Fantasy & Horror
Die Bibliotheksgeister (3) - Teil 3

Teil 3

Meine Eltern waren einverstanden, dass ich an der Bibliotheksnacht teilnahm und so ging ich am Abend des nächsten Samstags - ich war natürlich von morgens bis drei Uhr nachmittags schon in der Bibliothek, war jedoch dann nach Hause gegangen um meinen Rucksack für die Übernachtung zu packen - in die Bibliothek.
"Hallo Frau Hammers.", begrüßte ich die etwas ältere Dame, die innen neben dem Eingang stand und immer wieder ungeduldig auf ihre Armbanduhr schaute. Außer mir war noch niemand da.
"Ach, hallo Olivia." Frau Hammers schien neben sich zu stehen.
"Was ist denn los?", fragte ich, als ich bemerkte, wie verwirrt die Bibliothekarin war.
"Ach, Olivia. Die Bibliotheksnacht war ein großer Fehler. Außer dir hat sich niemand angemeldet. Ich habe gehofft, dass kurzfristig doch noch jemand kommt, deshalb habe ich dir auch nicht abgesagt. Aber nun muss ich dich leider enttäuschen."
Ich war verwirrt. "Was wollen sie damit sagen?"
Frau Hammers seufzte. "Es tut mir leid, Olivia, aber die Übernachtung muss leider ausfallen. Gehst du allein nach Hause oder soll ich deine Eltern anrufen, damit sie dich abholen?"
"Nein... ich meine, weder noch... also", stammelte ich, "Frau Hammers, wir können doch auch nur zu zweit hier übernachten. Ich wollte schon immer mal in meiner Lieblingsbibliothek übernachten. Bitte, Frau Hammers, bitte."
Frau Hammers zögerte.
"Sie haben doch jetzt schon alles vorbereitet." Ich zeigte auf die Luftmatratzen, die in der Leseecke lagen; die Stühle standen übereinander gestapelt daneben. Auf einem Tisch standen ein paar Flaschen Wasser mit Plastikbechern daneben  und einige Teller mit Rohkost: Gurken, Karotten, Paprika und so weiter.
"Na gut.", gab Frau Hammers schließlich nach.
"Danke." Ich fiel ihr überschwänglich um den Hals. "Wir können die ganze Nacht lesen..."
"Das war so gedacht, ja."
"... und wir können uns dann gegenseitig von den Büchern erzählen, die wir gelesen haben." Ich war stolz darauf, Frau Hammers überredet zu haben. Der Übernachtung stand nun nichts mehr im Weg. Ich würde so viele Bücher lesen wie möglich und Frau Hammers und ich würden eine Menge Spaß haben. Alle anderen waren selbst Schuld, dass sie nicht zur Übernachtung gekommen waren.