Beschreibung
Fortsetzung vom vorigen Teil und das Ende eines Tages
Wut
Langsam kam mir die Hütte, eine Jausenstation, näher und ich sah ein Schild " Glas Milch-- 20 Shilling." Endlich was zu trinken und ein wenig ausruhen. Ich kam um die Hütte herum und was sah ich als Erstes? Zwei dralle "Weiber" mit einer Schnapsflasche und zwei Gläsern vor sich.Als ich um mich blickte, sah ich ein Motorrad und ein Auto stehen. Gott sei Dank, dachte ich. Die Frauen sahen sich an, dann mich, und dann meinte die Eine:" Na, das sieht aber gar nicht gut aus für Sie". Ich Esel glaubte an Mitgefühl und antwortete:" Das ist auch nicht gut, kann denn mal jemand...." "Nee, der Sepp ist im Stall beim Melken und das Auto gehört Gästen, die sind auf der Alm". Langsam stieg mein Adrenalinspiegel in die Höhe und ich fragte mühsam beherrscht:" Und wie weit ist es noch bis ins Tal?""Ja, normal zwanzig Minuten, aber für Sie dauerts wohl etwas länger". Junge, Junge, war ich zornig, doch die Wut machte mich stark. Die blöden Weiber haben mir nicht mal ein Glas Wasser angeboten, der Teufel soll sie holen. ......................................................Nachdem ich dann so ca. zehn Minuten weitergehumpelt bin, kam mir ein Auto entgegen. Ich glaubte meinen Augen nicht zu trauen, es war unser Flugkamerad Sigi, der mich schon gesucht hatte. Inzwischen war es schon fast halb Acht Uhr.
Müde ließ ich mich in den Sitz fallen und erzählte unserem Freund die gesamte Story. Langsam wurde es auch dämmerig und Sigi meinte:"Freddy läuft schon im Dreieck, hat in Eurer Pension nachgefragt und Gott und die Welt angequatscht, ob dich jemand gesehen hat". Eine ´viertel Stunde später waren wir dann zurück an der Seilbahnstation im Tal, wo sich auch eine Flugschule befand. Den Fluglehrer kannten wir ganz gut, und als ich aus dem Auto "stieg", schnauzte er mich gleich an :"Ja, verdammt, kannst du nicht vorher Bescheid sagen, wenn du auf Strecke gehst? Wir wollten jetzt schon die Rettung verständigen, wenn du bis um 20.00Uhr nicht hier gewesen wärst." "Ha, Strecke, hast du mal ein wenig Eis für meinen Fuß? Ich glaub, ich sollte den mal kühlen....." Endlich konnte ich auch meine Füße von den Schuhen befreien und den Schaden begutachten. Naja, im Augenblick hielt sich die Schwellung noch in Grenzen, aber wohl nicht mehr lange.
Toll, am zweiten Urlaubstag behindert, kein Fliegen vorläufig und noch zwölf Tage Urlaub.Ich war so wütend auf mich selber........................
Am anderen Morgen fuhren wir dann ins ca. fünfzehn Kilometer entfernte Oberaudorf, um den Fuß röntgen zu lassen. Nachdem der Arzt dort den Fuß abgetastet hatte, meinte er:" Das sieht ganz nach einem Bänderriß aus, machen wir doch eine "gehaltene " Aufnahme. Schaun Sie mal, so sieht das aus bei einer gehaltenen Aufnahme " Toll, was ist eine gehaltene Aufnahme? Keine Ahnung, brauchte ich ja noch nie. Natürlich habe ich auch nicht gerfragt, eigene Dummheit, würde ich sagen.
Nun gut, ich lag auf dem Röntgentisch und stieß zum zweiten Mal einen tierischen Schrei aus. Hab gedacht, ich werde gefoltert........"War es das jetzt?" - "Noch nicht,einmal muß ich noch". Wow, was war ich mutig, kein Mucks kam über meine Lippen, dafür liefen die Tränen. Als die Röntgenaufnahme im Kasten war, meine der Arzt:" Machen Sie sich nichts draus. Ich hab hier schon Zentnermänner gehabt, die mir glatt umgekippt sind. Wissen Sie eigentlich, wie man mich hier nennt? -Der Folterknecht von Oberaudorf. " Gott sei Dank hatte ich "nur" eine Bänderüberdehnung, sodaß ich mit einem Verband auskam. Andernfalls hätte ich für vier Wochen eine Schiene bekommen . Seine Verordnung war trotzdem, vierzehn Tage absolute Ruhe für den Fuß.....................Unmöglich, ich wollte fliegen gehen! Als dann nach etwa vier Tagen die Schwellung zurück ging, war ich nicht mehr zu halten. Gestartet wurde nur bei Wind, daß ich nicht groß laufen mußte und gelandet bin ich auf dem Po mirt dem Fuß in der Luft. Gott sei Dank war der Landeplatz eine glatte saubere Wiese.
Im Laufe der Jahre hatte ich noch so einige "Abenteuer" der Fliegerei zu bestehen, aber ein Fußmarsch von vier Stunden war nicht mehr dabei . Neun Jahre lang bin ich geflogen und es war eine schöne Zeit.
Im Laufe der Zeit werde ich noch mehr darüber schreiben