Romane & Erzählungen
Doch die Liebe findet immer einen Weg ... - Story-Battle 12

Doch die Liebe findet immer einen Weg ...

 

 

 Paris um 1836 .... die Stadt an der Seine lockt Künstler aus aller Welt an. In den Salons der feinen Gesellschaft treffen sich hochKARÄTige  Mäzene und Künstler aller Richtungen. Dichter und Komponisten suchen die Aufmerksamkeit und das Interesse der illustren Gäste zu erringen. Maler zeigen in Vernissagen ihre Bilder. Man führt geistreiche Unterhaltung und knüpft Kontakte.

Um diese Zeit ist auch George Sand, die eigentlich Aurore Dudevant heißt,  ein gern gesehener Gast. Gilt sie doch als die berühmteste Schriftstellerin Frankreichs und eine bekannte Frauenrechtlerin. Im Gedenken an einen ihrer zahlreichen Liebhaber hat sie sich das Pseudonym „George Sand“ zugelegt,  trägt bevorzugt Männerkleidung, raucht Zigarren und beherrscht die Salons gleich einer QUEEN.

Im Hause von Franz Liszt lernt sie an einem solchen Gesellschafts-Abend Frederic Chopin kennen und ist sofort angetan von ihm.

„Mon Dieu! Welch begnadeter Pianist! Und welch ein Adonis!“

Hingerissen lauscht sie dem Spiel, wenn seine schlanken Hände dem Konzertflügel die wunderbarsten Melodien entlocken. Chopins Gabe, Melodien voll echten Gefühls zu komponieren und zu spielen, entzückt die Zuhörer. Die Töne perlen wie ein BACH, heiter oder melancholisch langsam fließend, über die Tastatur und bringen die Herzen der Zuhörer zum Schmelzen. Die Zartheit des Anschlags und die melodische Fülle des Vortrags verzaubern das Publikum, ganz besonders George Sand.

Doch sie ist nicht nur von Chopins Musik fasziniert, sondern bewundert auch die feingliedrige Gestalt, das schmale, schön geschnittene Gesicht des Künstlers und seine stille, bescheidene Art.

Die berüchtigte Society-Lady ist eine entschlossene und egozentrische Frau mit einem starken Willen. Was sie will, bekommt sie üblicherweise auch. Ihre Annäherungsversuche bei Chopin bleiben allerdings erfolglos, denn der schüchterne und sensible Mann begegnet ihr vorerst  mit purer Ablehnung.

„Was für eine unsympathische Frau ist sie doch!“, soll angeblich sein erstes Urteil über sie sein. „Ist sie wirklich eine Frau? Ich wage es zu bezweifeln.“

 

Doch die Liebe findet immer einen Weg.

Nach einer unglücklichen Liebe zu einem Mädchen, verführerisch wie LADY GAGA und jungfräulich schön wie eine MADONNA, gerät Chopin in eine Lebenskrise. Gleich einem einsamen, verwundeten STEPPENWOLF zieht er sich zurück.

Und nun  ist es ausgerechnet George Sand, die ihm sein seelisches Gleichgewicht wieder zurückgeben soll.

Eine Nachricht von ihr mit den Worten: „Man bewundert Sie!“ trägt er bis zu seinem Tod in der Brieftasche.

George Sand entwickelt bisher nie erlebte Gefühle voll zärtlicher Liebe. Mütterliche Obsorge und wilde Leidenschaft, wohl auch ein reger kreativer Gedankenaustausch  dieser musisch begnadeten Menschen führen zu einer intensiven und beglückenden Liebesbeziehung.

Der Träumer Frederic Chopin und die selbstbewusste Karrierefrau ergänzen einander wunderbar. Er schenkt ihr Romantik, Gefühl und wunderbare Melodien. Sie bietet ihm eine EXTRABREITe Schulter zum Anlehnen,  Sicherheit und Rückhalt.

Als das Paar im Winter nach Mallorca übersiedelt, hält George Sand ihrem Frederic, der an Lungentuberkulose leidet, sämtliche Unannehmlichkeiten fern und pflegt ihn mit aufopfernder Liebe.

So entsteht in der Kartause von Valldemossa am BERNSTEINfarbigen Sandstrand zwischen den Felsen der Küste ein STRAUß der wunderbarsten Schöpfungen Chopins.

 

9 Jahre lang hat diese Liason Bestand. Es ist die fruchtbarste Zeit im Schaffen des Komponisten.

 

Als sich die beiden 1847 trennen, weiß niemand, warum.

1849 , nach einer England-Reise stirbt Frederic Chopin, nur 39 Jahre alt.

Sein letzter Wille ist, dass bei seiner Beerdigung das Requiem von Wolfgang Amadeus MOZART gespielt werde ....