... der Hahn wird vom Steinkleid befreit.
Der Hahn und das Schweinchen 3. Kapitel Teil 2
eine spannende Abenteuergeschichte
Der Hahn aus Stein
Nach einigen Stunden kommt sein Schweinchen. Der Gockel liegt bewegungslos auf der Erde.
Das Schweinchen ruft aus Leibeskräften: „Oh, Hahn, wache auf!“
Der Hahn versucht seine Augen zu öffnen,. dies funktioniert nicht.. Das Schweinchen brüllt die Hennen und die Hähne an.
Es bettelt: „Helft mir doch bitte!“
„Der Hahn ist sehr krank!“
„Der Kot tat ihm wohl nicht gut?“
„Wir müssen ihn sofort herabschwemmen!“
Das schöne Gefieder aber bewegt sich nicht. Das Schweinchen weint. Nein, denkt es, was habe ich nur angerichtet? Es läuft zu seinem Futtertrog und will dem Hahn ein kleines Stück Rüben bringen. Ach so, dies frisst er ja nicht. Es läuft weiter zur Wasserstelle, .schöpft einige Tropfen davon in die Rüsselscheiben und rennt zum Hahn. Zwei kleine Tropfen rieseln auf den Hahn herab. So bekomme ich diese harte Kruste nicht von seinem Körper. Was nun? Es überlegt. Der Gartenschlauch!? Er ist ordentlich aufgerollt und hängt auf dem Halter. Wie bekomme ich ihn herunter? Eine Henne muss mir helfen. Sie bettelt wieder um Hilfe. Sie bleiben stur. Dem Schweinchen kommt eine Idee.
„Du Huhn ich weiß das der Hahn dich liebt, ja dich!“
Es zeigt mit dem Kopf auf eine beliebige Henne.
Es lügt: „Er hat es mir einmal im Vertrauen ins Ohr geflüstert!“
Die Henne stolziert zum schlafenden Hahn. Sie schaut ihn mitleidig an. Ihr Herz schmerzt.
Die Henne fragt mit weinerlicher Stimme: „Was kann ich tun?“
„Wie kann ich ihm helfen?“
Das Schweinchen ruft: „Du musst den Schlauch vom Halter werfen!“
Die Henne antwortet stockend: „Ich will es versuchen!"
Die Henne flattert los. Sie setzt sich auf den Halter und zerrt mit ihrem Schnabel an dem Plastikschlauch.
Das Schweinchen fordert die Henne auf: „Sei leise!“
„Der Bauer und die seine Familie schlafen noch, “flüstert es.
Der Schlauch fliegt mit einem Bums auf den Boden. Eilig stoßen heraneilende, hilfsbereite Hofhühner den Schlauch über das Gelände.
Sie erkennen: „Er ist zu kurz!“
Sie meinen alle zusammen: „Ist egal, der Wasserstrahl wird schon ausreichen!“
Das Schweinchen fragt: „Wer dreht den Wasserhahn auf?“
Das Borstentier erkennt: „Wir haben ein Problem!“
„Keiner von uns kann ihn betätigen!“
„Ich danke euch erst alle einmal dass ihr geholfen habt, den Schlauch zu entrollen.“
„Mir wird schon was einfallen,“ murmelt das Schweinchen.
Es weiß aber genau, es hat verloren.
Der Schlauch liegt quer über dem Hof. Er ist grün
Der Bauer sagt: „Rätselhaft, Martha, ich habe doch den Schlauch gestern auf den Halter gerollt!“
Es ist Sonntag. Sie haben zwei Stunden länger geschlafen. Martha schaut durch das Küchenfenster..
Beide rätseln sie: „Weshalb sind eigentlich die Hühner schon wieder auf dem Hof?“.
Der Bauer erkennt: „Das Schweinchen mit den brauen Flecken ist auch dabei!“
Die Bäuerin beobachtet: „Der Hahn schlummert in der Ecke!“
Sie stellt fest: „Alles etwas merkwürdig?“
Sie frühstücken. Als der Bauer dann die Tiere füttern geht, rollt er den Schlauch wieder auf.
Das Schweinchen flucht: „Keine gute Idee, den Schlauch zu benutzen, um den Hahn vom Kot zu befreien!“
Der Hahn aber bekommt von diesem Drama nichts mit. Er liegt nur da. Er schlummert.
Das Schweinchen ist verzweifelt und grübelt: „Wenn wir jetzt nicht bald was tun, ist der Hahn verloren!“
Das Schweinchen hat die Lösung. Es läuft zum Bauern in den Stall. Es stupst ihn am Hosenbein, er wird wütend. Es gibt aber nicht auf. Was will dieses Vieh? Es ist doch kein Hund. Nach zwei Stunden verlässt der Bauer und das Schweinchen den Stall.
Die Wutz ist nicht von dessen Seite gewichen. Es schwebt immer weiter in Richtung Hahn. Der Bauer folgt dem Schwein, denn dieses Verhalten wundert ihn. Als sie vor dem verkoteten prächtigen Hahn stehen, stößt das Schweinchen seinen Rüssel gegen den Hahn. Der Bauer überlegt, weshalb tut das Schweinchen so etwas Merkwürdiges? Er dreht sich um und sieht wie eine Henne gerade den Schlauch wieder vom Halter hievt. Die anderen Hennen und die zwei Hähne werfen ihn über den Hof. Etwa fünf Meter vor dem Bauer bleibt die Gummiröhre liegen. Komisch? Was hantieren die Tiere da? Wie sind die Viecher aus dem Stall heraus geschlüpft? Alle durch das schmale offene Fenster? Rätsel über Rätsel? Der Bauer sinniert. Auch, sie wollen den Hahn retten mit Wasser! Na klar! Es ist Sonntag und jetzt noch diese zusätzliche Arbeit. Er will in die Kirche. Ok, gut ich werde den Hahn wieder zum Leben erwecken. Er stapft mit seinen schweren Arbeitsstiefeln Richtung Wasserhahn. Er dreht daran. Es läuft kein Wasser. Na freilich - Wasser sparen. Es ist am Haupthahn im Keller abgestellt.
Er geht ins Haus und zieht sich für den Kirchgang um.
Die Tiere bleiben verdutzt zurück.
Das Schweinchen brüllt: „Meine Güte kein Wasser!“
Robin tritt aus dem Haus, sieht den entrollten Schlauch.
Er weiß altklug: „Es ist Sonntag, der Hof muss heute ordentlich sein!“
Er rollt den grünen Plastikschlauch wieder auf. Bauer Otto, Martha seine Frau, Robin und Jonas fahren zur Sonntagsmesse. Die Tiere sind alleine. Nur der Wachhund Bello liegt bequem vor seiner Hütte. Er lugt kurz hoch und schläft wieder ein. Sonntag!!!
Verzweifelt brüllt das Schweinchen herum. Es nützt nichts. Sie haben es versucht. Sie wollen es ohne menschliche Hand schaffen. Deshalb sind sie auch alle so früh erwacht. Es nutzt nichts. Ihnen fällt nichts ein.
Eine Henne jubelt: „Abkratzen!“
„Immer abwechseln kratzen wir die harte Kruste ab!“
Eine andere Henne schreit: „Spinnst du jetzt völlig!“
„Weißt du überhaupt wie diese alte schmutzige Kruste schmeckt?“
Das Schweinchen sagt: „Dies ist keine gute Idee!“
„Keine Ahnung was wir tun können?“
Sie sind alle ratlos. Trostlos, einfallslos und deprimiert stehen sie vor dem Hahn.
Sei sagen leise: „Wir müssen warten, bis der Bauer vom Gottesdienst heim kommt.“
Der Bauer aber kommt erst abends nach Hause. Er ist auf eine Geburtstagsfeier eingeladen. Der Hahn verweilt erschöpft in der Ecke des Gehöftes. Das Schweinchen schleicht traurig über den Hof. Es hebt sein Antlitz - überblickt die Fensterreihen des Wohnhauses. Es ist ein einziges Fenster gekippt. Nicht im Erdgeschoss, sondern im 1. Obergeschoss. Keine Möglichkeit irgendwie ins Haus zu gelangen und das Wasser zum Laufen zu bringen.
Das Schweinchen sinniert: „Was tun?“
Es schleicht hilflos herum. Meine Güte, keine Lösung in Sicht. Der Nachmittag vergeht und der Hahn wartet geduldig, immer noch an der selben Stelle. Es kommt langsam wieder etwas Leben in den Hahn. Sein Kopf schmerzt fürchterlich, er fährt Karussell, ihm ist übel. Er hebt seinen Kopf. Vorsichtig späht er die Gegend ab. Niemand zu sehen, weder eine Henne noch das Schwein. Wo sind die alle? Schlafen sie alle? Es ist einsam hier. Er probiert sich auf zu setzen - vergebens. Sein Körper fühlt sich noch einige Kilos schwerer an.
Er murmelt: „Meine Güte!“
„Ich kann nicht empor klimmen!“
Er versucht zu krähen. Nichts! Kein Laut kommt aus seinem Schlund. So lässt er den Kopf wieder samt auf das Hofgestein fallen - beginnt zu weinen. Er weiß keinen Ausweg mehr. Weshalb muss ich blöder Kerl, auch zu dem Schweinchen in die Pampe fliegen? Was wollte ich mir damit beweisen? Das Schweinchen mag mich ja doch nicht. Es lässt mich zwar immer mal wieder auf seinem Rücken sitzen, aber was bedeutet dies schon? Auch die anderen Vögeln setzen sich öfter auf den Rücken vom Schweinchen. Ja klar seine Hennen und die zwei stolzen Hähne fliegen nicht auf ein Schwein. Da sind sie zu stolz..
Es ist für sie zu beschwerlich. Dem Hahn kommen aber immer mehr Zweifel an der Freundschaft mit dem Schweinchen. So liegt er da, die Zeit vergeht. Er schließt die Augen. Ab und an blinzelt er mal kurz.
Er schläft wieder ein. Er träumt. Er läuft mit seinem geliebten Schweinchen über eine schöne blühende Wiese. Es duftet nach frischem Gras. Die Bienen surren. Die Schmetterlinge einer schöner als der andere flattern an ihnen vorbei. Sie sind wunderschön, farbig. Die Sonne scheint.. Ein laues Lüftchen weht. Die Grashalme bewegen sich im Rhythmus. Sie laufen und laufen. Sie kommen an einen Bach. Dort fliegen Bachstelzen und im Wasser schwimmen Kaulquappen. Das Schweinchen hängt ihren Rüssel ins klare Bergwasser. Der Hahn trinkt einige Tropfen von diesem kristallklaren, kalten Wasser.
„He Hahn, wach auf!“ , er hört eine tiefe Stimme,
Diese holt ihn ins richtige Hahnenleben zurück.
„Schade dies habe ich nur geträumt, jetzt bin ich noch trauriger,“ sagt er schlaftrunken.
Der Bauer aber verliert jetzt die Geduld:
„Verdammt noch mal!“ , schimpft er.
„Dieser Hahn kommt in den Kochtopf, es reicht!“
„Nein!“ , brüllt der Hahn.
„Zieh erst einmal dein Sonntagsgewand aus!“ , befiehlt Martha.
Jonas und Robin blicken den Hahn mit großen verzweifelten Blicken an.
Sie schlendern in das Wohnhaus. Während sich die Familie umkleidet, rennen einige Hennen zum Hahn - versuchen ihn vom Hof zu tragen. Sie schaffen es nicht.
„Wir müssen ihn rollen,“ erklärt der Hahn.
„Wie ein Ei!“ , meint der andere Hahn.
„Ok!“, antworten die Hennen.)
„Probieren wir es!“
Der Hahn rollt tatsächlich. Der Hahn weiß nicht wie ihm geschieht.. Er sieht nur einmal den Himmel, die Blätter der Bäume, die Wiese, Bello, die Hundehütte, das Wohnhaus, den Stall und sein Schweinchen.
„Halte durch!“ , hört er sie alle rufen.
Die Hennen und die zwei Hähne strengen sich mächtig an. Wie ein Stein - sieht der Hahn aus der Ferne aus.
„Schaut mal Kinder was die Tiere da draußen spielen“, ruft Martha.
„Sie rollen einen Stein“, sagt sie mit lachender Stimme.
„Nein, Mutter“, entgegnend Jonas, „sie rollen den Hahn!“
Der Bauer ist sehr wütend.
„Wo schaffen die Viecher den Hahn hin?“
„Sie werden ihn verstecken“; denkt Robin.
Die Tiere befördern rollend den Hahn Richtung Schweinestall.
„Schweinchen, Schweinchen“, schreien sie.
„Öffne den Verschlag, verstecke den Hahn!“ , befehlen sie dem Schweinchen.
Das Schweinchen sputet zum Verschlag. Es reißt den Verschlag auf. Der Hahn kullert hinein. So liegt er nun in der Gülle.
„Nicht schon wieder im Matsch!“
„Dies schaffe ich nicht noch einmal!“ , klagt er.
„Mir ist schwindlig und übel!“ , jammert er.
„Hahn halte die Klappe!“ ., plärrt das Schweinchen
„Du wirst jetzt in die hinterste Ecke gelegt, damit der Bauer dich nicht findet.!“
„Uns wird schon was einfallen wie wir dich vom steinernen „Kotkleid“ befreien!“ , sagt das Schweinchen.
Der Hahn ist glücklich.
„Ja ich tue alles, wenn ich nur in deiner Nähe sein darf!“ , freut er sich.
Die Hennen schubsen den Hahn in die Ecke, rechts vom Futtertrog. Er sieht wirklich wie ein Stein aus. Sein Schnabel ist inzwischen auch vom Kot bedeckt. Er kann nach wie vor nicht laufen.
„Ob ich jemals wieder über den Hof stolzieren werde?“ , fragt er das Schweinchen.
„Wenn ich ehrlich sein soll, ich weiß es nicht“, antwortet das Schweinchen.
„Bleibe erst einmal ruhig liegen, wenn der Bauer unser Futter gebracht hat, überlegen wir was zu tun ist!“ , flüstert es.
Die Hennen verabschieden sich und verschwinden durch den Verschlag ins Freie. Die zwei Hähne klopfen kameradschaftlich mit den Schnäbelchen auf das vertrocknete Federkleid des Hahns.
„Machs gut Bruder!“ , trösten sie ihn.
Sie verlassen den Stall. Nun ruht er im Schweinestall. Es riecht sehr streng. Er wird von den anderen Schweinen mit großen Augen beobachtet. Er liegt ungünstig. Eine Ladung Kot und Urin landen auf seinem Steinkleid. Das Schweinchen sieht dies. Ihm kommt eine Idee. Vielleicht kann ich die einzelnen Schweine überreden, den Hahn mit dem Urin zu befeuchten. Es könnte doch sein, dass dann der Putz vom Hahn her abfällt?
„Upps, dies ist unangenehm!“ , bemerkt der Hahn.
„Hahn es ist die Lösung!“ , triumphiert das Schweinchen.
„Schau mal der Schmutz ist an dieser nassen Stelle weich geworden!“
„Es könnte funktionieren?“
„Was meinst du Hahn?“
„Ich weiß nicht?“
„Gut halte still!“
„Wenn der Bauer mit der Fütterung fertig ist, probieren wir es!“
„Ich werde dafür sorgen das meine Freunde viel Wasser saufen“, sagt das Schweinchen.
„Dann können sie alle nach einander den Urin auf deinem Korpus verteilen!“
„Hahn halt still, es muss klappen!“
„Ich bin hungrig und durstig“; jault der Hahn.
„Ja einige Stunden noch, dann kannst du wieder köstliche, gute Körner fressen,“ erzählt das Schweinchen.
Der Hahn erblickt ein Wurm. Er frisst ihn. Der Wurm aber ist schlecht. Der Hahn kotzt. Er würgt. Sein Hals tut weh. Er ist ja auch sehr eng. Es wird Zeit, dass ich befreit werde! Es ist egal ob die Federn wieder wachsen. Ich bin auch ohne Federn schön. Der Bauer kommt und füllt die Tränke auf, streut Futter ein, entfernt den Mist. Er verlässt nach zwei Stunden den Stall. Er sieht den Stein liegen.
Der Hahn verweilt starr auf dem Boden. Er bewegt sich nicht, versucht nur ganz langsam zu atmen. Es ist sehr schwer. Er schafft es aber.
Der Bauer knipst die Stallbeleuchtung aus. Nun kommt Leben den Stall. Das Schweinchen hat gute Arbeit geleistet. Die Tiere haben viel Flüssigkeit getankt.
So eilen sie der Reihe nach zum Hahn.. Jedes Schwein pinkelt auf den Hahn. Er ist bald vom Kot befreit, stinkt bestialisch nach Urin.