurde ich dann nachdem die Blutprobe negativ war wieder frei gelassen.
So kam natürlich heraus das ich die Lenkzeit grob fahrlässig überschritten hatte, wofür ich mich würde verantworten müssen.
Wie ich erfuhr ging mein Notruf wenige Minuten vor dem tatsächlichen Unfall ein, und augenscheinlich war ich nicht daran beteiligt.
Aber wie konnte das sein? Bin ich einfach vor müdigkeit eingeschlafen und

habe geträumt? Aber warum hab ich dann den Notruf gewählt?
Völlig in Gedanken wartete ich auf Jacques der mich abholen wollte, fahren würde ich erstmal eine lange Zeit nicht mehr ...
„Sie sind doch! Oder? ja sie sind der ...“ kreischte eine Frau histerisch die mich auf der Bank neben der Polizeiwache sitzen sah.
„Pardon kennen wir uns?“
„Bring mich hier weg, er ist mit dem Teufel im Bunde!!!“ schrie sie ihren Mann an der ihr behutsam in den Wagen half.
„Wie bitte?“
„Entschuldigen sie ,eine Frau“ gab der

Mann zurück, sie steht unter Schock.
„Natürlich, mir geht es ja auch nicht wirklich gut“ lächelte ich, dennoch fand ich es komisch.

Die beiden unterhielten sich noch im Wagen, und schließlich siegte meine Neugierde.
Langsam ging ich auf sie zu und klopfte schließlich an die Fensterscheibe.
„Entschuldigen sie? Wie meinten sie das eben???“
„Er ist mit dem Teufel im Bunde!!!“ brüllte die Frau sofort und schien sichtlich angst vor mir zu haben, sie kauerte sich in dem Wagen zusammen.
„Nichts für ungut, meine Frau ist

nervös!“ sagte der Mann und ließ den Wagen an.
Weg waren sie ...

Mißmutig ließ ich mich wieder auf die Bank sinken und zündete mir eine Zigarette an. Ein alter Mann stand neben mir, er trug die Kleidung eines geistlichen. Wo war der nun wieder so plötzlich hergekommen?
„Guten Abend“ begrüßte ich ihn.
„Guten Abend, ich bin Pater Malone´ „ stellte er sich vor und setzte sich neben mich.
Einbe Zeitlang schwiegen wir uns an, dann begann er zu sprechen.
„Wissen sie, ich bin als Seelsorger für

die Angehörigen hier ...“
„Ich habe niemanden verloren, und ich hab auch keine Schuld an dem Unfall“ verteidgte ich mich instinktiv.
„Das sagt ja auch niemand, aber sie sind sicherlich genauso verwirrt wie die anderen beteiligten?“
„Hm, zugegeben,“ fing ich an „etwas verwirrt trift die Sache ganz gut“
„Wissen sie , ich hab den Notruf gewählt, und laut der Polizei hatte der Unfall da noch nicht stattgefunden, so das die Rettungskräfte nahezu „just in Time“ eintrafen und viele gerettet werden konnten, die vermutlich gestorben wären wenn die Rettungskräfte nicht schon vor Ort gewesen wären. Nur

leider kann ich mich nicht daran erinnern ... jedenfalls nicht so“
„Sie werden unter Schock stehen, genauso wie die anderen armen Seelen“
„Nein ich war hellwach!“ warum ich vertrauen zu diesem Mann hatte weiß ich bis heute nicht, aber ich erzählte ihm die Geschichte so wie ich sie in erinnerung hatte
„Wie sagten sie hieß die Familie doch gleich?“ fragte er mitten in die Erzählung hinein.
„Tut mir leid, das weiß ich nicht, sie stellten sich gleich mit den Vornamen vor ... nur der Mann stellte sich nicht vor, ja ich fand es auch etwas unhöflich, aber naja sie waren mir ja keine

Rechenschaft schuldig“
„Sprechen sie weiter?“
Ih berichtete weiter und kam nicht umhin wieder von dem Wagen zu schwärmen.
Pater Malone´ mußterte mich eindringlich.
„Ist was ?“ fragte ich genervt.
„Nein nein, nur glaube ich zu wissen wie der Mann hieß ... Franzoir Deridane“
„Oh sie kennen ihn?“
„So würde ich das nicht sagen...“
„Schade, ich würde ihm gerne das Auto abkaufen, mit zwei Kindern ist es nicht eben das beste Fahrzeug, die Rückbank ist doch recht schmal und es gab ja noch keine Gurte in dem Fahrzeug“

„Haben sie einen Moment Zeit?“ unterbrach er mich.
„Jahhh?“
„Kommen sie wir gehen ein Stückchen“
„Wohin denn? Ich warte hier auf meinen Chef der mich abholen wollte“
„Es dauert nicht lange“
„Na schön...“
Neugierig folgte ich Pater Malone´der gemächlich voran schritt. Vor einem kleinen alten Friedhof hielt er an.
„Was soll ich auf dem Friedhof?“
„Ich möchte ihnen etwas zeigen“
„Soll das so eine präventiv Maßnahme werden? Ja ich weiß ich hätte nicht solange fahren dürfen, und die Folgen, die aus meinem Handeln hätten entstehen

können sind mir durchaus bei dem Unfall bewußt geworden, sie müssen mir keine Gräber zeigen!!!“ gnatze ich ihn wütend an.
Mit sprcihwörtlicher biblischer Geduld, nahm er meine Hand und meinte: „Nein darum geht es hier nicht, sie werden gleich verstehen was ich ihnen zeigen möchte“
Wiederwillig folgte ich ihm, er hielt nach wie vor meine Hand. Eine solche Kraft hatte ich einem Mann seines alters nicht zugetraut.
Etwa mittig auf dem Friedhof ließ er mich los und bückte sich zu einem kleinen Grabstein herunter.
Efeu hatte ihn umwachsen und er gab

sich mühe diesen zu entfernen.
„Helfen sie mir bitte einmal“ jabbste er.
„Natürlich, ich verstehe immer noch nicht was das soll!“
„Ah, sehen sie, nun kann man die Inschrift wieder lesen.“
„Ja und was soll mir da auffallen?“
„Schauen sie genau hin“
„Hier ruht Familie Deridane“ las ich laut vor.
„ja und weiter?“ sah er mich fragend an.
„Zahlreiche Geburts/Sterbe-daten alle 1964 und Namen!“
„Ja seien sie doch so gut und lesen die Namen vor“
„Fume´. Louis, Ammelie und ... F“
„Was haben sie denn?Warum sprechen

sie nicht weiter?“
„Die namen sind mir bekannt, bis auf den Männernamen, aber das wäre ja ein reichlich merkwürdiger Zufall?“, „ ich muß mich setzen ...“


„Zufall würde ich das nicht nennen“, fing Pater Malone´ in seltsamer Stimmlage an zu sprechen.
Verständnislos sah ich ihn an, wollte mir dieser alte Kautz etwa ...nein er würde meinen Verstand nicht so beleidigen oder doch?
Gerade wollte ich etwas sagen aber er war schneller:
„Diese vier waren aus Frankreich

herrüber gekommen, Franzoir, war gerade in seiner Firma befördert worden und gönnte sich einen Nagelneuen Alpine 1300. Damit sind sie am Wochenende zu einem Kurzurlaub hier nach Belgien gekommen. Alles war gut, doch der Herr hatte wohl andere Pläne mit ihnen. Sie waren hier im Ort, der damals noch deutlich kleiner war, aber seit eh und jeh als Transportangelpunkt genutzt wurde. So war auch an diesem Wochenende reger Verkehr auf der Autobahn. Ein LKW-Fahrer aus Deutschland, war der letzte der sie lebend gesehen hatte. Ammelie hatte aufgrund der Ereignisse bei Dünnkirchen einen soclhen Hass auf Deutsche das sich der Mann damals

daran am deutlichsten erinnern konnte.
Lange Rede kurzer Sinn!
Jedenfalls wollte er den Wagen kaufen, Franzoir wollte ihn verständlicher Weise natürlich nicht verkaufen. So entwickelte sich ein Streit, sie brachen relativ hastig auf. Der Deutsche wollte sie noch bitten wenigstens das Essen zu beenden und noch ein wenig zu rasten, denn Franzoir war seid Tagen unterwegs und richtig geschlafen hatte er nicht, doch sie hörten nicht zu.
„Und wie ging es dann weiter?“ wollte ich wissen.
„Es gab kurz nach dem Rastplatz einen fürchterlichen Unfall! 37 Tote waren zu beklagen, die wenigen die zum Teil

schwer verletzt überlebt hatten, berichteten das eben jener Alpine 1300 ins schlingern geriet und plötzlich quer in die Leitplanke krachte. Alles weitere dann können sie sich denken?“
„JA kann ich mir denken“ sinnierte ich vor mich hin.
Der Typ will mir doch bloß ein schlechtes Gewissen einreden, vermutlich aht ihn die Polizei dazu bewegt, aber ich hatte meine Lektion doch schon längst gelernt ...
„Seither, erzählen sich die Leute das alles 10 Jahre nach diesem Vorfall, eine Familie auf genau diesem Rastplatz ein grausiges Mahl einnimmt. Der total zerstörte Wagen parkt in einer

Haltebucht und die gräßlich entstellten Körper halten ihr Picknick ab. Jedesmal ereignet sich in der Folge ein schwerer Unfall mit mehrern Toten... „
„Nun ist aber Schluß!“ brüllte ich ihn an.
„Es ist eine Sache das ich grob Fahrlässig gehandelt habe, eine andere mir eine3n soclhen Bären aufbinden zu wollen!“
Bevor ich weiter sprechen konnte, tippte er mir energisch mit dem Zeigefinger auf die Brust
„Was denken sie denn was mir die Leute erzählt haben? Wer dort mit diesen „Zombies“ gesessen hat und aß? Schauen sie in den Spiegel dann erkennen sie ihn

vielleicht“
„Humbuk! Es ist ja gut ich habe verstanden! Niemals wieder werd ich sowas machern!“ brüllte ich und wischte seinen Finger von meiner Brust.
„Bist du wirklich so ignorant, oder willst du es einfach nicht begreifen?“ schrie nun er.
„Du hast eine zweite Chance bekommen! Diese Leute da haben dich gerettet, und anstatt dankbar an ihrem Grab zu beten, bezweifelst du alles was ich dir sage???“
„ ...“ gerade in diesem Augenblick fiel mir Gernod ein ...

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Über den Autor

BoeserLordKotz
Vergesse ständig mein Passwort und leider verliere ich die Lust daran wenn ich ein Buch in 5 oder mehr Anläufen veröffentlichen muss weil plötzlich "Formatierung zerschossen" usw passiert.
Leserate trotz zig Abos im Keller und "Öffentlich" hagelt es Diffamierungen und Beleidigungen
"Let me entertain you"
ERFINDER DES STORYBATTLE ...wird auch gerne unter den Teppich gekehrt ;-)

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Miranda Nun, Euer Lordschaft,
wo ist der Rest vom Text? Ich muss zugeben, dass ich etwas verwirrt bin.
Hat irgendwas mit dem PC nicht gestimmt?
Verdutzte Grüße
sigrid

Vor langer Zeit - Antworten
BoeserLordKotz Verehrte Sigrid,

das frage ich mich auch. Offenbar nahm mir Mystorys übel diese alte Geschichte mit neuen Cover versehen zu haben und im Gegenzug wurde der Text gekillt.
Nun sollte es aber wieder lesbar sein.

Hochachtungsvoll
Lord Kotz
Vor langer Zeit - Antworten
BoeserLordKotz Re: Ich muss zugeben, -
Zitat: (Original von Luzifer am 02.11.2012 - 14:36 Uhr) dass mir vor wenigen Tagen der Begriff "Die weiße Frau" nichts gesagt hätte. Aber nach einem Bericht im Fernsehen erlernte ich ihn.

Dass die Familie Geister sein würden, war deutlich mit der Vorgeschichte, trotztdem konnte man die Geschichte noch genießen und die Handlung hätte so auch in jeder Stadt passieren können. Wer weiß, vielleicht sind so einige Autobahnunfälle mit falscher Ursache diagnostiziert. =)

Ehrenwerte Grüße
Fürst der Finsternis


Verehrter Fürst der Finsternis,

dieser Story liegen 2 tatsächlich dokumentierte "Paranormale Ereignisse" zugrunde...
Zum einen die Legende der Weißen Frau die nun auch tatsächlich in diesem Bereich ansässig sein soll und zum anderen soll es eine "Zombiefamilie" geben in Belgien die mit ihrem grausigen Mahl zumeist drohendes Unheil ankündigen und tatsächlich soll es sich um diese "Geister" um bei einem im etwa gleichen Zeitraum bei einem Autounfall ums lebene gekommene handeln.
Also der Satz als solches klingt auch komisch :-D Aber nun ja^^

Hochachtungsvoll
Lord Kotz
Vor langer Zeit - Antworten
Luzifer Ich muss zugeben, - dass mir vor wenigen Tagen der Begriff "Die weiße Frau" nichts gesagt hätte. Aber nach einem Bericht im Fernsehen erlernte ich ihn.

Dass die Familie Geister sein würden, war deutlich mit der Vorgeschichte, trotztdem konnte man die Geschichte noch genießen und die Handlung hätte so auch in jeder Stadt passieren können. Wer weiß, vielleicht sind so einige Autobahnunfälle mit falscher Ursache diagnostiziert. =)

Ehrenwerte Grüße
Fürst der Finsternis
Vor langer Zeit - Antworten
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