Der Hahn und das Schweinchen Kapitel 11
eine spannende Abenteuergeschichte
Der liebeskranke Hahn
Komisch! Der Hahn sitzt ja gar nicht auf dem Misthaufen! Das Schweinchen läuft zum Gehege. Es sieht ihn nicht. Ein Mann kommt aus dem Stall. Es ist der Tierarzt. Das Schweinchen geht zum Stall. Die Türe ist nicht geschlossen. Es schaut hinein. Ihr Hahn sitzt auf der Wiemen. Sein Kopf hängt schlaff nach unten.
Es ruft aufgeregt:
„Hahn, Hahn, was ist mit dir?“
Der Hahn hebt den Kopf.
Der Hahn wimmert:
„Ich habe mir mein Magen verdorben!“
„Der Waldboden war zu kalt!“
„Der Bauer muss Tropfen in mein Futter tröpfeln!“
Das Schweinchen erschrickt.
Es prallt:
„Mein lieber Hahn, mir geht sehr gut, der Ausflug war für mich ein wunderschönes Erlebnis!“
Der Hahn wettert:
„Mir geht es schlecht!“
„Nie mehr werde ich mit dir auf Wanderschaft gehen!“
Das Schweinchen grunzt:
„Gut!“
Es schleicht schluchzend davon. Der Hahn aber krümmt sich vor Schmerzen. Bauchschmerzen alleine sind es nicht. Es ist der große Kummer. Er ist mächtig verliebt.
Der Ausflug hat Gefühle empor geholt die er noch niemals erlebt hat. Alle Hennen sind ihm egal. Keine Henne ist so schön wie mein Schweinchen. Ich kann es dem Schweinchen doch nicht sagen. Ich bleibe einfach hier. Ich will nicht krähen. Ich will nichts fressen.
So vergehen einige Woche. Das Schweinchen ist fröhlich. Die Tage werden kürzer. Es ist Herbst. Der Bauer und Bäuerin haben viel zu tun. Sie schuften Tag und Nacht. Sie haben sich einige Helfer auf den Hof geholt. Ein Helfer kümmert sich um die Tiere. Er sieht zwar das Schweinchen mit dem blauen Fleck. Er ordnet es einer Kennzeichnung zu! Der Hahn flattert jetzt auch wieder für einige Stunden auf seinen Misthaufen. Er beachtet aber sein Schweinchen nicht. Dieses aber rätselt immer noch.
Es sagt zu den Hennen:
„Ich habe doch dem Hahn nichts getan!“
Diese wiederum schütteln den Kopf. Sie sind auch ratlos. Das Schweinchen überlegt wie es seinen Hahn wieder fröhlich stimmen kann. Es findet keine Lösung. Eines Tages wirbelt der Herbststurm die Blätter von den Bäumen. Diese fliegen durch die Luft.
Die Schweine und die Hennen haben großen Spaß. Sie versuchen sie zu fangen. Sie spielen mit den Blättern. Die zwei Hähne sind die Schiedsrichter. Der Hahn findet dies albern.
Er bleibt auf seinem Haufen sitzen und frisst Würmer. Er lugt einige mal verschollen zu den Spielenden. Er bemerkt, das einige Mitspieler sich nicht an die vorgegebenen Regeln halten,
Er wird fuchsteufelswild.
Er motzt:
„Beschiss!“
Die Tiere stoppen.
Die spielenden Tiere rufen:
„Der Hahn ist wieder zum Leben erwacht!“
.
„Bravo!“
Sie fordern den Hahn auf:
„Komme und spiele mit!“
Er zögert. Dann flattert er unter den Baum in den Laubhaufen hinein. Er spielt mit. Er fühlt sich wieder wohl. Es ist wunderbar mit dem Laub zu spielen. Sie rasen durch die Gegend. Versuchen die Blätter zu fangen. Die Gruppe welche am meisten Blätter gefangen hat, hat gewonnen. Sie kreischen und jubeln. Lachen und kichern. Es sind fröhliche, glückliche Tiere. Regen setzt ein. Die Hennen und die Hähne pesen in den Stall.
Die Schweine finden den Regen himmlisch. Die Bäuerin jagt die Tiere in den Stall. Die Regentropfen peitschen an die Glasscheiben. Der Sturm heult. Die Tiere sind erschöpft.
Sie haben sich ausgetobt. Die Ferkelchen kuscheln sich an ihre Mutter. Sie waren nicht draußen. Sie sind noch etwas zu klein. Rundherum glücklich schlafen sie nach dem Fressen ein. Sie hören den Herbststurm nicht. Die Hennen dagegen können gar ein schlafen.
Der Wind zieht durch die Ritzen. Sie frieren. Es ist ungemütlich. Sie haben ja ein Federkleid, aber trotzdem ist es kalt. Der Bauer hat noch nicht für Heizung gesorgt. Sie sitzen auf den Stangen und schlottern. Die Hähne sind unruhig. Sie schimpfen. Die Hennen versuchen still zu sein. Es ist für sie schwierig. Sie sind noch etwas aufgedreht. Es hat ihnen gut gefallen, das Laubspiel. Der Hahn schlummert schon. Er schläft gut. Er ist selig!