Beschreibung
Konkurrenz belebt das Geschäft, das ist Rays Motto. Sein verbrecherischer Geschäftsführer war da wohl anderer Meinung! Also muss Ray nun bei der jungen Frau, die sich selber als Zirkusprinzesssin bezeichnet,zu Kreuze kriechen. Kann er vielleicht auch wieder gut machen, was ihr angetan wurde? Oder hatte sie eigentlich von vornherein nie die Absicht, seßhaft zu werden?!
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Ray stöhnte. „Was soll ich jetzt davon halten? Wird er jetzt aus Wut eine miese Kritik schreiben, weil Crunner nicht da war? Obwohl er sich uns gegenüber eigentlich positiv geäußert hat?”
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„Hm. Abwarten”, meinte die junge Frau vor ihm und er befand, dass sie Recht hatte, etwas anderes blieb im Moment eh nicht übrig.
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Cassie reckte sich nun. Das wäre also geschafft. Nun würde sie mit gutem Gewissen gehen können. „Meinen Sie, sie kommen mit dem Aufräumen heute Abend ohne mich klar? Ich muss aus diesen Schuhen raus!”
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Statt einer direkten Zustimmung griff Ray nach einem Stuhl und stellte ihn hinter Cassie. „Setzen Sie sich.”
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„Aber”, wollte Cassie protestieren, doch Ray legte seine Hände auf ihre Schultern und drückte sie sacht auf das Polster. Dann ging er unvermittelt vor ihr auf die Knie, zog ihr die High-Heels von den Füßen und begann sie zu massieren.
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Erschrocken zuckte Cassie zurück. „Ray, was tun sie da? Das ist doch... also...”, stammelte sie hastig, doch Ray grinste sie von unten an.
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„Cassie, das ist das Mindeste, was ich für Sie tun kann! Entspannen Sie sich und genießen Sie einfach. Sie waren so großartig heute, ohne Sie wäre das alles sicher daneben gegangen – allein Ihre Idee, noch einmal einkaufen zu gehen!”
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„Danke”, meinte Cassie dazu verlegen. Das Lob war ehrlich und verdient, trotzdem war es schön, es zu hören. „Aber deswegen müssen Sie doch nicht...”
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„Sht”, machte der Mann vor ihr nur und massierte weiter. Nach ein paar angespannten Momenten fühlte sie, wie gut die Massage tat. Cassie lehnte sich langsam zurück und ein leiser Seufzer, fast schon ein Stöhnen entfuhr ihr. Aber das war ihr jetzt auch schon egal, zu schön war es, so aufmerksam behandelt zu werden...
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Zufrieden beobachtete Ray, wie sie sich allmählich entspannte. Es machte ihm Spaß, seine Verbündete nach all dem Stress ein wenig zu verwöhnen. Bei ihrem Stöhnen grad eben waren ihm allerdings noch jede Menge andere, nicht so unschuldige Gedanken durch den Kopf gegangen...
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Er schüttelte sie ab und widmete sich wieder der Massage. Nach ein paar Minuten richtete sich Cassie wieder auf. „Das war wundervoll! Vielen Dank dafür.”
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Dabei sah sie ihm einen Moment lang in die Augen, schloss sie dann wie ertappt und sprang auf. „Ich glaube, jetzt schaffe ich den Weg nach Hause”, meinte sie und streckte ihm die Hand entgegen.
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„Gute Nacht, Ray. Machen Sie sich nicht zu viele Sorgen.”
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Ray ergriff die dargebotene Hand, hielt sie aber noch einen Augenblick lang fest. „Cassie, ich...”
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„Ja?”
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„Cassie, ich denke, nach all dem, was wir heute durchgestanden haben... Ich meine, wir sind doch wirklich noch nicht so alt... Also ich will sagen, ich finde, wir sollten endlich zum Du übergehen, finden Sie nicht auch?!”
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Ein schwer zu deutender Ausdruck huschte über ihr Gesicht, am Ende blieben Erleichterung und Zustimmung. „Was mich angeht, sehr gerne, Ray.”
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„Also dann... Gute Nacht! Und danke für alles, was du heute getan hast. Ich weiß, das war nicht einfach!”
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Ihr Lächeln war einfach zauberhaft. „Danke. Schlaf gut, Ray.”
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Und dann war sie auch schon aus dem Raum verschwunden und Ray ertappte sich dabei froh zu sein, dass es nicht aus seinem Leben war....
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Ähnliche Gedanken hegte auch Cassie, als sie zu ihrem Trailer eilte. Obwohl eine Stimme sie im Hinterkopf mahnte, dass sie besser gehen sollte, wusste sie, dass sie dies so schnell nicht tun würde.
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