Beschreibung
Einen Augenblick bevor ich ein lautes Hallo heraus brüllen wollte, hörte ich ein lautes Klirren und ohrenbetäubendes Geschrei, das nur zusammenkommen kann, wenn meine Mutter überreizt ist. Es erinnert mich immer an den Klang von Todesfeen. Es ist wie das Kratzen an der Tafel und die Wörter kann man dann kaum noch verstehen, dennoch hier hörte man sie klar und deutlich:
%u201ESie ist nicht länger dein Kind. Du hast sie uns damals gegeben und wir durften uns um sie kümmern und jetzt willst du sie plötzlich wieder?! Ihr vernachlässigt sie nur! Hier bekommt sie das, was sie braucht und du weißt genau was mit deiner Ersten Tochter passiert ist. Hier ist sie in Sicherheit!%u201C
Die Überraschung
Nach einem langen Schultag sehnte ich mich wieder nach Hause zu kommen. Kurz vor meinem Haus angekommen, sah ich auf der anderen Straßenseite die Helga, die mal wieder mit ihrer Enkelin spielte. Ich merkte schon, dass sie mit mir reden will und huschte schnell zu ihrer Gartentür. Die kleine Anna spielte seelenruhig weiter im Sandkasten, während ihre Großmutter auf mich zukam. „Wie geht es deiner Oma? Hat das Labor etwas gefunden?“, fragte sie neugierig, weil sie irgendwoher erfahren hatte, dass Oma Lotte untersucht und operiert worden war. Ich schüttele den Kopf und meinte mit breitem Grinsen: „Sie haben nichts mehr gefunden. Ihr geht es bestens.“
Als ich mich dann kurz verabschiedete, ging ich durch das grüne Gartentor auf der gegenüberliegenden Seite, welches dann in mein lang ersehntes Heim führt. Sofort bemerkte ich, dass ein Gast im Haus sein muss, denn unbekannte Schuhe lagen im Eingang herum. Einen Augenblick bevor ich ein lautes Hallo heraus brüllen wollte, hörte ich ein lautes Klirren und ohrenbetäubendes Geschrei, das nur zusammenkommen kann, wenn man meine Mutter überreizt ist. Es erinnert mich immer an den Klang von Todesfee. Es ist wie das Kratzen an einer Tafel und die Wörter kann man dann kaum noch verstehen, dennoch hier hörte ich sie klar und deutlich:
„Sie ist nicht länger dein Kind. Du hast sie uns damals gegeben und wir durften uns um sie kümmern und jetzt willst du sie plötzlich wieder?! Ihr vernachlässigt sie nur! Hier bekommt sie das, was sie braucht und du weißt genau was mit deiner Ersten Tochter passiert ist. Hier ist sie in Sicherheit!“
„Dir geht es doch gar nicht um ihre Sicherheit! Wir haben einen Vertrag und an den musst du dich halten! Du kannst mich sowieso nicht daran hindern meine eigene Tochter kennen zu lernen!“, ertönte die fremde Stimme einer Frau aus dem Wohnzimmer.
Ich linste heimlich um die Ecke, aber ich sah sie leider nur von hinten. Sie hat eine etwas stämmige doch zugleich elegante Figur und ihr blondiertes Haar fiel ihr seidig über die rechte Schulter. Verwirrt machte ich einen Schritt nach vorne um besser sehen zu können. Plötzlich verstummten alle, während sich ihre Blicke mir zu wandten. Ich versteckte mich schnell wieder hinter der Wand und hoffte, dass sie mich nicht bemerkt hatten, doch vergebens, denn augenblicklich erklang die Stimme meiner Mutter entnervt: „Jessy“.
Ich trat beschämt aus meinem Versteck. Die Augen der Fremden weiteten sich während sich kleine Perlen in ihren auf ihren Liedern bildeten. Sie ist zwar sicher im Alter meiner Mutter doch durch die sicher zahllosen Liftings, kann man gar nichts mehr erkennen. Ihre Schminke scheint zwar teuer doch sie macht sie nicht im Geringsten schöner. Eher das Gegenteil.
Ich war mir nicht sicher was ich jetzt antworten soll und generell verwirrte mich die Situation sehr. Meine Eltern,- auch mein Vater-, standen beide bedrückt in deren Ecken, während sie zusehen wie mir diese reiche Tusse immer näher kam.
Als sie dann direkt vor mir stand, setzte ich aus Unbehaglichkeit einen Schritt zurück. Sie verstand sofort, dass es mir unangenehm war und wendete sich dann wütend meinen Eltern zu: „Ihr habt ihr nicht einmal von mir erzählt? Haltet ihr euch überhaupt an irgendeine der Vereinbarung die wir damals getroffen haben? Und Leuten wie euch vertraute ich meinen größten Schatz an“, dann wendete sie sich wieder mir zu, während meine Eltern beschämt zu Boden schauten, „Schatz, das hier sind nicht deine Eltern. Ich, Fatima Osram, bin deine leibliche Mutter.“
Ich bin was?! Sie soll meine Mutter sein?! Ich wollte sofort meinen Eltern sagen sie sollen solch einen Blödsinn nicht mit mir abziehen, doch als ich ihre Gesichter sah, sah ich zugleich den Ernst, wie Furcht in ihren Mienen. Nichts desto trotz, wollte ich es nicht wahr haben. Es kann nicht sein, dass meine Existenz auf einen Schlag auf dem Kopf steht. Ich riss mich zusammen vor meiner angeblichen Mutter nicht zu weinen, während mich eine enorme Übelkeit übermannte. Mit einem Satz riss man mir das Herz aus dem Leib und trat nun darauf herum als sei das normal.
Ich hielt das Ganze nicht mehr aus und als mein Kopf sich entleerte, hallte nur noch ein einziges Wort in meinem ganzen Körper: RAUS! Schlagartig rannte ich aus der Haustür, vom Grundstück, weiter und immer weiter. Ich wusste weder wohin noch wieso doch ich rannte immer weiter. In diesem Augenblick stürzte ich auf die Straße und gerade jetzt musste ich stolpern und erblickte in diesem Moment der Wagen welcher auf mich zuraste.