Alkohol und Damenwahl
Sie saß auf mir und erinnerte mich an all die Begegnungen die ich in den letzten Jahren hatte. Sie war zu alt für mich, hatte hängende Brüste und ihr fehlten hier und da schon ein paar Zähne. Sie nannte mich nicht beim Namen und ich vermied es ihr in die Augen zu sehen.
Meine Zeit ist lange vorbei, dachte ich tief in mir. Der Wolf lahmte und die Beute war nicht mehr frisch. Der Hunger trieb einen immer wieder in die Jagdgründe, die die jungen Rivalen, die inzwischen die Herrentiere sind, längst abgegrast hatten. Letztendlich blieb dann zwar immer noch ein Beutetier in irgendeiner Ecke übrig, aber wenn man der Realität ins Auge sah, war man dann doch selbst das Beutetier, und diese Frauen saßen nur dort, wie fleischfressende Pflanzen, um einen mit Haut und Haaren zu verspeisen. Nun gut, nach dem einen oder anderen Bier sah die Sache meistens schon entspannter aus.
Man näherte sich dem potentiellen Opfer, sprach es an und versuchte locker zu bleiben. Tief in den inneren Genen hatte man es ja auch gelernt irgendwann. Der Nachteil war heute nur, das man die eigenen Auslagen für Getränke an einem solchen Abend locker verdoppeln konnte. Wenn die Lady dann auch noch was drauf hatte, sogar verdreifachen.
Ja, und dann ging man dann nach Hause, zog sich aus und versuchte das Nötige zu vollziehen. Am liebsten wollte man das es schnell vorbei war, die Frau wieder ging und man sich einfach ins Bett legte, ein bisschen rum zappte, oder so.
Meistens gestaltete sich die Sache aber schwieriger. Angefangen bei der Frage, ob man denn noch ein Schlückchen zu Hause hat, bis zu der schmierigen Zunge, die einem unentwegt im Hals steckte, die an den Ohren rumsabberte, oder sogar die orale Befriedigung versuchte. Wegstoßen wollte man sie am liebsten, denn eigentlich war eine Erektion weder möglich noch erwünscht.
Man träumte zwar davon, wenn man unterwegs war, erdachte sich tolle Geschichten von blonden vollbusigen Faruen mit prima Hintern, die sich lustvoll auf einen schwangen.
Tja, und mit der Idee ging man dann in den Dschungel um zu überleben. Meistens endete es mit solch einer Situation, wie ich sie jetzt gerade auf mir hatte.
Der Höhepunkt wollte nicht einsetzen, weder bei ihr noch bei mir, zu trinken hatte ich nichts mehr da. Die Zigaretten waren leer und nichts sah danach aus, dass noch irgend etwas passierte, ausser das monotone Wippen auf meinen Lenden, die schon leicht eingeschlafen waren unter dem Gewicht der zu dicken Oberschenkel, die in Netzstrümpfe der vergangenen Saison gezwängt waren.
Am nächsten Morgen sahen mich die Nachbarn wieder mit so einem Blick aus Mitleid und Verachtung an und ich befüllte den Kühlschrank neu und suchte mir die nächste Blonde.