Fantasy & Horror
Schatten Kapitel 5

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"Schatten Kapitel 5"
Veröffentlicht am 16. April 2008, 22 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

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Schatten Kapitel 5

Schatten Kapitel 5

Beschreibung

Der 5. Teil meiner Geschichte über die "Schatten".

Träume

„Obwohl er mich seit dem ich hier bin nicht aus diesem Drecksloch von Hütte gelassen hat, war diese vergangenen Woche doch meine schönste in den letzten 3 ½ Jahren.“ es war die erste Nacht in Silvains Hütte, in der Ren nicht schlafen konnte. Es lag weder an Silvain, der mit ruhigen Atemzügen neben dem Bett auf dem Fußboden schlief, noch an dem leichtem Wind, der in regelmäßigen Abständen an den dünnen Wänden der Hütte zerrte. Sie wurmte etwas ganz anderes: „Eine volle Woche lebe ich schon mit meinem Retter zusammen und weiß eigentlich nur seinen Namen. Silvain... Silvain Leralonde... Mehr auch nicht. Immer wenn ich ihm Fragen über seine Person stelle blockt er ab... Wieso? Sollte ich auch vor ihm Angst haben? Eigentlich dürfte ich mir diese Fragen gar nicht stellen... Ich stehe tief in seiner Schuld. Dank ihm bin ich meinen Peinigern entkommen und fast alle meiner Wunden, bis auf mein Bein sind wieder verheilt.“ Sie richtete ihren Oberkörper auf und zog ihre Beine bis an die Brust, um sie gedankenverloren zu umschlingen. Sie legte ihren Kopf auf die Knie und schaute ihren schlafenden Retter sanft an, während ihre schwarzen Haare die glatte Haut ihrer langen Beine umspielten. Das leichte Glimmen der Glut war die einzige Lichtquelle in dem Raum und ließ Ren in ihrem roten Schein bedrohlich, ja sogar richtig dämonisch wirken, doch ein Kratzen am zugenageltem Fenster ließ sie zusammenzucken und aus dem Dämon wurde wieder ein verängstigtes Mädchen..
Sie konnte nichts dran ändern, die Angst breitete sich in ihr aus und schien sie zu lähmen: „Oh nein. Sie haben mich doch noch gefunden. Ich muss...“ Doch ein schläfriges Stöhnen lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf den am Boden liegenden Silvain. Er tastete im Dunklen nach etwas das sie nicht sehen konnte. Mit einem zufriedenem Grunzen umfasste er dieses Etwas und schleuderte es in Richtung Fenster. Mit einem lautem „Dong“ krachte das Ding gegen das Fenster.
Ein erschrockenes Fauchen und ein, sich in der Nacht verlierendes Miauen beruhigten sie, während Silvain schon längst wieder tief schlummerte. „Katzen! Was für eine tolle Attentäterin ich doch bin. Ich habe Angst vor Katzen! Leide ich etwa unter Verfolgungswahn?“ Zerknirscht kroch sie unter die Decke zurück und wünschte sich: „Hoffentlich komme ich bald aus dieser verfluchten Stadt raus. Vielleicht gelingt es mir so die Schattenläufer endlich hinter mir zu lassen und ein normales Leben zu führen. Aber ob Silvain mir das erlauben wird...?“ Sie kuschelte sich so gut es ging in die raue Decke ein und verfiel in einen ruhigen, traumlosen Schlaf. Derweil begann für ihren Retter eine merkwürdige Reise...

„Diese doofen Katzenviecher! Jedes Wochenende schleichen sie um mein Haus...“ war das Letzte woran er dachte, bevor ihn eine unnatürliche Müdigkeit überwältigte. Seine Augenlider wurden unerträglich schwer und seine Glieder erkalteten. Sobald sich seine Augen schlossen, ihn die Schwärze umgab, hatte er ein Gefühl als würde sein Verstand und sein Bewusstsein von einer kalten Hand aus seinem Körper gerissen. Er versuchte sich zu wehren, sich der Kälte zu entwinden, doch jeder seiner Muskeln weigerte sich ihm zu gehorchen. Plötzlich tauchte ein Paar Augen vor ihm auf. Obwohl er selbst von einer undurchdringbaren Dunkelheit umgeben war sah er sie deutlich. Sie besaßen keine Wimpern, Augenbrauen und Augenlider. Die Iris flimmerte in unterschiedlichen Schwarztönen auf und ließ die starren Pupillen, die auf Silvain gerichtet waren noch dämonischer wirken.
Verwirrt versuchte er einen klaren Gedanken zu fassen aber sein Verstand war wie zugefroren. Er spürte nichts, nichts außer Kälte. Kälte und wahnsinniger Angst.
Plötzlich hörte er eine spottende Stimme, die seinen Geist erzittern ließ: „Wie jämmerlich!“ Die 2 Augen kamen langsam näher: „Der große Silvain Leralonde, ein totaler Versager! Und der will den Beschützer spielen. Tsts. Wie amüsant. Er ist nichtmal in der Lage meinem Bann zu widerstehen.“ Das war kein einfacher Traum, es war einfach zu real. Noch nie ist im etwas vergleichbares passiert. Silvain wusste, dass er etwas tun musste aber diese verfluchte Kälte...
„Oh hat der arme kleine Silvain Angst? Kann er sich nicht bewegen? Soll ich vielleicht seine Familie herholen damit sie ihn trösten kann?“ säuselte die Stimme in einem gespielt fürsorglichem Ton. Trotz des Banns zuckte Silvain zusammen. „M... Meine Familie.... ist tot.“ keuchte er. „Das stimmt. Ich muss es ja wissen. Ich hab den Mörder beauftragt...“ kicherte die Stimme wie ein Kind. Plötzlich traten aus der Dunkelheit mehrere Gestalten, ein großer braunhaariger Mann mit den gleichen Gesichtszügen wie Silvain und mit beeindruckender Statur, eine Frau mitlerem Alters mit blauen Augen und 2 kleine, völlig identische Jungen an ihrer Seite. Silvain konnte nicht fassen was er da sah: „Sie sind tot... Ich habs gesehen... all das Blut...“

Ren wachte wieder auf. Irgendetwas hatte sich verändert. Sie brauchte ein paar Sekunden um zu begreifen was anders war. Das Feuer im Ofen brannte nicht mehr. Alles war dunkel. Unnatürlich dunkel...

Je näher die Gestalten seiner Familie kamen desto schwieriger fiel es ihm zu atmen. Er hatte jetzt schon das Gefühl als würde ein riesiger Eisblock auf seinem Brustkorb liegen. Wenige Schritte vor ihm blieben sie schließlich stehen. Die Gestalt seines Vater beugte sich vor, so dass sein Gesicht nur eine Fingerspitze weit von dem seinem entfernt war. Sein Gesicht war völlig ausdruckslos, wie das eines Toten. In Silvains Geist blitzten Bilder der glücklichen Zeiten auf, als er noch mit seinem Vater trainiert hatte und wo ihn seine geliebten kleinen Zwillingsbrüder jeden Tag nervten und ihm überall hin folgten. Doch wandelten sich diese glücklichen Bilder fast sofort in Bilder des Grauens...

Ren wurde unruhig. Sie spürte eine vertraute, eine grausame Aura in diesem Raum. Angst ergriff sie und ihr schoss nur eins durch den Kopf als sie sich schnell aufrichtete und dabei beinahe aus dem Bett fiel: „Silvain!“

Er litt. Er konnte diese Erinnerungen nicht mehr ertragen. „Verschwindet! Ich will das nicht! Lasst mich in Ruhe! Ihr seit nicht meine Familie!“ schrie er doch die Gestalten reagierten nicht im Geringsten und starrten ihn nur weiter ausdruckslos an. Langsam hoben sie ihre Hände. Wie in Zeitlupe streckten sie ihre Zeigefinger aus, deuteten auf den schwer atmenden und schweißgebadeten Silvain. Im Chor sangen sie erst leise: „DU hast Schuld. Du hättest es verhindern können.“ „NEIN!“ schrie Silvain gequält: „Verschwindet! Ich will das nicht hören!“ Doch sie hörten nicht auf: „DU hast Schuld. Du hättest es verhindern können.“ Sie wurden immer lauter. Er wollte sich die Ohren zuhalten doch seine Hände waren wie gelähmt. „DU hast Schuld. Du hättest es verhindern können.“ Mittlerweile schrien sie und die ausdruckslosen Gesichter haben sich zu hasserfüllten Grimassen gewandelt. „Bitte hört auf ich kann nicht mehr... Ich gebs ja zu. Ich bin schuld...“ flehte Silvain. Eine einsame Träne, der Bote seiner Kapitulation floss über seine bleiche Wange. Sein Herz gefror, es schmerzte beim Schlagen.

Besorgt kniete sich Ren neben Silvain und legte ihm die Hand auf die Stirn. Eiskalt. Sein schwerer Atem ging unregelmäßig und sein Gesicht war kreidebleich. Behutsam flüsterte sie ihm seinen Namen ins Ohr: „Silvain. Komm zurück. Silvain.“ Als er nicht reagierte wurde sie lauter und immer eindringlicher: „Silvain! Komm zurück!“ Dann sah sie seine Träne...

Er lag da. Konnte nichts tun. Musste sich das Gekreische seiner Familie anhören. Ihre Stimmen, ihre Worte, seine Schuld brannten in seiner Seele. Quälten ihn. Er hatte versagt. Wäre er nur nicht abgehauen. Er weinte: „Alles meine Schuld...“ Er wünschte sich er wäre tot. Sein Herz hörte auf zu schlagen, die Kälte füllte in komplett aus.
Doch dann spürte er wie sich eine Wärme, von seinem Herzen aus gleichmäßig in jedes seiner Körperteile ausbreitete. Sie liebkoste jeden seiner gefrorenen Muskeln und verdrängte langsam die grausame Kälte. Sein Geist erwachte aus seiner Kältestarre und er erinnerte sich an sein Versprechen....

Es war schon Abend, die Sonne ging soeben unter und badete die weite Ebene in ein sanftes Rot. In der Mitte stand ein kleiner 8 jähriger Junge und betrachtete völlig emotionslos 4 kleine Erhebungen in der sonst so flachen Erde. Hier lag seine Familie.
„Silvain, hör mir jetzt genau zu und unterbrich mich nicht! Es kann sein, dass bald etwas Ungewöhnliches passiert. Versprich mir, dass du sofort wegrennst wenn du irgendetwas Merkwürdiges entdeckst! Leg dich nicht mit Fremden an und lass sie bloß nicht ins Haus. Und falls wir aus irgendeinem Grund nicht mehr für dich da sein können, gib niemals auf und folge dem Weg den du gehen möchtest. Lass dich von nichts aufhalten! Versprichst du mir das?“ hatte ihn sein Vater, mit Angst in der Stimme einen Tag zuvor gefragt, aber er hielt es in seinem Alter nur für einen Scherz und machte sich über das feige Verhalten seines Vaters lustig. Er wurde wütend und schrie den Jungen an. Noch nie hatte ihn sein Vater angeschrien, er bekam Angst und rannte verwirrt tief in den Wald. In dessen Einsamkeit wurde ihm bewusst, dass sein Vater nicht gescherzt hat. Er verspürte tiefe Reue und kehrte zum Haus zurück, um sich zu entschuldigen aber er sollte seine Familie niemals wieder lebending zu Gesicht bekommen.
Wenige Meter vor der Tür wehte der sanfte Wind einen schrecklichen Gestank von Unrat zu dem kleinen Jungen rüber. „Bestimmt hats einer meiner Brüder mal wieder nicht rechtzeitig zur Toilette geschaft.“ dachte er, als er gerade die Tür öffnete.
Prompt schlug ihm der Gestank des Todes entgegen und das, was er im Raum sah ließ ihn erbrechen. Der komplette Fußboden schimmerte in einem tiefem Rot und seine Mutter lag inmitten dieser riesigen Blutlache direkt vor der Tür. Eins ihrer blauen Augen ließ den Schmerz den sie erlitten haben muss erahnen. Ihre geweitete Pupille war unnatürlich weit nach oben verdreht und verschwand halb unter dem Augenlid. Alles was von dem anderem Auge übrig war, war eine dunkle Höhle aus der noch ein dünner Blutfaden floss. Aber es war noch nicht genug. Sie war vom Unterleib an bis zum Hals mit nur einem einzigen Hieb aufgeschlitzt worden und ihre größtenteils halbierten Eingeweide quillten aus ihr heraus. 2 Meter weiter in Richtung Treppe lag einer seiner Brüder. Ihn seiner linken Schulter klaffte eine riesige Wunde und der sein Arm wurde nur noch durch das Achselgewebe mit dem Körper verbunden. Der Täter hatte ihm sein Schwert in das Herz gerammt und es dann steil nach oben weggerissen. Auf halber Höhe der Treppe lag dann auch sein anderer Bruder. Sein Blut strömte die Treppe hinunter und ließ das Muster des Marmors bedrohlich leuchten. Er wollte wohl nach oben fliehen, aber der Fremde war schneller gewesen. Er hatte seinen Schädel waagerecht in 2 Hälften geteilt.
Der Junge konnte kaum begreifen was er dort sah, doch plötzlich flüsterte er mit zitternder Stimme: „Papa...?“ Eine verzweifelte Hoffnung ergriff ihn. „PAPA!“ schrie er und rannte so schnell er konnte die Treppe hoch. Doch das Blut wandelte die Treppe in eine gefährliche Rutsche, er stürzte 2 mal die Treppe runter bevor er es geschafft hatte. Als er oben angekommen war, war seine ganze Kleidung durch die Stürze blutgetränkt, aber er achtete nicht darauf und rannte weiter den Flur entlang. Seine letzten Hoffnung lösten sich in Luft auf, dort in seinem Zimmer lag sein Vater. Tot. Aber im Gegensatz zu den anderen war er nicht brutal zugerichtet, ganz im Gegenteil. Seine einzigen Verletzung waren eine gebrochene Nase und eine winzige, runde Wunde in der Mitte seiner breiten Stirn. Es schien fast so als hätte sein Mörder vor ihm Respekt gehabt.
Über eine Stunde stand er dort und sah seinen toten Vater an. Er weinte nicht, obwohl er wusste, was er verloren hatte. „Ein Traum. Es ist alles ein Traum. Bitte lass es einen Traum sein.“ flehte er in Gedanken aber hoffte vergebens, sein Vater lag weiter dort und starrte die Decke mit ausdruckslosen Augen an. Der kleine Junge fasste einen Beschluss, er wandte dem toten Körper seines Vater den Rücken zu und ging zu seinem Bruder der auf der Treppe lag. Er unterdrückte die wiederkehrende Übelkeit und hievte den schmächtigen Körper auf seine Schultern und trug ihn aus dem Haus bis zu der Mitte der weiten Ebene die durch das Mondlicht silbern schimmerte und legte ihn vorsichtig auf die feuchte Erde. Er rannte zurück zum Haus und brachte erst seine Mutter, dann seinen Vater und zum Schluss seinen anderen Bruder zur Ebene, wobei er seinen Vater, den er auf eine Decke gelegt hatte den ganzen Weg über hinter sich herzog. Danach schnappte er sich eine Schaufel aus ihrem Schuppen, um ihnen ein Grab auszuheben. Er ignorierte seine Erschöpfung und den vernichtenden Schmerz seines Verlustes und arbeitete die ganze Nacht durch bis er auch das vierte Grab endlich ausgehoben hatte. Seine Muskeln taten weh und er konnte kaum noch stehen aber er zwang sich weiter zu machen, die langsam aufgehende Sonne kitzelte ihn mit ihren Lichtstrahlen und gab ihm neuen Mut. Er legte die leblosen Körper in die Gräber und begann sie mit Erde zu bedecken, was sich wegen seiner Erschöpfung über den ganzen Tag erstreckte.

Und nun stand er dort und wusste nicht was er tun sollte. Er stütze sich erschöpft auf die Schaufel um nicht um zu fallen. Bilder der schrecklich zugerichteten Körper seiner Familie schwirrten durch seinen Geist und brachten ihn wieder zum verzweifeln. Doch plötzlich entsann er sich an das Versprechen, den letzten Wunsch seines Vaters. Er näherte sich seinem Grab und legte liebevoll seine Hand auf die kühle Erde. „Ich verspreche dir Vater, dass ich meinen Weg gehen werde, mich von niemandem aufhalten lasse und ich werde eher sterben als jemals aufzugeben!“ erklärte, er dem Grabe zugewandt mit fester Stimme. Die Worte schallten über die Ebene, während sich ein frischer Wind gen Osten erhob, der das Gras und die Blumen friedlich rascheln ließ. Über ihm glitt ein Schwarm von bunten Vögeln hinweg, die dem Wind folgten. „Mein Vater wusste, das so etwas passieren würde. Aber warum hatte er sich nicht selbst in Sicherheit gebracht? Warum wurden sie überhaupt angegriffen? Und warum habe ich überlebt?“ fragte er sich verbittert und schaute den Vögeln dabei zu wie sie langsam im Osten verschwanden. Eine unheimliche Gewissheit wo er Antworten auf seine Fragen finden würde ergriff ihn und ließ ihn mit weiten und entschlossenen Schritten den Vögeln folgen. Er konnte es sich nicht erklären woher diese Gewissheit kam und er hatte auch keine Ahnung was ihn dort im Osten erwarten würde. Aber er wusste, dass dies der Weg sei, den er einschlagen muss. Doch nach den ersten 20 Schritten überwältigte ihn seine Erschöpfung und er klappte mitten auf der Ebene zusammen und schlief sofort ein. Das Gras schien ihn schützen zu wollen, es war so hoch, dass es seinen kompletten Körper umgab und ihn so vor allen Blicken schützte.

„NEIN WIE KANN DAS SEIN?“ schrie die schrille Stimme wutentbrannt als sich seine Lippen zu einem schwachen aber selbstbewussten Lächeln verzogen. „Ich werde nicht aufgeben!“ sagte Silvain, während die Wärme in seinem Innern immer intensiver wurde und er anfing gegen den Bann anzukämpfen. Die Kälte die ihn gefangen hielt wich immer weiter zurück und die Stimme schrie: „Wie kannst du armseliges Würmchen es wagen dich mir zu widersetzen?! Ich werde dich umbringen du elender....“ Doch sie verstummte sofort, als eine weitere Gestalt direkt neben Silvain aus der Dunkelheit trat. In seiner momentanen Verfassung dachte erst es sei ein Engel gekommen um ihn zu retten, aber als sie ihn mit ihren grünen Augen ansah wurde ihm klar, dass es Ren war und kein Engel. Sie war nur wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt und schenkte ihm ein entschuldigendes Lächeln: „Tut mir leid, dass ich so spät dran bin.“ Ein wohliger Schauer lief seinen Rücken herunter, als er ihre angenehme Stimme vernahm und schöpfte weiter Mut und Kraft aus ihrer Wärme. „DU... Wie bist du hier hin gekommen? ANTWORTE!“ brüllte die Stimme außer sich vor Zorn. „Ach lieber Hankan du bist nicht der einzige der die Kraft beider Gilden in sich trägt.“ erwiderte Ren verachtend. „So so meine kleine Schülerin entdeckt langsam ihre Kraft, aber das wird euch nichts nützen. Du wirst deinen kleinen möchtegern Beschützer nicht retten können. Er trägt zu viel Schmerz in sich...“ erklärte Hankan gehässig, wurde aber von Ren unterbrochen: „Du wirst es nie lernen! Es gibt noch andere Gefühle die mindestens genauso stark sind wie Hass, Wut und Verzweiflung.“ Plötzlich brach Hankan in ein dreckiges Lachen aus: „Eigentlich dachte ich, ich hätte dir diesen Unfug in den letzten 3 ½ Jahren ausgetrieben. Du bist nicht besser als eine billige Hure und das weißt du. Ich weiß noch genau wie du mich angefleht hast nicht aufzuhören! Ja du hast es genossen!“ Plötzlich nahm die Intensität der Wärme in Silvains Körper ab und er spürte wie Rens Körper erzitterte. Dann begriff er: „Diese Wärme ist Ren! Sie hat mir einen Teil ihrer Kraft gegeben.“ Die Wärme wurde schwächer und Ren zitterte immer heftiger. „Ich muss was tun. Nur was?“ schoss es ihm durch den Kopf. „Na meine Kleine, gefällt dir was du da siehst? All das kannst du wieder haben du musst nur schwören, dass du wieder zu den Schattenläufern zurückkehrst.“
„Er macht mit ihr genau das gleiche wie mit mir. Er zwingt sie sich zu erinnern.“ schoss es Silvain durch den Kopf.
„Nein! Lieber sterbe ich als das ich wieder zu euch zurückkehre!“ presste sie zwischen zusammengepressten Zähnen hervor. „Wie du willst! Dein Wunsch ist mir Befehl, aber ich fang mit deinem Freund an!“ schrie Hankan zornig. Das Paar der schwarzen Augen glühte bedrohlich auf und ein schrecklicher Schmerz, der jede einzelne Faser seines Körpers erfasste durchzuckte Silvain.
Alles was jetzt geschah nahm er nur noch verschwommen war. Er spürte wie die Wärme in ihm ein letztes Mal aufflammte und dann fiel er aus der Dunkelheit. Um ihn herum wurde es immer heller, die Dunkelheit verging, aber er spürte Rens Wärme nicht mehr. Er war völlig unvorbereitet, als sein Bewusstsein zurück in seinen Körper krachte. Erschrocken schlug er die Augen auf und schnappte überrascht nach Luft. Er brauchte ein paar Sekunden, damit er sich wieder an das schwache Licht seiner Hütte gewöhnt hatte.
Ren hatte sich rechts neben ihm gekniet, sich über ihn gebeugt und ihm ihre Hand auf sein wild schlagendes Herz gelegt. Ihre Hand war kalt und ihre Augen waren geschlossen. Langsam fing sie an schwach hin und her zu wanken. „REN!“ schrie Silvain besorgt und richtete sich ruckartig auf, als sie drohte umzukippen. Vorsichtig fing er sie auf und legte sie behutsam auf das Bett. „Oh nein sie bewegt sich nicht und ist ganz kalt. Hoffentlich ist sie nicht tot,“ dachte er und hielt sein Ohr an ihren Brustkorb. Er versuchte das laute Pochen seines Herzens zu verdrängen und konzentrierte sich ganz auf ihre, hoffentlich noch existierenden Atemgeräusche. „Verdammt! Ren du bist vielleicht zäh!“ rief er fröhlich aus, als er ihren ganz schwachen Atem vernahm. Er deckte sie wieder zu und begann damit den Ofen anzufachen.
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Arrix
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Switzly Toll, - weiter so. Ganz cool geschrieben, das packt mich richtig... :-)

Greez
Switzly
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Arrix Re: Wow -
Zitat: (Original von Xaldir am 19.05.2008 - 22:57 Uhr) Echt, voll krass die Geschichte die du dir hier ausdenkst. Ich freu mich schon auf Vortsetzungen. Daumen hoch, weiter so^^


Hey dank dir. ^^ Der nächste Teil wird denk ich mal spätestens Sonntag fertig sein. :P
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Xaldir Wow - Echt, voll krass die Geschichte die du dir hier ausdenkst. Ich freu mich schon auf Vortsetzungen. Daumen hoch, weiter so^^
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