Krimis & Thriller
Die Fichte - Gefangen im Wahnsinn

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"Die Fichte - Gefangen im Wahnsinn"
Veröffentlicht am 21. Mai 2012, 26 Seiten
Kategorie Krimis & Thriller
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Über den Autor:

was wollt ihr wissen? dann erzähl ich es euch :)
Die Fichte - Gefangen im Wahnsinn

Die Fichte - Gefangen im Wahnsinn

Beschreibung

John lebt zurückgezogen auf einer Berghütte. Er versucht dort wieder zu sich zu finden. Doch anstatt sich zu erholen treibt ihn etwas in den Wahnsinn. Auf sich allein gestellt versucht er dem Wahnsinn zu entkommen. Ob er Erfolg hat? Oder wird er scheitern?

Farblos

Ein durch den Wind ans Fenster schlagenden Ast lies John erwachen. Er hasste diese durch Ungeziefer befallene Fichte schon seitdem er sich in diese Hütte am Berg zurück gezogen hatte.
Sie nahm im das nötige Sonnenlicht, die er für seine Arbeit benötigte und verursachte Tag für Tag den Lärm, der ihn jedes Mal ruckartig aus dem Schlaf erwachen lies. .
Er erhebte sich aus seiner Schlafposition und blieb für einige Minuten an der Bettkante sitzen.
Man sah ihm an, dass er sich schon einige Tage lang nicht mehr gewaschen hatten. Eine Mischung aus Acryl und seinem schulterlangem fettendem Haar hatte einige Verfilzungen im Haar hinterlassen.
Sein gelb-braun kariertes Hemd hang ihm wie ein großer Sack vom Leib. Ebenso wie seine braune Samthose, die viel zu groß für seinen Körper war, lies seinen ihn noch schmächtiger erscheinen als er eigentlich schon war. Mit seinem Bart und seiner großen Brille, die er schon jahrelang hatte, sah er aus wie ein kleines Häufchen Elend.
Doch das kümmerte ihn kein bisschen. Ihm war egal wie er aussah und was die anderen von ihm dachten.
John erhebte sich von der Bettkante und taumelte in Richtung Küche, schnappte sich eine Tasse aus dem riesigen Berg aus verschmutzen Geschirr und goss sich den abgestanden Kaffee vom Vortag ein.
Mit der Tasse in der Hand wackelte er ins Wohnzimmer und suchte sich ein Plätzchen auf dem Sofa, das mit unzähligen zerknüllten Zeitungspapieren übersät war. Diese hatten sich in den letzten Wochen im Ganzen Haus angesammelt, sowie auch Müll aller Art. Denn Sauberkeit war nicht gerade einer seiner Stärken.
Den Luxus den er früher einmal hatte  beanspruchte er schon lange nicht mehr, er versuchte sowieso sein Leben zu vergessen welches er einmal geführt hatte. Damals als er sein Geld noch mit den wunderbaren Acryl Malereien verdiente, war er ein hochangesehener Mann im ganzen Land. Er lebte in saus und Braus und musste nicht auf das Geld achten das er für zahlreiche Luxusgüter aus dem Fenster warf.
John hatte alles, er hatte eine Frau und zwei fabelhafte Kinder die er über alles liebte. Sie lebten mit ihm in einem großen Anwesen außerhalb der Stadt, zudem auch noch einige große Felder gehörten die John an Bauern in der Nähe verpachtet hatte.
Sitzend auf dem Sofa und mit der Kaffeetasse in der Hand sah er sich ihm Raum um und erkannte selbst, dass hier Ordnung dringend nötig war. Jedoch fehlte ihm die Motivation dazu und blieb mit der Erkenntnis, dass später wieder alles so aussehen würde wie jetzt, sitzen und trank den letzten Rest seines Kaffees auf einmal hinunter. Es war zeit sich an die Arbeit zu machen. Schon lange nicht mehr hatte er ein Kunstwerk zu Ende gebracht, ihm fehlte die notwendige Inspiration dazu. So sehr er es auch liebte mit Pinsel und Farbe zu arbeiten, war er nie dazu bereit wenigstens ein Bild zu vervollständigen. Deswegen zog er sich auch in diese Hütte am Berg zurück, um dort in Ruhe arbeiten zu können.
John stellte die Tasse auf dem mit Farbe verschmierten Wohnzimmertisch und taumelte zu seiner Staffelei, die am großen Fenster des durch schwachem Licht durchströmten Wohnzimmers stand.
Er sah durch das Fenster an der Fichte vorbei, die wunderbare Landschaft, wegen der er schon damals immer wieder in diese Hütte kam. Der Sommer war an ihm vorbeigerauscht und ein Hauch von Herbst hatte auch schon die Hütte am Berg neben dem kleinen See erreicht. Die Blätter färbten sich schon in die Farbe der Jahreszeit und stürzten sich nach und nach vom Baum in den Selbstmord.
Es war noch früh morgens und eine schwere dicke Nebeldecke hing über dem Tal in dem er wöchentlich seine Einkäufe erledigte. Leichte Sonnenstrahlen drangen sich durch die Äste der dicht bewachsenen Fichte in das Zimmer, und John spürte ein Gefühl von Friedlichkeit. Für ihn hätte jeder Tag so beginnen können wie dieser.

Er sah noch ein paar Sekunden über das Tal hinweg, weit hinaus in die Ferne, bis er den Kopf zu Boden sank, sich umdrehte und nach den Farben griff.
Die Farbe, der Pinsel und die Leinwand machten ihn in diesem Augenblick zu dem Menschen der ganz anders war als der wirkliche John. Sie machten ihn zu dem der er wirklich sein wollte. Mit seiner Arbeit an den Kunstwerken versetzte er sich immer wieder in eine andere Welt, lies damit die Wirklichkeit abschalten und genoss die scheinbar heile Welt.
Mit der Farbe in der Hand betrachtete er die vor sich stehende weiße Leinwand und versuchte in Gedanken diese auszumalen bevor er den ersten Pinselstrich wagte. Mit zitternder Hand tauchte er den Pinsel in das Acryl und führte ihn an die Leinwand. Er verweilte lange in dieser Position und wagte es nicht die Farbe mit der Leinwand in Berührung kommen zu lassen. Es wäre doch nur eine einzige Bewegung gewesen, ein einziger Strich ein einziger Klecks, doch irgendetwas hielt ihm davon ab dies zu tun. Seine Hand verkrampfte sich, Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn, sein langes Haar hing ihm ins Gesicht. John lies den Pinsel fallen.
Schon seit Tagen passierte ihm dies immer wieder. Sooft er es auch am Tag versuchte, jedes Mal versagte er, jedes Mal blieb die Wand weiß.
In Richtung Sofa taumelnd, fasste er die halb volle Whiskeyflasche die auf dem Tisch stand und setzte sich mit ihr in der Hand auf das Sofa. Sein Herz pochte und der Kalte Schweiß auf seiner Stirn tropfte über die Wangen hinweg auf sein Hemd. Gedanken schossen ihm durch dem Kopf während er starr auf einem Punkt im Zimmer sah.
Schon damals, als er noch mit seiner Frau und den Kindern in der Villa wohnte verließ ihn die Inspiration um seine Künstlerische Begabung auszuführen. Doch zu jener Zeit dachte er, dass es nur eine Phase seines Lebens sei, und legte eine Pause von der Malerei ein.

Trümmerhaufen

Noch immer saß er auf dem alten zerrissenen Sofa. Nachdenklich ließ er den Kopf immer wieder von links nach rechts drehen, so als würde er nach irgendetwas suchen. Bis er auf einmal die Whiskeyflasche mit einem lautem Knall auf dem Wohnzimmertisch stellte, sich aufrichtete und in die Küche spazierte. Auf der Suche nach etwas Essbaren durchstöberte er die völlig verschmutzte Küche. Teller mit alten Essensresten stapelten sich auf der Theke, Gläser mit ekeligen Schimmelschichten ergänzten den immer wachsenden Berg aus Schmutz, Geschirr und Haushaltsgeräten. Eingetrocknete Wasserränder schmückten den Küchentisch und Krümel jeglicher Backwaren waren über ihn hinweg verstreut. Leere Whiskyflaschen füllten den Abfalleimer und auch drum herum sammelten sie sich in Häufen an. Essensreste, die nicht mehr zu erkennen waren, welche sie einmal waren, lagen in der ganzen Küche verteilt und gaben einen übelst riechenden Gestank von sich.
John öffnete den mit Fett verschmierten Kühlschrank und erblickte eine etwas ältere Dose mit gefüllten Paprika die er nur mehr zum erwärmen in einem Gefäß auf den Herd stellen musste.
Er schnappte sich einen unter dem Geschirrberg versteckten Topf, der nun durch seine fehlende Stütze in sich zusammen brach. Den etwas eingetrockneten Inhalt spülte John mit kaltem Wasser aus und kippte die gefüllten Paprika mit samt Soße in den Topf.
Fertiggerichtpäckchen und leere Konserven, die zerknüllt und zerdrückt auf dem Gasherd verstreut waren, packte John in Einem und warf sie neben den Mülleimer. Er setzte das Gefäß. auf den Ofen um es zu erwärmen. Dann setzte John sich an den Küchentisch und löffelte den Topf bis auf den letzten Bissen leer. Bis er sich plötzlich vom Tisch erhebte und aus der Küche rannte. Durch seine ruckartige Bewegung hatte er den Sessel auf dem er zuvor noch saß zu fallen gebracht, welcher nun mitten in der Küche lag. Sein Ziel war das Badezimmer das sich im ersten Stock befand. Durch seine Geschwindigkeit stolperte einige Male die Treppe hinauf und stürzte sich oben angekommen sofort in das Badezimmer. John sank vor Erschöpfung zu Boden, er spürte die Kälte der Fliesen und kroch auf den Knien und mit letzter Kraft in Richtung Toilette. Mit einer Hand an der Schüssel richtete er sich leicht darüber und öffnete mit der anderen den Deckel. Wieder bildete sich kalter Schweiß auf Johns Stirn und er rang nach Luft. Tausende von Stichen verspürte er in seinen Lungen. Jeder Atemzug fiel ihm schwer, so als würde ihn jemand die Luftröhre mit einem Stück Schnurr versperren. So führte er seine Hand zum Mund und steckte Zeige- und Mittelfinger immer tiefer in seinen Rachen. Sich immer fester an die Schüssel ziehend entleerte er seinen Körper. Das was früher noch im Topf erwärmt wurde, schwamm nun mit einer Mischung aus Whiskey und anderen Magenflüssigkeiten in der Toilettenschüssel seines Badezimmers. Er versuchte es immer und immer wieder, um auch den letzten Rest der sich in seiner Magengrube befand, aus sich raus zu holen.
Durch diese Prozedur wurden seine Augen glasig, und die Tränen schossen über das Gesicht. Mit dem Ärmel seines Hemdes wischte er sich die Ablagerung des Erbrochenen aus dem Mundwinkel und raffte sich auf bis er wieder auf beiden Beinen stand. John wandte sich um und stellte sich vor das Waschbecken, drehte den quietschenden Wasserhahn auf und spülte den Rest der sich noch zwischen seinen Fingern und auf der Hand befand mit klarem Wasser ab. Nun formte er seine Hände zu einer Schale, ließ sie mit Wasser voll laufen und wusch sich damit sein Gesicht. Er beugte sich dafür ganz nah an den Wasserhahn und ließ es über seine Wangen laufen. Diese erfrischende Abkühlung tat ihm sichtlich gut. Er wandte sein Gesicht vom Waschbecken ab und sah sich ihm Spiegel an. John hasste und schämte sich nicht für das was er gerade getan hatte. Für ihn war es schon zur Gewohnheit geworden sich jedes Mal nach dem Essen erbrechen zu müssen. Es war sogar ein gute Gefühl, ein Gefühl der Befreiung und Erlösung.
Er öffnete den Badezimmerschrank und griff nach einer Packung Beruhigungstabletten, die er in seine Hosentasche steckte.
Kraftlos verließ er das Badezimmer. Um einen möglichen Sturz beim Abstieg der Treppen vermeiden zu können umklammerte John das Treppengeländer mit beiden Händen.
Im Erdgeschoss angekommen steuerte er gerade aus ins Wohnzimmer, setzte sich zurück aufs Sofa, und griff sofort wieder nach der Whiskeyflasche die er zuvor dort abgestellt hatte. Auch die Beruhigungstabletten die sich in seiner Hosentasche befanden, kamen nun zum Vorschein. Er entnahm  ungefähr drei bis vier Tabletten aus der Schachtel, warf sie sich in den Mund und Spülte sie mit Whisky hinunter. Da er zuvor erbrochen hatte und seine Speiseröhre noch etwas gereizt von der ätzenden Magenflüssigkeit war, brannte das Getränk wie Feuer während es in seinen Magen floss.
Auch das letzte Viertel das sich noch in der Flasche befand, leerte er in seinen Körper und warf sie anschließend in eine Ecke des Raumes. Der Müll der sich noch auf dem Sofa befand, stieß er mit den Fuß zu Boden, um sich selbst darauf ausbreiten zu können. Er schüttelte ein paar Polster zu Recht, legte sich hin, schloss die Augen und schlief binnen wenige Sekunden ein.
Dies war auch der Grund warum er nicht mehr verheiratet war. Sein ständiger Konsum von Alkohol und Tabletten lies die Ehe in die Brüche gehen. Dies begann alles nach Johns Künstlerischen Pause. Er bemerkte dass er nicht mehr so arbeiten konnte wie früher. Seine kreative Ader war wie weggelöscht, so als wäre sie niemals dagewesen. Aus Verzweiflung griff er zum Alkohol, der mit der Zeit sein bester Freund und ständiger Begleiter war. Er dachte dass dadurch alles besser werden könnte, und sich der Pinsel in der Hand von selbst bewegen würde. Doch es kam alles anders als erwartet. Schon morgens nach dem Aufstehen griff er zur Flasche, mittags hatte er dann schon fast keine Kontrolle mehr über sich selbst und schlief dann meist bis abends durch. An guten Tagen wurde er dann noch vor dem Abendessen wach, doch sonst blieb er einfach liegen und leerte im Bett die nächste Flasche aus. Seine Kinder und seine Ehefrau bekam er nur noch selten vor Gesicht, da er sich meist in seinem Zimmer zurück zog und sich tagelang nicht mehr blicken ließ.
Er vernachlässigte die Körperliche Hygiene und verweigerte jegliche Nahrungszufuhr.
Seine Fingernägel wurden immer länger, und Dreck setzte sich unter ihnen ab. Er trug schon wochenlang dieselben Kleider die schon unzähligen Löcher und Risse hatten. Seinen übelst riechenden Körpergeruch nahm er selbst nicht mehr wahr. und lebte Tag für Tag so dahin.
Es wurde immer schlimmer. Zu dem Alkohol folgten auch noch Zigaretten, Tabletten und Beruhigungsmittel. Doch statt ihn zu beruhigen machten sie ihn immer aggressiver

Teuflisch

Es klopfte an der Tür. John versuchte aufzustehen, jedoch noch benommen vom Schlaf fiel er wieder zurück auf das Sofa. Das Klopfen wurde heftiger. „Ja ja ich komm doch schon“ , murrte John.
Doch es klopfte weiter. Etwas verärgert raffte er sich nochmal auf und konnte nun, zwar etwas locker, aber mit beiden Beinen am Boden stehen.
Er taumelte in Richtung Tür. Zu dem Klopfen hörte man eine Stimmte die sagte: Verdammt noch einmal ist hier irgendjemand zu Hause“? John drehte die Augen über. Ihm war es überhaupt nicht recht hier in der Hütte gestört zu werden. Er war ja wegen der ruhigen Lage hierher gekommen. Jetzt wurde seine Ruhe unterbrochen und das mitten in der Nacht. „Wer zum Teufel steht mitten in der Nacht vor einer Berghütte“? überlegte er. An der Tür angekommen spielte er kurz mit dem Gedanken sie gar nicht zu öffnen. Doch die Stimme auf der anderen Seite wurde lauter. Der Unbekannte wiederholte wieder „Ist hier irgendjemand zu Hause“? „Bitte“! „Können Sie uns helfen“?
Dies beunruhigte John ein wenig. Es könnte irgendetwas passiert sein und gerade dieser jemand könnte auf seine Hilfe angewiesen sein. Außer ihm gibt es niemanden weit und breit.
„Es scheint niemand zu Hause zu sein, komm lass uns weiter sehen“. Sagte eine weibliche Stimme. „Nein wir sind hier im letzten Loch und durch den Wald lauf ich bestimmt nicht mehr“ antwortete die andere Stimme. „Es sind also zwei“ stellte John fest. Irgendetwas in ihm hielt ihm davon ab die Türe zu öffnen. Doch seine hilfsbereite Ader kämpfte dagegen an und schlussendlich drehte er den Schlüssel über und öffnete die Tür.
Vor ihm stand ein junger Mann. Vermutlich 21. Er war groß gebaut, muskulös und ja er hatte etwas Eigenartiges an sich. Der Junge hatte grün leuchtende Augen, braunes Haar und eine ziemlich ausgeprägte Hackennase. Sein Hemd war am Arm zerrissen und seine Unterarme waren zerkratzt. Vermutlich von den Ästen im Wald  Sie waren doch, dass konnte John aus dem Gespräch der beiden heraushören, durch den Wald gelaufen. Hinter ihm stand ein Mädchen. Auch zirka im Alter von 21 Jahren. Sie trug ein schönes blaues Sommerkleid. Irgendwie zu sommerlich, obwohl der Herbst schon im Kommen war. Man konnte deutlich erkennen, dass sie fror. Kein Wunder, es wehte auch ein eisiger Wind der ihre roten Locken ganz durcheinander zauste. Sie hatte wunderschöne Augen jedoch ein ganz blasses Gesicht. Sie war dünn, extrem dünn. „Guten Abend mein Name ist Meph und das ist meine Freundin Viola“. Bevor Meph weiterreden konnte unterbrach ihn John und sagt mit einem deutlichen Unterton „und Meph was wollt ihr hier? Ich hoffe ihr habt einen guten Grund dafür, warum ihr mich mitten in der Nacht weckt“. „Ja Sir“ „Nicht Sir, da komm ich mir vor wie ein alter Esel, mein Name ist John“. Meph guckte etwas verwirrt und begann zu erklären „Also John wir, Viola und ich wollten über das lange Wochenende hier am Berg, allerdings auf der anderen Seite des Berges, campen. Alles schön und gut, doch als wir ankamen bemerkten wir dass wir unser Zelt und den ganzen Proviant zu Hause liegen gelassen haben. Noch dazu hatten wir einen kleinen Unfall und unser Auto liegt nun im Abhang. Wir wissen nicht wohin und sind nun stundenlang durch diesen Wald gelaufen. Bis wir Ihre, sorry deine Hütte hier entdeckt haben. Wir sind hungrig und Vio friert fürchterlich. Es ist mir zwar ein wenig peinlich zu fragen, doch wir wissen einfach nicht weiter. Könnten wir bei dir eine Kleinigkeit zu essen bekommen? Und sollte es dir keine Umstände bereiten, dürften wir auch die Nacht über hierbleiben?“
John runzelte die Stirn. Vollkommen Recht war ihm diese Situation nicht, doch er konnte die beiden nicht wieder zurück in die Nacht schicken. Er bat also Meph und Vio hinein. „Willkommen im Chaos“ schwatzte John lachen und ging zurück ins Wohnzimmer schnappte sich eine neue Whiskey Flasche und setzte sich ans Sofa. Die anderen beiden standen noch immer im kleinen Vorraum der Hütte und sahen sich um. „Nett eingerichtet“ sagte Meph etwas entsetzt. „Wenn es euch nicht passt, ihr wisst wo die Türe ist, dort wo ihr rein gekommen seid könnt ihr gerne auch wieder hinaus gehen. Ratten laufen hier noch nicht durch die Gegend also beruhigt euch mal und seid froh, dass ihr hier bleiben könnt“ Meph betrat den Raum, ging geradewegs auf John zu, schnappte sich die Whiskey Flasche die auf dem Wohnzimmertisch stand und fragt nach einem Glas. „ Na na na junger Mann, nur weil du hier schlafen kannst, musst du dich nicht so benehmen als wärst du hier zu Hause“ brummte John. Auch jetzt betrat Viola den Raum und begann zu sprechen“ Er ist so, Verzeihung“. „Schon gut Kleines, drüben in der Küche ist ein Schrank, hol deinen Freund doch bitte ein Glas, du kannst dir auch gerne eines mitnehmen“. Während John dies sagte sah ihm Meph böse an. Er mochte es überhaupt nicht wenn jemand zu seiner Freundin „Kleines“ sagte. Viola kam wieder aus der Küche zurück, reichte Meph ein Glas und hatte für sich selbst ein Glas Wasser mitgebracht. Sie setzte sich neben John und begutachtete den Raum. „Oh Mann hier drinnen ist es Kalt, willst du nicht mal einheizen“? beschwerte sich Meph. John nahm einen mächtigen Schluck aus der Flasche, reichte sie Meph und erwiederte „Draußen hinter der Hütte da liegt Holz, musst du zuerst hacken, dazu wirst du wohl in Stande sein. Aber wenn du und dein Püppchen etwas Wärme benötigen kannst du dich gerne am Ofen bedienen.“ Wieder guckte Meph verwundert. Da es aber wirklich kalt war entschloss er sich dazu hinaus zu gehen um Holz zu gehen. Als er die Hütte verlassen hatte richtete John sich zu Viola und begann zu sprechen:“ Na kleines, da hast du dir ja Mephisto geangelt. Den Teufel höchstpersönlich. Wir du das nur aushalten kannst. Ich kenne ihn grad mal eine halbe Stunde und schon könnte ich ihn wieder zurück in die Hölle schicken. „Ach nein, Meph ist nicht so wie es scheint. Wenn man ihn näher kennt, dann kann er auch ein guter Kerl sein.“ 

Damals

Johns Frau musste sich von Zeit zu Zeit mit ansehen wie ihr Mann zum Wrack wurde. Sie hatte Mitleid mit ihm und wollte ihm helfen. So klopfte sie an einem Sonntagnachmittag an die Tür seines Arbeitszimmers und wartete bis er sie hineinbat. Doch es kam keine Antwort. Sie klopfte noch einmal, nun etwas kräftiger und lauter. Wieder keine Antwort. Ängstlich und mit dem Gedanken das etwas nicht Stimmte öffnete sie die Tür und stürmte hinein. Dort sah sie ihn liegen, schnarchend am Boden und mit einer leeren Wodkaflasche in der Hand. Sie sank zu Boden, rüttelte vor Wut an ihm und brach in Tränen aus.
Das was mit ihrem Mann in den letzten Wochen passiert war für sie eine Mächtige psychische Belastung. Obwohl sie ihn über alles liebte spielte sie mit dem Gedanken ihn zu verlassen. Sie wollte nicht, dass die gemeinsamen Kinder mit solch einen Vater aufwachsen müssen. Doch sie hatte noch Hoffnung und wollte John dabei helfen sein Leben wieder in Griff zu bekommen. Deswegen ging sie auch an diesem Tag zu ihm und wollte mit ihm eine Lösung finden, wie sie gemeinsam wieder glücklich werden könnten. Aber dies hätte sie niemals tun sollen, denn dieser Tag war der letzte an dem sie gemeinsam unter einem Dach wohnten. Sie rüttelte immer fester an ihm, bis er plötzlich erwachte, aufsprang und zu schreien begann. Er konnte es überhaupt nicht leiden wenn man ihn in seiner Ruhe störte. Die beiden begannen heftig zu streiten, und dann kam der Augenblick der alles zerstörte. John schlug seine Frau zu Boden und die beiden Kinder die durch den Streit aufmerksam geworden waren und im Türrahmen standen mussten sich das mit ansehen.
In den kommenden Tagen lies Johns Frau die Scheidungspapiere aufsetzen und schon eine Woche später verließ sie mit den Kindern das Anwesen und zog in eine Wohnung in der Stadt. Dieses Vorkommen lies John noch tiefer sinken, er verlor sein Geld und musste schlussendlich das Haus verkaufen um die Schulden bei der Bank begleichen zu können. Da er selbst keinen Ausweg mehr fand suchte er sich professionelle Hilfe und lies sie in eine Entzugsklink einweisen um seine Sucht nach Alkohol bekämpfen zu können. Nach einem hartem und langen halben Jahr hatte er den Kampf gewonnen und durfte die Klinik verlassen. Er wollte wieder als Künstler arbeiten und kam deswegen in diese Hütte die ihm als einziges geblieben war. Der Frühling war gerade zu Ende gegangen als er dort einzog. John hatte das Gefühl das er da wieder zu sich kommen würde, in dieser wunderbaren Umgebung. Die Hütte war gerade groß genug für ihn, und er konnte auch das Tal leicht binnen einer halben Stunde mit dem Auto erreichen. Neben der Hütte befand sich auch ein kleiner See, in der er vorhatte im Sommer einige runden zu schwimmen und es einfach zu genießen ,in der Hoffnung in sein altes Leben wieder zurück zu finden und sich wieder mit seiner Frau zu versöhnen  Doch aus Verzweiflung, dass er noch immer nicht malen konnte, griff er wieder zum Alkohol und zu den Tabletten. Seitdem gab er die Hoffnung auf das neue Leben auf.

Ein heftiger Knall lies John erwachen. Einen Knall den er bis zu diesem Zeitpunkt noch nie gehört hatte. Er hatte lange geschlafen, denn es war inzwischen wieder dunkel geworden. Der Mond schien in das Zimmer und der Schatten der Fichte schmückte die Wand so als wär er aufgemalt gewesen. Stille im gesamten Haus. Er hörte nur seine eigenen Atemzüge.
Plötzlich riss er seine Augen auf. Beunruhigt durch den Knall, richtete er ständig seinen Blick Richtung  Fenster. Was er sah war die Fichte die im Mondlicht silbern glänzte. Doch beim genauen betrachten sah er für ihn einen unbekannten Umriss. Ein Umriss eines Menschen, den er durch die Dunkelheit nicht erkennen konnte.

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WildWort
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Zamperle der Alkohol den bester Freund!!!! Ich weiß wovon ich rede !!!

Liebe Grüße Zamperle
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WildWort Re: - Dankeschön :)

Zitat: (Original von Montag am 21.05.2012 - 16:39 Uhr) Intressanter Anfang.

Mal sehen, wie es weiter geht.

Viel Vergnügen beim Schreiben.

LG Montag

Vor langer Zeit - Antworten
Montag Intressanter Anfang.

Mal sehen, wie es weiter geht.

Viel Vergnügen beim Schreiben.

LG Montag
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