Beschreibung
der eigentliche Beginn der Fliegerei mit Pleiten, Pech und Pannen, schönen Stunden und neuen Freunden. So wie gute Zeiten, schlechte Zeiten
Außenlandung oder mein erster Streckenflug
Das zweite Jahr unserer Fliegerleidenschaft war ins Land gezogen und wir sind in der vergangenen Zeit sehr viel geflogen, haben Eindrücke gesammelt und viele schöne Stunden verlebt. Es ist ein Gefühl, dort oben zwischen Himmel und Erde, was nur schwer zu beschreiben ist. Auch wenn noch so viele Kameraden in der Nähe sind, du bist allein und es kommt dir manchmal der Gedanke: Was bin ich schon? Ein Staubkörnchen im Universum, so unwichtig, so klein.........man wird irgendwie erfürchtig, vor dem, was uns die Natur bietet..........................
Wenn du jetzt wissen willst, ob ich Angst hatte beim Fliegen. Oh ja, und das ist auch gut so;denn wer Angst hat, hat auch Respekt. Ein bißchen Angst ist ganz gesund und muß sein. Wer keine Angst hat, wird leichtsinnig und verliert den Respekt.
Doch nun wieder zurück zu meinem Erlebnis. Wir hatten uns inzwischen mal wieder neue Gleitschirme gekauft, obwohl wir von der Materie immer noch keine rechte Ahnung hatten. Aber wir sind mit diesen Schirmen nun schon öfter geflogen und haben uns damit auch sehr wohl gefühlt. Doch Thermikflüge hatten wir noch keine hinter uns und wollte endlich mal ein wenig länger oben bleiben. Das Wetter versprach gut zu werden, deswegen haben wir unser Auto gepackt und sind schon ganz früh nach Westendorf in Tirol gefahren. Von der Choralpe konnte man eigentlich den ganzen Tag starten, entweder am Ostplatz oder am besseren Westplatz. Wir brauchten Südwest bis Westwind, dann konnte man gut die Thermik nutzen.
Es war gegen die Mittagszeit, als ich meinen Schirm auslegte. Der Wind blies schon ganz kräftig, als ich meinen Kontrollcheck machte.Dann ein kurzer Blick zu den anderen, ein Blick nach oben und ehe ich mich versah, zog´s mich in die Höhe. Ich sah den Startplatz so 200 Meter unter mir, nur leider kam ich nicht mehr vorwärts. Und ich hatte auch keine Möglichkeit, den Schirm schneller zu machen, da einfach die Tragegurte für meine Arme zu lang waren. Der Wind war einfach zu stark , um gegen anzukommen. Normalerweise kann man in die Leinen des Schirmes greifen und ihn damit beschleunigen. Da wir aber wie gesagt, immer noch zu wenig Ahnung hatten, haben wir beim Kaufen da nicht drauf geachtet. Nun war guter Rat teuer. Was hab ich in der Schulung gelernt? Im Zweifelsfall eine kontrollierte Außenlandung zu machen.
Hinter mir lag ein wunderschönes Tal, ca. 1000m tiefer, und dann kam der nächste Berg, etwa gleich hoch wie mein Startplatz.Gestartet bin ich bei Südwest, nur hier oben blies ein kräftiger Westwind. Was habe ich noch gelernt in der Schulung? Niemals ins Lee fliegen, da gibt es Turbulenzen und Probleme. Ba gut, dachte ich, dann flieg ich eben rüber mit Rückenwind zu dem anderen Berg und an seiner Längsseite Richtung Brixen. Was auch wunderbar geklappt hatte ohne Schwierigkeiten und anschließend bin ich mit dem Bus wieder zurück nach Westendorf gefahren. Am nächsten Tag war aber alles anders............................................