Kurzgeschichte
Engel

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"Engel "
Veröffentlicht am 09. April 2008, 4 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

Nach längerer Zeit bin ich wieder hier. Das Leben ist ein Arschloch? Keine Ahnung, ich schreibe Lyrik für Menschen, die sich etwas mehr über den Tellerrand hinaus wagen. Nicht jedermanns Sache, aber immer ehrlich und nah den Hinterhöfen und Seitengassen der Gesellschaft.
Engel

Engel

Engel

Ich hatte mindestens drei Tage durchgefeiert und mein Kopf glich einem Rathaus, das man vor einigen Jahren hätte abreißen sollen.
Meine Bedürfnisse an diesem Morgen waren ziemlich eingeschränkt.
Ich zählte sie auf zwei.
Erstens ich musste pinkeln und zweitens hatte ich Durst.
Erstgenanntes ließ sich ziemlich schnell realisieren, aber das mit dem Durst schien doch zu einem ernsten Problem zu werden.

Ich sah in den Kühlschrank und er präsentierte mir nichts ausser frischem Gouda ( was man so frisch nannte, aber es stand auf der Verpackung ) und zwei noch verschlossene Packungen Salami.
Ich entschied mich für Salami und mir wurde sehr schnell ein weiteres Bedürfnis aufgezeigt: Kotzen.
Auch das ließ sich ziemlich schnell erledigen.

Nutze aber alles nichts, ich brauchte dringend irgendeine Flasche mit Flüssigkeit, um meinen Nachdurst zu beseitigen.
Ich griff mein T-Shirt und streifte es über.
Es kam mir ein bisschen eng vor.
Aber eines war gänzlich ausgeschlossen, nämlich Gewichtszunahme in den letzten Tagen.
Aber es spannte wie bekloppt und ich zog es wieder aus.
Dann nahm ich meinen Pulli und zog ihn über.
Als er gerade über den Kopf gezogen war und ich meinen Kopf ziemlich ungeschickt aus der Öffnung hielt, merkte ich, dass ich den Pulli nicht weiter über die Schultern ziehen konnte.

Irritiert ging ich ins Badezimmer und sah mir das Dilemma im Spiegel an.
Auf meinem Rücken wuchsen zwei Flügel.
Genau an den Schulterspitzen.
Sie sahen aus wie die Flügel bei jungen Enten, wenn noch keine Federn an ihnen waren.

Bedenklich.
Was ein paar Liter Alkohol aus einem erwachsenen Mann machen.
Ich zog den Pulli wieder aus und entschied mich noch eine Stunde zu schlafen.

Ich träumte ich wäre ein Engel, der über unserer Stadt patrouliiert und die Schwachen beschützte.
Dann erwachte ich wieder.
Ich stand auf und reckte meine Flügel.
Sie waren inzwischen 1,50 m groß, strahlend weiß und rochen leicht muffig.
Aber das konnte durch die alte Bettwäsche passiert sein.
Ich überlegte nicht lange was ich machen sollte, sondern stieg aufs Fensterbrett, stieß mich ab und flog eine große Runde über den Park.
Dann flog ich wieder nach Hause und rasierte mich.

Ich dachte, dass man als Engel einfach klasse aussehen muss.
So einfach war das ganze.
Und Durst hatte ich auch nicht mehr.
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Über den Autor

Lyders
Nach längerer Zeit bin ich wieder hier.
Das Leben ist ein Arschloch?
Keine Ahnung, ich schreibe Lyrik für
Menschen, die sich etwas mehr über den Tellerrand hinaus wagen.
Nicht jedermanns Sache, aber immer ehrlich und nah
den Hinterhöfen und Seitengassen der Gesellschaft.

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franziw2000 ***** - Das ist sehr schwierig! Veilleicht wie der Engel anfängt sich als Engel nützlich zu machen. Bösewichte verjagen, Menschen helfen, mit Gott plaudern?! Oder eher in die lustige Richtung, der tollpatschige Engel?! Oder traurig, dramatisch, der Engel den keiner haben will an den keiner glaubt?! Oder der Engel auf der Suche nach gleichgesinnten?! Ich weiß nicht der Ansatz lässt ja alles offen. LG Franzi
Vor langer Zeit - Antworten
Lyders Re: Re: Re: ***** -
Zitat: (Original von franziw2000 am 09.04.2008 - 08:10 Uhr)
Zitat: (Original von Lyders am 09.04.2008 - 08:01 Uhr) Ich danke dir.

Aber ich habe als Lyriker leider immer das Bedürfnis zu verdichten.

Ich hoffe die Essenz der Geschichte bleibt aber trotzdem so, dass sie "rüberkommt".


Danke für deinen Kommentar.

Lyders



Was sollte denn erweitert werden?
Hast du einen Ansatz?

Auf jeden Fall kommt sie rüber!!! Aber da steckt halt so viel Potential zum weiter schreiben drin, das ich es schade finde das sie schon zu Ende ist. Aber das ist nicht schlimm, im Gegenteil, so muss ich mir Gedanken machen wie es dem Engel wohl ergangen ist und die Geschichte bleibt im Gedächtnis.
Vor langer Zeit - Antworten
franziw2000 Re: Re: ***** -
Zitat: (Original von Lyders am 09.04.2008 - 08:01 Uhr) Ich danke dir.

Aber ich habe als Lyriker leider immer das Bedürfnis zu verdichten.

Ich hoffe die Essenz der Geschichte bleibt aber trotzdem so, dass sie "rüberkommt".


Danke für deinen Kommentar.

Lyders


Auf jeden Fall kommt sie rüber!!! Aber da steckt halt so viel Potential zum weiter schreiben drin, das ich es schade finde das sie schon zu Ende ist. Aber das ist nicht schlimm, im Gegenteil, so muss ich mir Gedanken machen wie es dem Engel wohl ergangen ist und die Geschichte bleibt im Gedächtnis.
Vor langer Zeit - Antworten
Lyders Re: ***** - Ich danke dir.

Aber ich habe als Lyriker leider immer das Bedürfnis zu verdichten.

Ich hoffe die Essenz der Geschichte bleibt aber trotzdem so, dass sie "rüberkommt".


Danke für deinen Kommentar.

Lyders
Vor langer Zeit - Antworten
franziw2000 ***** - Hätte ein wenig länger sein können aber die Idee finde ich super! LG Franzi
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