Kurzgeschichte
Der Kutschersmann im Mondeslicht

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"Der Kutschersmann im Mondeslicht"
Veröffentlicht am 04. Juni 2012, 4 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

Künstlername: Varg Ensomhet - Lies dann erkennst du vielleicht wer ich bin. Freue mich über konstruktive Kritik, auch wenn sie negativer Natur ist. Wer ich bin? Ich weiß es wohl selbst am wenigsten. Ich bin das wofür man mich sieht, ich bin das was ich schaffe und ich bin das, was ich sein werde.
Der Kutschersmann im Mondeslicht

Der Kutschersmann im Mondeslicht

Es war wieder einmal eine dieser Nachte, durch ihre abgrundtiefe Finsternis, so als hätte man ein schwarzes Laken über die Welt geworfen, geprägt. Der Mond wollte nicht zum spielen rauskommen, er war verhüllt von dichten Wolken so schwarz wie das Gefieder der Krähen die auf den Bäumen saßen und still schweigend den vorbeieilenden Schemen folgten. Dichter Nebel umzog die Strassen und nicht nur die Katzen erschienen in dieser Nacht alle grau. Weit entfernt ertönte das leise Klappern von Kutschrädern die auf Asphalt schlugen, wie eine große Standuhr bei deren ticken der Tod näher rückte. Tick Tick Tick. Das flackernde Licht einer Laterne kam um die Ecke gebogen und die Krähen erhoben sich laut krächzend gleichsam dem Mantel des Todes in die schwarze der Nacht um mit ihr zu verschmelzen. Und oben zogen die Wolken von einer leichten Brise umspielt langsam weiter und der Mond lugte dann und wann zwischen den schwarzen Fetzen empor und schien die in Dunkelheit Gehüllten mit einem frechen Grinsen auszulachen, erwartungsvoll, dass sich die Dunkelheit erbarmungslos in den Schlagzeilen des nächsten Tages niederschlagen möge. Der Wächter ging weiter, trat seine Runde durch die wohlgeformten Baumalleen des Parks an, suchend nach dem Übel welches er schon geradezu erschnüffeln konnte; jedoch war er der einzige der diese Meinung teilte; während das Licht der Lampe, bei jedem Schritt hin und her schwankend, immer wieder andere Teile der Prachtstrasse erleuchtete und die Bäume mit den Schatten des Lebens ausstatte. Das Klappern der Kutsche kam immer näher und nun wurde auch das Wiehern der Pferde hörbar, die unter der Last laut schnaufend. das Klappern der Reifen mit ihren Hufen unterstützen. Und wieder erklang die Uhr des Vergehens, nur das sie dieses Mal klang, als ob der Gevatter Tod mit seiner Sense an die Türen der Unglückseligen klopfe. Pock Pock Pock. Den Wächter ergriff zunehmend das Schaudern und er ergriff raschen Schrittes die Flucht nach vorne, das Licht der Lampe begann wild umher zu schwingen, und während des Laufs fuhr die Kutsche endlich vor. Sie schwarz, wie in Pech gehüllt, ebenso die Pferde. Sie hielt vor einem herabgekommenen Haus an und der Kutscher, in einen zusammengeflickten Gehrock und einen alten, plumpen Hut gehüllt stieg herab und öffnete die Tür der Kutsche, es folgte ein Moment der Stille, bis schließlich ein hagerer Mann ausstieg, komplett in weiß gehüllt, so dass die wenigen Fetzen reinen Mondlichts ihn zum strahlen brachten. Er zog seinen Zylinder zu Recht, setzte seinen Gehstock auf und ging zur Tür des Hauses, pochte dreimal mit dem Griff seines Stockes. Poch Poch Poch. Er wartete regungslos bis schließlich eine Frau die Tür öffnete und, als sie den Mann sah, sich ein Lächeln nicht verkneifen konnte, sie war so voll an Leben wie an Busen. Er hielt ihr seinen Arm hin und sie knickste und hakte sich ein, gemeinsam gingen sie in den Wagen und fuhren in die Dunkelheit. Und der Mond stand dem allem drüber und, nun unvertrübt, lachte frech über die Stille der Nacht.
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Künstlername: Varg Ensomhet - Lies dann erkennst du vielleicht wer ich bin. Freue mich über konstruktive Kritik, auch wenn sie negativer Natur ist. Wer ich bin? Ich weiß es wohl selbst am wenigsten. Ich bin das wofür man mich sieht, ich bin das was ich schaffe und ich bin das, was ich sein werde.

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Searching Re: Re: Re: Das ist... -
Zitat: (Original von Weltenformer am 04.06.2012 - 21:45 Uhr)
Zitat: (Original von Searching am 04.06.2012 - 21:30 Uhr)
Zitat: (Original von Weltenformer am 04.06.2012 - 21:27 Uhr) zu lyrisch für eine Kurzgeschichte.
Mit den ganzen Metaphern und Vergleichen ist das eher ein Gedicht.
LG


Also kann gut sein das ich mich irre, aber ich würde Metaphern und Vergleiche nicht umbedingt als Indiz für ein Gedicht ansehen, sondern vielmehr als literarisches Stilmittel ;)


Es sind zu viele drinnen. Es wird alles viel zu bildlich und weniger episch. Du beschreibst ja mehr als das du eine Handlung erzählst... Deine Handlung beginnt erst richtig am Ende von Seite 2. Aber du hast das Handwerkszeug eines Dichters... LG


Hmm, okay danke für den Tipp. Aber es ist mir ehrlich gesagt relativ egal ob meine Texte eher in die Lyrik oder in Epik gehen, hauptsache sie gefallen mir und meinen Lesern ^^
Vor langer Zeit - Antworten
Weltenformer Re: Re: Das ist... -
Zitat: (Original von Searching am 04.06.2012 - 21:30 Uhr)
Zitat: (Original von Weltenformer am 04.06.2012 - 21:27 Uhr) zu lyrisch für eine Kurzgeschichte.
Mit den ganzen Metaphern und Vergleichen ist das eher ein Gedicht.
LG


Also kann gut sein das ich mich irre, aber ich würde Metaphern und Vergleiche nicht umbedingt als Indiz für ein Gedicht ansehen, sondern vielmehr als literarisches Stilmittel ;)


Es sind zu viele drinnen. Es wird alles viel zu bildlich und weniger episch. Du beschreibst ja mehr als das du eine Handlung erzählst... Deine Handlung beginnt erst richtig am Ende von Seite 2. Aber du hast das Handwerkszeug eines Dichters... LG
Vor langer Zeit - Antworten
Searching Re: Das ist... -
Zitat: (Original von Weltenformer am 04.06.2012 - 21:27 Uhr) zu lyrisch für eine Kurzgeschichte.
Mit den ganzen Metaphern und Vergleichen ist das eher ein Gedicht.
LG


Also kann gut sein das ich mich irre, aber ich würde Metaphern und Vergleiche nicht umbedingt als Indiz für ein Gedicht ansehen, sondern vielmehr als literarisches Stilmittel ;)
Vor langer Zeit - Antworten
Weltenformer Das ist... - zu lyrisch für eine Kurzgeschichte.
Mit den ganzen Metaphern und Vergleichen ist das eher ein Gedicht.
LG
Vor langer Zeit - Antworten
Alociir77 How, dein Stil zu beschreiben ist fantastisch.. :)

Vielleicht solltest du nochmals nach den Kommas sehen, bei so verschachtelten Sätzen verliert man schnell den Überblick... ;)

Lg
Vor langer Zeit - Antworten
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