Beschreibung
Es gibt noch aufmerksame Menschen und Leute, die Situationen ausnutzen wollen
Bobby war nun allein mit mir und auch überall dabei, denn Cindy war nach langer, schwerer Krankheit im Hundehimmel. Als ich dann nach niemandem zu fragen hatte, mein Vater verwittwet und pflegebedürftig, holte mein Bruder uns nach Berlin.
Als ich für ein Jahr nach Berlin ging kam er natürlich mit. Ich arbeitete dort in der Gebäudereinigung, denn meine finanzielle Unabhängigkeit wollte ich mir in jedem Fall bewahren. Zeitweise war er dann in der Familie und, als ich einen Dienstwagen bekam, natürlich bei mir. Bobby war der geborene Autohund und wartete geduldig überall auf mich.
Ich fuhr von Baustelle zu Baustelle und eines Tages durfte ich ihn auch in meinen Tätigkeitsbereich mitnehmen.Dort genügte ein Blick von ihm und er wickelte alle um die Pfötchen......
Jetzt hatte jeder immer eine Leckerei für ihn dabei und er wurde sofort vermisst, war er außer Sichtweite.
Er kannte jede Stelle wo ich zu tun hatte und so geschah es, dass er eines Tagesvor mir in einen Hauseingang lief, die Tür schlug hinter ihm zu, doch ich hatte ihn draußen vermutet und machte im Nebeneingang weiter. Als ich fertig war, rief ich nach ihm, doch er kam nicht.....so suchte ich nach Bobby....ohne Erfolg, denn eine Hausbewohnerin hatte ihn entdeckt und sofort ins Tierheim gebracht.....
Es war kurz vor Feierabend und so telefonierte ich erst mal mit meinem Bruder, der alles in Bewegung setzte um zu erfahren, wo Bobby sein könnte.....
Er wurde auch fündig...Ich ließ alles stehen und liegen, fuhr sofort zum Tierheim.
Hier bestätigte man mir, dass er soeben eingeliefert wurde, wollte ihn aber nicht herausgeben....es war ja Feierabend …...
Mich packte die Wut, denn ich hatte alles dabei, was mich als Eigentümer auswies, doch vergebens und so stand ich am nächsten Morgen sehr früh vor der Heimtür.
Jetzt war man bereit Bobby herauszugeben und nach Erledigung der Formalitäten konnte ich ihn endlich aus der Box holen.....
Hier lag er nun, in sich zusammengerollt, teilnahmslos im rundum gekachelten Raum, ein Schälchen Trockenfutter und Wasser neben sich, doch unberührt.....
Er reagierte nicht als ich ihn ansprach....war er beleidigt...oder was war passiert...so kannte ich meinen Hund nicht.....
Nachdem ich ihn angeleint hatte, trabte er mit eingezogenem Schwanz und gesenktem Kopf neben mir her zum Auto. Wir stiegen ein und ab ging’s nach Hause.
Hier angekommen drehten wir erst einmal eine Runde durchs Grüne. Als wir die Wohnung betraten, er wieder sein bekanntes Umfeld erschnüffelte, klappte sein „Schalter“ um und er taute auf. Von da an wich er nicht mehr von meiner Seite.
Am nächsten Tag wollte natürlich jeder wissen, wo Bobby war und alle freuten sich ihn wieder zu sehen.
Wir waren wieder ein Team..........
Einige Tage später sollte ich nicht schlecht staunen, als mir die Rechnung des Tierheimes ins Haus flatterte....
Mir wurden berechnet:
3 Tage Aufenthalt
1 Impfung...natürlich ohne Stempel im Impfpass
1 tierärztliche Untersuchung
Zunächst musste ich lachen, doch dann fühlte ich mich verschaukelt und fuhr persönlich zum Tierheim.......ohne Bobby.....
Nach dem ich mein Anliegen vorgetragen, den korrekten Betrag entrichtet hatte, verlies ich das Büro mit den Worten:
„Ich denke, ich setze mich genug für Tiere ein, einschließlich Spenden. Doch ich lasse mich nicht übervorteilen und in dem Fall ist meine Spendenbörse geschlossen...schönen Tag noch....“
Dann holte ich Bobby zu Hause ab und unser Arbeitsleben ging weiter....