Beschreibung
Musik zum Träumen aus dem 18-ten Jahrhundert. Ein bezauberndes Werk meiner beiden Lieblingskomponisten.
Komponiert:
Johann Christian Bach - Klaviersonate op. 5,2
Arrangement:
Wolfgang Amadeus Mozart - Konzert für Klavier und Orchester D-Dur KV 107,1 - Andante
http://www.youtube.com/watch?v=0JRlWQLPWck
Bild: http://www.wallpaper-gratis.eu/farben-formen/farben/farben1.php
Ganz allein stehe ich staunend mitten in einem Ballsaal und habe keine Ahnung, wie ich hierhergekommen bin. Meine Blicke durchschweifen den prunkvollen Raum. Herrlich, wie die grosszügige Weite auf mich wirkt. Glitzernde Kristallleuchter zwischen goldverzierten Stuckaturen schmücken die Wände und versetzen mich in Märchenstimmung. Durch riesige Bogenfenster fluten von allen Seiten Sonnenstrahlen herein. Sie spiegeln übers blanke Parkett direkt in mein Gesicht.
Vom Glanz geblendet schaue ich zur Decke hinauf – die es gar nicht gibt!
Ein tiefes Azurblau zieht mich direkt in seinen Bann. Es vermittelt mir unverzüglich das beglückende Gefühl in grenzenlose Harmonie einzutauchen.
Ich schliesse meine Augen, spüre wie sich eine Hand in meine legt und eine andere meine Schulter berührt. Gerne nehme ich die Einladung an und umschlinge mit dem rechten Arm den Körper, der sich an mich schmiegt. Bezaubernde Musik setzt ein. Wir beginnen uns im Kreis zu drehen, lassen uns von den Gefühlen berauschen. Es ist, als würden wir schweben. Die prickelnde Nähe umgarnt uns mit lustvoller Zweisamkeit. Erwartungsvoll öffne ich blinzelnd meine Lider. Ein Augenpaar funkelt mich an. Ich bin kein bisschen überrascht, doch hoch erfreut! – Denn längst schon hatte ich dich erkannt und möchte dir unbedingt etwas sagen. Lächelnd tippst du mit dem Zeigefinger auf meine Lippen und gibst mir zu verstehen, dass ich still sein soll.
Ja, es ist nicht die Zeit zu reden.
Wir drehen uns und drehen uns, gleiten im weissen Licht dahin. Weit vorne öffnen sich die Flügel der imposanten Haupteingangstür. Ich lass mich von dir führen, wir tanzen direkt auf sie zu. Verblüfft sehe ich, dass es draussen gar nicht weiter geht. Trotzdem überqueren wir die Schwelle – hinaus ins tiefe Blau; lassen uns sorglos fallen und von der lieblichen Musik tragen. Sie wiegt uns mit sanften Händen und bettet uns ein wenig später behutsam auf ein Wattewölkchen.
Nun liegst Du in meinen Armen. Ich kann und will deinen vollen Lippen nicht widerstehen. Sie finden sich, begrüssen sich, reiben sich, drücken sich, gehen wonnefühlend ineinander und laben sich am honigsüssen Nektar. Unter samtweichen Berührungen schmelzen unsere Körper dahin.
Belustigt schaukelt das Wölkchen hin und her. Ob uns lacht die Sonne und unter uns ziehen prachtvolle Frühlingswiesen vorbei.
Erquickend ist die Fahrt, diese Leichtigkeit – die Richtung vom leisen Wind bestimmt. Von hier oben verschwimmen die Farben der bunten Wiesenblumen zu wahren Kunstgemälden. Das närrisch hektische Treiben unserer Artgenossen auf der Erde ist nicht mehr wahrzunehmen. Alles versinkt in friedvoller Eintracht.
Unsere Herzen jubeln vor Freude. Liebesenergie belebt die Sinne. Es kribbelt bis hinaus in die äussersten Finger- und Zehenspitzen – hier im Paradies, auf Wölkchen 7.
Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen. Ich muss es dir sagen. Zärtlich setze ich Küsschen für Küsschen auf deinen Hals und wandere langsam hinauf. Streiche dir dabei sanft durchs Haar. Liebestrunken umkreist meine Zunge hauchdünn dein Ohrläppchen. Noch einmal halte ich kurz inne und platze dabei beinahe vor Spannung. Mein Herz pocht rasend schnell und mein Atem stockt…
Dann fasse ich meinen ganzen Mut zusammen und flüstere dir zu: „Ich liebe Dich.“