„DU?!“, keuchte der, auf den gezeigt wurde, geschockt. Er wirkte, als könnte er jeden Moment in absolute Panik verfallen.
„Ja, ich.“ Die Dame grinste, nahm den Arm wieder herunter und ging näher zu dem Älteren.
Gizmo starrte beide ganz stumm an. Endlich geschah in diesem Kaff mal etwas!
„Du?!“, fragte der ältere Reisende wieder, aber diesmal nicht mehr ganz so geschockt, „Du solltest doch in der Stadt sein! Du dürftest doch gar nicht hier sein!“
Gizmo blickte nicht mehr durch. Wie hingen diese beiden Personen bitte schön zusammen? Für ihn ergab das alles keinen Sinn.
Die Dame kam dem Reisenden immer noch näher. Er wich zurück. Gizmo schwieg noch immer.
„Kennst du mich denn überhaupt noch, mein Lieber?“, fragte die Frau sanft.
„Natürlich!“, schnaubte er, „Wie könnte ich mich nicht an dich erinnern…“
Eine lange Pause folgte und der Herr mit den hellbraunen Haaren sah kurz zu Boden. Er schüttelte leicht den Kopf und lachte verschmitzt.
„Natürlich erinnere ich mich…“, fuhr er fort. Wieder folgte eine Pause.
Gizmo konnte den Blick nicht von den beiden abwenden.
„Natürlich…“ Wieder eine Pause, in der Gizmo beide weiter anstarrte.
„…du bist…“ Der Mann blickte auf, sah zu dem Jungen und direkt zu Gizmo. Dann lächelte er wieder ziemlich verschmitzt, bevor sein Blick eiskalt wurde und er die Frau anblickte.
„…Shanika Kaplan. Und ich kenne dein Geheimnis.“
Auf Shanika musste es wie ein Blitz gewirkt haben: Stocksteif und mit weit aufgerissenen Augen starrte sie den Mann an. Sie hatte scheinbar nicht damit gerechnet. Wie gefroren stand sie vor dem Reisenden und redete kein Wort mehr. Gizmo kam einen Stück näher.
Die Frau senkte nun langsam den Blick und verschränkte ihre Arme. Gizmo versuchte, ihren Gesichtsausdruck zu erkennen und kam deshalb noch ein Stückchen näher.
Shanika hob den Kopf, stützte sich mit ihrer linken Hand auf ihre Hüfte und sah schräg zu ein paar Bäumen, für die sie sich aber trotzdem nicht zu interessieren schien.
Ihr Blick wurde eiskalt, mehr, als Gizmo es jemals für möglich gehalten hätte. Ihm lief ein kalter Schauer den Rücken hinunter.
Ihre Lippen wurden schmaler und ihre Augen verengten sich. Sie bückte sich zu ihren Schuhen und hantierte daran herum.
Dann stand sie, kurze Zeit später, wieder aufrecht in der vorherigen Position.
„Du wirst doch sicher nichts verraten, mein Lieber?“, sagte sie zuckersüß zu dem Älteren. Gizmo schauderte. Diese Frau führte garantiert nichts Gutes im Schilde!
„Shanika, du weißt ganz genau, dass ich es nicht für mich behalten werde. Es wäre nicht gut, wenn ich es täte.“
