Romane & Erzählungen
Frederic Chopin und George Sand - Story-Battle 12

Frederic Chopin und George Sand

 

 

Selten genug schlägt die Liebe ein wie ein Blitz. Noch seltener entwickelt sie sich aus Antipathie oder zumindest einer Ablehnung.

So fragt man sich heute noch, wie damals in Paris, was die beiden zueinander zog.

George Sand, die eigentlich Aurore Dudevant hieß, war eine bekannte französische Schriftstellerin und Frauenrechtlerin. Die berüchtigte  Society-Dame war in der feinen Gesellschaft gern gesehener Gast und beherrschte die Salons wie eine QUEEN. Nach einem ihrer zahlreichen Liebhaber hatte sie sich das Pseudonym „George Sand“ zugelegt, trug vorzugsweise Männerkleidung und rauchte Zigarren. Im Hause von Franz Liszt lernte sie Chopin kennen und war sofort von ihm angetan.

Anders Frederic Chopin. Sein erster Eindruck von ihr war pure Ablehnung. „Was für eine unsympathische Frau sie doch ist! Ist sie wirklich eine Frau?“ soll sein erstes Urteil über sie gewesen sein.

 

Und dennoch: Die Liebe geht eben die seltsamsten Wege.

Nach einer unglücklichen Liebe zu Maria Wodzinska, jung und schön wie eine MADONNA oder LADY GAGA  geriet Chopin in eine Lebenskrise .... und ausgerechnet George Sand sollte ihm sein seelisches Gleichgewicht wieder zurückgeben.

Fühlte er sich anfangs vielleicht mütterlich aufgefangen, gehalten, getröstet – George war 18 Jahre älter als er – so entwickelte sich mit der Zeit eine intensive Liebesbeziehung.

Chopins Gabe, Melodien voll echten Gefühls zu komponieren und zu spielen, entzückte die Zuhörer. Seine Töne perlten wie ein BACH über die Tastatur und brachten die Herzen zum Schmelzen. Auch das von George. Die Zartheit seines Anschlags sowie die melodische Fülle seines Spieles ergänzten sich wunderbar mit George Sands Verstand und ihrer Tatkraft. Gemeinsam bildeten sie nun die Glanzlichter der Pariser Gesellschaft.

Da es damals noch verpönt war, unverheiratet zusammenzuleben, bewohnten sie stets zwei nebeneinander liegende Häuser. Chopin hielt sich die meiste Zeit bei George Sand auf.  Nur wenn er Klavierunterricht gab, ging er in sein Haus hinüber.

1838 übersiedelte das Paar nach Mallorca. Die Wellen des Mittelmeeres umspülten  das felsige Ufer und küssten den BERNSTEINfarbigen Sand am Strand von Valldemossa und der kleinen Kartause. Hier pflegte George ihren Frederic, der mit einer Lungentuberkulose zu kämpfen hatte, mit aufopfernder Liebe, hielt dem einsamen STEPPENWOLF alle Belastungen fern, sodass in jenem Winter auf Mallorca ein STRAUß der wunderbarsten Schöpfungen Chopins entstand.

In den Sommern schöpften die beiden auf dem Landsitz von George Sand in Frankreich Kraft und Mut, denn Chopins Gesundheitszustand war sehr angeschlagen.  Des Abends kutschierte das Paar oft auf EXTRABREITen Wegen durch die weitläufigen Parkanlagen jenes Gutes, um den Sonnenuntergang zu genießen. Wie ein glühender Ball von 24  KARAT  Rotgold versank die Sonne am Horizont und tauchte die Landschaft in Feuer. Chopin summte eine seiner Lieblingsmelodien „In mir klingt ein Lied .... “  , sie hielten sich an den Händen ... und beide wussten um den Abschied.

 

 9 Jahre hatten sie zusammen verbracht.

1847 trennten sie sich, niemand weiß, warum.

1849, nach einer England-Reise, starb Frederic Chopin,  nur 39 Jahre alt.

 Sein letzter Wunsch war, dass bei seinem Begräbnis das Requiem von Wolfgang Amadeus MOZART gespielt werde. ....