Romane & Erzählungen
Geiz ist ungeil - billiges ist nicht immer gut

 

Klein Geizhals heute ist Geizspartag so sagte immer meine Oma die alte Frau Geizhals zu mir wo ich noch ein kleiner Junge war.

Ach wie ich diesen Tag doch so sehr liebte immer mit einem Plastikröhrchen voller damaliger 5 Geizmarkstücke zum Geizer rennen um es dort gegen ein kleines Geschenk an zu legen.

Meißtens gab es nur ein Geizschwein in das man noch mehr 1, 2, 5 oder gar Scheine von Geizmark reinwerfen konnte.

Ja diesen Tag habe ich früher wirklich geliebt mit 16 da hörte das hinrennen zum Geizspartag auf,denn man wollte ja etwas im Leben erleben.

So beschloss ich mich zu einem ärmeren Leben in einem kleinen Wandercircus wo an Geiz einfach nicht zu denken war sondern der Kampf um das tägliche Überleben.

 

 

Es machte mir immer großen Spaß wenn ich das Leuchten in den Kinderaugen sah und diese sich erfreuten an den täglichen einfachen Darbietungen des Lebens vorgeführt in einem alt romantischen Circusprogramm.

Ich hatte einen kleinen schäbigen zu engen Wohnwagen von 4 Metern und wollte eigentlich einen größeren um meine Garderobe und alles dort drinnen unter zu bekommen.

Eines Tages kam der Sohn des Direktors und meinte ob ich meinen nicht gegen seinen 8 Meter Wagen tauschen wollt ich meinte nur ja klar wieso auch nicht ich brauch immerhin für meine ganze Garderobe Platz und auch für meine Ecke in der ich mich Schminke für die verschiedenen Artistiknummern sowie die Clownerie.

Gesagt getan wir tauschten am nächsten Tag die Wagen und ich fühlte mich sehr wohl zumal ich vorne eine große Dachluke hatte

 

durch die man des Nachts die Sterne beobachten konnte.

Ach du wunderbare Welt die freiheit die frische Luft einfach alles um mich herum tat mir irgendwie sehr gut und ich dachte so sollte es immer sein keine geizerei keine Sorgen,Ängste und Nöte.

Doch so blieb es nicht denn schon im Winter fiel mein neuer getauschter Wagen in einzelteile.

Ja ich musste ersatz finden und bekam ziemlich schnell einen für 100 Geizmark damals angeboten und da es wieder auf Tournee ging musste ich ihn einfach nehmen auch wenn er keine Heizung drinnen hatte aber diese könnte ich mir ja im Sommer über einbauen lassen bevor der Winter kommt.

Wie wir Sommerpause in Geizstadt in einem schönen Landeseck von Geizland hatten ging ich zu einem Mann der Wohnwagen reparierte.

 

Ich fragte den Mann nur was es kosten würde eine Gaszentralheizung in meinem neuen Camping ein zu bauen er meinte 1000 Geizmark ich erwiderte nur dann muss ich vorher mit Mama und Papa Geizhals reden.

Natürlich wetterten die beiden wie ich wegen einer neuen Heizung sie am Telefon kontaktierte du brauchst keine Heizung so kalt ist es im Herbst ja auch nicht und im November ist es noch warm da kann man sogar im T-Shirt rumrennen.....

Ja ich dachte mir meinen Teil und sagte gut kauf ich einen Katalythofen der wird auch schön warm machen und vor allem ist er schon für ein paar Geizmark zu bekommen.

Es ging langsam auf den Herbst zu morgens wenn ich Kaffee kochen wollte merkte ich dass die Tage kälter werden indem ich eine dünne Eisschicht in meinem Trinkwasserkanistern hatte.

 

Das Wetter machte mir sehr schwer zu schaffen, da mich eine Mandelentzündung ereilte und ich das Bett mit hohen Fieber in dem kalten Wohnwagen hüten musste.

Immer noch keinen Ofen gefunden und das obwohl ich mich richtig elend fühlte ja sogar mittlerweile froh war wenn ich die Bettdecke Nachts über meinen ganzen Körper ziehen konnte.

Der eine jüngere Neffe vom Chef kam vorbei und meinte nur hier ich habe dir noch eine zweite Daunendecke mitgebracht und Mensch klein Geizhals Du musst wieder gesund werden wir brauchen Dich doch.

Ich glaube ohne ihn wäre ich gestorben denn er versorgte mich von morgens bis abends und kochte mir Hühnersuppe damit ich mal wieder zu kräften kam.

 

Andauernd bekam ich Nachts Albträume um mich rum im Traum ein Feuer und viel rauch irgendwann wurd ich schweißgebadet wach und dachte zum Glück nur ein Traum.

Im Oktober war es glaube ich da bekam ich einen Ofen über Gas ja trotzdem beschloss ich mich  den Circus auf zu geben und in das normale Geizleben zurück zu kehren.

Auch wenn ich die Kulturen und die eigene Sprache der Circusmenschen mit in meine Geizwelt nehmen würde aber ich würde diese in Ehren in meinem Herzen weiter führen und leben das wusste ich momentan noch in meinem Wohnwagen aber bald bestimmt schon in einer eigenen Wohnung, da ich mich bei Mama und Papa Geizhals nicht wohl fühlte weil ich mir dort doch etwas zu sehr eingeengt und kontrolliert vorkam.

Und die Stadt in die ich wollt stand bereits fest

 

Es sollte jene Stadt sein die mit der Porta Geizra.

Doch auch die Städte im Rhein Main Gebiet faszinierten mich und so wollt ich erst mal nachsehen ob es nicht noch von mir unerforschte Städte gibt welche mir auch gefallen könnten um dort mein Lager auf zu schlagen.

Ja eine Stadt hatte es mir damals auch angetan auch schön alt aber nicht so groß Worms dort mietete ich mich auf einem Campingplatz erst mal ein um dort weiter nach zu denken über mein Leben meine Zukunft und vieles mehr.

Jeden Samstag Abend ging ich in die Abendmesse im Wormser Dom um dort zu Gott zu beten er möge mir die richtige Entscheidung als eingebung liefern sodass ich wüsste wie es weiter gehen soll.

Ja ich dachte damals ich bin ja schon mal hier

 

wieso sollte ich nicht mir eine Wohnung ansehen.

Am nächsten Tag hatte ich eine Besichtigung es hieß Sie können froh sein dass wir überhaupt eine Wohnung im Angebot haben und wir Ihnen diese Präsentieren wollen.

Das war so ein Tag wo ich am liebsten auf dem Platz in meinem Wagen geblieben wäre denn was ich dort erlebte war wirklich für 450 Geizmark eine frechheit ja sogar eine Bodenlose frechheit.

Die wohnung fand ich Ok vom Preis und Angebot her Zentral gelegen aber dennoch ruhig und im Erdgeschoss mit Schlafzimmer,Küche,Bad mit Badewanne und einem Wonzimmer.

Die Frau zeigte mir voller Stolz alle Räume wie ich das Bad mir anschaute bemerkte ich eine Türe welche in diesem Mehrfamilienhaus in den Flur führte.

 

 

Aha ich denke ja mal nicht dass diese offen steht oder ?

Die Frau meinte nur nein nein da brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen.

Doch kaum hatte sie dies ausgesprochen ging von außen die Türe auf und ein junger Mann kam rein und meinte nur na Frau Nachbarin ich muss mal dringend meinen Stuhlgang verrichten haben wir denn noch keinen Nachmieter gefunden ?

Ich wurde Kreidebleich denn meine vermutung bestätigte sich hiermit.

Aus geiz wurden mehrere Wohnungen in dem Haus von dem Vermieter her errichtet aber es gab nur ein gemeinsames Badezimmer ausgerechnet in meiner schönen Wohnung würden 4 Mietparteien auf mein Klo gehen und an Ruhe ist auch nicht zu denken wenn diese dann noch in meine Wohnung könnten.

 

Ich hatte wirklich die Nase gestrichen voll und verabschiedete mich indem ich eine Absage für die Wohnung erteilte diese nicht zu nehmen.

Das wo mir die darauf folgenden Tage und Wochen geboten wurde war einfach nur erschreckend eine Wohnung sogar in einem Keller der mich an die Grotte des grauens erinnerte so gewölbemäßig und alles so dunkel dort also nicht grade einladend um sich wohl zu fühlen.

Wie ich zurück zum Campingplatz kam bekam ich eine sehr schlechte Nachricht nämlich dass ein Hochwasser erwartet würde.

Na super und ich musste egal wie meine Eltern erreichen bevor mein Wohnwagen zu einem Hausboot würde.

Es war wieder mal ein Samstag und ich war sauer drüber dass ich diesen Abend die Messe im Dom nicht mitfeiern konnte.

 

 

Endlich ich hatte meine Eltern am Telefon welche sich direkt auf den Weg machten um mich von dem Platz zu ziehen wir fuhren durch die Pfalz richtung Kaiserslautern.

Ich dachte nur auch eine schöne Stadt vielleicht fahren wir ja gleich hier ab doch was war das wir fuhren weiter gradeaus ein Schild Idar Oberstein ich wollte doch nicht zu meinen Eltern sondern eigenständig wo sein.

Zum Glück an der Abfahrt vorbei an dem Schild Birkenfeld setzte mein Vater den Blinker er meinte hier ist ein sehr schöner Campingplatz ich nur na mitten im Wald in der Pampa super und die Stadt bestimmt sehr weit.

Wer mich persönlich kennt weiß ja dass ich ein kleiner geiziger Hasenfuß bin wo Angst im dunkeln hat aber auch bei Gewitter ist bei mir eine Art Panik zu gange innerlich.

Ich kurbelte den Wagen ab und leierte ihn runter.

 

Ja der Campingplatz war wirklich eine Zumutung.

Na egal eine Nacht würde ich dort schon überleben sagte ich mir und meine Sat Schüssel habe ich ja auch noch kann ich wenigstens fernsehen.

Abends wollte ich dann doch noch in den Ort reinlaufen also lief ich durch den dunklen Wald wo man das Gefühl hatte als würde dieser kein Ende mehr nehmen.

Nirgendwo stand dort eine Straßenlaterne und die Angst in mir machte sich breit ich hatte das Gefühl irgendwelche Schritte würden mich verfolgen doch wenn ich mich umdrehte und die Taschenlampe zum leuchten benutzte sah ich nur Bäume sonst nichts.

Vor mir konnte ich die ersten Häuser von der kleinen Stadt sehen bald hätte ich es geschafft und wog mich schon in Sicherheit.

 

 

 

In der Stadt kam mir irgendwie alles so geschlossen vor keine Kneipe wo mehr offen hatte auch alles andere war zu.

Na klasse so etwas wo es noch nicht mal 23 Uhr ist und dafür hatte ich mir fast vor Angst in die Hosen gemacht.

Und nun ??? egal zurück auf den Platz aber diesmal würde ich den längeren Weg nehmen nämlich hintenrum über einen Feldweg.

Im Camping angekommen fiel ich nur noch müde mit Kleidung in mein Bett und schlief ein.

Sonntag endlich heute ist der Tag an dem ich die neue Stadt in der ich meine Zukunft verbringen würde bereisen würde.

Gegen 15 Uhr fuhren wir los und nach etwa einer Stunde fahrt erreichten wir endlich Trier.

Am Ziel angekommen endlich nach so vielen Tagen wieder hier in dieser Stadt dort wo

 

 

wir unsere Circustourne im Frühjahr begonnen hatten.

Eine schöne alte Historische Großstadt hier würde ich mich wirklich wohl fühlen und hier mag ich auch so schnell nicht mehr weg.

Doch wie der vergeizte Albtraum im realen Leben weiter ging und heute noch geht möchte ich momentan noch nicht verraten dieses erfahrt Ihr in den folgenden Bänden 2 und 3 falls ich danach noch etwas wo mit Geiz zu tun hat in den nächsten Monaten oder Jahren erleben sollte werde ich mein Sortiment auch dieser Serie erweitern.

Manche werden es wohl gemerkt haben Geiz kann einen schockieren aber er kann auch zu einer Gefahr im Alltag werden.

 

 

In diesem Band haben wir gelernt dass andere Menschen in Mehrfamilienhäusern gerne mal bei anderen auf Toilette gehen weil die Vermieter dort aus Sparmaßnahmen in den anderen Wohnungen auf die Bäder verzichtet haben.

Aber haben wir auch gemerkt wenn man aus geiz raus sich am Rheinufer auf einen Campingplatz stellt auch mal ganz schnell in Hochwasser abtreiben kann.

Soviel sei schon mal verraten die Folgenden Bände warnen vor Verletzungen im Alltag und auch vor Mängeln an Waren aber auch davor dass man durch geizig sein auch mal sehr schnell ein Paar hundert Geizros (Euro) verlieren kann, wenn man am falschen Ende spart.