Ein Thema, das mich in letzter Zeit sehr beschäftigt hat ist die Selbstliebe. Nein, mit Selbstliebe meine ich nicht Egoismus und nur auf sich selbst bezogenes Denken und Handeln, ohne Rücksicht auf die Gefühle und das Leben der Anderen. Es geht darum dich selbst so zu lieben, wie du bist, auch mit allen deinen sogenannten Schwächen und Fehlern, die vielleicht oberflächlich nach Schwächen aussehen, aber keinesfalls immer ein Nachteil sein müssen.
Immer wieder wollen wir jemandem gefallen, oder es jemanden Recht machen. Aber wäre es in erster Linie nicht mal wichtig uns selbst zu gefallen, das Leben so zu gestalten, wie es uns entspricht, und unserem Wohle dient? Es ist erstaunlich wie gut wir die Selbstliebe und die Freude am Leben im Laufe der Zeit verlernt haben. Im Grunde leben wir nur das weiter, was wir uns in unserer Kindheit von den Eltern abgeschaut und von ihnen gelernt haben. Aber natürlich spielen auch viele andere Faktoren eine Rolle und sind verantwortlich für die Art wie wir unser Leben führen.
Wir alle suchen die Liebe im Außen bei den Anderen. Fühlen uns gezwungen uns zu verstellen, nur um von unseren Mitmenschen „Liebe“ und Anerkennung zu bekommen. Aber da frage ich mich, ist das wirklich Liebe, wenn eine Mutter sich ihr Leben lang für ihre Kinder aufopfert, und ihre Bedürfnisse komplett hinten anstellt oder ein Mensch, der seinem Partner jede Demütigung verzeiht, nur damit er am Ende nicht wieder alleine dasteht. Wir werden von der Abhängigkeit und der Angst, für andere nicht liebenswürdig zu sein derart dominiert, das wir das gerne in Kauf nehmen, aber, wo ist da die Selbstliebe?
Oder in meinem Fall, ich zerfleischte mich regelrecht selbst, weil ich nicht so war wie alle anderen. Weil ich schon immer anders war und es immer sein werde. Doch jetzt ist das okay für mich. Es wäre doch langweilig, hätten wir alle die gleichen Ansichten, würden das Gleiche tun und denken.
Es hat mir sehr geholfen, an mir und an meiner Liebe zu mir selbst zu arbeiten. Und ich denke, dass man auch nur so dauerhaftes Glück finden kann, und das ist es doch auch, wonach wir alle streben.
© Sandy, 2012