Cocktailzeit im fünften Stock
Er hatte sie
mit einem Kleiderhaken erschlagen.
"War ja klar,
dass da irgendwann was passiert."
Heinz aus dem dritten Stock
nahm einen kräftigen Schluck
und stimmte ein Lied an.
"Brüder, hört die Signale,
auf zum letzten Gefecht..."
"Halt's Maul, du Scheiß-Asi."
Hilde trat ihm in den Arsch
und versuchte ihre riesigen Brüste
unter dem befleckten Kittel
zu halten.
"Hol raus die Dinger.
Ich besorgs dir heute noch,
verlass dich drauf."
Irgendwelche weiß gekleideten Männer
kamen mit einem silbernen Sarg,
oder irgendetwas,
was jedenfalls so ähnlich aussah
aus der Türe.
"Isse da drin, die Schlampe?
Hat's ja nich anders verdient, das Dreckstück."
Erwin kam aus dem sechsten Stock herunter
und versuchte einen guten Platz zu bekommen.
Heinz schubste ihn zur Seite.
"Komm pünktlich, dann siehse auch was."
Dann kamen drei Polizisten rauf.
"Kann irgendjemand was dazu sagen?"
Erwin preschte nach vorne.
"Die hatte jeden Tag 'nen Anderen.
Eine Schande für das ganze Haus."
"Der Heinz war auch bei ihr.
Stimmst's Heinz?"
"Laber nich, du Arsch.
aber du hast doch bestimmt deinen Schwanz in sie gesteckt, he?
Dir is doch egal wo rein, Hauptsache, dass du noch ma was kriegst."
"Pass auf watte sachs du Scheiß-Proll,
sonst hau ich dir inne Fresse."
Die Polizisten gingen in die Wohnung und ließen
die Türe einen Spalt auf.
man sah das Blut an der Wand,
dass wie ein Muster auf der Tapete war.
Bis unter die Decke konnte man noch
einzelne Spritzer sehen.
Luise aus dem Erdgeschoss kam hoch
eroberte einen Platz an der Türe
und stellte sich neben Heinz.
"Isse tot?"
"Glaub schon.
Jedenfalls wär dat besser,
mein Schwager sucht 'ne Wohnung.
Macht der Günter dat noch mit der Vermieterei"
"Keine Ahnung,
aber ich würde mich beeilen,
sonst ist die hinterher weg."
"Gute Idee."
Karl griff sich mit der Hand
in den Schritt und lachte.
"Hey Hilde, was is jetzt,
kommse mit zu mir, oder nicht?"
Hilde strich sich über ihren Kittel
und folgte Heinz.
Luise ging wieder nach unten
und Erwin stapfte die Treppen hoch.
Aus den anderen Wohnungen
war nichts zu hören außer Armut
und Isolation.
Es war laut.