Kurzgeschichte
Die Reise durch Vergangenheit und Zukunft

Mein erster Versuch

Endlich war ich fertig. 2 Jahre hatte ich an dieser Maschine gearbeitet. Einer Zeitmaschine, in der ich durch Vergangenheit und sogar in die Zukunft reisen konnte. Und heute konnte ich sie zum ersten mal ausprobieren. Ich schaltete sie an und sah wie das Laboratorium langsam verschwamm. Plötzlich war alles dunkel. Da sah ich den Himmel. Die Abstände von Tag zur Nacht wurden schneller. Auch die Zeiger meiner Uhr wurden schneller. Ich sah auf meinem selbst eingebauten Jahresanzeiger und sah, dass ich mich im 19. Jahrhundert befand. Nun kannte ich die Zeit, aber die Antwort WO ich mich befand blieb mir noch ein Rätsel. Ich merkte wie die Abstände von Tag zur Nacht immer langsamer wurden. Auch die Zeiger meiner Uhr befanden sich bald im richtigen Zeitrhythmus und ich spürte wie die Maschine langsam stoppte. Von weitem konnte ich nun langsam scharfe Umrisse einer kleinen Stadt erkennen. Plötzlich sah ich nur noch schwarz vor Augen. Und im fast selben Moment, spürte ich wie die Zeitmaschine festen Boden erreichte .Ich sah mich um. Ich befand mich in einer verlassenen Gasse, die ziemlich eng war. Plötzlich ertönte mein Ortsansager und brummte:   „Ich bitte um Ihre Aufmerksamkeit, Sir. Wir befinden uns gerade in London, Gasse Skillroad um genauer zu sein. Es ist der 17. Juli. 1867, Sir. Eine angenehme Reise wünsche ich weiterhin!“. Na ganz toll! Ich befand mich also im 19. Jahrhundert in London. Sehr viel Glück hatte ich aber nicht! Schließlich wimmelte es in dieser Zeit nur so von Dieben und Mördern in London. Denn das hieß, dass ich sehr vorsichtig sein musste. Denn eine solch Maschine entgeht nicht mal dem dümmsten Räuber. Plötzlich fiel mir der Unsichtsbarknopf ein. Ich drückte auf den Knopf, nahm meine Schlüssel aus der Maschine und stieg aus. Langsam sah ich zu, wie die Maschine in die Luft stieg und Stück für Stück unsichtbar wurde, bis sie ganz verschwand. Nun würde es losgehen. Ich würde für ein paar Tage im früheren London leben! Ich atmete tief durch, wagte die ersten Schritte in die Hauptstraße und sah mich um.
Es war ein heißer Sommertag und die Sonne blendete mich so sehr, dass ich andauernd blinzeln musste. Auf der Straße war viel los. Kinder, die umher rannten, Frauen, die den ganzen Weg versperrten und tuschelten, Händler die ihre Waren verkauften, Adlige Männer, die es anscheinend eilig hatten -und dann sah ich noch einen alten Mann, der vor einer Kneipe -die golden Bar nannte -um Geld bettelte. Da fiel mir das Herz in die Hose! Ich hatte ja gar kein Geld, oder eher gesagt nicht deren Geld. Wahrscheinlich bezahlten sie mit Goldmünzen, oder so. Ich sah auf mich herab und merkte wie ein breites Lächeln sich über meinem Gesicht ausbreitete. Zum Glück war ich wenigstens so bekleidet, wie die meisten hier: Eine geflickte Hose, ein weißes Hemd und Sandalen. Jetzt fehlt mir allerdings noch Geld- Plötzlich fiel mir das Plakat ein, dass an der Kneipe hing. Als ich es las war mein Problem gelöst. Eine Druckerei suchte einen fleißigen Burschen- und zufällig war ich einer. Ich las mir die Straße und Hausnummer durch und fing an nach der Permingtonstreet 13 Ausschau zu halten. Den ganzen Morgen lang suchte ich,- doch vergeblich. Dann entschied ich mich jemanden nach der Straße zu fragen. Dann fiel mir ein junger Mann auf, der ziemlich alleine in der Ecke stand. Wahrscheinlich wartete er auf jemanden. Und weil er mir nicht weiterhin gefährlich aussah, ging ich auf ihn zu und fragte: „Ähem! Guten Tag, Sir. Ich habe eine Frage, Sir. Können Sie mir bitte sagen wo sich die Straße Permingtonstreet befindet, Sir?“. Der Mann guckte mich eindringlich an. Doch dann sagte er: „Lauf die Straße entlang. Zweite Gasse links!“. Ich bedankte mich und lief los. Als ich endlich Nr. 13 fand drückte ich auf die Klingel. Ein kleiner Mann machte mir auf.  Es war ein großes Haus mit vielen Fenstern. Überall gab es Tintenkleckse oder Verschmierte Fußabdrucke. Ich war fasziniert. Paar  Stunden später:
Mit einem breiten Grinsen verließ ich die Druckerei. So weit, so gut. Nun hatte ich einen Job und sollte in zwei Stunden anfangen. Für den Anfang hatte ich eine Goldmünze mitbekommen. Und da ich nichts zu tun hatte, erlaubte ich mir ein Glas in der Golden Bar zu trinken. Nachdem ich zu Ende  getrunken hatte, blieb ich die übrige Stunde sitzen und sah mich in der alten Bude um. Plötzlich bekam ich mit, wie zwei Männer hinter mir, ein Gespräch führten. „Heute Abend kommt er mit seiner Kutsche. In der Ecke von Aberland, klar. Wir sehen uns Mike.“.  Dann verschwand der eine, doch Mike blieb. Plötzlich erkannte ich, dass Mike genau der war, den ich nach der Straße gefragt hatte. Plötzlich trafen sich unsere Blicke. Mike stand auf, schlug mir eine rein und verschwand. Ich schrie  auf. Dabei hörte ich wie Mike mir hinterher rief, dass ich sie gefälligst nicht belauschen soll. Meine Nase fing an zu bluten. Aber wieso wollten sie, dass ich ihnen zuhöre? Und wer kommt denn heute Abend? Das blöde war, dass die Druckerei in der Nähe von Aberland befand.
Als ich meine ersten Aufgabe in der Druckerei bekam,  war ichziemlich aufgeregt. Ich sollte sämtliche Plakate von einem Mörder namens DARK STROUCH hieß, ausdrucken. Es war eine strenge Arbeit, aber weil ich mich mit dem Drucken ziemlich gut auskannte, dauerte es nicht lang. Zufrieden sah ich mir die 100 Plakate an. GIBT EUCH IN ACHT!!! FREI LAUFENDER MÖRDER darunter war ein Bild, was ziemlich einflößend aussah. Darunter stand wiederum- Oh Nein!- BEFINNDET SICH GERADE IN ABERDEEN! Das war genau die Stadt, in der ich mich momentan befand! Ein Kribbeln überlief mein Rücken und ich schauderte. Plötzlich fiel mir das Gespräch von Mike und dem anderen Typen ein. HEUTE KOMMT ER MIT DER KUTSCHE! War das vielleicht Dark Strouch? Schnell schüttelte ich mir meine Gedanken weg. Das war nur ein einfaches Gespräch von zwei Männern, dass ich dummerweise mitbekommen hatte.
Der Abend brach ein, als ich die Druckerei verließ. Ich ging in Richtung Zeitmaschine, wo ich heute übernachten wollte. Langsam fing ich an zu zittern, als ich an das Gespräch der Männer dachte. Gleich müsste ich in die Permingtonstreet abbiegen. Würde ich dem Mann in der Kutsche begegnen? Oder vielleicht auch Mike oder den anderen Typ?  Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und bog ab. Plötzlich sah ich sie,  die Kutsche, Mike und der andere Typ! Schnell versteckte ich mich in einem der Fässer an der Straßenseite. Vom Loch aus dem Fass aus, konnte ich erkennen, wer ging und wer kam. Und dann kam mein größter Schock den ich je erlebt hatte. Aus der Kutsche stieg in schwarz gekleidet: DARKSTROUCH! Ich ließ einen Schrei von mir hören, doch verstummte im fast selben Moment. Hatten sie mich gehört? War es schon zu spät? Die Antwort waren lauter Pistolenschüsse, auf den Fässern neben mir. „Psst…hier war jemand Männer, habt ihr das gehört?“, sagte Mike-„Dark, wenn dich jemand sieht, war´s das für dich!“. Scheiße, die Typen hatten mich also doch gehört! „Mike, John, schießt einfach auf jedes der Fächer und lasst uns los. Bevor jemand noch die Bullen holt!“, rief Dark. Das war´s, dachte ich. Nun hörte ich wie die Schüsse in den einzelnen Fässern eindrangen und immer mehr das linke Fass erreichten- wo ich hockte. Ich schloss fest meine Augen und eine Träne kullerte meine Wange entlang. Ich sah den sicheren Tod vor mir. Plötzlich, als sie das letzte Fass neben mir abschossen, sprudelte ihnen Bier entgegen. Jetzt oder nie, dachte ich .Sprang aus dem Fass und rannte los. „Hey ihr Idioten, schnappt euch den Mistkerl!“, hörte ich Dark hinter mir rufen. Ich rannte so schnell ich konnte, ich rannte um mein Leben. Zum Glück war das Fass mit Bier gefüllt, womit es die Männer für kurze Zeit ablenkte und ich nun einige Schritte Vorsprung hatte. Gleich würde ich in die Gasse Skillroad abbiegen, wo sich meine Zeitmaschine befand. Von weitem hörte ich die Männer schon fluchen und mir hinterher schossen, als ich auf eines der Dächer kletterte. Ich rannte in Richtung Maschine und sprang hinein als ich ankam. Und als ich gerade losfahren wollte, sah ich wie Dark unter mir einen Dolch griff und auf mich zielte. Schnell bückte ich mich und im selben Moment fuhr die Maschine los. Als ich wieder aufsah, sah ich wie der Dolch noch an meinem Sitz steckte. Behutsam zog ich ihn heraus und sah ihn mir an. Ein breites Grinsen bildete sich auf meinem Gesicht, als ich erkannte, dass der Dolch mit Gold und Diamanten geschmückt war. Ich merkte wie die Umrisse der Stadt Aberdeen immer kleiner wurden. Die Zeiger meiner Uhr liefen fiel schneller. Meine Geschwindigkeit betrug jetzt mehr als ein Jahr in der Minute. Mit einem mit Gold und Diamant beschmückten Dolch in der Hand, atmete ich erleichtert und zufrieden die vertraute Luft von Zuhause ein.