Letztens stieß ich auf ein Bildchen, das mich an einiges erinnerte. Zu sehen war ein Boxring. Der Sieger stand bereits fest und der Kommentator stellte die am Sieg beteiligten Firmen, also die Sponsoren vor.
So grotesk dies auch wirken mag, hat diese Karikatur einen wahren Kern. So werfe man doch einmal einen Blick auf die heutige Wirtschaftslage. Wer hat es denn noch nicht gesehen, dieses kleine unscheinbare Etikett mit der Aufschrift “Made in China”?
Wobei es inzwischen ja nicht einmal mehr China ist, die Chinesen sind inzwischen aus wirtschaftlicher Sicht auch zu teuer… Einigen wir uns also lieber auf “Made in Bangladesch”…
Ich meine, schauen sie sich doch nur einmal diverse Autofirmen an. Wer von denen produziert denn noch in Deutschland? Die meisten sitzen doch schon in Shanghai… und das gilt ja nicht nur für die Automobile: ABIBAS, LUMA, NICE… Sie alle produzieren für 20 Cent ein T-Shirt im Ausland, nur um es dann für 20 Euro hier in Deutschland zu verkaufen.
Und jetzt bedenken Sie doch nur einmal die Folgen!
Dies erläutere ich ihnen am besten am Beispiel von Herrn Müller. Herr Müller ist ein kleiner Angestellter von BNW. Nun beschließt die oberste Initiative von BNW ins Ausland zu expandieren um bei minimalen Ausgaben maximalen Gewinn zu betreiben… Also im Klartext um ihren 300 m hohen Geldhaufen um weitere Meter zu erhöhen.
Für Herrn Müller bedeutet das nun, dass seine Arbeitsstelle zu Gunsten ungelernter chinesischer Arbeitskräfte wegrationalisiert wird. Und was bleibt in Deutschland: Das KONTO!!! Und die Herren mit den drei oder vier Doktortiteln, die sich immer wieder den Kopf darüber zerbrechen, wie man das Auto oder auch gleich das Rad neu erfinden kann. Vielleicht bekommen wir ja doch noch mal ein viereckiges oder gar ein dreieckiges Rad zu Gesicht.
Der arme Herr Müller bangt schon seit Wochen um seinen Arbeitsplatz und ist nun gezwungen sich einmal mit der Arbeitsagentur bekannt zu machen. Da Herr Müller in seiner schulischen Laufbahn nicht sehr weit gekommen ist, besteht für ihn so gut wie keine Chance an einen neuen Arbeitsplatz zu gelangen. Zumal auch immer mehr andere Firmen die einfachen Arbeitsschritte ins Ausland verlegen. Die hieraus resultierende Folge: Herr Müller gelangt zu Arbeitslosengeld und letzten Endes zu Hartz IV… Was hat Herr Müller nun noch? Eine nörgelnde Ehefrau und Kinder, die sich beschweren, warum sie denn ihre teuren Hobbys nicht weiter ausüben können.
Und jetzt stellen Sie sich auch noch vor, Herr Müllers ältester Sohn benötigt ein ABIBAS T-Shirt - eben jedes ABIBAS T-Shirt, das für 20 Cent im Ausland produziert wurde und hier 20 Euro kostet!
Erkennen Sie nun den Teufelskreis in dessen Mitte sich Herr Müller befindet?
Traurig aber wahr… So geht es etwa 3 Millionen Menschen in Deutschland. Die Firmen hauen ihre eigene Nation in den K.O.
Und der Sieger auf lange Sicht niemand, weil die Firmen sich letzten Endes selbst schädigen.
Auf kurzer Sicht Griechenland, aber das ist eine andere Geschichte…