... der verliebte Hahn wird vom Schweinchen aus dem Schlamm befreit.
Der Hahn und das Schweinchen - Kapitel 2
eine spannende Abenteuergeschichte
Es ist sehr heiß und schwül, die Schweine suhlen sich im Schlamm. Der Bauer hat sie vor einigen Stunden aus dem Stall gejagt. Der Hahn ist nicht mehr zu bremsen. Er nimmt Anlauf und landet direkt neben seinem Schweinchen. Sie wälzen sich im Dreck und kichern mit den anderen Wutzen. Der Hahn ist sehr verliebt, und will seinem Schweinchen in nichts nachstehen. Er stürzt sich mit einer Freunde in die Pampe. Er liegt im Matsch, lacht herzlich. Er ist glücklich bei seinem Schweinchen zu sein. Er wälzt sich im Schmutz - tut somit den Schweinen gleich. Nach einiger Zeit will der Hahn wieder auf seine Wiese zurück. Mit aller Kraft versucht er alleine aus dem Schlamm zu kommen. Vergebens! Er klebt mit seinem Gefieder fest. Verzweifelt schreit er um Hilfe. Die Schweine aber beachten ihn nicht, sie sind zu sehr beschäftigt. Nur sein Schweinchen erkennt die missliche Lage.
Es fragt ihn: „Was nun Hahn?"
Der Hahn antwortet verzweifelt: „Keine Ahnung!"
Das Schweinchen versucht nun mit seinem kräftigen Körper den Hahn durch Anstoßen zu befreien. Dieser Versuch scheitert kläglich. Den Hahn beschleicht Panik. Er läuft ganz rot an, ruft um Hilfe:
„Hilfe, Hilfe, Hilfe, ich klebe fest, helft mir doch bitte!"
Dem Gockel ist übel. Das Schweinchen guckt ratlos drein.
Der Hahn jammert: „Wenn ich gewusst hätte, dass ich fest klebe, wäre ich nicht ins Loch geflogen!“
Er plustert sich immer mehr auf. Er verliert sogar schon einige Federn. Er wippt mit seinem Körper vor und zurück, hin und her und landet mit seinem Schnabel im stinkigen Wasser. Was sollen wir tun, sinniert das Schweinchen?
In Eile wäscht sich das Schwein. Als das Schweinchen sich gewaschen und abgekühlt hat, jagt es mit überlautem Grunzen seine Freunde aus dem Wasser. Sie wollen eigentlich alle noch etwas baden, aber das Schweinchen schickt sie weg. Nun ist es mit dem Hahn alleine. Es rennt über den Hof und schleppt ein Seil herbei, wirft es dem Hahn zu, es landet an seinen langen Hals. Nun beginnt das Schweinchen zu ziehen. Der Hahn aber bekommt fast keine Luft mehr. So scheitert dieses Vorhaben. Was nun? Beide denken nach. Es bleibt uns nur eine Möglichkeit überlegt das Schweinchen. Der Hahn muss sich an mein Ringelschwänzchen hängen und so werde ich ihn aus der Pfütze heraus befördern.
Das Schweinchen grunzt: „Nun mein lieber Freund jetzt probieren wir was Sensationelles!“
„Ich werde mich mit meinem Schwänzchen in deine Richtung drehen und du hältst dich mit deinem Schnabel daran fest!“
Skeptisch hört der Hahn zu. Ihm ist kalt.
Der Hahn grübelt: „Wie soll dies funktionieren?“
Ihn befällt Schüttelfrost.
Er schreit aus Leibeskräften: „Nun mache schon, beeile dich!“
Das Schweinchen trampelt in Richtung Loch und stellt sich mit dem Hinterteil vor den Hahn. Dieser versucht an das Ringelschwänzchen zu gelangen. Ein schweres Vorhaben. Der Hahn trifft es einfach nicht - das rosafarbene Ringelchen. Es ist wie ein Knäuel, eingerollt. Immer und immer wieder streckt er seinen Hals hoch
Er kommandiert: „Gehe näher ran!“
Wenn das Schweinchen aber noch einen Schritt läuft steht es direkt mit zwei Pfoten am Rande des Loches und droht ebenfalls abzurutschen.
Der Hahn jammert: „Mir tun meine Füße weh!“
„Probiere es noch einmal“, meint das Schweinchen.
Es ist auch schon sehr traurig. Der Bauer kommt spät, denkt es. Dies kann lange dauern. Der Bauer und seine Frau schuften auf den Feldern. Die Buben sind in der Schule. Alle kommen sie erst gegen Spätnachmittag nach Hause.
Das Borstentier brüllt: „Stelle dich nicht so an!“
Der Hahn gelähmt vor lauter Angst und übermäßiger Anstrengung schluchzt. Sie gucken beide ratlos durch die Landschaft. Es naht keine Hilfe. Nach einiger Zeit springt der Hahn doch Richtung Schwein und siehe da, er hat zum ersten Mal das Schwänzchen getroffen.
Das Schweinchen brüllt laut: „Aua!“
Der traurige Hahn erklärt: „Dies wird nichts!“
Die Freundin bettelt: „Ein Versuch noch, bitte!“
Sie kann ihren Freund nicht mehr leiden sehen. Der Hahn bittet um einige Minuten Verschnaufpause - reckt dann seinen Hals zu dem Ringelschwänzchen. Er schnappt zu. Es tut dem Schwein sehr weh, aber es ist tapfer. Jetzt nur noch kräftig ziehen. Hauruck - es quält sich mächtig. Sein Schnabel brennt wie Feuer. Er denkt, er würde ihn verlieren. Er steht sperrangelweit offen. Das Schweinchen zieht und zerrt und beugt den Körper nach unten. Der Hahn liegt waagerecht in der Luft und sein Schnabel steckt im Schwänzchen. Das Knäuel entwirrt sich und sieht aus wie eine Schnur. Fest - mit aller letzter Kraft zieht das Schweinchen den Hahn aus dem Schlamm. In einem hohen Bogen stürzt der Hahn auf den Asphalt des Hofes, denn das Schwänzchen hat den Hahn in die hoch in die Luft geschleudert. Mit der Schnauze zuerst und die Flügel gespreizt liegt er da. Er verliert dabei viele Federn. Er sieht nackt aus. Das Schweinchen wälzt ihr Schwänzchen im stinkigem Wasser und rollt es wieder ein. Es ist groggy.
Ungeachtet was mit dem Hahn geschieht, trollt es über den Hof in den Stall, zu den anderen Tieren. Der Gockel wiederum schämt sich, zurück zu seinen Hennen, und zu den Hähnen zu pilgern.
Er schüttelt sich, kratzt sich hinter dem Ohr - läuft traurig über den Hof. Er versucht sich auf seinen Stammmisthaufen zu setzen, dieser ist besetzt.
Einer der Hähne meint spöttisch: „Oh dies war ein schönes Schauspiel!“
Die daneben stehende Henne lacht: „Du hast uns schön blamiert!“
Der Hahn wird wütend. Er denkt in diesem Augenblick, das Schweinchen lässt mich einfach liegen und jetzt werde ich auch noch von denen da verspottet. Er ist gekränkt. Traurig und mit Tränen in den Augen schleicht er weg. Er fühlt sich unwohl. Sein ganzer Körper schmerzt. Er hat Durst und Hunger. Immer noch friert und schwitzt er gleichzeitig. Er zittert auch noch. Sein Kopf hämmert. Er spürt seinen Schnabel nicht mehr - dieser ist taub. Was nun? Die Freundschaft mit dem Schweinchen ist ja nun auch vorbei. Er weiß nicht was er tun soll?
So bleibt er belämmert stehen - ist mit sich und Tierwelt unzufrieden.
Schlingpflanze Eine lustige Geschichte |