Fantasy & Horror
Yami No Me (1-8)

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"Yami No Me (1-8)"
Veröffentlicht am 18. Mai 2012, 44 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

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Yami No Me (1-8)

Yami No Me (1-8)

Beschreibung

Die bereits veröffentlichten ersten drei Kapitel und die neuen fünf Kapitel, mit einem special.

Dunkelheit

Ich blickte in den Himmel. Er war schwarz, rabenschwarz. Keine einzige Wolke in Sicht. Und auch kein Stern leuchtete auf. War es Nacht, oder war es Tag? Ich hatte keine Ahnung.

Ein kalter Windhauch und ich bekam eine Gänsehaut. Ich richtete meinen Blick nach vorne. Da war ein Mädchen. Sie hatte lange braune Haare, und ein kurzes rotes Kleid. In den Haaren trug sie eine weiße Blume und in der Hand hielt sie einen prächtigen Blumenstrauß. Es war schwer einzuschätzen wie alt sie war. In ihrem Gesicht war die vollkommene Leere. Ich konnte weder Freude noch Traurigkeit erkennen. Sie stand einfach nur da. In der Dunkelheit.Hi“, ich ging näher an sie heran, „wie heißt du?“ Ich bekam keine Antwort. „Was machst du eigentlich hier?“, fragte ich sie. „Weißt du nicht das es sehr gefährlich hier ist“, sie schaute nach oben, „Hiroshi?“ „Was?!“ Mir lief ein Schweißtropfen über meine Stirn. Woher kannte sie meinen Namen? „Du solltest langsam gehen“, sie hatte den Blick noch immer in den Himmel gerichtet. „Was? Ich...“. „Er duldet deine Aufenthalt nicht mehr lange,“ unterbrach sie mich, „er sieht alles und nichts ist vor ihm sicher. Auch du nicht.“ Ich begriff zunächst nichts.Von wem sprach sie die ganze Zeit und warum will sie das ich verschwinde?Noch im selben Augenblick verschwamm alles und mir wurde schwarz vor Augen.

Ich öffnete die Augen. Das erste was ich sah war ein Gesicht. Ein paar Zentimeter über meinem. „Endlich bist du wach.“ Ich richtete mich auf. Ich lag in einem Stockbett und eine pechschwarze Decke lag über meinen Beinen. „Alter, du hast gepennt wie nochmal was.“ Ich drehte mich nach links und sah einen Jungen in meinem Alter vor mir. Er hatte silbernes, kurzes Haar und gelb leuchtende Augen. Er trug ein Ärmelloses schwarzes T-Shirt und eine lange zerrissene Jeans Hose. „Willst du mich den ganzen Tag nur anstarren oder bewegst du deinen Hintern aus dem Bett.“ Seine Stimme klang scherzhaft und doch ein wenig ernst. Ich schlug die Decke weg und stand auf. Ich schaute zunächst um mich. Hinter mir befand sie das Stockbett an der Wand. Rechts daneben stand ein kleiner Nachttisch. Auf der anderen Seite befand sich ein Kleiderschrank und ein großer Spiegel. Links von mir war eine Tür und rechts ein Schreibtisch und darüber ein Fenster, durch das man einen Kiefernwald sehen konnte. Der Raum wirkte düster und einsam. „Ich denke du hast dich hier genug umgesehen. Es gibt noch andere viel interessantere Zimmer als dieses, die du bestimmt sehen möchtest.“ Ich beachtete ihn zunächst nicht sonder stellte mich vor den Spiegel. Es schockierte mich richtig was ich da sah. Ich hatte schwarze, lange Haare und trug ein weißes, traditionell japanisches mit schwarzem Rand versehenes T-Shirt. Außerdem hatte ich eine pechschwarze Hose an, deren Gürtel nur in einer Schlaufe steckte und somit auf der anderen Seite herunter hing. Ich kann mich nicht erinnern so ausgesehen zu haben. „Was ist?“, fragte der Typ mit den gelben Augen. „Ich sehe so richtig Be**en aus“, antwortete ich ihm darauf. „Es gibt Leute die sehen noch viel schlimmer aus“, er ging und öffnete die Tür, „es gibt noch einiges zu sehen, kommst du?“

Wir gingen einen kahlen, grauen Flur entlang, auf dessen linker Seite sich einige Türen befanden. „Wie heißt du eigentlich“, fragte ich ihn. „Ren, und du?“ „Hiroshi“ Danach gingen wir ohne ein Wort miteinander zu wechseln.

Am anderen Ende des Flurs kam ein Treppenhaus. Die rechte Treppe führte in den 3. Stock. Wir nahmen die linke Treppe, die in den 2. Stock führte. Die Wände sowie die Stufen waren kahl und kalt. Außerdem war ein merkwürdiger Geruch in der Luft. Im 2. Stock angekommen befanden wir uns wie zuvor in einem grauen, leeren Flur. „Da lang.“, sagte Ren und zeigte mir den Finger auf eine Tür am Ende des Ganges. Währen wir den Flur entlang gingen wurde ich immer unruhiger. Das lag aber nicht an mir sondern an den komischen Zeichnungen mit denen die Türen verziert worden waren. Ein böses Pentagramm, eine verstümmelte Leiche, einfaches Graffiti und noch andere Dinge. Als wir endlich am Ende ankamen hatte ich bereits ein Gänsehaut. Die aber noch stärker wurde als ich lass was sich auf dem Schild befand, das an der Tür festgenagelt war „Nur betreten wenn du sterben willst.“

Das Kind von 1000 Generationen

Ich bekam eine Gänsehaut als ich lass was sich auf dem Schild befand, das an der Tür festgenagelt war „Nur betreten wenn du sterben willst.“

Ich machte einen Schritt zurück. Am liebsten wäre ich von hier verschwunden. In dem Augenblick fragte ich mich selbst. Was wollte ich eigentlich hier? Aber die noch wichtigere Frage ist, wie bin überhaupt ich hierher gekommen?

Ist alles okay mit dir?“, ein wenig überrascht blickte ich Ren an, „du bist ja ganz bleich im Gesicht. Hahahahaha!“ Ich kann mir nicht vorstellen was so witzig daran sein soll. „Hast du etwas nicht das Schild gelesen?“, fragte ich ihn, noch immer mit zittriger Stimme. „Ach das meinst du“, ich bewunderte ihn wirklich, das er dass so aufnahm als sei es ein einfacher Scherz, „das ist nicht weiter schlimm.Komm ich zeig es dir.“ Und auch schon nach diesen Worten schlossen sich seine Finger fest um den Türgriff. Mit einem Klack machte er die Tür auf.

Ein kalter Wind wehte mir entgegen. Er erinnerte mich an meinen Traum mit diesem komischen Mädchen. Und an den Ort, an dem weder Nacht noch Tag war.

Aus dem Zimmer drang unendlich viel Dunkelheit heraus. Es wirkte fast so als käme sie um einen zu fassen und zu töten. Sie war so kalt, unendlich kalt und düster. Plötzlich umgibt sie einem. Man spürt kein anderes Lebewesen mehr als man selbst. Keine Gefühle und keine Einwirkungen von Zeit. Sie ist beängstigend und unglaublich mächtig. Und du kannst nichts gegen sie ausrichten. Du bist hilflos und auf sie angewiesen. Sie ist der einzige Weg. Wenn ich wieder hier heraus will, muss ich auf ihre Seite kommen. Eine Seite ohne Gefühle, Achtung und Respekt anderen gegenüber. Ich würde meine Ehre verlieren und alles was mir in meinem armseligen und bitteren Leben liebt gewesen ist. Aber um hier wieder heraus zu kommen, würde ich einfach alles tun.

Ich schloss die Augen und ließ mich einfach treiben. Egal wo ich ankomme. Gegen diese Kräfte komme ich ja doch nicht an. Wieso kämpfen wenn es sinnlos ist, und wenn ich nicht gewinnen kann?

Ich spürte nichts mehr um mich herum. Weder das Licht noch Dunkelheit. Und sehen konnte ich auch nichts. Das einzige was ich plötzlich spürte war meinen Kopf. Er wurde auf einmal so schwer, unendlich schwer. Ich ließ mich gehen und verlor das Bewusstsein.

Alles okay mit dir?“ Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter. Wärme durchströmte meine Körper, und machte ihn wieder Leistungsfähig.

Ich sah mich um. Ren stand neben mir. Er war es der seine Hand auf meine Schulter gelegt hatte, und er war es der zu mir sprach. „Alles okay mit dir?“ Wiederholte er sich. „Alles besten.“ Antwortete ich ihm zwar, aber bei mir war nicht bestens.

Als ich nach vorne schaute sah ich, das die Tür noch immer offen stand. Aber der Raum war beleuchtet und hell. Anders als die Dunkelheit die zuerst heraus gekommen ist.

Das war knapp“, sagte Ren während er den Raum betrat. Ich folgte ihm.

Aber er ist noch da“ Vor mir stand genau das gleiche Mädchen wie ich es in meinem Traum von Dunkelheit gesehen habe. Sie hatte das gleiche Kleid an und die gleiche Frisur. Nur stand sie dieses mal nicht vor mir sondern saß auf einem großen, prächtigen mir Edelsteinen versehenen und mit den schönsten Mustern ins Holz geschnitzten Stuhl in der Mitte des Raumes. Er war aus Eiche und hatte rotes Leder am Sitz und an der Lehne. Er glänzte und sah sehr wertvoll aus. Anders als der Tisch der vor ihr stand. Er war ein einfacher Holztisch, ziemlich klein und ein wenig schief. Der passte nun wirklich nicht ins Bild. Hinter ihr stand ein einfaches vollgestopftes Bücherregal. Es war genauso geschmacklos wie der Rest des Raumes. An jeder Ecke hingen große alte und verstaubte Kronleuchter von der Decke. Wie auch in all den anderen Zimmern des Gebäudes war dieser Raum grau und kahl. Es wirkte leblos und verlassen.

Schön unseren Neuling persönlich kennenzulernen.“ Sie schaute mir mit ihren kalte und leeren Augen direkt ins Gesicht. „Wir haben uns doch schon einmal gesehen“, fing ich an, „in diesem Traum aus Dunkelheit. Da bist du mir zum ersten mal begegnet. Du hast gesagt ich soll verschwinden weil irgendwer...“- „Genug jetzt“, fiel mir Ren ins Wort, „niemand der sie nicht schon einmal persönlich gesehen hat, kann von ihr träumen. Du redest völligen Unsinn.“ „Ich rede keinen Unsinn. Ich sage die Wahrheit.“ „Aber das ist...“- „Genug jetzt ihr beide. Hört sofort damit auf! Wie könnt ihr es wagen euch vor mir so aufzuführen.“ Ren trat zurück „Ich entschuldige mich zu tiefst bei euch. Meine Anwesenheit ist nun nicht mehr länger geduldet. Ich werde sofort verschwinden.“ und damit verschwand Ren auch durch die Tür.

Und nun zu dir“, ich drehte mich wieder zum Mädchen, „du solltest aufhören mich als Mädchen zu bezeichnen. Mein Name ist Chiyoko.“ Mein Atmen stockte unverzüglich. Konnte sie etwa Gedanken lesen? Woher wusste sie das ich sie als Mädchen bezeichne? Wer ist sie?

Ich habe es schon einmal gesagt. Ich bin Chiyoko. Das Kind von 1000 Generationen“

Ausgang

Ich habe es dir schon einmal gesagt. Ich bin Chiyoko. Das Kind von 1000 Generationen“, ihr Blick wurde immer finsterer und immer unheimlicher, „hast du das jetzt verstanden?“ Mir liefen Schweißtropfen über meine Stirn und meine Hände begangen zu zittern. Ich spürte schon selbst wie nervös ich war. Die Nervosität ergriff langsam meinen Körper, ließ ihn zittern und schwitzen. Ich konnte nicht einmal mehr gleichmäßig atmen. Langsam fragte ich mich selbst was mit mir geschieht. Warum bin ich auf einmal so ein Feigling? Ich war doch früher nicht so, oder? Ich habe kaum noch Erinnerungen an meine Vergangenheit. War ich etwa damals schon so schwach? Das kann nicht sein. Das ist unmöglich.

Jetzt begannen meine Muskel noch mehr zu zittern. Und sie wurden immer stärker. Ich hatte keine Kontrolle mehr über meinen Körper. Die Muskeln begannen schon sich zu verkrampfen. Doch ich wollte nicht aufhören zu zittern.

Und ehe ich mich versah wurde mir schwindelig und ich sank zu Boden.

Als ich die Augen öffnete sah ich nicht. Nichts außer Dunkelheit. Nicht schon wieder, dachte ich. Ich stand langsam auf. Ich hatte meinen Körper wieder unter Kontrolle und ich zitterte auch nicht mehr so übernatürlich. Dennoch hatte ich große schmerzen. Das Stechen in den Beinen und Armen wollte einfach nicht aufhören. Trotzdem gab ich nicht auf.

Als ich erst einmal stand, blickte ich um mich herum. Nichts und niemand war zu sehen. Genau wie letztes mal. Da war ich an genau demselben Ort. An einem Ort der weder Tag noch Nacht hat. Ein Ort an dem es weder kalt noch warm gibt.

Ich wusste nicht recht was ich tun sollte. Das letzte mal sah ich Chiyoko. Danach bin ich in diesem Zimmer aufgewacht, und habe Ren kennengelernt. Vielleicht sollte ich dieses mal ja nach Chiyoko suchen. Wenn mir einer hier heraus helfen kann, dann ist sie es.

Ich ging in irgendeine Richtung. Immerhin hatte ich ja keine Ahnung wo ich war und wohin ich eigentlich sollte. Das beste wie ich fand war einfach loszugehen, in der Hoffnung einen Ausgang aus der Dunkelheit zu finden.

Ich ging mittlerweile schon ziemlich lange, und bin noch nirgends angekommen. Meine Beine schmerzten und ich bekam so langsam Hunger. Ich konnte mich nicht erinnern wann ich das letzte mal etwas zu essen bekommen habe.

Nach weiteren Schritten war ich dann am Ende meiner Kräfte. Ich ließ mich auf meine Knie fallen. Vor Erschöpfung atmete ich schneller als gewöhnlich.

Soll ich hier verrecken, oder was?“, schrie ich mit meiner letzten Kraft. Meine Augenlider begannen sich zu schließen. Gerade als ich dabei war Ohnmächtig zu werden ertönte ein Stimme, laut und klar „Ich habe dich nicht hierher geholt damit du vor Erschöpfung zusammen brichst.“ Ich war wieder hell wach. Zwar immer noch müde vor Erschöpfung, aber trotzdem antwortete ich der Stimme „Warum hast du mich überhaupt hierher geholt.“ Ich musste husten, da mein Hals ziemlich trocken war, und jedes Wort meine Kehle reizte. „Du bist hier weil du stärker werden musst.“ „Was abe...“, mein husten wurde schlimmer und meine Stimmer wurde immer heiser. „Wenn du weiterhin so schwach bleibst wie du jetzt bist, dann muss ich dich töten.“ Ich erinnerte mich an die Aufschrift die auf dem Schild vor der Tür angebracht war „Nur betreten wenn du sterben willst.“ Ich habe zusammen mit Ren den Raum betreten. Schon damals musste sie es auf mich abgesehen haben. Sie hatte es aber auch gezeigt. Ich weiß nicht wie, aber ich weiß sie hat es. Oder wieso ist Ren wohl früher abgehauen. Er wollte mich die ganze Zeit in eine Falle locken. Und ich bin auch noch darauf hereingefallen. Wie konnte ich nur so dumm sein.

Du bist nicht dumm.“ Da war diese Stimme wieder.

Jetzt war ich mir endgültig sicher. Chiyoko war hier und sie konnte meine Gedankenlesen. „Chiyoko. Wenn du mich jetzt hören kannst, dann sag mir bitte wie ich wieder heraus komme. Ich verspreche dir auch stärker zu werden.“, dachte ich, in der Hoffnung dass sie mich auch jetzt hören konnte.

Ja, ich kann dich hören. Um hier wieder heraus zu kommen, musst du dir deinen eigenen Ausgang erschaffen.“

Eine Leiche

Vor Schreck öffnete ich die Augen. Ich blickte nach oben und sah das Holzgestell des zweiten Bettes über mir.

Ich versuchte meinen Atem wieder auf normale Geschwindigkeit zu bringen. Ich fing langsam an mich zu beruhigen., aber ich lag trotzdem Schweißgebadet in meinem Bett. Ich kann mich nicht erinnern schon mal einen so schlimmen Albtraum gehabt zu haben. „Es war nur ein Traum“, versuchte ich klaren Gedanken zu fassen. Was aber nicht einfach war, den er fühlte sich so echt an. Wie wenn ich ihn selbst erlebt hätte. Allen Kummer und allen Schmerz, sowie alle Freude und Glückseligkeit fühlte sich so real an, als wäre es doch kein Traum gewesen. Dennoch konnte ich mich nur schwer an irgendwelche Dinge erinnern.

Langsam beunruhigte mich die Sache schon, aber was sollte ich tun. Zu Chiyoko rennen und sie mit Fragen überhäufen? Ich bin einfach nicht der Typ dafür.Lieber halte ich mich aus allem heraus, und versuchen mein Leben so einfach zu führen wie nur möglich. Aber langsam denken ich, das dass nun nicht mehr machbar ist. Ich habe weder eine Ahnung wer Chiyoko eigentlich ist, noch weiß ich etwas über Ren. Geschweige denn, wo ich mich hier eigentlich befinde.

Ich schlug die Decke über mir zu Seite und richtete mich auf. Mein Kopf schmerzte von dem Schock von vorhin. Ich rieb mir die Stirn ein wenig und stand dann endlich auf. Ich machte einen Schritt nach vorne und einen nach hinten um mein Gleichgewicht zu finden. Überall in meinem Blickfeld sah ich schwarze Funken aufblitzen. Mir wurde schwindlig und ich taumelte ein wenig . „Kreislauf“, ertönte eine Stimme hinter mir. Mit schwankendem Bewusstsein drehte ich mich um. Ren saß im Schneidersitz auf seinem Bett. Er schaute mich wie immer mit seinen gelb leuchtenden Augen und seinem `Nach Streit suchendem Blick´ an. „Du schon wieder“, war das einzige was ich dazu sagte. „Was heißt hier du schon wieder?“, seine Miene wurde in Sekunden schnelle düster und sein Gesicht zeigte einen verachtenden Blick, „wir haben dasselbe Zimmer, du wirst mich also noch öfter sehen als dir lieb ist.“ Was hat er den auf einmal. Manchmal frage ich mich wie oft sich seine Laune am Tag wechselt. „Du solltest mir danken.“ Während er mir das sagte sah er mir noch nicht einmal in die Augen. „Wieso? Wieso sollte ich dir Respekt zukommen lassen, wenn du noch nicht einmal dazu fähig bist mir in die Augen zu sehen.“ Das schien das Fass endgültig voll laufen zu lassen. Von meiner Position aus konnte ich es nicht erkennen, trotzdem wusste ich das Ren gerade vor Wut rot anlief. „Geh zu Chiyoko und rede mit ihr darüber“, war das einzige was er dazu sagte.

Ich wollte nicht weiter mit ihm reden, also öffnete ich die Tür und verließ das Zimmer.

Nun stand ich im kahlen, grauen Flur. Wenn ich mich so recht daran erinnere war ich bis jetzt erst einmal in diesem Gang. Als ich mit Ren zu Chiyoko ging, und trotzdem kommt er mir so bekannt vor. Apropos Chiyoko, ich frage mich was sie wohl gerade macht.Dennoch habe ich keine Lust zu ihr zu gehen. Wahrscheinlich lässt sie wieder irgendwelche Schatten auf mich los. Ren würde diesmal nicht dabei sein, und er würde mir auch nicht helfen können wie letztes mal. Es war besser einen anderen Ort aufzusuchen. Aber welchen? Soviel ich weiß, kannte ich ja nur Rens und mein Zimmer, das Treppenhaus zwischen dem 3. und 2. Stock und natürlich Chiyokos Zimmer. Was nicht viel war. Das beste wie ich finde, war es das Gebäude einmal näher anzuschauen.

Ich ging den öden Gang bis zum Treppenhaus entlang. Im Treppenhaus nahm ich wie beim letzten mal auch die linke Treppe, die in den 2. Stock führte.

Ich ging die kalten Stufen hinunter, wobei ich bei jedem Schritt ein Echo erzeugte. Es störte mich ein wenig, da ich jeden Moment glaubt jemand könnte mich hören und zu mir kommen. Ehrlich gesagt möchte ich vorerst niemanden begegnen. Jedenfalls nicht bevor ich weiß was das hier für ein Ort ist. Was mich aber noch mehr stört, ist der Geruch. Erscheint stärker geworden zu sein seitdem ich das letzte mal hier war. Ich musste mir sogar die Nase zuhalten, da es einfach unerträglich war. Was konnte nur so stinken?

Eine Leiche.“

Frei

Eine Leiche“.

Plötzlich hörte ich eine sanfte Stimme hinter mir. Ich drehte mich um.

Ein Mädchen in meinem Alter stand drei Stufen höher wie ich, und blickte mich mir ihren lila Augen an. „Das was hier so riecht“, sie hatte ein lächeln aufgesetzt, „ist eine Leiche.“ Ich konnte ihr zunächst nicht antworten. Das einzige was ich konnte war sie anstarren. Sie hatte ein oranges Top und einen lila Rock an. In ihren blonden Haaren trug sie zwei lilafarbene Schleifen, die zu ihren Augen passten. Sie hatte einen netten Gesichtsausdruck und eine warme, wohltuende Aura.

Ist etwas?“, fragte sie. „Nein. Es ist nur...“, ich stoppte mitten im Satz. „Was ist nur?“ Sie schien nicht locker zu lassen. „Was meinst du mit eine Leiche stinkt so?“, versuchte ich das Thema zu wechseln. Anstatt mir zu antworten ging sie die drei Stufen zu mir hinunter. „Zuerst beantwortest du meine Frage“, sie stellte sich neben mich, „dann sage ich dir mehr.“ Ich machte einen Schritt zurück. „Ich...“, mir fielen die Worte dazu. Eigentlich wollte ich niemandem begegnen. Aber das möchte ich ihr nicht sagen. „Wer bist du überhaupt?“ Etwas dümmeres hätte ich nicht sagen können. Am liebsten würde ich mich umbringen. „Wieso unterhalten wie uns in diesem stinkendem Treppenhaus?“ Irgendwie war ich jetzt verwirrt. Aber doch erleichtert. Warum weiß ich auch nicht. Langsam denke ich, immer wenn ich sie ansehe fährt mein Kopf Achterbahn. Dabei mag ich sie noch nicht einmal.

Komm mit.“

Wir gingen die Treppen bis ins Erdgeschoss hinunter. Dort angekommen standen wir sofort in einer riesigen Eingangshalle. Im Gegenteil zum Rest des Gebäudes war diese groß und farbenfroh. Die Tür war an der Wand gegenüber. Es war eine 2 Meter Breite und 3 Meter hohe Glastür. Links und rechts schlängelten sich Ranken mit den schönsten Rosen in verschiedenen Farben hinunter. Vor der Tür lag ein prächtiger Wilkommensteppich. An der Wand rechts von uns befand sich eine verlassene Rezeption. Links standen einige leere Regale. Von der Decke hingen in Regenbogenfarben leuchtende Lampen. Der Boden bestand aus feinsten Holz. Und in allen Ecken befanden sich wunderschöne Palmen.

Normalerweise würde ich sagen total übertrieben und kitschig. Aber ich fand es richtig schon und auch angenehm. Es war aber trotzdem nicht mein Geschmack.

Schon nicht“, vom ganzen bewundern hatte ich fast vergessen, dass das Mädchen von vorhin noch neben mir stand, „das habe ich ganz allein dekoriert.“ Ich schaute sie mit unglaubwürdigem Blick an. „Ich arbeite hier an der Rezeption. Da ich fast den ganzen Tag in der Eingangshalle verbringe, durfte ich sie mir so einrichten wie ich es will. Und. Gefällt es dir?“ Ich starrte noch immer ein wenig verdutzt. „Es ist schon...schön.“ „Komm“, sie hörte gar nicht was ich sagte, „gehen wir nach draußen ein wenig frische Luft schnappen.“ Ohne auf mich zu warten ging sie nach draußen.

 

Das erste was ich machte als ich wieder an der frischen Luft war, war in den Himmel zu blicken. Ich konnte es kaum glauben. Ich sah tatsächlich den klaren, blauen Himmel. Wie lange war ich schon nicht mehr draußen gewesen? Wahrscheinlich schon zu lange. Ich erinnerte mich, dass ich früher als ich noch klein war, immer draußen gespielt habe. Dort habe ich mich am wohlsten gefühlt. Und dort fühle ich mich immer noch am wohlsten.

Ich schloss die Augen und beachtete das um mich herum nicht. Langsam fing ich an zu träumen. Von weiten Wiesen, Bergen, Flüssen und letztendlich auch vom Meer. Wie das Wasser um mich herum floss und Fische sprangen. Ich konnte Salzwasser riechen und spürte zum ersten mal frei zu sein. Frei in meinem eigenen Traum.

Zu Hause

Zum ersten mal fühlte ich mich wirklich frei. Frei in meinem eigenen Traum.

 

Ich spürte auf einmal ein gewaltiges stechen in meinem Hinterkopf. Es war so stark. Es lies mein Bewusstsein schwanken. Ich taumelte ein wenig. Das wunderschöne Bild vom Meer verschwamm ganz plötzlich. Dann, veränderte sich alles in Dunkelheit. All die schönen Gedanken und Gefühle mit ihm.

Nun war ich wieder da. An dem Ort den ich so sehr fürchtete. Die Dunkelheit. Sie war so kalt und leblos wie zuvor. Sie hatte sich nicht verändert. Das einzige was mir komisch vorkam, war das Gefühl endlich zu Hause zu sein. „Aber wie kann das sein?“, fragte ich mich. Und das auch zu recht. Ich hasste diesen Ort, noch mehr als meine schlimmsten Feinde. Und das will schon was heißen. Doch jetzt. Ich fühlte mich geborgen und sicher. Wie wenn sie mich vor allem und jedem beschützte. Das Gefühl von Furcht änderte sich in ein Gefühl von Respekt. Ich respektierte die Dunkelheit und alles mit ihr. Sie kam mir so gewaltig und riesig vor. Aber auch schwach und unterwürfig. Ich konnte sie verstehen. Sie suchte genau wie ich einen Ort an dem sie sein kann und an dem sie jeder behandelt wie sie ist. Ich weiß das kling dumm, da man die Dunkelheit nicht wie ein Lebewesen sehen konnte, trotzdem spürte ich das sie lebt. Wenn ich mich nur konzentrierte konnte ich spüren das sie atmete. Es war ein ruhiges und sanftes atmen. Und doch so stark, das es Bäume ausreißen könnte.

Du kannst sie kontrollieren.“ Ich blickte um mich. Ich konnte niemanden sehen. „Versuche nicht mich zu sehen. Du kannst es nicht.“ „Wer bist du“, schrie ich zur Antwort. „Ich bin die, die du vorhin kennengelernt hast.“ Ich verstand anfangs nicht so recht. Wie konnte sie mich sehen und ich sie nicht? „Was machst du hier? Wieso kann ich dich nicht sehen, du aber mich?“ Es herrschte ein paar Sekunden stille. „Wer hat gesagt das ich dich sehen kann?“ Ich überlegte, „Niemand, aber...“, ich blickte noch einmal um mich, „kannst du mich sehen?“ Wieder herrschte stille. Diesmal länger als zuvor. „Ich kann dich nicht sehen. Aber ich weiß das du da bist. Sonst würde ich dich ja nicht hören“, sie stoppte für ein paar Sekunden, „ich hatte ganz vergessen mich dir vorzustellen. Mein Name ist Sayuri. Ich verkörpere die Lilie. Deshalb auch mein Name.“ Jetzt verstehe ich auch das Aussehen der Eingangshalle. Die vielen Farben und Pflanzen. „Verrätst du mir auch deinen Name?“ Ich war ein wenig verwirrt. Chiyoko konnte in der Dunkelheit meinen Name herausfinden ohne danach fragen zu müssen. Warum kann das Sayuri nicht?

Ich warte.“ Ich hatte fast vergessen ihr auf die Frage zu antworten. „Ich bin Hiroshi.“ Es kehre wieder stille ein. Diesmal aber für ein paar Minuten. Jedenfalls kam es mir so vor. „So viel ich weiß heißt das großzügig, oder großzügiger Mann. Stimmt das?“ Ich habe mir bis jetzt keine Gedanken gemacht was mein Name bedeuten könnte.

Ich werde jetzt gehen. Ich wünsche dir noch viel Spaß in deiner Dunkelheit.“ „In meiner Dunkelheit“, überlegte ich. Wie kann das sein? Das ist doch unmöglich. Wie kann ich eine Dunkelheit besitzen. Wie kann man überhaupt etwas besitzen das man nicht greifen kann?

Warte!“, rief ich, „was meinst du mit meiner Dunkelheit?“ Es herrschte erneut stille. Langsam fing ich an zu denken, das sie nicht die richtigen Worte fand. „Es ist mir nicht gestattet es dir zu erklären“, sie stoppte und überlegte, „du lernst schneller als wir alle dachten. Du könntest Probleme kriegen. Löse die Dunkelheit auf in dem du die Augen öffnest. Den Rest wirst du mit der Zeit von selber verstehen.“ Die Augen öffnen? „Wie soll ich die Augen öffnen? Sie sind doch öffnen.“ Ich wartete. Letztendlich bekam ich doch keine Antwort. „Sie ist fort“, dachte ich. Und ich hatte auch damit recht.

Ich überlegte lange Zeit was sie damit meinte, das ist meine Dunkelheit. Und je mehr ich darüber nachdachte desto unsicherer wurde ich zu Schluss.

Dann hörte ich meine Innere Stimme sagen „Öffne die Augen. Du wirst für eine Zeit gehen, aber du kommst zurück.“ Jetzt reicht es endgültig. Ich verstand kein Wort, und mein Kopf schmerzte auch schon.

Letztendlich sah ich keinen Ausweg mehr.

Ich ließ mich gehen. Lockerte meinen gesamten Körper und entspannte mich. So viel ich weiß konnte ich das mit dem Meditieren noch nie, diesmal war es aber meine einzige Chance. Was genau mit der Dunkelheit nun los war, ich wollte nur noch hier heraus, mehr nicht. Ich schloss die Augen. Ich bewegte keinen Muskel mehr und dachte an nichts.

Plötzlich sah ich wieder das Meer und die Möwen durch die Luft fliegen. Ich roch das Meerwasser und konnte in der ferne eine Insel mit wunderschönen Palmen erkennen. „Ich bin zurück“, war das erste an das ich dachte.

Dann öffnete ich die Augen.

Zu meinem erstaunen stand ich auf einem Weg aus großen Steinen. Um mich herum standen Kieferbäume. Ein paar Meter weiter stand eine einfache Parkbank, auf der Sayuri saß. Ich drehte mich um, und blickte nach oben. Das Gebäude in dem ich mich befand sah von außen genauso aus wie von innen. Grau, kahl und verlassen.

Das bist du ja wieder.“ Ich drehte mich erneut um. Sayuri stand vor mir. „Wie fandest du es in der Dunkelheit?“ Ich musste ein wenig nachdenken um die richtigen Worte zu finden. „Ich fühlte mich wie zu Hause.“

Nach eigenem Maße

Ich fühlte mich wie zu Hause.“ Wenn ich so recht darüber nachdenken, hörte es sich total scheiße an. „Wenn es weiter nichts ist“, war das einzige was sie dazu sagte, „wir waren lange genug draußen. Wir sollten wieder rein gehen.“ Ich schaute sie ein wenig verwirrt an, „ich war die ganze Zeit in dieser Dunkelheit. Was daran sah für sie nach draußen aus?“, dachte ich ein wenig enttäuscht.

 

Wir gingen die Treppen in den 2. Stock hoch. „Geh du in dein Zimmer. Ich muss noch etwas mit Chiyoko besprechen“, sagte sie als wir dort ankamen. „Wenn du zu Chiyoko gehst komme ich mit“, sagte ich ihr fest entschlossen ins Gesicht. Ich wollte mit ihr über die Sache mit dieser Dunkelheit sprechen. Ich hatte langsam das Gefühl das sie eskaliert. Doch das brauchte Sayuri nicht zu wissen. „Ich muss mit ihr wichtige Dinge besprechen. Die gehen nur uns zwei etwas an. Du kannst nicht mitkommen.“ Wieso wollte sie nicht das ich mitkomme? „Ich muss aber...“- „Ende der Diskussion“, unterbrach sie mich. Dann ging sie weiter die Treppe nach oben. Und ich stand da. Allein zwischen kalten, grauen Wänden.

Ich überlegte ein paar Minuten und beschloss dann auf mein Zimmer zu gehen.

Vor der Tür blieb ich noch einmal stehen. „Ob Ren noch sauer ist?“, fragte ich mich. Wenn ich aber so nachdenken ist es mir eigentlich egal was mit Ren los ist. Ich kann ihn irgendwie nicht leiden. Ich weiß er hat mich gerettet, aber trotzdem. Ich mag ihn nicht und daran kann niemand etwas ändern. Er ist eben ein komischer Typ. Von der Sache mit den Stimmungsschwankungen mal ganz abgesehen. Allein schon sein auftreten. Die leuchtenden Augen und dann die dunklen Sachen die er anhat. Dann brauch er sich nicht wundern, wenn die Leute ihn anstarren. Aber wenn wir schon beim Thema Sachen sind. Ich müsste dringen meine Klamotten wechseln. Ob im Kleiderschrank noch welche liegen? Und duschen wäre auch nicht schlecht. „Vielleicht gehe ich einfach in die Dunkelheit und sage ihr sie soll sie zu Wasser verwandeln. Immerhin gehört sie mir“, während ich das sagte musste ich so laut lachen, das man das Echo das ich damit erzeugte noch von weiter weg hören konnte.

Du machst dich über die Dunkelheit lustig?“ Ich hörte unverzüglich auf zu lachen. Als ich mich umdrehte stand Ren hinter mir. Seine gelben Augen funkelten mich an. Mein Körper wurde stocksteif. Ich atmete nur flach und traute mich auf einmal nichts mehr zu sagen. „Auch wenn du deine Dunkelheit gefunden hast, du solltest sie nicht beleidigen. Sie nimmt sonst besitzt von dir, und nicht andersrum“, er ging an mir vorbei und öffnete die Tür, „ich glaube es ist Zeit mal deine Klamotten zu wechseln. Im Kleiderschrank müssten noch welche liegen.“

Ich folgte ihm ins Zimmer. Er hatte der Schrank bereits geöffnet und durchwühlte alles. Ich stellte mich neben ihm und sah zu wie er etwas passendes suchte. Nach ein paar Minuten zog er ein blutrotes T-Shirt hervor und dazu eine rabenschwarze Hose. „Das sollte dir passen“, sagte er als er mir die Kleidung in die Hand drückte, „ich muss noch einmal weg, aber ich komme wieder. Du solltest lieber im Zimmer bleiben. Bevor du noch einmal einem Mädchen über dem Weg läufst.“ Dann trat er aus dem Zimmer und schloss die Tür hinter sich. „Bevor du noch einmal einem Mädchen über den Weg läufst“, überlegte ich. Was soll denn das heißen? Aber wenn ich genauer darüber nachdenke, ist es mich so ziemlich egal. Viel mehr interessierte mich wo er hin wollte. Ich wette er geht wie Sayuri zu Chiyoko. Anderseits wüsste ich noch keinen anderen Ort.

Ich schaute mir die Klamotten einmal genauer an die Ren mir gegeben hatte. Auf dem T-Shirt konnte ich ein rotes Auge erkennen. Beim genaueren hinschauen hatte das Auge drei schwarze Pupillen. Davor konnte ich einen Drachen erkennen. Er war ebenfalls schwarz. Dahinter sah ich rote Wolken, wie von Blut getränkt. Darunter schwarzes Wasser, und das Auge Spiegelte sich darin, der Drache aber nicht. Es sah schon ein wenig merkwürdig aus, ich zog es aber ohne bedenken an. Zu meiner Bewunderung passte es mir wie angegossen. Wie wenn es für mich gemacht wäre. Nach genauem Maße.

Das Buch (special)

Ich glaube das nicht“, Chiyoko schaute schaute zu Boden, „wie kann das sein das es schon so schnell geht?“ Ich überlegte einen Augenblick. „Ich weiß es nicht. Ich war genauso überrascht.“ Chiyoko ging zu ihrem Bücherregal und durchstöberte es, bis sie das richtige Buch gefunden hatte. „Sayuri“, sie schaute mich an, „ich möchte das du das Hiroshi übergibst.“ Sie reichte mir einen dicken Wälzer. „Ich das wirklich notwendig?“ Ich wollte nicht so recht verstehen was ihre Absichten waren, und was sie mit Hiroshi vorhatte. Das einzige was ich wusste, war ein gutes Auge auf Hiroshi zu haben. Sonst ist er verloren. „Ich dulde kein widersprechen, Sayuri Ama Shukaku!“ Meine Augen weiteten sich. Wie konnte sie es nur wagen meinen gesamten Namen auszusprechen. „ Du solltest lieber mal ein wenig Respekt zeigen.“ Jetzt war ich richtig wütend auf sie. Wie konnte sie es wagen mich als respektlos zu bezeichnen. Das ist unter aller würde. „Gegen mich kommst du ja doch nicht an.“ Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Ich konnte meinen Zorn kaum noch zügeln. Aber wenn ich etwas falsches sagte, bin ich so gut wie tot. „Ich komme vielleicht gegen dich nicht an, aber Ren“ Damit glaube ich, habe ich sie getroffen. Sie blickte weg von mir. In ihrem Gesicht konnte ich Schmerz erkennen. Es schmerzte sie zu hören das ich ihre Schwachstelle wusste. Sie kommt gegen Ren nicht an. Egal was sie auch tut. Sie wird ihm immer unterlegen sein, und ich bin die einzige die davon weiß. „Willst du dir einen Vorteil verschaffen indem du mir meine einzigste Schwäche vorwirfst?“, sie starrte mich mit dem selben eisernen und herzlosen Blick wie auch zu vor an.

Niemand will hier einen Vorteil. Oder Chiyoko Onisuma Chan?“ Ich drehte mich um. Ren stand in der Tür. Ich war ein wenig erleichtert ihn zu sehen. Ich wusste er würde zu mir halten. Egal was passiert.

Er kam näher. „Ich habe das ganze Gespräch mitangehört“, er schaute Chiyoko direkt in die Augen, „was ist nur mit dir los? Du benimmst dich so komisch seitdem Hiroshi hier ist.“ Chiyoko legte das Buch auf dem Tisch und stellte sich vor Ren. „Was sollte mit mir sein. Hast du irgendein Problem mit mir?“ Ren schien das alles ein wenig zu amüsieren. „Stimmt“, er zeigte sein breites, freches Grinsen, „du bist so kaltherzig wie immer“ Ich bewunderte ihn wirklich. Er stellte sich einfach so gegen Chiyoko. Er hatte weder Angst vor ihr, noch Angst davor ihren wahren Namen zu nennen. „Sayuri“, er kam näher, „was machst du eigentlich hier?“ Er stand direkt vor mir. Ich glaube ich wurde ein wenig rot. All meine Gedanken schossen wie wild durch meinen Kopf. Ich suchte ein wenig nach den richtigen Worten. „Ich habe ihr nur Bericht erstattet. Das ist alles.“ Mir liefen einige Schweißtropfen über meine Stirn. „Hiroshi lernt schnell. Das ist es was du ihr sage wolltest.“ Ich machte einen Schritt zurück. „Ja. Das ist alles“, antwortete ich ihm, und hoffte er würde endlich das Thema wechseln.

Ren drehte sich um und ging hinüber zum Tisch. Dann nahm er den Wälzer in die Hand. „Was bezweckst du damit?“, fragte er Chiyoko. Sie schien ihn zuerst zu ignorieren. Doch als er noch einmal fragte, und diesmal mit ernsterem Ton antwortete sie ihm dann doch. „Wenn Hiroshi schon so schnell lernt“, sie hielt kurz inne, „dann sollte er auch das richtige lernen.“ Sie blickte zu Boden. So als ahne sie schon was kommt. „Es liegt nur daran das es so schnell lernt, da du ihn erneut in die Dunkelheit geschickt hast! Du sagtest doch er solle sich einen Ausgang suchen! Er hat sich dadurch nur einen Ausgang zu seiner eigenen Finsternis gesucht. So wie du es ihm befohlen hast! Dadurch hat er so schnell gelernt! Du solltest dich eigentlich nicht beschweren! Es ist doch allein deine Schuld!“ Ren schrie so laut, das man es bestimmt Stockwerke über uns noch hören konnte. Er war ganz rot vor Wut. Er atmete schon so stark, er würde bald einen kräftigen Schrei loslassen. Es war besser zu gehen.

Man kann es nun nicht mehr ändern. Wir sollten das beste daraus machen. Gib ihm das Buch oder nicht, aber du solltest auch verstehen was Hiroshi wirklich will. Denkst du er will den Rest seines Lebens hier verbringen? Ich denke nicht.“ Das waren ihre letzten Worte, dann rannte sie aus dem Zimmer.

 

 

 

 

 

(Ein kleiner Hinweis: Die specials gehören nicht direkt zum Buch dazu. Sie sind nur dazu da die Geschichte besser zu verstehen. LG Kaz3kage)

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