Dies ist eine Fortsetzung von School of Angels- Das Lied vom Sterben. Viel Spaß beim Lesen! P.S.: Falls ihr euch fragt, was es mit den Engeln auf sich hat, es wird am Ende dieses Romanes erklärt. Da dieser noch nicht ganz fertig ist, wird es noch etwas dauern und ich werde nur Abschnittweise den Roman hier reinstellen können. LG JayJay
Mittlerweile haben wir die Galerie erreicht. Die Galerie ist genauso wie die Stadt klein, aber sie hat durchaus Potenzial. Wenn man etwas kaufen möchte, wie zum Beispiel ein Kleid, findet man hier auch eins. Es gibt vielleicht nicht sehr viele Geschäfte, aber sie genügen. Insgesamt gibt es drei Etagen in denen es so ungefähr jeweils 15 Geschäfte gibt. Natürlich nicht nur Geschäfte mit Klamotten.
Im Erdgeschoss gibt es überwiegend Kleidergeschäfte wie zum Beispiel H&M oder New Yorker.  Im Obergeschoss gibt es Dm oder Deichmann. Das Untergeschoss hat Saturn und ganz viele Fastfood Geschäfte.
Da wir nach Kleidern suchen bleiben wir im Erdgeschoss. Das erste Geschäft an dem wir vorbei kommen, ignorieren wir, da Sandra und ich in dieses Geschäft nie besuchen. C&A ist unser erster Zwischenstopp. In diesem Geschäft gibt es häufig Kleider und diese sehen nicht schlecht aus. Die meisten Kleider sind sogar sehr hübsch.
Wir sind gerade mal drei Sekunden in dem Laden, als Sandra die Kleider sieht, die in einer Ecke des Geschäfts hängen. Ich sehe nur wie Sandra dort hin rennt und jedes Kleid studiert.
Ich bin gerade mal einen Augenblick bei ihr angekommen, als sie mir drei Kleider in die Hand drückt und murmelt, ich soll sie mal halten.
So ist das jedes Mal. Sandra sucht sich die Kleidungsstücke aus und drückt sie mir in die Hand, damit ich sie für sie halte. Vielleicht muss ich mit ihr mal darüber reden, weil so geht das eigentlich nicht. Vielleicht will ich mir ja auch mal ein Kleid aussuchen.
Nein, eigentlich nicht.  Ich bin ziemlich unnormal, da ich nicht gerne einkaufen gehe. Nur für andere Leute gehe ich gern einkaufen. Für mich selbst eher nicht. Außer ich habe es wirklich nötig. Aber jetzt mal im Ernst, ich habe damit keine Probleme andern die Sachen zu halten, damit sie weiter nach Kleidungsstücken Ausschau halten können. Und das weiß Sandra auch.
Das erinnert mich an mein Buch, dass Zuhause auf mich wartet. Ich will so schnell wie möglich nach Hause, um genau dieses weiter schreiben zu können. Schließlich bin ich gerade mal beim dritten oder vierten Kapitel. Aber ich habe auch erst vor kurzem angefangen dieses zu schreiben.
Ah. Ich muss aufhören andauernd an mein Buch zu denken!!!
„Ähm, Sun? Wie viele Kleider willst du denn noch anprobieren? Ich habe hier bestimmt vier Kleider und du auch! Warte mal das sind ja die gleichen!!!“, bemerke ich.
Sandra dreht sich um und schaut mich mit ihrem hinterhältigen Lächeln an. Was hat sie denn jetzt schon wieder vor?
„Ach und das ist dir jetzt erst aufgefallen?“, spottet sie. Dabei packt sie mich am Arm und zieht mich in Richtung Anprobe. „Diese Kleider, die du in der Hand hast, sind für dich. Ich möchte dir eins dieser Kleider kaufen für dein Date heute Abend.“
Warum? Warum will sie mir ein Kleid kaufen? Ich verstehe es nicht. Mir kommt es beinahe vor, als möchte sie unbedingt, dass ich mit Sebastian zusammen bleibe. Und das um jeden Preis.
Als ich gerade protestieren will sind wir bei der Anprobe schon angelangt.
„Kein Protest, meine Liebe!“, sagt sie gerade. Manchmal frage ich mich, ob sie meine Gedanken lesen kann. „Du hast mir schon so oft Kleider geschenkt und jetzt möchte ich das für dich tun. Und nein ich kann keine Gedanken lesen. Ich kenne dich einfach nur zu gut.“
Dabei gibt sie mir mit einer Handbewegung zu verstehen, dass ich die Kleider anprobieren soll.
Da ich weiß, dass Sandra beleidigt ist, wenn ich ihr Geschenk nicht annehme, gebe ich klein bei und füge mich meinem Schicksal. Das Schicksal nach dem shoppen ein neues Kleid zu besitzen. Es gibt wirklich etwas Schlimmeres.
Ich ziehe mich aus und betrachte die Kleider. Das erste Kleid ist rosa und sehr kurz. Wenn ich das anhabe, geht es mir bestimmt gerade mal über den Po. Außerdem ist es Figur betonend und hat keine Träger. Also nichts für mich, schätze ich mal.
Das zweite Kleid ist ein schwarz- weißes und hat ebenfalls keine Träger. Das weiße von dem Kleid ist die obere Hälfte, also der gerade Ausschnitt und bis unterhalb der Brüste. Da wo es ins Schwarze über geht, ist ein schwarzer Gürtel. Auch dieses Kleid ist Figur betonend und recht kurz. Allerdings etwas länger als das erste Kleid. Auch finde ich dieses hier viel schöner, da es rechts und links jeweils eine Tasche hat.  Â
Das nächste Kleid ist wein-rot und unglaublich schön. Es hat schwarze (dünne) Träger und einen schwarzen Gürtel um die Taille. Der Ausschnitt ist V-förmig. Das Kleid an sich betont bis zur Taille alles. Danach verläuft es gerade, wie ein Rock.
Das letzte Kleid ist weiß und hat einen V- Ausschnitt. Danach verläuft es gerade hinunter. Jedoch ist es ebenfalls sehr kurz.
Vom Aussehen bis jetzt, ist mein Favorit das Rote. Aber das kann sich noch ändern, wenn ich die Kleider anprobiert habe.
Ich schnappe mir das rote Kleid zuerst, da dieses mir am besten gefällt und ich unbedingt wissen will, ob es mir steht.
Als ich es an habe, schaue ich in den Spiegel und staune. Nie habe ich es für möglich gehalten, dass mir ein Kleid so gut steht. Aber daran bin ich selber schuld. Ich mag Kleider nicht besonders, doch mit diesem fühle ich mich glatt hübsch.
Meine schwarzen Haare (gewellt) fallen über meine Schultern bis unterhalb meiner Brüste (Ich habe ein C-Körbchen). Sie passen perfekt zu diesem Kleid, genauso wie meine ebenso große schwarzen Augen.
Das Kleid ist wie für mich gemacht und das obwohl ich eine durchschnittliche Kleidergröße habe (36). Stöckelschuhe benötige ich ebenfalls nicht, da ich 176cm groß bin. Ich glaub das ist groß genug.
Ich habe volle Lippen und Dichte lange schwarze Wimpern, die noch nie Mascara gesehen haben.
Meine Haut ist sehr hell, weswegen mir dieses Kleid umso mehr steht, da es eine Farbe hat. In diesem Kleid fühle ich mich einfach nur wohl und mädchenhaft. Ich drehe mich und das Kleid  wirbelt um mich herum. Einfach nur himmlisch.
„Sun?“, frage ich.
Welches Kleid sie wohl als erstes angezogen hat? Wie sie wohl aussieht in einem Kleid?
Ihr müsst wissen, ich habe Sandra noch nie in einem Kleid gesehen und sie mich auch nicht.
„Ja, hast du schon ein Kleid an?“, höre ich Sandra in der Kabine neben mir antworten.
Eine Begeisterung schwingt in ihrer Stimme mit. Anscheinend gefiel ihr das Kleid, welches sie sich ausgesucht hat.
„Hmh.“, mache ich und stimme ihr zu. So schnell wie Sandra immer ist, kommt sie einen Augenblick später in meine Kabine und wir beide Lachen los. Denn Sandra hat sich für das gleiche Kleid entschieden wie ich. Anscheinend finden wir beide dieses Kleid einfach nur umwerfend.
„Steht dir echt gut, Cassy.“, sagt sie.
„Dir auch!“
Und es stimmt. Ihr steht das Kleid wirklich gut. Mit ihren roten Haaren und der Top Figur sieht sie aus wie ein Topmodell. Auch wenn sie recht klein ist.
„Nein, nicht wirklich.“, widerspricht sie mir. „Dir steht es viel besser, da du schwarze Haare hast und nicht die gleiche Farbe wie das Kleid besitzt! Du siehst richtig Geil aus, Cassy. Echt mal! Ich habe dich noch nie in einem Rock oder Kleid gesehen. Immer hast du Hosen an und noch dazu lange.“
Ich nicke und gebe ihr Recht. Mein Kleiderstil ist nicht gerade der Beste. Immerzu ziehe ich Hosen, ein Tanktop und Ballerina an (Natürlich nur im Sommer! Im Winter ist mir das zu kalt.).
„Da hast du Recht. Ich fühle mich in diesem Kleid auch richtig wohl. Aber, Sun, ich finde dir steht das Kleid auch richtig gut.“
Sandra alias Sun sieht mich an, als sei ich verrückt. Anscheinend überlegt sie sich, wie sie mir die Hölle heiß machen will. Doch dann zieht sie nur die Schulter hoch und macht Anstallt aus meiner Kabine zu gehen.
„Lass uns das nächste anprobieren!“, schlägt sie vor. Da sie schon draußen ist und dreht sie sich noch einmal zu mir um, bevor sie weiter spricht.
„Wie wäre es, wenn wir immer das gleiche Kleid anziehen. So können wir uns Gegenseitig beraten und das beim gleichen Kleid. Ich find das macht auch mehr Spaß, wenn wir das gleiche Kleid an haben.“
Ich nicke ihr zu.
„Okay. Sollen wir als nächstes das rosa farbige Kleid anziehen?“, fragt sie mich.
Für mich klang das nicht wie eine Frage sondern viel mehr wie ein Vorschlag.
Oder genauer gesagt, wie ein Befehl? Nein, nicht wie ein Befehl. Sondern viel mehr bestimmend. Ja, genau das ist es. Ihre Stimme klang dabei bestimmend.
Aber es macht mir nichts aus. Wie immer. Seufz.
Nie habe ich etwas dagegen, wenn Sandra etwas bestimmt. Meistens bin ich sogar für genau diese eine Sache oder will es selber vorschlagen. Genau wie in diesem Fall.
Ich nicke wieder. Stimme ihr also zu.
Sobald sie in ihrer Kabine verschwunden ist, mache ich den Vorhang wieder zu. Ein letztes Mal betrachte ich mich in dem wunderschönen roten Kleid im Spiegel, bevor ich es seufzen ausziehe und mich an das rosa farbene Kleid wende.
Ich ziehe das neue Kleid an.
Wie ich vermutet habe, ist das rosa farbene Kleid sehr kurz und geht mir gerade mal über den Po. Doch welch ein Wunder steht es mir ebenfalls! Also wenn ich eine schwarze Legens darunter anziehe und eine Strickjacke über das Kleid anziehe. Vorher gehe ich mit diesem Kleid nirgendwo hin. Da sehe ich ja aus wie eine Nutte.
„Äh, Cassy?“, höre ich Sandra sagen.
„Ja?“
„Ist das Kleid bei dir auch so kurz?“
Ich will gerade nicken, doch da fällt mir ein, dass Sandra es nicht sehen kann.
„Ja und ich werde nicht damit raus kommen.“, verweigere ich.
Ich kenne Sandras Gedankengänge und weiß daher, dass sie mich in dem Kleid unbedingt sehen will. Auch wenn ich fast nackt zu ihr kommen muss.
„Och, komm schon. Bei dir sieht das bestimmt großartig aus!“ schmeichelt sie mir.
„Vergiss es!“
„Na komm schon. So schlimm sieht das bestimmt nicht aus.“
Ich schaue in den Spiegel. Das Kleid schmeichelt meiner Figur. All der Speck ist weg. Doch meine Brüste werden in diesem Kleid sehr betont. Nicht, dass sie überquirlen. Nein, ganz und gar nicht. Dafür ist der Ausschnitt nicht tief genug.
Meine Haare hingen wie immer. Die Farbe jedoch machte mich sehr mädchenhaft. Auf eine Art und weise, die ich nicht Leiden kann.
Ich lasse einen tiefen Seufzer von mir. Bestimmt hat Sun es mitbekommen und weiß jetzt, dass ich zu ihr komme.
„Na gut.“, gab ich klein bei und seufze noch einmal tief und fest. Ich höre wie Sandra kichert. Bestimmt hat sie mein Seufzen gehört oder sie ist einfach gespannt, wie ich in diesem Kleid aussehe.
Als ich aus der Kabine komme und zu Sun (Sandras Spitzname) gehe, höre ich hinter mir eine bekannte Stimme.
„Hui! Willst du mich verführen, Cassy?“
Ich drehe mich zu der Stimme um und sehe meinen besten Freund vor mir stehen.
Xander Wood ist sein Name. Er ist 19 Jahre alt. Seine Haare sind blond und seine Augen blau. Der typische Deutsche eben. Sehr groß (183cm groß), aber dafür auch sehr schlank. Muskulös ist er nicht gerade.
Ich kenne ihn seit 18 Jahren und er ist der einzige (Mal abgesehen von Sandra), der weiß, dass meine Eltern tot sind. Und nur deswegen, weil seine Eltern und meine ganzgut befreundet waren. Â
Wir haben oft zusammen gespielt, als sich unsere Eltern trafen. Unsere Freundschaft jedoch hat sich erst gefestigt nach dem Tod meiner Eltern. Ich habe auf  einer Schaukel auf einem Spielplatz in Bommern gesessen, als Xander zufällig vorbei kam. Er hat mich den ganzen Tag und die darauf folgenden Tage getröstet. Oder besser gesagt abgelenkt. Es hat mir damals sehr geholfen und seit dem Tag sind wir Freunde.
Ich gehe auf ihn zu und nimm in verführerisch in die Arme und hauche ihm entgegen:
„Sicher. Gefällt es dir?“
Ich lasse ihn los und drehe mich im Kreis.
„Ja, es hat etwas, aber ich glaube man zieht es eher als Oberteil an. So bist du unten ohne, Cassy. Außerdem glaube ich, dass es für Mädchen geeigneter ist, als für dich.“, neckt er mich.
Ich werde rot. Aber nicht weil es mir peinlich ist, dass Xander mich so sieht. Na vielleicht auch deswegen. Der große Anteil jedoch ist Wut. Wut, dass er mich gerade als Junge bezeichnet hat. Nur weil ich nie Röcke trage.
„Wie bitte?“, sage ich wütend und schauen ihn auch dem entsprechend an. „Hast du gerade gesagt, dass ich zu Jungenhaft bin?“
Xander geht einen Schritt zurück und hebt die beiden Hände hoch. Sehr wahrscheinlich um mir zu zeigen, dass er sich entschuldigen will. Die Entschuldigung nehme ich jedoch nicht an und gehe einen Schritt nach vorne. Die Hände in der Hüfte gestützt.
„Ich.. . Tut mir Leid, Cassy. Aber du ziehst dich nie so an, da kann es einen glatt die Sprache verschlagen.“
Er macht einen Rückzieher.
„Aha und deswegen hast du das gesagt?“, rief ich empört.
Xander schaut mich hilflos an und geht dabei wieder einen Schritt zurück. Diesmal jedoch steht er direkt an der Wand. Sodass er nicht mehr weiter nach hinten ausweichen kann.
„Nein, ich meine damit, dass dir das Kleid nicht zu dir passt, weil du normaler Weise eher einen schlichten Stil hast.“
 Jetzt kann ich mein Lachen nicht mehr halten. Die ganze Zeit habe ich mir mein Lachen verkniffen. Xander hat nicht bemerkt, dass ich ihn die ganze Zeit verarscht habe. Ich bin nicht wirklich wütend. Er hat mir bestätigt, dass der Stil nicht zu mir passt.
Ich krümme mich vor Lachen und Xander schaut mich verwirrt an. Er hat es noch immer nicht begriffen.
„Was ist denn hier los? Oh, Hi, Xander!“, höre ich Sun sagen.
„Ich habe keine Ahnung. Warte mal. Cassy du hast mich verarscht?“
Mittlerweile habe ich mich wieder beruhigt und schaue die beiden an. Als Xander mich das fragt, grinse und nicke ich ihm zu.
Da muss er ebenfalls Grinsen. Kommt auf mich zu und nimmt mich in den Schwitzkasten. Dabei strubbelt er mir durch meine Haare. Ich wehre mich, doch es ist zwecklos, da ich zu Schwach bin. Man meint bei Xander, dass er Schwach ist, da er sehr schlank gebaut ist, dabei ist er eigentlich sehr stark.
„Hey, lass das!“, rufe ich aus und versuche dabei ihm in die Eier zu treten. Nur knapp verfehle ich diese, natürlich mit Absicht, da ich ihn nicht wirklich verletzen möchte. Eine Zeit lang necken und unterhalten uns, bis mir einfällt, dass ich noch immer das Kleid an habe.
„Stopp!“, sage ich und Xander hört auf mich zu ärgern. „Sun und ich wollen noch die anderen Kleider anprobieren. Wir haben schließlich noch nicht alle durch, oder?“
Dabei schaue ich Sun an. Diese nickt mir zur Bestätigung zu und macht Xander damit deutlich, dass wir jetzt alleine sein wollen. Oder zumindest die restlichen drei Kleider anprobieren wollen. Von mir aus kann er hier bleiben, aber Sun kann ihn nicht besonders gut leiden.
„Ich möchte die Kleider auch sehen!“, ruft Xander. „Bitte! Ich kann euch ja sagen, ob das Kleid euch steht oder nicht. Und natürlich, ob es einen Jungen anmacht. Schließlich seit ihr deswegen ja hier oder? Ihr wollt doch einen Jungen beeindrucke und da ich ein Junge bin, kann ich euch beraten.“
Sun und ich schauen uns an und verständigen uns mit Blicken. Sun ist nicht dagegen aber auch nicht dafür. Sie findet es eine gute Idee, wenn uns ein Junge Rat gibt. Doch sie findet es bescheuert, dass es genau Xander sei muss. Ich gebe ihr mit meinen Blicken zu verstehen, dass Xander ein lieber Kerl ist und immer (na gut meistens) die Wahrheit sagt.
„Na gut!“, kapituliert Sun und gibt mir damit zu verstehen, dass ich den Kampf gewonnen habe. Das Xander uns beraten darf.
Ich grinse und wende mich Xander zu. „Okay, du berätst uns!“ Dieser strahlt mich an und setzt sich auf einen Hocker, der im Gang steht. Verdeutlicht, dass wir weiter die Kleider anprobieren sollen und hinterher heraus kommen sollen. Ich bestätige es ihm mit einen nicken. Drehe mich um und gehe in meine Kabine. Ich höre wie Sandra es mir gleich tut.
Sandra und ich verabreden, dass wir ihm noch mal das rote Kleid zeigen und dann das schwarz weiße. Sobald wir das erste Kleid an haben, gehen wir raus und veranstalten für Xander eine Modenshow. Genau das gleiche machen wir mit dem zweiten (wobei ich anmerken muss, dass es mir überhaupt nicht steht. Sun jedoch steht dieses Kleid von allen Kleidern am besten).
Als wir das letzte Kleid an probieren, bin ich wie erstarrt. Denn dieses Kleid ist einfach nur himmlisch. Das Kleid ist weiß und hat einen V- Ausschnitt. Danach verläuft es gerade hinunter. Jedoch ist es ebenfalls sehr kurz. Es reicht mir gerade bis zur hälfte meiner Oberschenkel. Mir kommt es so vor, als sei das Kleid nur für mich gemacht worden. Es schmiegt sich um mich und betont all meine Kurven, die ich durch meine normale Figur habe. Auch meine schwarzen großen Augen und meine ebenso schwarzen Haare kommen dabei zur Geltung. Meine helle Haut ließ mich wirken wie ein Engel. Einfach nur unglaublich schön. Noch nie habe ich mich für hübsch oder schön gehalten, auch wenn mir viele sagen ich sehe aus wie ein Modell. Doch jetzt in diesem Augenblick und in diesem Kleid finde ich mich schön. Unglaublich oder?
Ich kann nicht anders als mich im Spiegel anzustarren.
„Seit ihr fertig?“, holt mich Xander wieder in die Gegenwart.
„Ja.“, antwortet Sun ihm. Sie hat sich anscheinend mit Xander angefreundet. Endlich gemerkt, dass in Xander ein guter Junge steckt, der keine Hintergedanken hat.  Der erste Junge, der ihr nicht sofort auf den Leim rückt.
„Hmh.“, mache ich und schiebe den Vorhang der Kabine auf. Trete hinaus und mache meine Runde als Modell. Modenshow eben. Dabei schaue ich nicht Xander an. Ich will nicht wissen, wie ihm das Kleid gefällt. Es ist mir peinlich, dass ich gedacht habe ich sei schön oder hübsch in diesem Kleid. Danach kehre ich zu meiner Kabine zurück und stelle mich an die Seite, damit Sun ihre Runde gehen kann. Nur nicht Xander angucken, schießt es mir durch den Kopf. Meine Wangen sind warm und bestimmt auch rot. Ich schaue in den Spiegel und erblicke ein Mädchen. Ein Mädchen, dass aussieht wir ein Engel und gerötete Wangen hat. Aber es steht ihr. Es macht sie vollkommener.
Ich schiebe den Gedanken beiseite und konzentriere mich auf unsere Modenshow. Sun ist fertig mit ihrer Runde und nun verkündet Xander uns sein Ergebnis, welches Kleid zu wem am besten passt.
Da es alles aussieht wie eine richtige Modenshow im Fernsehen, müssen wir alle Lachen und nach Minuten fängt Xander an zu sprechen.
Er wendet sich zu Sun. Nimmt sie als erste dran. Nicht das es mir etwas ausmacht.
„Also, ich dachte mir ich fange mit dir an Sun und sage zu jedem Kleid meine ehrliche Meinung. Hinterher sage ich dir dann, welches Kleid dir am besten steht. Okay?“
Dabei schaut er sie an um feststellen zu können, ob sie damit einverstanden ist. Sun nickt ihn zur Antwort.
„Gut. Dann wollen wir mal.“ Er räuspert sich und demonstriert dabei seine Macht bei dieser Modenshow. Unglaublich man kann wirklich denken, dass Sun wie eins dieser Modelle im Fernsehen darauf hofft, dass sie weiter ist.
„Das Rosahne Kleid. Ich finde die Farbe passt jetzt nicht unbedingt zu dir. Vor allem weil du ohne hin schon rote Haare hast. Von dem Schnitt her steht dir es einwandfrei. Auch weil es etwas kürzer ist und du nicht gerade die größte Person bist. Es lässt dich etwas größer wirken und sexy. Na ja sexy bist du auch so, aber das weißt du ja.
Das rote Kleid ist einfach nur großartig wie es deinen Körper an genau den richtigen stellen betont, doch auch hier ist die Farbe wegen deiner Haare nicht gerade empfehlenswert.
Das weiße finde ich ist bei dir einfach zu weiß und betont eher die Brüste und da du nicht so große wie Cassia hast….“
Er lässt den Satz offen und schaut mich dabei an. Ich erwidere seinen Blick beleidigt und protestiere.
„So große habe ich auch wieder nicht. Ich habe nur Körbchengröße C und nicht D wie du weißt.“
Er grinst mich an. Sun schaut zwischen ihm und mir hin und her. Ist wohl verwirrt. Vielleicht weil ich gerade gesagt habe, dass Xander weiß welche Körbchengröße ich habe. Nein, nicht nur vielleicht ganz bestimmt sogar. Ich kenne doch meine beste Freundin. Bestimmt wird sie jeden Augenblick fragen, woher er es weiß und ob ich meinen Freund mit Xander betrüge. Totaler Schwachsinn. Xander weiß es deswegen, weil ich ihn einmal mit zu shoppen genommen habe um mir einen neuen BH zu kaufen. Damals bin ich gerade mit Sebastian zusammen gekommen und wollte diesem verführen mit meiner Unterwäsche. Und da ich noch nie zu vor eine richtige Beziehung hatte und Xander es wusste, hat er mir angeboten mit zu kommen. Mir helfen die richtigen Sachen auszusuchen und zu kaufen.
Ich höre Sun schnauben und konzentriere mich wieder auf die Gegenwart. Ist manchmal echt verrückt, wie oft ich mit meinen Gedanken abschweife.
„Cassy, du hast doch nicht etwa mit Xander geschlafen und betrügst deinen Freund mit ihm. Oder?“, fragt diese mich.
Da ist die Frage, genauso wie ich es Prophezeit habe. Auch wenn ich es mir gedacht habe, dass sie diese Frage stellt, bin ich enttäuscht von ihr. Ich finde es unmöglich, dass sie so was von mir denkt. Ich und fremdgehen sind zwei unterschiedliche Sachen. Wie Hund und Katze. Unglaublich das meine BESTE FREUNDIN so was von mir denkt. Ich  habe es gewusst, aber trotzdem schockiert es mich.
„Bist du verrückt? Ich schlafe doch nicht mit meinem besten Freund. Ich habe einen Freund, verdammt noch mal!“, brülle ich beinahe. Da guckt sie mich erleichtert an. Sie weiß wenn ich wütend bin, sage ich IMMER die Wahrheit. Zum Glück kennt sie mich schon etwas länger. Die meisten Leute würden meinen Ausbruch eher als schuldig erklären. Aber mein Freund, Xander sowie Sun wissen, dass ich wen ich wütend bin immer die Wahrheit sage.
„Tut mir Leid, dass ich so was gesagt habe. Aber woher weiß Xander von deiner Körbchengröße?“
Ach, Sun. Ich erzähle ihr es und sehe wie eine Lampe in ihr erleuchtet. Das Symbol, dass sie es verstanden hat. Sie entschuldigt sich bei mir und Xander. Wir nehmen die Entschuldigung an und Xander fängt wieder mit der Auswertung an.
„Also.“, sagt Xander und schaut wieder Sun an. Bei dem Gespräch grade eben ist er verdächtig rot geworden. Aber es ist auch nicht weiter verwunderlich. Schließlich haben wir gerade über meine Körbchengröße diskutiert. Ich spüre wie meine Wangen wärmer werden und schaue wieder in den Spiegel. Das Engelsgleiche Mädchen ist noch immer da. Ihr steht die röte in ihrem Gesicht.
Es macht sie noch hübscher. Vollkommener. Nicht das ich vollkommen bin. Mir kam es viel mehr vor, als würde im Spiegel ein anderes Mädchen zu mir blicken. Ein Mädchen, das nach ihrem Tod ein wunderschöner Engel geworden ist.
Nein, ich darf darüber nicht mehr nachdenken. Dieses Kleid verdreht mir den Kopf.
Konzentrier dich, Cassy, sage ich zu mir.
„… welches Kleid zu dir am besten passt! Ich persönlich finde und bestimmt geben mir all meine Freunde Recht, dass dir das schwarz- weiße Kleid am besten steht. Erstens kommen deine Haare gut zur Geltung sowie deine Beine. Sie wirken dadurch etwas länger. Zweites ist es schlicht und dann irgendwie auch nicht. Und drittens es sieht einfach nur gut bei dir aus.“, beendet Xander gerade seine Rede.
Aber er hat Recht, Sun steht das schwarz weiße Kleid am besten. Es sieht einfach nur umwerfend bei ihr aus. Nicht jedem Mädchen steht dieses Kleid. Ich gebe Xander mit einem Nicken Recht, dass Sun dieses Kleid von allen anderen am besten steht.
Sun strahlt uns an.
„Das finde ich auch. Da sind wir alle der gleichen Meinung wie?“, sagt sie und wirbelt glücklich in dem weißen Kleid durch die Gegend. „Du hast echt einen guten Geschmack.“
Dabei schaut sie Xander an und lächelt ihm zu. Ich schaue ihn ebenfalls an. Unsere Blicke begegnen sich. Er und ich wissen, dass Sun ihre Abneigung ihm gegenüber nie wieder zeigen wird. Dass Sun ihn jetzt endlich als Freund sieht und nicht als Feind. Ich lächle ihm zu und er erwidert mein Lächeln.
JayJay Re: - Zitat: (Original von EagleWriter am 25.04.2012 - 22:02 Uhr) Lesezeichen gesetzt. Bisher schön zu lesen und ich bin gespannt wies noch weitergehen wird. Hallo EagleWriter, dieser Roman ist noch lange nicht zu ende geschrieben! aber ich freue mich, wenn es dir bis jetzt gefallen hat. :) LG JayJay |
EagleWriter Lesezeichen gesetzt. Bisher schön zu lesen und ich bin gespannt wies noch weitergehen wird. |