Dies ist ein Buch mit zwei Gesichtern. Meine Freundin SilverRose und ich schreiben gemeinsam an diesem Buch: Allerdings hat jede von ihre eigenen Charaktere und Handlungen! Wir sind also nur in der selben Unit treffen aber ab und zu aufeinander. Bei mir handelt es sich um drei Mädchen die durch Zufall und auch Magie zusammen einen Körper bewohnen. Wie es dazu gekommen ist und wie sie es am Ende schaffen zu überleben erfahrt ihr im Laufe des Buches. Im ersten Kapitel geht es darum wie Jade / und Arika zur Unit finden, nähmlich durch puren Zufall. Viel Spaß beim lesen ;) Die Parallelgeschichte die meine Freundin schreibt heißt: Special Unit : Die letzte Zauberin
Mit schnellen Schritten ging ich durch den Schulgang weiter zu meiner Klasse. Das hämische Lachen und das spöttische Flüstern ignorierte ich gekonnt und setzte mich stumm auf meinen Platz. Wie immer kamen die drei Oberzicken, Mareike, Maren und Cindy zu meinem Tisch herüber.
„Na sind wir heute morgen wieder guter Dinge?“, fragte Cindy spöttisch und warf meine Schulhefte auf den Boden. Die Klasse lachte nur und ich unterdrückte ein genervtes stöhnen. Ich hob stumm meine Sachen auf und ignorierte die spöttischen und gehässig Blicke dir mir folgten.
„Habt ihr gehört, sie soll in den Arbeiten wieder die volle Punktzahl bekommen haben“, sagte Cindy schnippisch und sah mich von der Seite her zickig an.
„Ich habe gehört das sie die Lehrer mit Geld besticht, damit sie so gut Noten bekommt“, sagte Maren arrogant und warf demonstrativ ihre Haare über die Schulter. Die Jungen lachten nur gehässig auf und ich setzte mich auf meinen Platz. Wie immer sehnte ich mich bereits nach dem Schulschuss und betete das der Unterricht einigermaßen erträglich verlief.
Der Lehrer kam und alle setzten sich auf ihre Plätze. Er warf mir nur einen finsteren Blick zu und ich senkte den Blick auf mein offenes Heft.
„Bitte schlagt euer Buch auf Seite 45 auf, wir werden heute mit den Säuren und Laugen anfangen“, sagte der Lehrer mit seiner ruhigen tiefen Stimme und ich zog mein Buch zu mir heran.
Das laute Tuschen und offensichtliche Gerede über mich versuchte ich zu ignorieren. Doch die Tatsache das der Lehrer mitsprach, machte es nicht leichter. Seit meinem neunten Geburtstag hatte mein Schulleben sich so gestalten, aber ich konnte mich nicht mehr erinnern warum. Vielleicht war es die Tatsache, dass ich so lange im Krankenhaus gelegen hatte oder einfach nur der Neid der anderen. Ich verhielt mich wie immer stumm und erschrak als die Glocke zum Pausenbeginn läutete. Schnell hatte ich meine Sachen gepackt und verschwand aus der Klasse. Die Mädchen riefen mir noch gehässige Sprüche hinterher, aber ich entkam ihnen: Fürs erste.
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Während der Pause versteckte ich mich an meinem Geheimplatz. Es war einfach nur ein Stück Rasen mit einer dicken Eiche, umgeben von dickem Gebüsch. Die Sonne schien durch die flauschigen weißen Wölkchen und ich seufzte nur.
„Immer das gleiche“, hauchte ich niedergeschlagen, packte mein Pausenbrot aus und schlug ein kleines Heftchen auf.
„Ich hoffe das Onkelchen noch zwei Hefte sendet, sonst bin ich schon wieder fertig bevor wir unsere Prüfung überhaupt planen“, dachte ich mürrisch und schlug die nächste Lektion auf, „Karate, KungFu und Judo, alles Kampfsportarten, aber sie dienen nur zu Selbstverteidigung.“
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Ich hörte das Klingeln kaum und las auf dem Weg zur Klasse weiter, was die anderen natürlich dazu veranlasste mir das Buch aus der Hand zu schnappen und damit triumphierend durch die Luft zu wedeln.
„Was denn? Kampfsport? Das würdest DU doch eh nicht durchstehen“, sagte Cindy eingebildet und lies es in den Matsch fallen.
„Spinnst du!“, schrie ich, hob es auf und spürte ihren Fuß auf meinen Rücken der versuchte mich in die Pfütze zu drücken, doch heute war endgültig Schluss.
„Findet ihr es spaßig andere zu Ärger und zu demütigen nur weil sie keine Lust haben euch Gefolge zu leisten. Nur mal so zum mitschrieben wir sind im 20 Jahrhundert und in dieser Zeit gibt es leider keine Prinzessinnen mehr“, sagte ich wütend und tupfte das Buch mit einem Taschentuch ab, während ich langsam aufstand und Cindy taumelte.
„Was hast du denn“, sagte Maren arrogant und ich sah alle drei nur wütend an.
„Ich habe keine Lust mehr mich von euch schikanieren zu lassen, und wenn ihr zu dumm seit um zu sehen das euch hier eigentlich keiner ausstehen kann, dann tun es mir nur Leid“.
„Wow die geht ab“, flüsterten einige Mädchen und liefen schnell ins Gebäude um nicht zu spät zu kommen.
„Ich muss jetzt zu Unterricht“, schnaufte ich und stampfte mit wütendem Blick in die Klasse, die mich alle nur respektvoll ansahen, dort tupfte ich mein Buch so weit es eben ging ab und steckte es in meine Tasche.
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Nach der Schule kam ich ohne Probleme nach Hause und wie erwartet war da niemand. Mein Bruder war mit seinen Kumpels unterwegs und meine Mum musste mal wieder nach London.
So kochte ich allein und aß auch allein. Es gab Milchreis. Er schmeckte köstlich, auch wenn ich wusste, dass danach noch der ganze Haushalt auf mich wartete und ich zur Bücherei musste, aß ich gemütlich mein Essen.
„Hätte ich mir ja schon denken können das er seinen Teil nicht macht“, flüstere ich und krempelte mir dir Ärmel hoch, „Aber mit Musik wird das schon“. Ich ging zum Radio und drehte es etwas lauter, es lief gerade ein Lied von Rihanna – What´s my Name?
Ich begann mit dem Abwasch, wir hatten leider keinen platz für eine Geschirrspülmaschine so mussten wir alles mit Hand abwaschen.
„...oh na na what´s my Name...“
Es war eigentlich gar nicht so schlimm trotzdem ging mein ganzer Plan den Bach runter.
Ich tanzte und sang, während ich abwusch, staubsaugte und das Aquarium putze. Das Lied „Over the Rainbow“ ließ mich fast einschlafen und so kam ich nur träge voran. Schnell sortierte ich die Wäsche und stellte die Maschine an, während ich die nasse Wäsche in den Trockner steckte.
„Wenigstens einen Trockner haben wir“, murmelte ich und seufzte, während ich die Tür zum Keller öffnete.
„Oh meine Güte, ich wusste schon warum er den Keller machen sollte“, schnaufte ich und sah mich im Keller um, überall standen Kartons und unsere zwei Fahrräder.
Ohne weiter nachzudenken schaffte ich platz, ich stapelte die Kartons und fand dabei ein altes Bilderbuch und mein erstes Tagebuch wieder.
Ich sah gedankenverloren auf die Bilder von unseren Familienausflügen die wir früher häufig unternommen haben, doch seit einigen Jahren hat sich alles um 180° gedreht.
Als ich wieder nach oben kam war es gerade kurz nach drei und ich war erstaunt wie schnell ich war.
Ich überlegte kurz, dann nahm ich das Fischfutter und ging in den kleinen Garten zum Teich um unsere Fische zu Füttern. Ich sah ihnen eine Weile zu, bevor ich wieder ins Haus ging und mit dem Staub wischen anfing. Wieder tanzte und sang ich mit und ließ die Hausarbeit so etwas fröhlicher vergehen.
„Einkaufen“, murrte ich als ich in den Kühlschrank sah, „Den Zettel hat er jetzt“.
Ich schüttelte den Kopf und schrieb ihm eine Nachricht in Hoffnung das er wenigstens das erledigen würde.
Die Wäsche war auch schon fast fertig und so gönnte ich mir eine kleine Pause und nahm mir ein Eis aus der Truhe: Vanille mein Lieblingseis.
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Erst gegen frühen Abend kam Saphir mit seinem Kumpel Max nach Hause und begrüßte mich nicht einmal.
„Man kann auch hallo sagen“, fauchte ich ihn an und er drehte sich zu mir um, während er den Einkauf auf die Arbeitsplatte abstellte.
„Warum sollte ich dir hallo sagen, haben wir nicht gesagt es bleibt ein Geheimnis“, sagte er wütend und ich verschränkte die Arme.
„Schön für dich, aber ich habe nicht ewig Geduld dazu ausgelacht zu werden. Ich bin nicht du der eine schöne Zeit hatte, meine Schulzeit ist ein Alptraum, schon immer gewesen. Außerdem habe ich nichts gesagt, vielleicht warst auch du es der irgendetwas erzählt hat, oder weil du mal wieder damit geprallt hast bei deinen Freunden“, schimpfte ich ihn an und stellte den Teller Milchreis laut auf den Tisch.
„Ich und prallen, du prallst doch ewig damit herum nicht lernen zu müssen“, knurrte er wütend und ich sah ihn finster an.
„Ach übrigens ich habe deine Aufgaben erledigt um die ich dich höflicher weise gebeten hatte, aber anscheinend hattest du viel zu viel mit herumalbern zu tun“, fauchte ich und knallte die Küchentür hinter mir zu, „Du hattest es versprochen!“.
„Oh Entschuldigung das die Prinzessin mal Abwaschen musste“, sagte er durch die geschlossene Tür die ich danach wieder aufstieß.
„Ach nur Abwaschen und was ist mit Staub wischen, Staubsaugen und Wäsche Waschen“, begann ich aufzuzählen und Saphir sah mich wütend dabei an, „DAS AQUARIUM SAUBER MACHEN, DIE FISCHE IM TEICH FÃœTTERN UND DEN KELLER AUFZURÄUMEN! NOCH DAZU MUSS ICH DRINGEN IN DIE BÃœCHEREI DIE ÃœBRIGENS BALD ZU MACHT!“.
Damit verließ ich die Küche und ging zur Haustür.
„DU BIST DOCH NUR SAUER WEIL DU KEINE FREUNDE HAST!“, brülle er und ich sah ihn einen Augenblick erschrocken an, bevor ich ihm seine Schuhe zuwarf, meine Tasche nahm und aus der Tür rannte.
„ICH HASSE DICH!“
Wütend rannte ich zur Bücherei. Ich musste mich beeilen, denn da ich den Haushalt machen durfte war es reichlich spät geworden. Der Weg war nicht weit nur die Straße runter und da war ich schon, doch der Weg war durch den gestrigen Regen total aufgeweicht und so war das vorankommen schwierig.
In der Bücherei angekommen ging ich durch die Regale und fand das Buch das ich suchte. Ein kleiner Zettel segelte zu Boden. Ich ließ das Buch auf den Tisch vor mir liegen und bückte mich um das Stück Papier aufzuheben es war quadratisch und fühlte sich seltsam an.
Als ich das Papier umdrehte entdeckte ich eine Art Siegel, ein großer Kreis in dem ein kleiner Kreis war und drei weitere Kreise die sich in dem ganz großen Kreis überschnitten, sodass es aussah wie eine Blume nur das noch drei andere Symbole, Lateinische Buchstaben wenn ich mich nicht irrte, in dem mittleren Kreis zu einem Dreieck standen.
Während ich das Blatt umdrehte erschien das Symbol leuchtend auf dem Boden und drehte sich langsam im Kreis. Der Boden verschwand und ich fiel in die Tiefe.
Das Blatt flatterte in meiner Hand und ich sah wie das Loch sich wieder schloss, bevor alles um mich herum schwarz wurde.
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Ich fiel immer weiter bis plötzlich alles hell wurde und ich hart auf dem Boden aufschlug, mit dem Kopf im Sand. Um mich herum war Stille nur ein leises keuchen zweier Menschen drang an meine Ohren.
Als ich mich aufrichtete und den Kopf hob blickte ich in das Gesicht eines 19 Jahre alten Jungen, sein Schwert ging knapp an meinem Gesicht vorbei und eine zweite Schwertspitze war an meiner anderen Seite zu sehen.
Der Junge vor mir rammte sein Schwert in den Boden und hielt mir helfend die Hand hin. Seine goldenen Haare waren verschwitzt und seine leuchtenden blauen Augen hatten etwas eisiges.
„Wo bin ich“, flüsterte ich und saß da wie so ein Kleinkind, verängstigt, verwirrt, heulend und am ganzen Körper zitternd.
Im nächsten Moment war ich von hunderten von Wachen umzingelt die alle ihre Schwerter, Lanzen und Speere auf mich richteten.
Ich wimmerte kurz, wo war ich nur wieder gelandet. Dann wurde ich ohnmächtig, es war wie eine Welle Wasser die über mich herein brach.
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Ich befand mich mitten auf den Wolken unter mir die Stadt und die Wälder.
„Schön dich wieder zu sehen“, sagte eine Stimme und ich drehte mich um. Hinter mir schwebte ein Junger Mann, er trug eine weiße Toga und eine weiße Hose dazu.
Seine Haare waren lang glatt und weiß was seine himmelblauen Augen noch betonte.
„Kennen wir uns?“, fragte ich und der Mann lächelte.
„Ja, aber du wirst dich nicht erinnern wollen“, sagte der Mann freundlich und dennoch traurig. Ich habe ihn schon mal gesehen!, „Ich bin Aiolos der Gott der Winde“.
Bei den letzten Wörtern fiel es mir wieder ein. Tränen rannten über mein Gesicht und schmerzen erfüllten mich.
„Ich war einst deine Schülerin“, antwortete ich und schüttelte den Kopf.
„Keine Schülerin sondern meine Partnerin. Wir haben einen Vertrag, das ich dir meine Kräfte geben wenn du sie brauchst aber dafür musst du, wenn ich mal älter sein sollte, meinen platz einnehmen“, korrigierte er und ich nickte nur verständlich.
Vor mir schwammen Bilder von zwei weiteren Personen. Ich kannte sie und doch wusste ich nicht wer sie waren. Tränen rannten mir über die Wangen und fielen in die Tiefe.
„Warum lässt du mich das wieder durchleben?“, fragte ich leise und Aiolos sah mich mit einem entschuldigen lächeln an.
„So verlangt es das Schicksal“, sagte er leise und ich sah ihn mit verzweifelter Wut an.
„Ich will nicht mehr. Das hallte ich nicht durch, diese Kräfte sollten zum Schutz da sein, doch alles was sie schützten ist mich, dabei war mir mein Leben nicht so wichtig wie meine Freunde!“, schrie ich wütend und sah ihm entschlossen ins Gesicht, „Ich werde mein Schicksal nicht annehmen. Du kannst machen was du willst, ich werde diese Kräfte nie wieder einsetzten!“.
„Aber Jade, das kannst du doch nicht einfach machen“, sagte Aiolos und ich sah ihn entschlossen an: „Und ob ich das kann“.
„Bitte Jade, du würdest die ganze Welt ins Chaos stürzen“, sagte er leicht erschrocken und ich sah ihn durch den Tränenschleier bittend an.
„Aiolos, ich war zehn, und habe meine einzigsten Freunde verloren“, flüsterte ich flehend und Aiolos sah mich gleichgültig an.
„Ach und für diese drei Menschen willst du alle anderen Menschen auf der Welt opfern?“, fragte er fast schreiend und ich zuckte zusammen.
„Es gibt doch bestimmt noch jemand anderes der für mich einspringen würde“, flüsterte ich und immer mehr Bilder und Erinnerungen drangen in mir Hoch. Das Mal brannte und ich presste mein Hand darauf. Die Tränen versiegten und eine unbekannte Wut stieg in mir auf. Wut, Hass, Schmerz alles durchfuhr mich und Aiolos beobachtete mich stumm. Sein Blick war ernst und starr.
„Du bist die einzige, nur deine Kinder könnten dich ersetzen, aber auf die können wir nicht warten Jade“, sagte er mit ruhiger Stimme und das lachen zweiter Mädchen stieg in mir auf.
„Ich will nicht mehr“, flüsterte ich schwach, doch ich wusste, dass es keinen Sinn mehr machte sich zu wehren.
„Die Götter haben es so entschieden und das Schicksal will es so“, sagte er und ich schüttelte langsam den Kopf und mir kamen erneut die Tränen.
„Deswegen hasse ich euch Götter. Ihr seid, kaltherzig, egoistisch und alles andere als großzügig“, fauchte ich und Aiolos hob verwundert die Augenbrauen.
„Wieso? Wir kümmern uns doch um die Sicherheit der Menschen ist das nicht schon mehr als genug?“, fragte er unschuldig und ich sah ihn fassungslos an.
„Das meine ich und ihr merkt es nicht einmal“, hauchte ich und meine Haare wurden weiß. Ich wusste das meine Augen sich veränderten und nun strahlend blau waren.
„Gut dann ist ja alles geklärt“, sagte er siegessicher und ich starrte ihn an.
„Ich mache dies keines Wegs für euch sondern für die Menschen und um euch mal ein bisschen die Augen zu öffnen“, knurrte ich und das Mal beruhigte sich wieder.
Die Wolken lichteten sich und die Schmerzen in meinem Körper wurden stärker.
„Aber....“, begann der Gott doch ich hob die Hand worauf er verstummte und ich langsam in die Tiefe sank, „Lass mich einfach in Ruhe!“.
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Als ich wieder aufwachte starrte ich an eine Decke und um das Bett auf dem ich lag waren weiße Vorhänge zugezogen.
„...Direktor sind sie sich sicher, dass sie das gesuchte Kind ist?“, fragte einen Frauenstimme und ich beobachtete die Schatten hinter den Vorhängen.
„Ja sie ist es, das Mädchen mit dem packt eines Windgottes“, sagte eine männliche Stimme ernst, „Und ich glaube auch das sie sich daran erinnern wird, wenn man ihr genug Zeit lässt, schließlich ist es lange her“.
„Aber trotzdem sie hat keinerlei Aura und wer weiß was ist wenn sie wirklich nicht der Contractor ist“, sagte die Frau unsicher und ich richtete mich langsam auf, eine Brise wehte durchs Fenster herein und ließ die Vorhänge flattern.
„Ah“, sagte der Direktor, ein etwas dickerer Mann, mittleren Alters, „Du bist aufgewacht“.
„Ja“, sagte ich unsicher und legte die Hände zusammen. Die Frau, eine klassische Sekretärin, trug enger Rock, Bluse, Blazer hatte hochgesteckte blonde Haare, Klemmbrett und eine schmalle Brille.
„Wo bin ich hier?“, fragte ich unsicher und sah mich um.
„Du bist in einem Krankenzimmer, nachdem du in die Arena gefallen bist, wurdest du ohnmächtig und hast drei Stunden geschlafen“, sagte der Direktor freundlich und hielt mir lächelnd die Hand hin.
Ich zögerte bevor ich ihm meine Hand reichte und er mir ein freundliches lächeln zuwarf.
„Darf ich dir eine Frage stellen?“, fragte die Frau und ich nickte nur, „Nun du bist nicht zufällig der Contractor? Oder?“.
„Contractor?“, fragte ich verwirrt und schüttelte den Kopf.
„Natürlich bin ich das aber ich habe keine Lust auf diesen Scheiß! Ich war zehn und habe alles verloren. ZEHN!“, dachte ich tobend wirkte nach außen hin wie ein verwirrtes Kind.
„Dann frage ich mich, wie du durch unser Sicherheitsschild gekommen bist?“, fragte die Frau und ich bemerkte das ich immer noch das Siegel in der Hand hielt, jedoch hatte es sich geändert, es waren zwei kreise in dem vier Quadrate abgebildet waren und einen Stern bildeten. Zwischen den Zwei Kreisen war in Runen etwas geschrieben, was aber eigentlich niemand außer mir lesen konnte.
„Ich habe in der Bücherei etwas gesucht, dann ist diese Blatt herausgefallen und ich bin durch ein Loch gefallen“, erklärte ich kurz und reichte ihr das Stück Papier.
„Lass mal sehen“, sagte der Direktor und nahm das Blatt an sich. Es nervte mich richtig die unwissende zu spielen.
„Ja, das könnte es sein“, murmelte der Direktor und winkte die Sekretärin zur Tür, „Wir werden das sofort überprüfen, Zoey wird solange bei dir bleiben“. Er öffnete die Tür und ein Mädchen kam zum Vorschein.
Als ersten fiel mein Blick auf ihre azurblauen Augen, dann erst betrachtete ich ihr großes ganzes. Ein eng sitzendes, fliederfarbenes Top und eine dreiviertellange, tief dunkelgraue Hose mit einem breiten schwarzen Nietengürtel, an dem auch meine schwarze Peitsche befestigt war schienen die Grundkleidung zu sein. Dazu trug sie noch zwei lange, ebenfalls dunkelgraue Armstulpen, welche Mittig meiner Oberarme endeten und von je einem breiten, weißen Band festgebunden wurden, während sie unten bis zu meinen Händen reichten und dort mit je einem dünnen Ring an meinen Mittelfingern befestigt waren. Über dem ganzen trug sie einen schneeweißen Mantel, mit fliederfarbenen Rändern und einigen verschnörkelten, ebenfalls fliederfarbenen Mustern, der beinahe genau so lang wie meine Hose war. Es waren nur die oberen Knöpfe zugeknöpft und ab der Taille offen was ihr wohl mehr Bewegungsfreiheit geben sollte.
„Hi“, sagte sie einfach und hob die Hand, „Wie du schon gehört hast heiße ich Zoey... und wie heißt du?“
„Jade“, antwortete ich kühl und blickte auf ein Bild an der Wand, ich hatte keine Lust mit irgend jemanden zu reden, ich wollte hier einfach nur weg und diesen ganzen Mist vergessen.
„Und wie geht´s dir so?“, fragte Zoey weiter und setzte sich auf den Schreibtisch ein Stück neben der Tür, „Ist in der Schule alles in Ordnung?“
„Was sollte dich das angehen“, knurrte ich leise und hörte den Windgott weit über mir im Himmel lachen, „Lach nur solange du noch kannst“. Letzteres flüsterte ich leise und Zoey sah mich verwirrt bis perplex an.
„Stimmt, berichtigter Einwand“, stellte Zoey dann fest und überlegte, „Worüber würdest du denn gerne mal quatschen? Hast du irgendwas, was du gerne magst?“
„Ich hasse es wenn man versucht mich auszuhorchen“, knurrte ich und musste tierisch aufpassen nicht gleich los zuschreien und alles zu verwüsten, stattdessen ließ ich mich einfach in die Kissen sinken.
„Das soll kein Aushorchen sein“, erwiderte sie und sah mich schief an, „Aber ich finde es blöd, wenn wir die ganze Zeit nur schweigen, also versuche ich mit dir über irgendetwas zu reden. Meinetwegen kannst du dir auch das Thema aussuchen. Oder frag du mich etwas.“
„Ja, hältst du eigentlich irgendwann mal die Klappe?“, fragte ich scharf und sah sie genervt an.
„Hmmm.. nein.“ Sie grinste.
Ich stöhnte, wütend schlug ich die Decke beiseite und stand vom Bett auf. Egal wie ich musste hier raus, wenn ich noch länger in ihrer Gegenwart bliebe, würde mir mit Sicherheit der Kragen platzen.
„Wenn du das Zimmer verlassen willst, muss ich leider ablehnen“, bemerkte Zoey schmunzelnd, „Bevor der liebe Buxter und die Schreckschraube wieder da sind, kann ich dich hier nicht raus lassen.“
„Also willst du damit sagen du würdest mich aufhalten“, sagte ich zickig und säuerlich zugleich. Ich verschränkte die Arme und konnte mir ein spöttisches grinsen nicht verkneifen. Ich spürte zwar das sie eine großartige Magierin war, doch kein dutzend Magier konnten mich noch eine Sekunde länger in diesem Raum halten, „Ich will dich nicht schlecht machen aber, halte dich lieber aus dieser Angelegenheit raus“.
„Würde ich ja gerne, aber Befehl ist Befehl.“ Zoey stand von dem Tisch auf und wanderte vor die Tür.
Na toll auch noch so eine, ich könnte durch drehen! Ich sah sie schätzend an schloss die Augen und überlegte kurz ob ich es wagen sollte. Warum nicht? Damit war es entschieden, im nächsten Moment stand ich direkt vor ihr und holte mit der Faust aus, doch meine Faust traf leider nur die Tür dahinter, denn Zoey, war anscheinend nicht nur eine gute Magierin, sondern auch gut geübt in den Kampfkünsten. Sie hatte gerade eben noch den Kopf einziehen können. Als Sie gerade versuchen wollte mich von der Tür wegzudrängen, wurde diese plötzlich schwungvoll geöffnet. Und zwar so schwungvoll, dass sie mitsamt mir durch den halben Raum geschleudert wurde und wir beide anschließend eine noch einigermaßen bequeme Landung auf einem der Betten hinlegten. Dabei landete Sie allerdings unter mir und ein etwas erstickter Laut entfuhr Ihr, als Ich direkt auf ihr landete.
Sofort legte ich ihr meine gespannten Finger an den Hals und sah sie leicht triumphierend an. Bis mir einfiel ich könnte ja fliehen. Als ich gerade zur Tür rennen wollte lief ich gegen etwas hartes.
Als wäre ich gegen eine Mauer gelaufen, torkelte ich zurück und landete letztlich auf meinem Hintern. Kurz schüttelte ich den Kopf der augenblicklich angefangen hatte zu schmerzen und sah den jungen Mann von 19 Jahren vor mir ein klein wenig verdattert an. Seine schulterlangen schwarzen Haare und orangenen Augen waren unverkennbar, genauso wie die tief dunkelbraune, lange Hose, das sandfarbene Oberhemd und die kastanienbraune Jacke darüber.
„Warum muss so ein Scheiß immer mir passieren. Aiolos, ich verfluche dich und mein Schicksal“, brummte ich wütend richtete mich langsam auf und setzte mich auf eines der Betten.
Zoey und der Junge, anscheinend ihr Partner, sahen mich abwartend an. Es reichte mir langsam. Der Wind im Raum wurde spürbar dünner und die Tür schlug mit einem gewaltigen Knall zu. Meine Haare wehten stark nach oben und das Mal rechts an meinem Hals begann zu brennen.
„Äh.. ich glaube, so etwas sollte ich eigentlich verhindern...“, stellte Zoey mit leicht entgleistem Gesichtsausdruck fest.
„Windmagie höheren Grades“, kommentierte der Junge, „Sie hat einen Pakt mit irgendetwas ziemlich Mächtigem.“
Ich spürte einen Widerstand bei ihm, den alles außer die beiden flog mittlerweile durch den Raum, Betten, Vorhänge, Ständer und Kommoden mit jeder menge Kleinkram.
„Jade! Du hast mir versprochen so ein Durcheinander niemals wieder zu machen!“, es war die Stimme Mädchens. Sie klang streng und furchtbar besorgt. Sofort fiel alles zu Boden und die Tränen liefen mir über die Wangen.
Ich war noch nie wirklich gut darin gewesen meine Kräfte bei Wutausbrüchen im Zaun zu halten und doch hatte das Mädchen mich niemals abgeschoben. Das Mal brannte stärker und ich presste meine Hand darauf. Mit einem mal wurde alles von mir Weggestoßen und ich schrie wütend auf. Wie ich diesen Schwachkopf dafür gerade umlegen könnte.
In diesem Moment wurde die Tür aufgeschlagen die sofort in den Strudel gerissen wurde und ein Junge gleich mit.
Alles was ich sah waren kurze braune Haare und eine dunkelblaue Hose dazu eine dunkelblaue Jacke und einem weißen Hemd.
Sofort erstarrte alles in der Luft und viel laut zu Boden. Der Direktor und die Sekretärin sahen mich nur erstaunt an.
Der Junge stieß die Holz und Metallteile von sich und sah mich kurz erschrocken an.
„Wow, damit hätte sich das Unwetter wohl gelegt“, bemerkte der Junge neben Zoey und blickte zu dem Jungen mitten zwischen dem Scheiterhaufen, „Alles in Ordnung, Raphael?“
„Geht schon“, sagte der Junge und klopfte sich den Staub von den Klamotten. Es war als traf mich der Schlag ich erstarrte und sah diesen Raphael nur verängstigt an.
„Ich kenne ihn, er bedeutete Unheil und großen Ärger“, dachte ich und krallte mich, ohne es selber zu bemerken in das Lacken fest.
„Also bist du nun der Contractor oder nicht?“, fragte die Frau schnippisch und ich sah sie kurz verwirrt an.
„NEIN Verdammt!“, schrie ich wütend und sah sie mit einem scharfen Blick an, „Ich bin nicht der Contractor, der Contractor ist vor Jahren gestorben“.
Der Direktor sah mich kurz schätzend an, bevor er kurz Luft holte um etwas zu sagen: „Sie ist nur durch Zufall hier, wir haben uns geirrt, wir schicken sie wieder zurück“. Wir alle sahen ihn verwundert an, doch etwas in mir ließ mich Vorsicht walten lassen.
„Zoey, du und Ares werdet sie zur Teleportstation bringen und dafür sorgen, dass sie wieder zu sich nach Hause kommt“, fügte Mr Buxter noch hinzu, „Und du Raphael sorgst dafür, dass jemand die Unordnung hier beseitigt.“
„Äh...“ Man sah Raphael deutlich an, dass er normalerweise nicht solche plumpen Aufgaben übernehmen musste, sein einer Mundwinkel hing in einem uneleganten Winkel herunter. Er schien das nicht so wirklich glauben zu können.
„Tse.“ Zoey presste sich schnell eine Hand vor dem Mund, um sich ein Lachen über seinen Gesichtsausdruck zu verkneifen. Dann sah sie zu mir und winkte kurz. „Na komm, wir schicken dich zurück nach Hause.“
„Danke“, sagte ich und stand vom einzigen Bett auf, dass nicht verwüstet wurde und folgte Ares und Zoey in den Gang hinaus.
„Huiuiji, du hast uns da wirklich ganz schön durchgepustet“, sagte Zoey, als wir den Gang runter schlenderten, „Wie hast du das eigentlich gemacht? Hast du einen Pakt mit einem Windgeist?“ Ares, der hinter ihr her ging, seufzte leise.
„Geht dich nichts an“, knurrte ich und berührte flüchtig das Mal, „Wenn ich diesen arroganten Arsch erwische“.
„Welches Arsch meinst du denn?“, fragte Zoey fröhlich und verschränkte die Hände hinter dem Kopf.
„Kennst du nicht“, blaffte ich sie an und ballte die Hände zu Fäusten.
„Hmmm...“ Zoe schien zu überlegen. „Was hat er denn gemacht, dass du so wütend auf ihn bist?“
Ich blieb stumm, konnte das Mädchen nicht einfach mal ihre Klappe halten?
„Bist du noch da?“ Zoey sah fragend über ihre Schulter.
Ich stöhnte leise.
„Wenn du nicht willst das ich zusammenbreche, dann halt bitte den Mund“, sagte ich und versuchte dabei freundlich zu klingen, was aber nicht so recht funktionieren wollte.
„Wieso brichst du denn gleich zusammen?“, fragte Zoey mit einer hochgezogenen Augenbraue
„Muss ich dem Wasserfall erst das Wasser abstellen oder hältst du jetzt mal freiwillig den Mund?“ Ares klang leicht genervt.
„Ups.. hab ich´s schon wieder gemacht?“, fragte Sie mit einem schiefen Lächeln.
Das leise Stöhnen von Ares war Antwort genug.
„Dem Himmel sei dank sie hält den Mund“, dachte ich erleichtert und sah an die Decke.
Da kamen wir auch schon bei Raum einem Raum an. Wir war mit Computern und anderer Technik vollgestopften und einige Männer sahen kurz fragend von ihren Bildschirmen auf.
„In welcher Stadt wohnst du?“, fragte Zoey, „Das brauchen wir nur, um dich wieder zurückzuschicken, also keine Sorge, das ist kein Aushorchen oder was du sonst noch so vermutest.“
„Lynton“, sagte ich kühl und sah sie flüchtig an, „Danke“.
„Ihr habt´s gehört“, sagte Sie zu den Technikern. Diese nickten nur, tippten kurz etwas ein und im nächsten Moment wurde ich durch eine Art Schlauch gezogen, doch ich kam nicht, wie erwartet, in Lynton an.