Journalismus & Glosse
Grüße

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"von Reisen mitgebracht"
Veröffentlicht am 20. April 2012, 4 Seiten
Kategorie Journalismus & Glosse
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http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Getauft, Geschieden, Geimpft: 3G also, tretet näher, Herrschaften! Was ich so schreibe, ist natürlich erlebt, erlauscht, erlesen und erlogen; von alberich bis böse oder dunkeltrüb, und mit Vorliebe gereimt. Erfreue mich an Musik verschiedener Richtungen, an Literatur und natürlich an Menschlichem wie Situationskomik und liebevolle Reaktionen abseits des jeweiligen Business'. Solange ich die komische Seite der Dinge erkenne, geht's mir gut -- und ...
von Reisen mitgebracht

Grüße

(1)
„Auf!“ rufen uns Jugendliche freundlich zu. Aber was sollen wir öffnen, wo hinaufgehen? Das „Glück auf!“ blieb im Ruhrgebiet Tradition, auch in verknappter Fassung. Na wer weiß schon, ob er nicht bald den guten Wunsch glücklichen Wieder-Hochkommens gebrauchen kann.
Im Hotel muß man allerdings damit rechnen, daß „Glück auf!" auch den Tellerrand ziert – zum angestrebten Schicksal des Omeletts doch unpassend.

 

(2)
Wer uns kräftig „Gott“ entgegenruft, meint vielleicht „Toll siehst Du aus!“. Oder ist im Gegenteil total entsetzt. Wahrscheinlich aber

ist es ein Bayer, der bei der alltäglichen Form des „Grüß Gott“ an vieles denkt, bloß nicht an seinen Herrn über ihm.
Und selbst wenn, verböte sich erst recht die Entgegnung „Was ist mit mir?“.

 

(3)
Anfangs freue ich mich kollegial über den gesunden Büroschlaf des Burschen, der nachmittags immer mit fröhlichem „Moin!“ auf dem Flur erscheint. Aber wir sind ja lernfähig: Der Hamburger setzt halt die Tageszeiten gleich und erspart sich damit geschickt unnötige Denkarbeit.
Das Schlaflied des Hamburgers Johannes Brahms „Moin Moin Moin, Moin Moin“ wurde später kommerzialisert zu „Guten Abend, gut'

Nacht“.

 

 

 

© 2012 Brubeckfan


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Über den Autor

Brubeckfan
Getauft, Geschieden, Geimpft: 3G also, tretet näher, Herrschaften! Was ich so schreibe, ist natürlich erlebt, erlauscht, erlesen und erlogen; von alberich bis böse oder dunkeltrüb, und mit Vorliebe gereimt. Erfreue mich an Musik verschiedener Richtungen, an Literatur und natürlich an Menschlichem wie Situationskomik und liebevolle Reaktionen abseits des jeweiligen Business'. Solange ich die komische Seite der Dinge erkenne, geht's mir gut -- und das ist allermeistens.

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MerleSchreiber Ich finde, beim Grüßen kommt es gar nicht auf das je nach Regionen unterschiedliche Grußwort an, sondern auf den Tonfall und die Mimik. Wenn ich da nur an das liebevolle "Gruesti God" meiner Schwiegermutter denke oder an das frischfröhliche "Moin-moin" vom Hausmeisterehepaar unserer Pension in der Holsteinischen Schweiz oder das zackige "Glück auf" heuer in Essen. Sogar das sächsische "Guten Tach" fand ich mit dem dazugehörigen charmanten Lächeln meiner Krankengymnastin zum Niederknien......
Also, Gerd - "Pfueti God" sagt Merle
Vor langer Zeit - Antworten
Brubeckfan Liebe Merle, natürlich hast Du recht. Bloß muß ja alles durch Compiler im den Kopf und da denkt man in der Fremde erstmal über Worte nach, über die sonst keiner mehr nachdenkt. Was man allerdings auf einen Teller malt, das könnte man vlt. doch vorher ... Na ja.

Falls Du zur Kur in Sachsen warst, wäre es typisch Kasse, nicht? Berliner werden ins Allgäu verschickt und umgekehrt. Die Anreise gehört sicher schon zum Training.

Vielen Dank für alles, und schönen Sonntag!
Gerd
Vor langer Zeit - Antworten
cassandra2010 

Einer meiner nettesten Kollegen und ich pflegen ein ent-zü-cken-des Ritual:

Wenn wir uns des Morgens oder Vormittags zum ersten Mal sehen, begrüßen wir uns fröhlich mit einem herzlichen SHALÖMCHEN!!! Betonung auf allen drei Silben. Die anderen schauen immer noch leicht verdattert bis dümmlich aus der Leibwäsche.

Ja, Grüßen ist eine Kunst, die weidlich gepflegt werden will

Salami mit Maiblum'
Cassy
Vor langer Zeit - Antworten
Brubeckfan Ach Cassy, wer Dich nur halbwegs kennt, denn sollt's doch nicht wundern. Auch wenn mir Shalömchen ein wenig nach Stößchen oder Bäuerchen klingt -- und wer vermag dann live fix zu entscheiden, ob Satire oder nicht. Wobei, Tachschön geht ja auch als normal durch.
Danke für Deinen Besuch!
Slalom im Haiku,
Gerd
Vor langer Zeit - Antworten
cassandra2010 
Bittö, bittö! Immer wieder gerne
Wenn du meinst, mich zu... kennen~~~
Wadde hadde dudde da
Cassy
A propos: Wo haste denn diesen Vertreter im Polyesteranzug her?
Vor langer Zeit - Antworten
Brubeckfan Ach der, der Neue von der Maritimen, oder der Getrennten... Doch huuch, was bist Du aufmerksam. Hab die Bildquelle sofort eingetragen. Eigentlich wollte ich damals einen Kratzfuß mit Floh-Fifi oben haben.
Erneuten Gruß!
Gerd
Vor langer Zeit - Antworten
Brubeckfan Re: ... -
Zitat: (Original von Undefiniert am 31.01.2013 - 11:44 Uhr) So, darf ich noch meinen Senf dazu geben? Bei mir grüßen sich Bekannte mit einem viel sagenden "Naa" (immer mit zwei -a, denn das kurze "Na!" heißt hier ja und sonst könnte es zu Verwechslungen kommen), aber das mag auch an meinem Alter liegen. Sonst sind wir hier leider gar nicht speziell was das Grüßen betrifft :-(
Aber in der Schweiz, das kann ich ja noch anbringen, begrüßt man sich freundlich mit einem "Grüezi!" wenn man in Zürich ist und mit einem "Grüesech" wenn man in Bern steht und mitz vielen anderen Worten, wenn man in anderen Städten oder Dörfern verkehrt.
Schön geschrieben und so, wie immer :-)
lg Undefiniert

Na diese Art süßen Senf mag ich doch immer. Und das "Naa" las ich auch schon öfter irgendwo ;o)
Die Schweiz, gäbe es da kein Thema für Dich? Hier kennt man über die nur so Schlagwörter wie Geld, Käse, Acker- oder Kachelmann... In myStorys sind wir da schon etwas besser dran wegen der kleinen Fraktion Schweizer Mitschreiber. Ach und zum Spaß leg ich mir immer mal die herrliche Sprachlern-CD mit Emil Steinberger und Musik ein, die lagert hier schon einige Jahre, gopferteckel.

Vielen Dank und so!
Gerd
Vor langer Zeit - Antworten
Undefiniert ... - So, darf ich noch meinen Senf dazu geben? Bei mir grüßen sich Bekannte mit einem viel sagenden "Naa" (immer mit zwei -a, denn das kurze "Na!" heißt hier ja und sonst könnte es zu Verwechslungen kommen), aber das mag auch an meinem Alter liegen. Sonst sind wir hier leider gar nicht speziell was das Grüßen betrifft :-(
Aber in der Schweiz, das kann ich ja noch anbringen, begrüßt man sich freundlich mit einem "Grüezi!" wenn man in Zürich ist und mit einem "Grüesech" wenn man in Bern steht und mitz vielen anderen Worten, wenn man in anderen Städten oder Dörfern verkehrt.
Schön geschrieben und so, wie immer :-)
lg Undefiniert
Vor langer Zeit - Antworten
Brubeckfan Re: Grüßen unterwegs ...... -
Zitat: (Original von FLEURdelaCOEUR am 19.01.2013 - 22:57 Uhr) Da fällt mir immer wieder mein größter Faux pas ein.
Zu DDR-Zeiten waren wir oft in der CSSR im Urlaub. Auf dem Campingplatz in Povazska Bystrica ging ich am ersten Morgen in die Cafeteria um Brötchen zu holen und grüßte freundlich mit "Dobre jitro", was auf Tschechisch guten Morgen heißt. Totenstille im gut gefüllten Raum, alle starrten mich böse an. Vor Schreck fiel mir das Wort für Brötchen nicht ein und ich bestellte auf Deutsch. Ein Aufatmen der Erleichterung ging durch den Raum und der Wirt grüßte erst mal freundlich zurück mit "Dobry rano!", bevor er mir die Brötchen rüberreichte.... O Gott!, ich war ja in der Slowakei und hatte auf Tschechisch gegrüßt!
So kann man ins Fettnäpfchen treten, denn Mühe allein genügt nicht.....;-))

Dobry vecer!
fleur

O weh, solche Feindschaft zwischen "Morgen" und "Früh" hätte ich auch nicht gewußt. Ja wenn Du "dobroje utro" gesagt hättest...
Nun sind wir schon fast wieder bei "Busfahrt". Gell.

Dober den,
Gerd
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR Grüßen unterwegs ...... - Da fällt mir immer wieder mein größter Faux pas ein.
Zu DDR-Zeiten waren wir oft in der CSSR im Urlaub. Auf dem Campingplatz in Povazska Bystrica ging ich am ersten Morgen in die Cafeteria um Brötchen zu holen und grüßte freundlich mit "Dobre jitro", was auf Tschechisch guten Morgen heißt. Totenstille im gut gefüllten Raum, alle starrten mich böse an. Vor Schreck fiel mir das Wort für Brötchen nicht ein und ich bestellte auf Deutsch. Ein Aufatmen der Erleichterung ging durch den Raum und der Wirt grüßte erst mal freundlich zurück mit "Dobry rano!", bevor er mir die Brötchen rüberreichte.... O Gott!, ich war ja in der Slowakei und hatte auf Tschechisch gegrüßt!
So kann man ins Fettnäpfchen treten, denn Mühe allein genügt nicht.....;-))

Dobry vecer!
fleur
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