Jedes Jahr im März, wenn die Campingsaison beginnt, nehmen viele Dauer- oder Urlaubscamper ihre Haustiere mit, lassen sie frei laufen und einige "vergessen" sie dann wieder mitzunehmen.....
So erging es auch mir. Ich schlug mich durch, bettelte hier und da um Futter oder fing mir Mäuse.
Doch eines Tages war ich
trächtig und stand später mit sechs kleinen Katzenbabys allein auf weiter Flur......
Der Vater war auf und davon und schlug sich auch eher
schlecht als recht durchs Leben.
Wir sieben wurden mit einem Korb und ´ner Schüssel Trockenfutter zwischen Containern abgestellt....
Dann kam der Wonnemonat Mai
und für uns sollte sich alles radikal ändern...
Die Kleinen waren jetzt aus dem Gröbsten heraus, als eine nette Familie mit Hund und Kindern hier im Wohnmobil Urlaub machte.
Während die Eltern alles aufbauten, erkundeten die Kinder die Gegend und dabei entdeckten sie uns.
Von meinen Kinderchen waren zwei grau getigert, eines war rot getigert, zwei waren weiß und eines war grau.
Die Kinder fuhren mit ihren Rädern aufgeregt zu den Eltern,
die auch sofort reagierten.....zu der Stelle fuhren und mich und meine Kleinen einluden. Sie nahmen uns mit auf ihren Stellplatz, fütterten alle sieben.
Ich war sehr vorsichtig und hielt mich erstmal zurück, beobachtete aber alles genau....
Siehe da, der Katzenpapa war auch da und wurde nicht vergessen.....
Futter wurde jetzt nur noch in großen Mengen gekauft damit wir alle acht und der Hund satt wurden. Wir waren das zum ersten Mal nach langer Zeit.
Meine beiden kleinsten waren zwar sehr schwach, hatte ich doch selbst kaum noch Milch und war ausgezehrt. Doch zum Glück haben es alle geschafft.
Als ein junger Mann mit seiner Familie zu Besuch kam, war für ihn klar, „Zwei nehme ich mit“, und das war mein grau getigertes Pärchen.
Der Katzenpapa und die restlichen vier Geschwister durften mit in die Eifel und bekamen dort alle ein gutes Zuhause......
So war meine Familie versorgt, doch ich blieb allein zurück...wieder mal.....
Meine Figur war hinüber und jeder dachte ich sei wieder trächtig und sollte erstmal versorgt werden bis ich sterilisiert werden konnte...
Glück im Unglück hatte ich,
denn zweimal am Tag bekam ich Futter. Die Frau blieb dabei stehen und wartete, bis ich alles aufgefressen hatte. So merkte ich langsam, dass ich ihr vertrauen konnte. Nach einiger Zeit ließ ich mich von ihr sogar anfassen und streicheln......
Es war überhaupt ein kalter und nasser Sommer, aber jetzt wurde es schlimmer. Ich bekam einen Unterstand und Futter wurde mir mit dem Rad oder dem Auto gebracht. Den Motor erkannte ich schon von Weitem
und war auch sofort zur Stelle.
Meistens versteckte ich mich, aber wenn ich ihr Rufen hörte .....wo ist die "Süße"...komm Futter.......dann wusste ich, damit war ich gemeint und schon sauste ich heran.
Eines Morgens streichelte sie mich und nahm mich auf den Arm. Sie setzte mich ins Auto und ab ging`s zum Tierarzt...mich sollte kein Kater mehr decken.
Ich wusste zwar nicht wie mir
geschah, als ich einen Pieks bekam und danach ganz müde wurde. Dann erinnerte ich mich an gar nichts mehr, als ich wieder munter wurde.
Doch als ich von der gleichen Zweibeinerin wieder abgeholt wurde, war ich wieder beruhigt.....
Eine Nacht durfte ich jetzt nicht ins Freie und noch benommen schlief ich in einem warmen Raum ein.
Am nächsten Morgen schloss die Frau wieder auf, brachte mir Futter und Wasser und dann durfte ich wieder laufen.
So vergingen Tage, Wochen und Monate, die Saison ging zu Ende und die Camper zogen langsam ab.
Ich wurde immer noch gefüttert, aber die Frau machte sich nun auch zur Abreise bereit. Beim letzten Mal, nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und lief nach dem Fressen neben dem Wagen her, nahm eine Abkürzung und setzte mich an den Straßenrand......
Mit großen bettelnden Augen, die sagen sollten...“Nimm mich doch bitte, bitte mit“...sah ich
dem Auto entgegen und tatsächlich es hielt an, eine Tür ging auf und meine Zweibeinerin stieg aus: Sie nahm mich auf ihren Schoß, die Tür schloss sich und wir rollten weiter. Ich verhielt mich ganz ruhig und schnurrte leise, als ich gestreichelt wurde.....
Wir fuhren einige Zeit, bis der Wagen vor einem Haus anhielt. Wir stiegen aus und ich wurde wieder in einen geschlossenen Raum gebracht...hier war Futter, Wasser und ein warmes Schlafplätzchen....
Hier wohnte also "Katze".
Wir sollten uns nur ganz langsam kennen lernen und vertragen
Nach einigen Tagen gingen wir zwar noch aneinander vorbei aber Einigkeit macht stark,
mich ein wenig stärker, denn jetzt habe ich die Hosen an. Eines Tages wollte sich eine fremde Katze, nämlich die des Nachbarn, bei uns ins Haus einschleichen und womöglich unser Futter wegfuttern. Aber da hatte sie die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Gemeinsam vertrieben wir sie.
Dann kam ein langer, harter Winter, vor dem mich nur mein warmes Fell schützen konnte. Da war ich froh auch noch ein schönes Zuhause bekommen zu haben und musste nicht bei der
Eiseskälte draußen ausharren, wir Katzen mögen nämlich gar keine Kälte......
Aber es wurde auch wieder Frühling und damit bekamen wir vier neue Hausgenossen.....drei Hennen
und einen Hahn......Wir haben alles im Griff.......
Wie jede Mutter interressierte auch ich mich dafür wie es meinen Kindern geht.........
Fortsetzung folgt in :
So erging es uns Mama