In der Zwischenzeit wurde Familie Clark bereits von den Soldatenengeln ausfindig gemacht. Astianu ließ selbstverständlich nicht lange auf sich warten und war schon dabei diese sehr guten Nachrichten an seinem Boss zu übermitteln.
„Der Aufenthalt der Familienmitglieder ist nicht länger geheim, mein König“, sprach er mit zufriedener Stimme. „Jetzt werden sie für ihr Wissen über uns ihre gerechte Strafe bekommen!“
„Das ist gut zu wissen“, entgegnete John mit strahlenden Augen.
„Und was sollen wir nun mit dem Trio anstellen?“
„Rein gar nichts“, meinte John lächelnd. „Ich will mir doch nicht an mickrigen Menschenseelen die Hände schmutzig machen. Wir lassen das einem Dämonen erledigen, den wir aus der Unterwelt zufällig aufschnappen konnten.“
„Ein Dämon? Ist es nicht auch für uns gefährlich, wenn wir ihn von den Ketten lassen?“
„Nein“, sprach John selbstbewusst. „Der grenzenlose Hass auf die menschliche Rasse wird ihn dazu veranlassen auf der Erde eine Weile zu verweilen und dort unvorstellbaren Schaden anzurichten! Sobald er für uns nicht mehr zu gebrauchen ist, lassen wir auch ihn von der Bildfläche verschwinden!“
„Sich mit Kreaturen der Macht der Dunkelheit einzulassen kann ich nicht gerade für sehr weise betrachten“, sagte Astianu.
„Deine Meinung interessiert hier nicht!“, brüllte John mit genervter Miene. „Sie ist vollkommen belanglos!“
„Gut“, gab Astianu schweren Herzens nach. „Dann vertraue ich deinem Urteil ...“
„Das kannst du trostlos, mein Guter. Ich weiß ganz genau, was ich zu tun habe!“
„Und das wäre?“
„Ich werde ein kleines Experiment starten“, antwortete der Anführer. „Ich wollte schon immer gern erfahren, wie viele schlimme Dinge passieren müssen, bis eine menschliche Seele von allein zu Grunde geht!“
„Und das willst du mit dem Dämonen erreichen?“
„Ganz genau. Außer Laura … soll er ausnahmslos jedes Mitglied der Clark-Familie ausradieren! Ich will sehen, wie die Frau langsam immer mehr und mehr eingeht, wenn sie den Tod ihrer liebsten Menschen durch ein erbarmungsloses Teufelsgeschöpf mit ansehen muss!“
„Damit schlagen wir auch gleichzeitig zwei Fliegen mit einer Klappe“, meinte Astianu mit eisigen Lächeln. „So bekommen wir auch noch mehr über die Psyche der Menschen raus!“
„Schlau erkannt. Wir gewinnen einen enormen Einblick in die menschliche Seele … was schließlich zwingend notwendig ist! Wir wollen ja auch einen perfekten Weg finden, sie innerhalb von Sekundenbruchteilen zu eliminieren!“
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Zur selben Zeit verspürte Laura ein schrecklich unangenehmes Gefühl, welches ihr alles andere, als komplett fremd war. Haargenau diese unerklärbare Emotion kannte sie bereits beim allerersten Anblick von John am Himmel. Ihr war klar, dass irgendetwas Grausames auf dem Weg war. Lauras nachdenklicher Blick war Miranda nicht entgangen.
„Ist alles in Ordnung?“, wollte die besorgte Freundin wissen.
„Nein“, entgegnete Laura ohne jegliches Zögern. „Irgendetwas wird passieren ...“
„Wie ist das jetzt nun wieder gemeint?“
„Ich habe manchmal Vorahnungen“, murmelte Laura stotternd am ganzen Körper, „die in mir wahre Todesängste auslösen …“
„Hast du schon einmal mit Jerold darüber gesprochen?“
„Du kennst ihn doch … er meint nur die ganze Zeit, dass ich es ignorieren soll ...“
„Und glaubst du, dass das die richtige Lösung ist?“
„Nein, ganz sicher nicht … Wenn ich meine innere Stimme ignoriere, werden die Vorahnungen ein viel größeres Ausmaß erreichen ...“
„Was bedeutet das?“
„Das heißt, dass ich sie viel realer vor meinem geistigen Auge erlebe … es ist kaum zu beschreiben ...“
Urplötzlich gab es einen lauten Knall. Laura sprang wie von der Biene gestochen vom Sofa auf und rannte Richtung Bad, wo sie ihre Tochter vermutete. Als sie die Tür öffnete, erblickte die Mutter ihr regungsloses Kind auf dem Boden. Sarahs Augen strahlten keinen einzigen Lebensschimmer mehr aus. Ihr rot angeschwollenes Gesicht ließ beinahe keinen einzigen Centimeter ihres kleinen zerbrechlichen Gesichts mehr erkennen. Während die verzweifelte Laura ihre Tochter immer wieder versuchte wachzurütteln, bemerkte sie etliche eiskalte Windzüge an ihrer rechten Schulter.
„Ich habe sie umgebracht ---“, flüsterte das eiskalte Etwas in ihre Ohren. „Ich habe sie aus dem Leben gerissen ---“
„… WAS …?!“, kreischte Laura zu Tode erschrocken.
„Sie hat sich gewehrt ---“, fuhr die Stimme fort, „aber das hat keinen Sinn ---“
„Was bist du?“, weinte die Mutter, während sie sich verzweifelt an den leblosen Körper ihrer Tochter klammerte.
„Sie ist jetzt bei mir und wird unvorstellbare Höllenqualen erleiden ---“, flüsterte die Stimme. „Sie und ihr Vater gehören mir ---“
„Du verfluchtes Scheusal ...“, schrie die Mutter unter Tränen, während sie ihr Handy aus der Hosentasche packte und damit versuchte Jerold zu erreichen. Ihre verschwitzten Hände konnten vor lauter Panik und innerer Verzweiflung kaum noch die Tasten richtig tippen.
„Es ist auch für ihn zu spät ---“, murmelten die Windzüge. „Ich habe ihn auch zu mir geholt --- und irgendwann bist auch du dran ---“
In diesem Moment verschwanden die Windzüge wie aus dem Nichts und die Stimme gab keinen einzigen Ton mehr von sich. Laura konnte das gerade abgespielte Geschehen noch gar nicht richtig realisieren. Mehrfach stieß sie sich mit dem Kopf an den Spiegel und hoffte sehnsüchtig darauf endlich aus dem Alptraum aufzuwachen.
„Warum nur weckt mich niemand …?“, schrie sie aus vollen Leibeskräften, als sie plötzlich Miranda mit geschocktem Gesicht an der Tür stehen sah.
„Jetzt haben sie mir alles genommen ...“, brach Laura erneut in Tränen aus. „Diese verdammten Teufel haben mir alles genommen ...“
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Fortsetzung folgt
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