Abendluft den Himmel sacht umschmeichelt,
Flüstert Wolkenbilder an der Sterne Zelt,
Dass bleich die fernen Silberlichter
Zärtlich lächeln ob der stillen Welt.
Weiße Sichel in den nächtlich’ Tiefen
Lädt zum süßen Schlummer ein;
Spielt rauschend dir der Weide Lied
Und reicht den dunklen Schlafeswein.
Und ein Kindlein wohl im Traume
Eine gläsern’ Träne weint,
Bestickt die Laken mit den Perlen,
Aus denen Mondenschimmer scheint.
Was mag dein kleines Herz wohl finden
In diesem Funken aus Kristall:
Ferne Welten, ungeahnt,
Der Hoffnung blasser Widerhall?
Wenn Wolken werden zu Palästen,
Dir die Himmeltränen einzufangen,
Die golden einst am Seelenbaum,
Wo die schönen Hesperiden sangen.
Doch Weh’ dem jungen Sehnen,
Wenn Morgen die Gestaden küsst,
Sie mit Flammenzunge heiß umschließt,
Dass Traumes Welt ob dieser Glut vergehen müsst.