Beschreibung
Nun, ein Gefangener, der nicht freikommen darf, ist auf freiem Fuß und ist verdammt jähzornig...
Kapitel 2
Etian lies Schuhmacher und den toten Ewiger Hüter hinter sich und verschmolz mit der Umgebung. Es tat ihm leid, Ewiger Hüter töten gehabt zu müssen, aber er hatte sich nicht an die Befehle gehalten… Er schnaubte. Befehle. Er selbst hatte sie missachtet, um andere zu retten. Und was war der Dank? Jahrhundertelange Gefangenschaft, nur in Gemeinschaft mit den verlorenen Seelen, die wesentlich tiefer vergraben waren. Er kam an einer Kreuzung an, an die er sich nicht erinnern konnte. Und dabei hatte er dieses Labyrinth erschaffen. Sie hatten es verändert. Es war so klar. Seine einzige Aufgabe war, in diesem Loch zu verweilen und notfalls der Menschheit zu helfen. Und wenn er nicht Zurechnungsfähig sein sollte, würde Xnox ihn wieder einsperren. Schön in der Bevölkerung verstecken, und im Notfall dann den Mächtigsten rufen, um die Drecksarbeit zu erledigen. Er war weiter gegangen. Er wusste noch nicht einmal, ob er richtig lief. Die Erschaffer hatten anscheinend einen neuen geschaffen, mit der Fähigkeit, das neue Material zu kontrollieren. Das schwache, neue Material, welches Etian nicht nutzen konnte. Doch es war schwach. Und um das neue Material herum war Erde. Er nahm all seine verbliebenen Kräfte zusammen und drückte mit der Erde auf einen Bereich vom Material. Es brach leichter, als Etian gedacht hatte. Er hatte noch Energie über. Und schuf er einen Tunnel nach oben, um diesen Gängen zu entfliehen. Er grub mit seinen Kräften weiter, während er abhob, um so schnell wie möglich voranzukommen. Plötzlich knallte er mit dem Kopf gegen ein ihm unbekanntes Gestein und konnte sich gerade so noch in die Erde festkrallen. Es polterte über ihm. Er nahm erneut seine Kräfte zusammen und zerstörte das Gestein. Er sah die Sonne und kletterte aus dem Loch, nur um von einem selbstfahrenden Wagen fast überfahren und angehupt zu zu werden. Etian spürte, dass es eine Menge Funkverbindungen gab. Auf der Erde, die er kannte, gab es das nicht. Mit seinem Geist fing er sie ab, bemerkte viele unwichtige Gespräche und genauso viele interessante Datenübertragungen. Er wurde wieder angehupt. Er sah einen großen, alleinfahrenden Wagen mit einem Menschen drinnen, auf ihn zufahren. Der Mensch drückte etwas, aber der Wagen fuhr weiter auf Etian zu. Schließlich hielt der Wagen kurz vor ihm an, der Mensch öffnete eine Tür und brüllte: „Willste sterben oder was? Dann spring aber vom Hochhaus und stell dich nicht auf eine Straße, wo fast niemand langfährt, da gibt’s wesentlich bessere Orte! Und jetzt geh aus dem Weg, ich muss dringend nach New York!“ Etian las kurz die Gedanken des Mannes und befand, dass er auch dorthin sollte.
„Würdest du mich mitnehmen?“
„Neenee, nachher stürzt du dich einen Wolkenkratzer runter. Nee, ohne mich, und jetzt geh weg!“ Etians Blick verfinsterte sich.
„Ich fragte, ob du mich mitnimmst!“, sagte er finster.
„Wie, jetzt auch noch größenwahnsinneg werden? Jetzt geh schon aus dem Weg!“ Etian entfesselte seine inzwischen regenerierten Kräfte, und zerdrückte den Wagen.
„Was zum Teufel???“ Mehr brachte der Mann nicht mehr über die Lippen, als Etian dessen Geist durchwühlte, um den Weg nach New York zu finden. Als er ihn gefunden hatte drehte er sich um, nahm anlauf und hob ab, einen erschöpften und dem Tod nahen Mann mit seinem zerstörten LKW hinter sich lassend…