Romane & Erzählungen
Zirkusprinzessin Teil 15

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"Zirkusprinzessin Teil 15"
Veröffentlicht am 17. Mai 2012, 10 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Über den Autor:

Bin Mitte 40, habe in Bonn Theologie studiert, arbeite aber jetzt was ganz anderes :-) Verheiratet ohne Kinder, habe aber trotzdem weniger Zeit zum Schreiben, als ich möchte. Trotzdem habe ich es geschafft, ein ganzes Buch zu schreiben, DIN A4 doppelseitig bedruckt immerhin 240 Seiten. Und jetzt habe ich den Schritt gewagt und es als reines E-Book auf Amazon veröffentlicht ( ...
Zirkusprinzessin Teil 15

Zirkusprinzessin Teil 15

Beschreibung

Konkurrenz belebt das Geschäft, das ist Rays Motto. Sein verbrecherischer Geschäftsführer war da wohl anderer Meinung! Also muss Ray nun bei der jungen Frau, die sich selber als Zirkusprinzesssin bezeichnet,zu Kreuze kriechen. Kann er vielleicht auch wieder gut machen, was ihr angetan wurde? Oder hatte sie eigentlich von vornherein nie die Absicht, seßhaft zu werden?!

 

 

Der Restaurantkritiker schien kurz vor einem Wutanfall zu stehen. Geistesgegenwärtig schnappte sich Cassie die Dessertkarte und trat ganz nahe an ihn heran, um sie ihm vorzulegen.

 

Dabei beugte sie sich tief über den Tisch und säuselte: „Mr. Tickler, bitte, Sie werden sich doch nach unserem guten Essen jetzt nicht ärgern! Ich weiß, was sie jetzt brauchen: Einen schönen Nachtisch...”

 

Sie begann, ein paar der Spezialitäten aufzuzählen und Ticklers Miene hellte sich tatsächlich auf. „Ach ja, Sie wissen, was ein Mann braucht, Mädchen”, säuselte er, dabei tätschelte er frech ihren Po.

 

Neben ihr spannte Ray sich an, in diesem Moment bereit, dem Mann eine Ohrfeige zu verpassen, koste es, was es wolle. Doch Cassie schien das zu ahnen und schaute mit einem verschleiertem Blick zu ihm hoch. ~Bitte nicht~, war darin zu lesen, ~ich komm schon damit klar!~

 

Widerstrebend knirschte Ray mit den Zähnen. Dieser Mistkerl sollte damit auch noch durchkommen? Aber er wollte Cassies Bemühungen nicht durch Ritterlichkeit zum falschen Zeitpunkt kaputt machen und zog sich mit einer höflichen Bemerkung zurück.

 

Erleichtert atmete Cassie auf. Das hätte jetzt noch gefehlt, dass Ray hier eine Szene angezettelt hätte! Auch wenn sie seinen Impuls eigentlich ganz süß fand... Tickler ließ nun von ihrem Po ab und tippte auf die Karte.

 

Dann nehme ich dies... und dies... Ich bin sicher, das wird so gut wie das übrige Essen sein.”

 

Diese Ansage überraschte Cassie dann doch, vor allem, als er mehr für sich als für sie bestimmt dazu brummelte: „Das werden wir ja sehen, sich einfach so aus dem Deal stehlen. Dann werde ich schreiben, was ich für richtig halte...”

 

Also was denn nun? Das Essen gefiel ihm und er wollte das auch schreiben?! Aber gleichzeitig ärgerte er sich über den geplatzten Deal...

 

Die Erkenntnis traf sie so plötzlich, dass sie beinahe über ihre hohen Schuhe gestolpert wäre. Sollte das etwa heißen, Crunner hatte Tickler zwar bestechen wollen, aber- Unwillig schüttelte sie den Kopf. Das ergab keinen Sinn! Schließlich hatte er sich sehr angestrengt, die Konkurrenz, also sie, auszuschalten und sei es auf Kosten von Lorntons Ruf. Es galt einfach die Kritik abzuwarten.

 

Zusammen mit einem abschließenden Espresso erhielt der Restaurantkritiker nun seine Dessertkreationen serviert. Der Mann konnte wirklich einiges vertragen, denn er naschte nicht nur an den Gerichten, sondern aß gute Teile der Portionen. Zum Kaffee erbat er sich sogar noch einmal die Gesellschaft seines Maîtres, also Cassies, die sich auch gehorsam zu ihm setzte, ihn regelrecht anhimmelte und dabei einiges von ihrem Dekolleté präsentierte.

 

Kurz bevor er aufbrach, kontrollierte Tickler auch noch die sonstigen Räumlichkeiten, nämlich die Toiletten. Die waren aber sauber und gepflegt, darauf hatte Ray besonders geachtet. Cassie lehnte ihm gegenüber über der Theke und berichtete ihm von ihrem Verdacht, Crunner habe den Restaurantkritiker bestechen wollen. Ihre weiteren Überlegungen behielt sie aber vorerst für sich.

 

Ray runzelte die Stirn. „Ach deshalb wohl auch der Briefwechsel und der frühe Besuch. Und jetzt? Ich habe keine Lust, mich auf so etwas einzulassen.”

 

Sie zuckte mit den Achseln, fand jedoch seine Gesinnung löblich. „Keine Ahnung. Aber Sie könnten schon mal damit anfangen, ihn einzuladen. Er hatte auf Geld von Crunner gehofft, welches er nun nicht bekommt, vielleicht stimmt ihn das friedlicher... Ah, er kommt hierher.”

 

Tatsächlich trat die massige Gestalt nun zu ihnen, in der Hand schon die gezückte Brieftasche.

 

Mr. Tickler”, säuselte Ray, „lassen Sie das doch und seien Sie statt dessen mein Gast!”

 

Bescheiden winkte der Andere ab, doch seine Miene gab genug preis.

 

Nein wirklich, Mr. Tickler”, fuhr Ray fort. Im Schleimen machte ihm so schnell keiner etwas vor, dafür hatten schon seine Herkunft und seine Erziehung gesorgt.

Es war uns ein Vergnügen, dass uns ein so viel beschäftigter Mann wie Sie die Ehre erwiesen hat. Natürlich müssen Sie sich keinerlei Sorgen um Ihre Reputation machen. Jeder weiß doch, dass Sie unbestechlich sind!”

 

Das schien Tickler zu 'überzeugen'. Strahlend sagte er „Na wenn das so ist, nehme ich natürlich gerne an. Und wenn Sie”, damit wandte er sich Cassie zu, die rasch ein bezaubernd-dümmliches Lächeln aufsetzte, „jemals nach einer Veränderung suchen”, nun senkte er Kopf und Stimme anzüglich, „dann lassen Sie es mich wissen!”

 

Cassie kicherte pflichtgemäß und winkte wie verlegen ab. „Mr. Tickler, Sie Schlingel! Es war mir ein Vergnügen, heute für Sie da zu sein!”

 

Zufrieden verabschiedete sich der Restaurantkritiker nun und zog von dannen. Zurück blieb ein mittlerweile leeres Lokal und zwei leicht verwirrte Menschen am Tresen. Sie sahen noch aus dem Fenster, bis Tickler in seinen Wagen gestiegen und fort gefahren war.

 

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Hörbuch

Über den Autor

QueenMaud
Bin Mitte 40, habe in Bonn Theologie studiert, arbeite aber jetzt was ganz anderes :-) Verheiratet ohne Kinder, habe aber trotzdem weniger Zeit zum Schreiben, als ich möchte.

Trotzdem habe ich es geschafft, ein ganzes Buch zu schreiben, DIN A4 doppelseitig bedruckt immerhin 240 Seiten. Und jetzt habe ich den Schritt gewagt und es als reines E-Book auf Amazon veröffentlicht ( http://www.amazon.de/Verrat-und-Vertrauen-ebook/dp/B007OH3DXI/ref=sr_1_1?s=digital-text&ie=UTF8&qid=1332863393&sr=1-1 ), vielleicht interessiert es ja den einen oder anderen ... Eine Leseprobe von "Verrat und Vertrauen" findet ihr auch in meiner Bücherliste.

Ansonsten gebe ich zu, eher einen Hang zum Happy-Ending zu haben, aber auch nicht immer, wie die Leser meines "Klassentreffen" sicher bestätigen können :-)

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