Romane & Erzählungen
Zirkusprinzessin Teil 23

 

Lange hielt Ray Cassie so in seinen Armen, spürte dabei ein große, nie gekannte Zärtlichkeit. Diese Frau löste Gefühle in ihm aus, die er so noch nie erlebt hatte. Sie war stark, clever und mutig, unglaublich hübsch und dabei doch so freundlich und liebevoll im Umgang mit anderen. Kein Vergleich zu den Mädchen, die er bisher ausgeführt hatte!

Irgendwann nahm er seine Hand, schob sie unter ihr Kinn und hob Cassies Gesicht zu seinem an. Die Verlockung, die noch leicht bebenden Lippen zu küssen, war fast übermächtig, aber Ray wollte es langsam angehen.

„Wieder besser?“, fragte er leise und strich sacht mit dem Daumen über ihre Wange, um die letzten Reste der Tränen fort zu streichen.

Cassie nickte, schaute ihn dann wieder an. „Tut mir leid, dass ich hier so rumheule. Aber für einen Moment ist irgendwie alles über mir zusammen gekracht. Ich wollte doch .... so viel erreichen!“

„Und das hättest du auch! Mir ist noch nie eine Frau begegnet, die so viel auf dem Kasten hat! Es tut mir so unendlich leid, dass du so sabotiert worden bist, noch dazu in meinem Namen.“

„Ray“, empörte sich Cassie, „das hatten wir doch schon! Keiner, der dich kennt, käme auf die Idee, du wärest für diese Schweinereien verantwortlich! Du bist so ein intelligenter junger Mann, absolut integer.“

~Und dabei die süßeste Versuchung von Mann, die mir je untergekommen ist...~, fügte sie in Gedanken hinzu und löste sich vorsichtshalber aus seinen Armen.

 

„Danke”, sagte Ray plötzlich. „Es bedeutet mir viel, wenn du das sagst...” Seine Stimme war dunkel und Cassie musste schlucken.

 

„Ähm, ich mach dann wohl besser hier alles wieder dicht”, murmelte sie.

 

Gerade, als sie sich ganz abwenden wollte, spürte sie Rays Hand, die sie plötzlich festhielt. „Warte”, sagte er bestimmt und zog sie langsam wieder zu sich zurück. „Da gibt es etwas, was ich dir noch sagen wollte...”

 

Unsicher sah sie ihn an, seine Augen waren plötzlich so dunkel wie seine Stimme eben. Unwiderstehlich zog er Cassie wieder näher zu sich heran. Näher, näher … Bis sie schließlich ganz dicht vor ihm stand und er vorsichtig seine Arme um ihre Taille legte.

 

„Ja?”, hauchte sie, während sich ihre Blicke ineinander verhakten.

 

Ray schmunzelte. „Es ist eher … eine nonverbale Botschaft...”, flüsterte er und neigte seinen Kopf zu ihrem. Instinktiv kam Cassie ihm entgegen und Ihre Blicke trafen sich, verhakten sich ineinander und ganz langsam fanden sich ihre Lippen zu einem Kuss.

 

Cassie schlang ihre Arme nun auch um seinen Körper, fühlte sein Herz ebenso pochen wie ihres.

 

Es war für beide ein überwältigendes Gefühl, die Einlösung eines Versprechens, das sie beide schon seit Tagen mit sich herum schleppten. Und es fühlte sich wundervoll an!

 

Wie füreinander geschaffen bewegten sich ihre Lippen aufeinander, teilten sich Gefühle mit, die sie bisher nicht gewagt hatten, aus zu sprechen, geschweige denn sich selber ein zu gestehen.

 

Nach ein paar Momenten löste Cassie den Kuss, schmiegte statt dessen ihr Gesicht in Rays Halsbeuge und seufzte leise. Ray lief bei dieser Berührung ein Schauer über den Rücken, sacht presste er sein Gesicht in ihre Haare. „Alles in Ordnung?”, fragte er leise.

 

Sanft strich Cassie mit der Nase seinen Hals entlang. „Keine Ahnung”, wisperte sie. „Ich denke...”

 

„Was?”

 

„Ich denke, wir sollten das nicht tun...”

 

Ray, Cassie noch immer fest in seinen Armen, schloss die Augen. Hatte sie Recht? War es ein Fehler, weil sie aus so unterschiedlichen Welten kamen? Aber wenn es sich doch so gut anfühlte!!

 

Leise murmelte er „Ich weiß es nicht. Aber manche Fehler sind einfach dafür da, gemacht zu werden.”

 

Cassie hob nun wieder ihren Kopf und eh er wusste, wie ihm geschah, küsste diesmal sie ihn. Ihre Münder verschmolzen regelrecht miteinander und vorsichtig fuhr Cassie mit der Zunge über seine Lippen, als begehre sie Einlass.

 

Nur zu gerne wurde ihr dieser gewährt und die Beiden begannen ein zärtliches, tastendes Spiel ihrer Zungen.