Romane & Erzählungen
Operation Youtube

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"Operation Youtube"
Veröffentlicht am 23. Mai 2012, 14 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Über den Autor:

In a crooked little town, they were lost and never found Fallen leaves, fallen leaves, fallen leaves... on the ground Run away before you drown, or the streets will beat you down Fallen leaves, fallen leaves, fallen leaves... on the ground
Operation Youtube

Operation Youtube

Beschreibung

Elena ist der geborene Außenseiter. Sie hat keine Freunde und ist der Sklave ihrer Klasse, lediglich ihre eigenen Figuren geben ihr den halt, den sie braucht um sich durch ihren Alltag zu schlagen. Das ändert sich jedoch, als Elena der geheimnisvollen Nervensäge Marlou begegnet, die sie in ein ganz spezielles Projekt einweiht. .Operation Youtube.

Der Alltag eines Außenseiters

Elena pflückte die letzte Weintraube und warf den Stiel achtlos hinter sich, dann nahm sie ihre Sachen und schlenderte Richtung Tür. Die Pausenglocke hatte sie wiedermal um ihre Ruhe gebracht und sie daran erinnert, dass jetzt weitere zwei Stunden endloser Unterricht vor ihr lagen, in ihrem heutigen Fall war das Mathematik. Nicht das die Zahlen schon allein ihr jeden Nerv raubten, ihr unheimlich motivierter junger Mathelehrer setzte jede Stunde auf Gruppenarbeit, mit der Begründung, dass ihnen das alles Mal für den Beruf nützlich sein könnte. Keine schlechte Idee, aber für Elena war diese Art des Unterrichts nicht wirklich vorteilhaft, würde sie eh wieder die ganze Arbeit machen, den dummen Entlein, die eh keiner mag kann man ja die Drecksarbeit aufladen. Seufzend streifte sie ihre Tasche ab und setzte sich auf ihren Platz, dieser war in der hintersten Ecke und weit weg von den anderen.  Auf der Sonnenseite ihrer Klasse herrschte wildes treiben. Klassenschönheit Beatrice, saß auf ihren Tisch und machte den Jungs um sie herum schöne Augen, während im Hintergrund die beiden Verliebten der Klasse sich endlos zu küssen und zwei Jungs neben ihnen mit zwei anderen mitten durch die Klasse sich Gegenstände zu zu werfen. „Guten Morgen, meine Lieben“, die fröhliche Stimme ihres Klassenlehrers, ließ sie von ihren Kritzeleien hochsehen, „Für alle die noch nicht bemerkt haben das ich da bin, bitte nehmt auf euren Stühlen Platz und schenkt mir ein wenig eures Gehörs“  Er schenkte der Klassen ein Lächeln:“ Und falls das nicht klappt, dann tut doch wenigstens so als wärt ihr geistig anwesend“ Er stellte seine Tasche auf den Tisch ab und schrieb ein einziges Wort an die Tafel: „Nullstellen“ Dann wandte er sich der Klasse zu. „Heute beschäftigen wir uns mit Nullstellen. Das sind die hübschen Stellen auf denen die Parabel die x-Achse schneidet“, er zeichnete ein Koordinatenkreuz an die Tafel um seine Erklärung zu verdeutlichen, „Die Bedingung hierfür ist, dass f(x) = 0 ist. Dazu wendet man die p/q Formel an.“ Elena widmete sich wieder ihren Kritzeleien, auf ihren Collegeblock. Mathematik war noch nie ihr fall und so sehr sie sich auch bemühen würde, sie würde eh nichts hinbekommen und noch mehr schlechte Laune tat ihr wirklich nicht gut. Aus dem Grund hörte sie ihm gar nicht mehr zu und ließ Mathe, Mathe sein. Die Welt in ihrem Collegeblock war viel interessanter. Ihre Welt, in der sie alle liebten, respektierten und schätzten. Hier war sie diejenige die den Ton abgab und alle mussten sich ihr fügen. „Und endlich gab er der schönen Prinzessin den Kuss, den sie sich so sehr gewünscht hatte“, schrieb sie auf ein Blatt, „ Mögest du immer der Meine sein, sagte die Prinzessin“ Dann schüttelte sie den Kopf und riss das Blatt raus, nein doch keine Liebesgeschichte. Geschichten in denen etwas blutig endet sagten ihr viel mehr zu.  Geschichten in denen ihre Figuren genauso coole Namen hatten, wie sie waren.  „Du bekommst heute eine Sonderaufgabe, Elena“, sie schreckte auf als die Stimme ihres Lehrers gefährlich nah an sie dran war. Sie sah auf das Blatt vor ihr:“ Und was soll ich tun“ „Da du“, seine Lippen formten ein mitleidiges Lächeln, „sichtlich nicht sehr beliebt bist in deiner Klasse und sie dich sonst nur ausnutzen würden, machst du heute eine Aufgabe zu unseren Thema, die auf eine Person abgestimmt ist“ Er umkreiste die Aufgaben die sie zu tun hatte. „Jedenfalls hoffe ich, dass das für eine Person nicht zu viel ist. Ich möchte dich nicht überfordern, aber ich mache selten Aufgaben nur für einen“ „Danke Herr Schöpple“, sie zwang sich ein  Lächeln ab, „Es wird nicht zu viel sein“ Als sie sich sichersein konnte das er sich nicht weiter beachtete, landete das Blatt unter ihren Block und sie schenkte ihm keine weitere Beachtung. Lange blonde Haare, zierliche Figur und modische Klamotten, ihre Lieblingsfigur erschienen in einer eindeutigen Pose mit ihrer männlichen Lieblingsfigur auf dem Papier vor ihr. Linnéas Hände und Beine legen in Ketten und sie streckte den Kopf weit zurück, als wolle sie der Klinge entkommen die an ihrem Hals ruhte. Julian lag wie ein Raubtier über ihr und spreizte mit seiner anderen Hand ihre Beine. „numerus tres, Luxuria“ Schrieb sie unter ihr Bild, bevor sie Linnéas kurzes Kleidchen eine rote Farbe verlieh. Zuletzt zauberte Elena ihr einen verführerischen Blick ins Gesicht und Julian eine brennende Gier in die Augen, dann war sie fertig und die Stunde zu Ende. Zufrieden betrachtete sie ihr Werk und legte es anschließend zu den beiden anderen Bildern in die Mappe. „Ich möchte das ihr eure Ergebnisse zuhause fertigstellt und sie mir in der nächsten Stunde zu präsentieren“, dann wandte er sich zu Elena, „Du gibst mir deine Sachen bitte, am Ende der nächsten Stunde“ „Natürlich“ Elena warf ihren Kram unliebsam in die Tasche und spurtete aus den Klassenraum um keinen einen Angriffspunkt für weitere Attacken zu liefern, außerdem wollte sie keine Minute länger als nötig in der Schule verbringen. Sie rannte durch die Gänge, auf den Schulhof und von dort, nach rechts in eine Straße die in eine Einkaufsstraße führte.

An einen Tisch in ihrem Stammcafé ließ sie sich nieder und studierte die Karte, jeden Tag etwas neues, hatte sie sich geschworen. Abwechslung brachte ihr neue Erfahrungen, Eintönigkeit hingegen ließ ihr Leben zäh wie ein Kaugummi werden.  „Einen Cappuccino bitte, den mit Rum“, bestellte sie bei einer Kellnerin und stützte den Kopf in die Hände. Es war einer von diesem Tagen an den alles Stimmte, die Sonne schien und es war gerade so warm, dass es richtig angenehm war. In der Straße herrschte noch nicht viel Trubel, einige Geschäfte waren gerade erst aus ihrer Mittagspause erwacht. Und nichts und niemand wollte etwas von ihr, das war das Beste daran.  Sie konnte tun und lassen was sie wollte. „Einmal Ihr Cappuccino“, sagte die Kellnerin mit betonnt freundlicher Stimme. „Dankeschön“, Elenas Lächeln fiel weit nicht so herzlich aus, wie das von der Kellnerin. Es war auch egal, sie war schließlich darauf programmiert nett zu sein, was sollte sei anderes erwarten. Vorsichtig nippte sie an der heißen Flüssigkeit. So gut wie sie sich das vorgestellt hatte war das nicht, Rum und Kaffee vertrugen sich nicht so, als das sie harmonisch wirken  konnten. Ganz im Gegenteil, es schmeckte mehr nach einen Geschmackskrieg in dem der Rum die Hosen an hatte. Sie stellte die Tasse ab und schob sie in weit von sich weg. Lektion fürs nächstes Mal: Fingerweg von Alkohol in Kaffee. 

„Verdammt!“, eine ärgerliche Stimme ließ Elena zum Ort des Geschehens schauen. Ein Mädchen mit pink, braunen Haaren, die aussahen als ob sie sie heute Morgen in der Steckdose frisiert hatte, betrachtete die Ãœberreste ihres Kaffees, der nun an den Klamotten einer Frau hingen, mit der sie zusammengestoßen war. „Aufmerksamkeit ist Ihnen ja wohl auch ein Fremdwort“, die Stimme des Mädchens klang scharf. „Hör mal zu Fräulein“, setzte die Frau an, ihre Stimme war nicht weniger scharf, „Du hast doch wohl gesehen das ich am Telefonieren bin. Da hättest du ruhig zu Seite gehen können!“ Pinky setzte ein Grinsen auf. „Jetzt bin ich also schon dafür verantwortlich auf eingebildete blonde Tussen aufzupassen, die nicht eine Minute das Handy aus der Hand nehmen können, weil ja nichts so wichtig ist wie seinen Freund zehn Mal zu sagen, oh ich liebe dich so sehr, mein Schatz!“ Blondies Minie wurde düster:“ Und du? So wie du aussiehst, hast du doch keine Ahnung von Liebe“ „Keine Sorge Madam, ich habe mehr Erfahrung als du. Denn hättest du sie wüsstest du das du dich Lächerlich machst“, Pinky stellte sich auf die Zehn, sie war nicht sonderlich groß und ihre Klamotten, in denen sie fast versank, verstärkten diesen Effekt, „Ãœbrigens du Schuldest mir einen Kaffee“ „Erstens sind wir beide nicht beim „Du“ und zweitens, „Blondie verschränkte die Arme vor der Brust, „Habe ich ja wohl den größeren Schaden. Ich habe Schmerzen und mein schönes Kleid ist hinüber“ „Das ist nicht meine Schuld. Du hast dich falsch verhalten“, Pinky schob die blonde Frau beiseite, „Aber weißt du, mir ist heute nicht danach mich noch weiter mit dir Anzulegen. Aber vergiss nicht Blondie man sieht sich immer zwei Mal im Leben“ Mit diesem Worten Schritt sie zu einem parkenden BMW und fuhr davon. „Haben Sie das gesehen?“, Blondie drehte sich zu Elena um, „So ein unhöflicher Mensch ist mir noch nie untergekommen“ Ihr Blick wurde finster. „Und dann noch in einen BMW davon fahren“, sie stieß ein böses Lachen aus, „Wissen Sie den fährt diese Tante doch nur, weil sie nichts anderes buchstabieren kann.“ Elena, die nicht gewöhnt war, dass man sie einfach ansprach, brauchte ein paar Momente bis sie sich eine Antwort zu Recht gelegt hatte. „Ich kann Ihnen dazu nichts sagen“, Elena zuckte mit den Schultern, „Ehrlich gesagt wusste ich auch nicht wie ich sie einschätzen sollte“ „Das ging mir ganz genauso“, Blondie setzte sich auf einen Stuhl neben Elena, „Ich habe bis gerade eben gedacht, sie wäre irgendein verwahrloster Teenager, der auf der Straße lebt, aber als sie dann mit diesem schicken BMW davon gefahren ist, ich weiß nicht, das passte so gar nicht in mein Bild von ihr“ Elena musste ihr Recht geben: „Ich weiß was Sie meinen, aber man kann Menschen nun mal nur vor den Kopf gucken“ Blondie nickte anerkennend: „Das ist wahr, wissen Sie ich habe mal jemanden gesehen. Total schick mit Anzug und so und als ich dann einmal bei ihm zuhause war, nachdem ich mit Mühe und Not um ein Date gekämpft hatte, war die ganze Wohnung war dreckig. Ich kann das gar nicht richtig erklären, es sah wirklich so aus, wie die Häuser von Menschen, die in diesen Messie- Chaos Sendungen zu sehen sind“ „Menschen sind merkwürdige Wesen“, nachdenklich fing sie an mit einen Löffel in ihren verschmähten Kaffee zu rühren, „In wesentlichen Dingen sind wir alle gleich, aber doch sind wir so unterschiedlich wie wir nur sein könnten“ Elena wechselte ihre Rührrichtung.  „Und egal wie gut man einen Menschen glaubt zu kennen, im Endeffekt weiß man doch selbst nicht mal wer man ist“, über ihre Lippen zeichnete sich ein Lächeln ab, „Und doch nehmen wir uns das Recht raus, über fremde Menschen zu urteilen“ Sie schaute Blondie direkt in die Augen, „Verrückt oder?“ Blondie schaute Elena, mit einen nichtssagenden Blick an, nach „merkwürdige Wesen“, war ihr Elenas Ansprache zu schwierig gewesen und ihr Gehirn hatte den Dienst verweigert, deswegen wusste sie nicht was sie Elena antworten sollte. Blondies Lippen formten sich zu einen Lächeln:“ Ãœbrigens ich hatte ganz vergessen mich vorzustellen. Ich heiße Jasmin, freut mich dich kennenzulernen“ Jasmin  hielt ihr eine Hand hin und hoffte das Elena nicht noch mal auf ihre Sache zu sprechen kam. „Ich heiße Elena“, sie griff die Hand ihrer neuen Bekanntschaft und schüttelte sie, „Die Freude ist ganz meinerseits“ 

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Genevieve
In a crooked little town, they were lost and never found
Fallen leaves, fallen leaves, fallen leaves... on the ground
Run away before you drown, or the streets will beat you down
Fallen leaves, fallen leaves, fallen leaves... on the ground

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Schumanski Verläuft anders, als man erwartet...

Ich freu mich auf mehr.
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Jasmin99 Genevieve, sehr schöner Name! Ich kann Gerlinde nur zustimmen: Du schreibst sehr gut und ich bin gepannt wie es weitergeht! Wie alt sind die beiden? Jasmin und Elena...

LG jasmin
Vor langer Zeit - Antworten
GerLINDE Hallo, liebe Genevieve,

ein paar Seiten habe ich hier schon gelesen. Du schreibst sehr schön.
Da ich noch nicht alles gelesen habe, bewerte ich mal nicht.

Bitte habe Verständnis dafür.

Liebe Grüße
GerLinde
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