Eine riesige Gestalt löste sich nun aus einem Schatten und grunzte in meine Richtung. Als die Vormittagssonne das Ding beschien kroch mir eine Gänsehaut noch weiter nämlich von den Zehen bis zum Hals. Ein riesiger Eber mit roten Augen und scharfen, weißen Stoßzähnen stand mir gegenüber. Die Beine liefen in Hände über die mit langen Klauen versehen waren und der Köpf wirkte wie der eines Bulligen Mannes aber der Rüssel war unverkennbar. Ich ließ die Starre von mir abfallen und suchte langsam nach einer Fluchtmöglichkeit ohne das Monster zu Provozieren. Es stellte die Ohren in meine Richtung und duckte sich wie zum Sprung die Finger ballten sich und ich sprang auf die Beine und rannte in die gegen gesetzte Richtung. Den Eber auf den Fersen. Ich rannte und rannte doch meine Beine wurden langsamer und ich bemerkte eine Wurzel nicht und landete der Länge nach auf dem Boden, schlug meine Hände und Knie sowie mein Kinn auf. Ich wollte weiter rennen doch mein rechtes Bein gehorchte nicht und meine Brust (und das sch…ß Bein) sandte einen ziehenden Schmerz aus. Der Eber war nur noch einige Meter von mir entfernt. Ich sah zum Himmel um ihn ein letztes Mal zusehen und bereitete mich auf den Tot vor, eine heiße Träne lief mir über die Wange. Kann das wirklich schon mein Ende sein?
Eigentlich müsste ich jetzt doch schon tot sein. Ich wollte mich umdrehen aber eine schwere Hand drückte mich zurück auf den Boden. "Wenn du dich wehrst bring ich dich um" Oh mein Gott! Das war der Eber er sprach in meinem Kopf. "Gib mir die Schriftrolle! " Ich schüttelte den Kopf. "Ich bring dich sonst um! " Ich blieb still und versuchte einen Geist zurufen. Vielleicht konnte ich ihn ja gegen den Eber einsetzen. Ein Kribbeln setzte sich in meine Kopf frei und verriet mir das ein Geist mich erhört hat. "Los! ", raunte der Eber in meinem Kopf und drehte mich um. Die Fratze war genau über mir. Hol Hilfe! , versuchte ich dem Geist zusagen. Es kribbelte noch einmal und die Verbindung riss ab. Das Monster grunzte mich noch einmal an. Seine Hand glitt von meinem Hals auf meine Brust. So das reichte, dachte dieses Vieh allen Ernstes das es mich gegrabschten konnte!
„Pass mal auf!“, ich hob die Hand und wollte die grapschende Hand von meinem Busen zu schubsen. Ein wütendes Quieken stieß es hervor und einige Spucke Tropfen landeten in meinem Gesicht. Widerlich! Ein Fauchen ließ das Monster aufhorchen. „Lass mein Mädchen frei!“, knurrte jemand hinter dem Eber. Ich deutete die Stimme und erkannte sie. Maceorus. Na toll! Von einem Monster zum Nächsten! Der Eber sah noch einmal zu mir dann ging er von mir runter und zog mich unsanft am Arm nach oben. Ich sah nun in Ceo´s Richtung. Neben ihm stand … die Mumie. Etwas unbeholfen ließ sie den Kiefer auf und zu klappern und streckte seine Arme abwechselnd nach vorne. Noch verrückter kann es ja nur schwer werden. „Ich hab Hilfe geholt so schnell ich konnte.“, stammelte die Mumie und sah mit leeren Augen in meine Richtung. „Danke“, gab ich müde zurück und ließ meinen Kopf nun schlaff nach unten hängen mein Körper schmerzte der Fuß pochte und mein Arm kribbelte da er einschlief. Meine Augen fielen zu doch eine Stimme hielt mich bei Bewusstsein. „Hey, halt durch! Vin wehe du stirbst!“ Ich war mir nicht mehr sicher wie mich der Eber losgelassen hatte aber ich wurde von Ceo aufgefangen und weg getragen. In die Arme der Mumie geschoben und auf einen Baum transportiert. Der modrig, organische Geruch des Mumienkörpers verhinderte eine Ohnmacht. „Christopher! Pass auf Vinie auf ich kümmere mich um deinen Freund da unten!“, sagte Ceo und ließ seinen Blick über meinen geschundenen Körper wandern. Der kann dich töten, wollte ich sagen aber es kam mehr ein: „Dach cha deich chötchen!“ heraus da jedes Wort mehr ein Röcheln wurde. Mist!
„Pass auf dich auf!“, sagte Mumien-Chrisi und zog meinen Kopf in eine Stützende Position. Dann war Ceo auch schon verschwunden. Kurze Zeit später hörten wir einen Laut der nicht einmal ansatzweise menschlich klang, sondern nur noch animalisch. Wie ein Jaguar fauchte Ceo den Eber an, dieser Schrie grunzend zurück. Wie eine goldene Welle loderte über Ceo hinweg. In den Haaren waren das Muster und die Ohren wieder zuerkennen, im Gesicht die Streifen und Flecken und die kleinen Fangzähne. Die Finger liefen in Krallen über und ein Tigerschwanz peitschte wütend hin und her. Er setzte zum Sprung an und krallte dem Eber über das Gesicht. In meinem Kopf gab es einen Schrei und ich wimmerte auf. „Hey halte durch!“, versuchte Mumienboy mich zu ermutigen. Ich erkannte dass ein Auge des Ebers zu war und Blut über seine Wange floss. Ceo fauchte. Der Eber rammte ihn und presste Ceo an einen Baumstamm. Unseres Baumstamms! Dieser wackelte und Mumienboy und ich verloren beinahe den Halt. Ceo schrie auf als sich ein Stoßzahn ihm in den Arm bohrte. Erberus. Dieser Name bildete sich in meinem Kopf. Ich schloss die Augen und sah die Worte nun genau vor mir. Erberus, der Waldeber.  Langsam tastete ich mich in Gedanken an den Namen. Ceo verstummte als ich den Namen mit meinem Geist berührte. Der Eber erstarrte. Ich hielt den Namen fest. Ceo knurrte das Monster an und ein heulender Laut hallte von den Bäumen zurück. Dann Stille. Der Name verblasste und mein Geist wurde zurückgezogen in meinen Körper geschleudert. Nach Luft schnappend öffnete ich die Augen und sah das Ceo blutverschmiert neben dem bewegungslosen Körper des Ebers stand nun wieder als Mensch und ungläubig auf das Monster vor sich starrte.Â
Ich ließ es zu das meine Augen zu vielen und Mumien-Chrisi mich auf den kalten, glitschig-nassen Boden legte. „Gecks Ceo jut?“, röchelte ich. Christopher verstand: „Ich denke schon, nur eine Wunde am Arm und er ist etwas… abwesend.“
„ Jach ists jut.“ Dann überholte mich die Ohnmacht.