Der Mond spiegelte sich auf dem schwarzen Meer und der Wind wehte den salzigen Meeresduft an die Küste.
Magie hing in der Luft.
Dunkle Magie, die diesen Teil des Meeres seine blauschimmernde Farbe entnahm, und ihm sein Schwarz verlieh.
In diesem Teil der Erde, herrschte Zauberei, unüberwindbare Zauberei, die durch diese Gegend schweifte und in das Gewissen anderer eindrang, bis ins kleinste Tier.
So hatte der Zauber seine Untertanen, die er versklaven konnte, wie schon seit Jahrhunderten.
In der Mitte des dunklen Meeres, schimmerte perlenweiß der Mond. Doch die Magie verschluckte das Spiegelbild in ihrem Wasserstrudel, so verblasste die letzte Hoffnung von Allaklasia.
Der letzte Schimmer von Hoffnung wurde verschluckt, verschluckt, wie die Stadt selber.
Nun lag die Stadt tief auf dem Grund des Meeres, dem Ort, an dem die schwarze Magie
geboren wurde.
Doch die eigentliche Quelle der schwarzen Magie, ist Aylas Kette, verborgen unterm
Horizont.
Luis Gedanken überschlugen sich. Wer war Ayla? Wo lag dieser Teil des Meeres?
Plötzlich fiel ihm was anderes ein. War dass, was alles wahr? Gab es wirklich
Magie? Und was war diese Kontrolle in seinem Kopf? Hatte sie mit Magie zu tun?
Oder war er bloß Psycho?
„Hey Lui kannst du mir mal helfen?“, verzweifelt starrte Sarah auf ihren PC. Lui erwachte, im Sessel sitzend, aus seinem Tagtraum und sein Buch, das er eben noch in Händen hielt, fiel ihm aus der Hand.
„Wo war ich letzte Nacht“, ging ihm durch den Kopf. Dann stand er auf, um Sarah zu helfen.
„Hast du dir wieder einen Trojaner eingefangen?“, fragte er Sarah, „wir haben jetzt aber keine Zeit mehr, wir müssen gleich zum Schiff.“
Sarah schaute leicht verliebt schwärmend auf Lui, der jetzt neben ihr stand und noch schnell mit ein paar Tastenklicks auf dem PC Sarahs Problem löste.
Lui ist 14 Jahre und hat braune glatte Haare und leuchtend grüne Augen, groß und schlank, stark. Er ist, wie sie selbst, ein Waisenkind und lebt hier im Waisenhaus. Er liest, wie auch Sarah, gerne Fantasiebücher.
Lui und Sarah brachen auf, um zum Schiff zu kommen.
Während die Fischer ihren Fang in die Boote holten, hörten Sie plötzlich den Schrei einer Frau am Ufer, die aufgeregt zur Sonne zeigte.
Die Fischer sahen hinauf zur Sonne und erkannten, was die Frau so in Panik versetzte. Die Sonne begann sich am hellen Tage zu verdunkeln.
Zügig ruderten die Fischer an das Ufer zurück, während sich die Frauen und Kinder versammelten und angstvoll zur Sonne schauten, die schon zu einem Viertel von der Dunkelheit verdeckt war.
Die Fischer legten am Ufer an und eilten so schnell sie konnten zu ihren Frauen und Kinder. Angst erfasste ihre Augen, ihre Gesichter und obwohl es ein heißer Sommertag war, zitterten sie vor Kälte.
Der Älteste, der noch nie zuvor eine Verdunklung der Sonne erlebt hatte und dem weder eine Erzählung noch eine Prophezeiung seiner Vorfahren über ein solches Ereignis bekannt war, erkannte, dass eine schwere Sünde auf ihrer Gemeinschaft lasten musste, eine schwere Schuld, die den Sonnengott veranlasste, sich den Menschen zu entziehen.
Der Älteste rief sein Dorf zu einem großen Opfer auf. Zu einem Menschenopfer. Zu mehreren Menschenopfern. Die Leute ergriffen Männer, die in Verdacht standen, Unrechtes getan oder gedacht zu haben. Insgesamt 4 Männer wurden an Bäumen gebunden, um sie bei lebendigem Leibe zu verbrennen.
Eile war geboten, denn die große dunkle Scheibe schob sich immer weiter über die Sonne. 4 Menschenopfer? Das würde nicht reichen, um den Sonnengott wieder freundlich zu stimmen.
Der Älteste musste seine einzige Tochter Ayla opfern. Seine Tochter war bereit, dieses Opfer auf sich zu nehmen, um dem Sonnengott zu zeigen, dass sie Sünde auf sich geladen haben, die durch das Feuer getilgt werden sollte.
Ayla zog sich eine Strumpfhose an, einen Umhang und eine Kopfbedeckung, jeweils hergestellt aus einer blauweißlichen Faser, die sich hervorragend zu Kleidung verarbeiten ließ, aber nur ihr, der Tochter des Ältesten zustand, weil diese Faser so selten und wertvoll war.
Sie ließ sich zwischen den Verbrechern an einem Baum fesseln. Ihr Opfer und das Opfer der Verbrecher sollte die Sonne wieder hell erscheinen lassen, doch sie sah, wie die dunkle Scheibe die Sonne immer mehr verdeckte und blickte auf die Menschen ihres Dorfes, die immer mehr in Angst und Panik verfielen.
Ihr Vater bedeckte ihr, auf ihren Wunsch hin, ihr Gesicht mit einem Tuch aus demselben Stoff aus dem auch ihre Kleidung bestand, damit sie nicht mit ansehen musste, wie die Scheibe das Tageslicht auslosch.
Ihr Vater legte ihr eine Kette um den Hals. Die Faser der Kette verband mehrere schwarze Steine, deren Herkunft niemand kannte, zu einer Halskette, die sonst nur bei hohen Feiertagen von ihr getragen werden durfte.
Dann zündeten Leute die Feuer an.
Die Fahrt begann pünktlich um 8.00 Uhr am Hafen von Lindau und sollte die Jugendgruppe des Waisenhauses über den Bodensee zur Blumeninsel Mainau bringen.
Lui stand mit Sarah, zwei weiteren Mädchen, Manuela und Anke sowie den Jungen Dirk und Leo auf dem Vorderdeck des Bootes und unterhielten sich, jeder eine Flasche Cola in der Hand, über Astrologie.
Alle waren Fans von Astrologie und berechneten immer wieder aufs neue Horoskope. Dirk und Anke wollten später mal als ausgebildete Astrologen berufsmäßig anderen Menschen in ihrem zukünftigen Schicksal behilflich sein.
Auch jeder andere Form von Zukunftswissenschaften, wie sie es nannten, also die Vorausschau in zukünftige Ereignisse, war nicht nur ihr Hobby, nein es war ihre Berufung.
Sarah hatte sich immer wieder an Luis Zukunft herangewagt, um zu prüfen, ob sie eine gemeinsame Zukunft hätte. Doch egal, ob sie die Sterne deutete, das Pendel schwank oder die Tarot-Karten legte, Luis Zukunft erschien ihr undurchdringlich und immer wieder mit schrecklichen Ereignissen verbunden zu sein.
Da jeder bereits von jedem eine Zukunft vorher zu sagen versuchte und dabei immer wieder feststellen mussten, dass sie sich dann doch irrten, glaubte Sarah auch diesmal, sie sei wohl noch zu ungeübt und unerfahren, um wirklich aus den Sternen und Karten Luis Zukunft richtig vorhersehen zu können.
„Also die letzte Latein-Arbeit habe ich nicht aus den Karten vorher sehen können“, fluchte Leo, „warum sagen mir die Karten nicht, was ich lernen soll?“
„Du sollst immer lernen“, lachte Manuela, „fürs Lernen brauchst du kein Pendel, sondern eher was auf deinen faulen Hintern. Aber die neue Tussi, die jetzt unsere Schlafräume kontrolliert, die ist echt krank, also hier oben“, Manuela tippte sich an die Stirn. „Dafür brauchst du aber keine Karten, dass kannst du auch sehen, also hallo, wer knetet schon Kopfkissen durch um zu prüfen, ab da jemand Zigarettenschachteln eingenäht hat?“, sagte Sarah.
Lui hörte nur halb hin, was seine Freunde erzählten. „Hey Alter, was ist? Träumst du oder so?“, Leo stieß Lui kurz an, der wie geistesabwesend auf die See hinaus schaute. Wie aus einem Traum aufgewacht, schüttelte sich Lui einen Augenblick und war dann aber wieder voll da.
„Ich habe tatsächlich geträumt“, begann Lui, „von Meritta?“, warf Manuela ein, Mertitta war eine alte Dame im Waisenhaus, die Wirtschafterin, um die 70 Jahre alt, jedoch immer noch rüstig, die aussah, als wäre sie zeitlebens eine übergroße Schwergewichtsheberin gewesen, vor der alle großen Respekt hatten und die bisher immer mit zwei Worten „Schluss jetzt“ jeder Prügelei zwischen den Jungs ein Ende setzte und das wohl schon seit Generationen.
„Paplapapp“, antwortete Lui und erzählte dann von seinem Traum, den er heute morgen hatte, bevor ihn Sarah wegen eines PC-Problems ansprach und er endete mit dem Worten „und ob ihr es glaubt oder nicht, ich glaube es war kein Traum, ich glaube ich habe es erlebt, wie auch immer“.
Weiter kam Lui nicht. Plötzlich übertönte alles die laute Schiffssirene. „Alle in die Rettungsboote“, schrie noch irgendjemand doch es war schon zu spät. Eine zu schnelle Yacht konnte dem Ausflugsschiff nicht mehr ausweichen und stieß mit dem Boot backbord zusammen und ließ das Schiff kurzzeitig, aber heftig zur rechten Seite kippen.
Von dem Schwung überrascht stürzte die Gruppe über die Reling und alle Sechs fielen in hohen Bogen vom Schiff herunter in die See.
„Mann über Bord“, schrie ein Junge und die Schiffsmotoren schaltete auf Rückwärts um das Schiff abzubremsen.
Die jungen Leute waren verschwunden. Die Schiffsbesatzung warf Rettungsringe ins Wasser, damit sich die Jugendlichen daran festhalten konnten, sobald sie wieder auftauchten und der Kapitän ließ die Rettungsboote herunter.
Einige in der Seerettung geübte Besatzungsmitglieder zogen ihre Schuhe und Jacken aus und sprangen ebenfalls ins Wasser.
Manuela war die Erste die wieder auftauchte. Sofort ergriff sie eine der Retterinnen mit einem geübten Griff und zog sie zu einem der Boote. Manuela war bei Bewusstsein und holte schnell und tief Luft. Unverzüglich wurde sie in warme Decken eingehüllt.
„Wie viele? Wie viele?“, schrie ein Matrose umher. „Es waren 6, ja 6 aus unserem Waisenhaus, 6 die ins Wasser gestürzt sind“, stotterte ein Junge und die anderen nickten mit ihren Köpfen, noch ganz unter Schock stehend.
Von mehreren Bodensee-Städten aus starteten Rettungshubschrauber mit Rettungstauchern zur Unglücksstelle. Minuten nach dem Aufprall überflogen 4 Helicopter die Schiffe und die Froschmänner sprangen in die See.
Zwei Retter ergriffen Leo, der bewusst- und bewegungslos unter Wasser trieb. Die mit Taschenlampen ausgestatteten Taucher entdeckten auch die bewusstlosen Körper von Sarah, Anke und Dirk, die alle an Bord und mit Herzmassagen und Beatmungsgeräten wieder ins Bewusstsein zurück geholt wurden.
Während die Jungs und Mädchen mit Rettungsschiffen zum Krankenhaus nach Friedrichshafen gebracht wurden, kamen immer mehr Rettungsteams aus Österreich, der Schweiz und Deutschland, um nach Lui zu suchen. Doch Lui blieb verschwunden. Nach Einbruch der Dunkelheit wurde die Suche nach Lui abgebrochen.
Weinbauern fanden Lui am frühen Morgen in den Weinbergen bewusstlos und völlig durchnässt zwischen den Weinreben liegen.
Als Lui im Krankenhaus erwachte, konnte er sich nicht daran erinnern, wie er dorthin gekommen war und auch nicht, was für eine Kette er um seinen Hals hatte und warum.
Die Unglückseligen schrien in den Flammen vor Schmerzen. Während die Feuer ihre Körper erfassten, kniete das ganze Dorf nieder um zur Sonne zu beten, doch die Sonne wurde vollständig von der dunklen Scheibe verdeckt.
Dann sahen sie, wie die Steine von Aylas Halskette hochrot glühten, während der Tag sich verfinsterte. Noch nie zuvor hatten sie glühende, Licht spendende Steine gesehen.
Die vom Feuer erfassten Menschen starben in den Flammen. Ihre Seelen lösten sich von ihren Körpern und warfen alles Böse, dass sie belastete, ab um zur Sonne zu gelangen. Das Böse, das ihr Leben bestimmte, wanderte jedoch nicht zur Hölle, um dort auf ewig ausgelöscht zu werden, sondern wurde von den glühenden Steinen der Halskette angezogen und verband sich mit diesen.
Ayla hörte die Schreie und den Tumult und die Hitze der Flammen verursachten schmerzhafte Brandblasen auf ihrer Haut, doch es gelang dem Feuer nicht, ihre Kleidung zu durchdringen.
Während ihre Kette noch glühte, kam die Sonne wieder hervor. Erst nur ein wenig, dann immer mehr. Die Dorfbewohner fingen an zu begreifen, dass der Sonnengott ihre Opfer angenommen hatte. Sie sahen auch, dass Ayla nicht vom Feuer erfasst wurde, sondern die Flammen ihrer Kleidung nichts anhaben konnte. Es war als ob die Kette die Dunkelheit aufnahm-bis sie nicht mehr glüht und dann zu Asche verfiel.
.Aylas Hals umgab jetzt eine Kette aus glitzernden Steinen, in denen sich das Sonnenlicht brach und Farben hervor brachten.
Was niemand wusste war, dass das Böse der befreiten Seelen die Steine umgab und sich die böse Kraft sofort grausam entfaltete.
Gerade als sich die Dorfbewohner aufmachen wollten, Ayla vom Baum zu befreien, bebte die Erde so heftig, dass sie sich nicht mehr stehend auf dem Boden halten konnten und stürzten.
Dann sahen sie die Wasserwand. Eine riesige Welle, so hoch wie die Bäume, erhob sich aus der See und stürzte sich auf das Dorf. Die Riesenwelle riss alles mit und zog alle in den Tod. Das ganze Dorf ertrank, bis auf Ayla, die am Baum gefesselt, nicht von den Wassermassen mitgerissen werden konnte. Ihre Kette wurde jedoch von der Flut von ihrem Hals gerissen und versank, wie das ganze Dorf, auf dem Boden des Sees.
Das Wasser raubte ihr zwar den Atem und sie wurde bewusstlos.
Die Sonne ging unter und der Mond spiegelte sich auf der nunmehr schwarzen See und der Wind wehte den Gestank toten Wassers an die Küste.
Magie hing in der Luft. Dunkle Magie, dem See seine blauschimmernde Farbe entnahm, und ihm sein Schwarz verlieh.
In diesen Teil der Erde, herrschte von nun an Zauberei, unüberwindbare Zauberei. Die durch diese Gegend schweifte und ins Gewissen
anderer eindrang, bis ins kleinste Tier.
So hatte sie Untertanen, die sie versklaven konnte, so war es schon seit Jahrtausenden überall auf der Welt, wo die Sonne sich am Tage verdunkelte und Platz machte, für die dunkle Magie.
In der Mitte des Sees schimmerte perlenweiß der Mond. Doch die Magie verschluckte das Spiegelbild in ihrem Wasserstrudel, so verblasste die letzte Hoffnung des Ortes, der einst Aylas Heimat war. Der letzte Schimmer von Hoffnung wurde verschluckt, verschluckt, wie das Dorf selber.
Nun liegt dieses Dorf mit all seinen Seelen tief im Grund des Sees, an dem Ort, an dem die schwarze Magie geboren wurde.Doch die eigentliche Quelle, ist Aylas Kette, verborgen unterm Horizont.
Als Ayla wieder erwachte, war alles vorbei. Das Wasser hatte ihre Fesseln aufgeweicht und sie konnte sich befreien.
Im Laufe der Monate kamen Frauen und Männer vorbei, die ebenfalls von der Sonnenfinsternis berichteten und deren Dörfer zerstört wurden. Viele überlebten, weil sie sich auf Bäumen retten konnten.
Sie gründeten ein neues Dorf und um die Seelen auf dem Boden des Sees zu befreien, warfen sie heilende Kräuter in die Wellen, die die Schuld der Seelen lindern sollten um sie aus dem Wasser zu befreien, damit sie zur Sonne gelangen konnten.
Dieses Lindern an Schuld der Seelen auf dem Boden des Sees gab dem Dorf und dem See seinen Namen: Lindau am Bodensee.
Lui saß auf einem Sessel in der Leseecke des Waisenhauses und schlug ein Buch auf.
Eigentlich war es immer dasselbe, doch jedes Mal wenn er es öffnete, fand er etwas, was ihn interessierte.
Es war ein Fantasiebuch, welches über Magie erzählte und deren Nutzung.
Viele lachten ihn aus, wenn er paar Sprüche auswendig lernte. Auch er selbst
wusste, dass es nichts brachte, dennoch fühlte er sich gezwungen sich in einer
Lage zu versetzten, in die er sich wehren konnte.
Wenn er die Sprüche konnte, fühlte er sich geschützt, falls wieder so etwas Merkwürdiges wie gestern geschehen sollte. Schließlich wusste man nie, was passieren konnte.
Er selbst hatte schließlich schon vieles angerichtet, ohne Absicht. Naja doch, er war es,
und er wusste was er da tat, aber er wollte es nicht tun, und war es nicht das was wirklich zählte?
Gestern hatte er schon fast, seinen Kammeraden mitten in der Nacht erschlagen.
Lui blätterte um, und kam an ein neues Kapitel: Dunkle Magie. Sowie bei jedem Kapitel in dem Buch, war auch hier als aller erstes ein Text, der für Lui nicht viel von Bedeutung war, doch dieser Text, brachte ihn Unbehagen.
Lui schlug das Buch zu, und lehnte sich mit dem Kopf am Sessel. Er dachte nach. Seit wann hatte er dieses Etwas überhaupt? Und warum? Ein Etwas, dass ihn ohne jegliche Vorwarnung kontrollieren konnte.
Das war doch unglaublich! Es war unnormal, unmöglich, wie-...er überlegte kurz dann fiel ihm was ein: Unmöglich wie Magie. Und doch existierte dieses Etwas in seinem Gewissen, warum sollte die Magie dann nicht existieren?
Plötzlich schreckt er auf, ihm fiel was ein.
Seit gestern Morgen, war sein Kopf nicht mehr klar, seit gestern Nacht, machte er Dinge, die er gar nicht machen wollte. Seit gestern, wurde er von diesem Etwas kontrolliert, oder bildete er sich alles bloß ein?
Seit gestern, als er im Weinberg aufgefunden wurde, nachdem er vom Schiff gestürzt und auf den Grund des Bodensees gesunken war.
Lui war allein im Waschraum. Die anderen Kinder saßen bereits beim Frühstück. Vor 2 Tagen versank er im Bodensee.
Jetzt schaute er sich selbst tief in die Augen und seine grünen Augen fingen plötzlich an zu funkeln. War da etwas zu sehen? Ein Zeichen? Ein Zeichen, das ihn verriet, dass das Böse in ihm verriet? Etwas was ihn kontrollierte?
Plötzlich zuckte er zusammen. Wie bei einem epileptischen Anfall zuckte sein ganzer Körper und seine Muskeln verspannten sich. Doch während bei einem epileptischen Anfall der Mensch sein Bewusstsein verliert und zuckend in Ohnmacht fällt, blieb Louis bei klarem Verstand und sah seine unkontrollierbaren Bewegungen im Spiegel.
Ein quälender Krampf erfasste seinen Körper, seinen Geist, seine Seele, ein Kampf um Gut oder Böse.
Sein Gewissen produzierte in seinem Kopf Bilder. Bilder der Liebe und dann Bilder, die ihn erschaudern lassen.
Dann war es vorbei. Louis ging zum Speisesaal. Immernoch irrietiert.
Nach dem Frühstück wollte Lui allein sein. Er meldete sich vom Schulunterricht ab, wofür jeder Verständnis hatte, nachdem, was er erlebt hatte. Lui ging zum Strand.
Der Strand hatte Lui gefehlt.
Immer mit den anderen Kindern im Waisenhaus zu sein, war nicht das Leben, das er leben wollte.
Lui wollte frei sein und der Sand unter seinen Füßen gab ihm das Gefühl von Freiheit, die er brauchte, um die neuen Dinge, die er über Magie erfahren hatte, in seinem Kopf zu ordnen.
Ein starker Tritt in den Sand, sodass dieser in einer kleinen Wolke aufwirbelte, und ein kleiner Teil seiner Wut verrauchte.
Ja, Lui war wütend, wütend darüber, von anderen herumkommandiert zu werden.
Er wusste, dass er eine besondere Macht besaß, doch die anderen bemerkten das offenbar nicht. War das gut oder schlecht?
Die Felswände hier hatten es gut, fand Lui und starrte auf das tote Gestein.
Sie mussten sich um nichts Sorgen machen, konnten einfach nur da stehen und... Lui stutzte.
Was war das denn?
Da war ein kleiner, leuchtend grüner Stein im Fels. Genau die gleiche grüne Farbe, wie die, die Luis Augen hatten.
Er trat näher an den Stein heran und berührte ihn vorsichtig mit der Spitze seines Zeigefingers. Plötzlich begann der Stein zu leuchten. Das Grün wurde noch intensiver und mit einem schleifenden Geräusch schob sich ein Stück der Felswand nach innnen, sodass Lui hindurchklettern konnte. Sollte er?
Lui war kein Feigling, weshalb er nicht lange zögerte und in das nun vorhandene Loch stieg.
In der Höhle dahinter war es nicht dunkel, wie Lui es erwartet hätte, ganz im Gegenteil. Tausende kleiner, grüner Steine zierten die Wände. Sie gleichten dem, mit dessen Hilfe Lui die Höhle geöffnet hatte, wie ein Ei dem anderen. Sie ließen den Raum in grünem Licht erstrahlen und offenbarten die Regale, die in den Fels gehauen und mit mit Bücher gefüllt waren.
Bewundernd schritt Lui an den Wänden entlang und las die Titel auf den Büchern:
"Magie für Anfänger", "Das Kunstwerk schwarzer Magie", "Tagebuch eine Magiers".
Bücher über Magie? Hin und wieder nahm er ein Buch heraus und blätterte darin. Ja, es waren Bücher über Magie. Sie beschrieben, wie man mit der Macht der Magie umzugehen hatte, was man möglichst vermeiden sollte, wie man weiße Magier von schwarzen - also die gute Seite von der bösen - unterscheiden konnte und vieles mehr.
Lui war begeistert.
Yukidaruma Ich mag deinen Schreibstil sehr gerne und hoffe, dass du bald weiterschreibst ;) LG Yukidaruma |
Jasmin99 Re: - Vielen Dank! Freut mich, dass es dir gefallen hat! Zitat: (Original von Alociir77 am 25.07.2012 - 22:26 Uhr) Ich finde die Idee ganz gut, obwohl ich jetzt nie wieder im Bodensee baden gehe.. *grins* Mir gefällt auch, dass ihr zwei Handlungsstränge nebeneinander herlaufen lässt. Das macht die Geschichte spannend.. ;) Freue mich auf ne Fortsetzung.. ;) Lg Alociir |
EagleWriter Schönes Projekt . Bin gespannt wies damit weitergeht. lg E:W |
Jasmin99 Re: Gelungenes Projekt;) - Vielen Dank! Freut uns! LG Zitat: (Original von zurueckchen am 08.07.2012 - 19:53 Uhr) Sind ein paar Fehler in den Zeitformen vorhanden, ansonsten ist eure Geschichte sehr gut ausgearbeitet, stimmig in sich, und ich kann euch nur gratulieren, ihr habt euer Projekt gemeistert, und mich begeistert.:-))))))))))) Man mekt ihr hattet Spaß bei der Sache, und das tut dem Text einfach guuuuuuut. |
zurueckchen Gelungenes Projekt;) - Sind ein paar Fehler in den Zeitformen vorhanden, ansonsten ist eure Geschichte sehr gut ausgearbeitet, stimmig in sich, und ich kann euch nur gratulieren, ihr habt euer Projekt gemeistert, und mich begeistert.:-))))))))))) Man mekt ihr hattet Spaß bei der Sache, und das tut dem Text einfach guuuuuuut. |
Alexmueller Kommentar vom Buch-Autor gelöscht. |