Hier das nÀchstes Kapitel :)
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Langsam setze ich einen FuĂ vor den anderen. Es fĂ€llt mir sehr schwer gegen das Grauen in meinem Inneren und gegen die Flut aus Erinnerungen, die mich ĂŒberkommen, anzukĂ€mpfen, doch ich weiĂ, dass ich weitergehen muss. Irgendeine innere Stimme sagt mir, dass ich es schaffen kann. Den groĂen alten Eichenbaum vor mir, weiĂ ich, dass ich angekommen bin.
Ich atme tief ein und aus um mich zu beruhigen und nicht in TrÀnen auszubrechen. Bei dem Gedanken, dass
er Anna auf dem Boden vor dem Baum vergewaltigt und ermordet hat und sie dann vor diesem Baum abgelegt hat, wird mir schwindelig. Auch wenn die Kripo alles gesÀubert hat und man kein Blut mehr sehen kann, sehe ich rot, wohin mein Auge blickt. Mir wird schwindelig.
Um zu vermeiden, dass ich umkippe, setze ich mich.
Mit den Augen erfasse ich meine restliche Umgebung. Rings um mich herum befinden sich groĂe grĂŒne BĂ€ume mit schweren Ăsten und StrĂ€ucher, welche mit Beeren ĂŒbersĂ€ht sind. Auf dem groĂen Ast vor mir sitzt ein Rotkehlchen und zwitschert fröhlich vor sich hin.
Ich beginne zu weinen. Still und Leise laufen mir die TrĂ€nen ĂŒber die Wange.
Doch ich weine nicht, weil mich die Erinnerungen ĂŒberfluten, sondern weil es FrĂŒhling ist und mir plötzlich bewusst wird, dass dieser Ort gar nicht so unheimlich ist, wie er auf den Fotos der Polizei ausgesehen hat.
Wenn man ihn nÀher betrachtet, kann man sogar sagen, dass es eine recht schöne Lichtung des Waldes ist.
Das Sonnenlicht dringt durch die BlĂ€tter und das GrĂŒn der BĂ€ume scheint förmlich zu glĂ€nzen.
Der Gesang der Vögel ertönt in meinen Ohren und ich spĂŒre eine sanfte Brise auf meiner Haut.
Es erschreckt mich fast, als ich merke, dass ein GefĂŒhl von Erleichterung meinen Körper durchdringt. Ich fĂŒhle mich so anders, so frei.
Es fĂŒhlt sich an, als sei eine Last von mir gefallen, welche ich jahrelang mit mir herumtrug. Als wĂ€ren meine Sorgen fĂŒr einen Moment wie weggeblasen. Mir wird klar, dass es die richtige Entscheidung gewesen ist hierher zu kommen.
Es ist an der Zeit alte Wunden verheilen zu lassen und einen Schritt nach vorne zu wagen. Anna hÀtte es so gewollt.
Ein leichtes LĂ€cheln huscht ĂŒber meine Lippen. Es ist das erste Mal seit ihrem Tod, dass ich an sie denke und lĂ€cheln
kann.
Eine Weile sitze ich noch dort, lausche dem Vogelzwitschern und dem SĂ€useln des Windes und denke an Anna.
Dann lege ich die roten Rosen vor dem Baum ab und mache mich wieder auf den Heimweg. Am Waldrand angekommen, werfe ich noch einmal einen Blick hinter mich und gehe dann festen Schrittes die Wiese entlang. Ich habe es geschafft.
WĂ€hrend ich die StraĂen zum ersten Mal ohne einen BlumenstrauĂ in der Hand entlanglaufe, denke ich ĂŒber mein bisheriges Leben seit Annas Tod nach. Mir wird bewusst, dass ich man mein âDahinvegetierenâ nicht als richtiges Leben bezeichnen kann.
Deshalb bin ich fest entschlossen, zu versuchen, wieder in den Alltag zurĂŒckzufinden. Ich will nicht sagen, dass ich GlĂŒck fĂŒhle, aber ich fĂŒhle mich frisch, erleichtert und guten Mutes.
Da ich aber nicht weiĂ, ob dieses GefĂŒhl nur von kurzer Dauer ist, möchte ich es bestmöglich nutzen und schlage deshalb, zu Hause angekommen, gleich die Seite mit den Stellenanzeigen in der Zeitung auf.
Meinen Job als Psychologe in einer forensischen Klinik hatte ich aufgegeben. Ich konnte es nicht ertragen zu wissen, dass auch meine Anna einem dieser Menschen in die HÀnde gefallen sein könnte. Ich wusste, dass diese
Menschen unter psychischer Verwirrung litten und folglich unbedacht handelten, doch ich konnte es mit meinem Gewissen nicht vereinbaren dort weiterhin zu arbeiten. Dies bedeutet allerdings auch, dass ich seit Annas Tod arbeitslos bin. Höchste Zeit etwas daran zu Àndern.
Die Seite mit den Stellenanzeigen betrachtend, werde ich auf eine Stelle aufmerksam. Sie hebt sich durch ihren roten Rahmen von den anderen hervor. Ich lese sie:
â Wir suchen eine Aushilfskraft fĂŒr die KĂŒche. Erforderlich sind Kochkenntnisse und guter Umgang mit Kundschaft. Wir bieten: Gute Bezahlung und freundliches Personal!â
Darunter steht eine Adresse eines kleinen Bistros, welches sich in der Stadtmitte befindet. Das weiĂ ich, da ich dort schon einmal mit Anna essen war.
Obwohl ich vorher nichts dergleichen gemacht und nur privat öfters fĂŒr Freunde und Verwandte gekocht habe, wĂ€hle ich die Nummer und probiere mein GlĂŒck:
âGuten Tag. Bistro Paparrazi am Apparat. Hier spricht GĂŒnther Civilani - Was kann ich fĂŒr sie tun?â
â Hallo, hier ist Jack McDonnel. Ich habe ihre Annonce in der Zeitung gelesen bezĂŒglich des Stellenangebotes. Ehm..Ist.. Ist die Stelle denn noch zu haben?â
Meine Stimme zittert etwas, da ich es nicht mehr gewohnt bin mit Fremden zu telefonieren.
â Achja, die Stelle ! Ja, die wĂ€re noch frei! Sind sie interessiert?â
âJaaa, sehr sogar!â
Puuh. Sie ist noch frei, denke ich mir.
â Sehr schön. Wie sieht es denn aus mit Mittwoch? Könnten sie da vielleicht Probe arbeiten?â
Diese Worte klingen wie Musik in meinen Ohren. Endlich die Aussicht auf einen Job.
Nach Beenden des GesprÀches steht es fest:
Am Mittwoch werde ich Probe arbeiten. Obwohl ich natĂŒrlich Angst habe, dass
meine KochkĂŒnste nicht fĂŒr das Bistro genĂŒgen, bin ich einfach nur froh.
Arbeit bedeutet Ablenkung und Arbeit bedeutet auch ein StĂŒck NormalitĂ€t.
Genau das brauche ich jetzt. Ich muss wieder leben.
Voller Elan schnappe ich mir ein Kochbuch und pflanze mich aufs Sofa, schlieĂlich muss ich mich ja auf das Probekochen vorbereiten.
WÀhrend ich so durch die Seiten blÀttere und mir immer schmackhafter aussehende Gerichte entgegen springen, bekomme ich Hunger.
Ich entschlieĂe mich deshalb eines der Rezepte auszuprobieren und somit schon einmal fĂŒr Mittwoch zu ĂŒben.
Das Kochen gestaltet sich wesentlich leichter als ich es gedacht habe und so kann ich um drei Uhr voller Stolz mein erstelltes Gericht zu mir nehmen:
HĂŒhnerbrust im BlĂ€tterteig gebettet auf Spargeln.
So lecker wie es klingt, schmeckt es auch, was meine Stimmung nur noch mehr hebt.Â
Zufrieden mit meinen KochfÀhigkeiten, rÀume ich gerade das Geschirr ein, als plötzlich das Telefon klingelt. Es ist meine Mutter.
Seit Annas Tod ruft sie fast tÀglich an, um zu erfragen, wie es mir geht.
Heute fÀllt mir ganz besonders stark auf, wie gut mir das GesprÀch mit meiner
Mutter eigentlich tut.
Sie ist eine der Wenigen, die nicht stÀndig nur nach meinem Befinden fragt, sondern auch mal etwas von sich und meinem Vater berichtet.
Wir telefonieren eine gute halbe Stunde. Sie erzÀhlt mir, dass Vater und sie eine Kreuzfahrt in die Karibik machen wollen. In drei Wochen soll es losgehen.
Ich verspreche ihr vorher noch einmal bei ihr vorbeizukommen und lege auf.
Urlaub. Wie lange habe ich schon keinen Urlaub mehr gemacht?
Um 17 Uhr klingelt es dann an der TĂŒr.
Es ist meine Psychologin - Lea Clearsten.
Mit einem KĂŒsschen rechts und links
und einer herzlichen Umarmung begrĂŒĂe ich sie. Lea ist mittlerweile eine gute Freundin geworden. Seit der VerkĂŒndung von Annas Tod stand sie mir zu Seite und schaffte es, mich selbst, wenn ich mir einfach nur wĂŒnschte zu sterben, wieder aufzumuntern und voranzutreiben.
Sie tröstete mich, wenn ich weinte; sie stand mir mit gutem Rat zur Seite, wenn ich gerade Hilfe brauchte- und auch sie war es, die mich dazu bewegte, die Lichtung zu besuchen.
Ich habe ihr einiges zu Verdanken und gerade in diesem Moment wird mir das bewusst.
Wir gehen in die KĂŒche und wĂ€hrend sie sich setzt, schmeiĂe ich die
Kaffeemaschine an. Mit einem StĂŒckchen Extrazucker und in ihrer Lieblingstasse mit dem Froschgesicht, stelle ich ihr den Kaffee auf den Tisch. Sie bemerkt, dass ich an alles gedacht habe und lĂ€chelt.
Erst jetzt fĂ€llt mir auf, dass sie eigentlich ein sehr schönes LĂ€cheln hat und das ihre tiefgrĂŒnen Augen eine Herzlichkeit ausstrahlen, die man nur selten sieht. Wieso ist mir so was nicht frĂŒher aufgefallen? Ich kenne Lea doch schlieĂlich schon seit drei Jahren.
Beim Anblick ihrer Augen bekomme ich jedoch plötzlich ein komisches BauchgefĂŒhl. Ich fĂŒhle mich unwohl, habe sogar richtig Schmerzen. Als sie gerade anfangen will, mich nach meinem
Tag zu fragen, halte ich es nicht mehr aus.
â Ich muss mal schnell fĂŒr groĂe Jungs â, entschuldige ich mich und sprinte los in Richtung Toilette.
Im Bad angekommen betrachte ich mich im Spiegel. Ich bin ganz blass und fĂŒhle mich auf einmal hundeelend. Was ist nur los mit mir? Habe ich mir mit meinem Essen von heute Mittag den Magen verstimmt?
Mein Herz schlÀgt schnell und die Bauchschmerzen werden immer stÀrker.
SchweiĂ lĂ€uft mir ĂŒber die Stirn.
Plötzlich klopft Lea an der TĂŒr.
â Ist alles in Ordnung Jack? Du sahst so blass aus, da habe ich mir Sorgen
gemacht.â
â Jaja, ist alles in Ordnung Lea! Ich hab mir anscheinend nur den Magen etwas verstimmt! Ich komme gleich zu dir- Gib mir eine Minute!â
âOkay, ruf mich wenn du mich brauchst ja?â
Ihre Schritte entfernen sich.
Langsam stolpere ich in Richtung Waschbecken um mein Gesicht zu waschen. Danach kauere ich mich kurze Zeit in eine Ecke und halte mir den Bauch.
Mir ist klar, dass es nicht an dem Essen liegen kann. Ich habe schon viel zu oft Spargel und HĂŒhnerbrust gegessen, ohne dass ich davon Bauchschmerzen bekam.Â
ReiĂ dich zusammen Jack, denke ich mir. Es ist doch nur Lea.
Lea mit den braunen schulterlangen Haaren, dem sportlichen Körper und.. Und den tiefgrĂŒnen Augen.. Verdammt!
Eilig verlasse ich das Bad wieder in Richtung KĂŒche.
Das Bild von Leas Augen geht mir immer noch nicht aus dem Kopf.
Wieder in der hellblauen KĂŒche angekommen, sehe ich, dass Lea besorgt aussieht. Ich versuche mich deshalb zusammenzureiĂen.
â Entschuldigung Lea, mir ging es gerade nicht so gut. Ich weiĂ auch nicht was los war!â
â Ach Jack, du brauchst dich nicht zu
entschuldigen. SchlieĂlich bist du heute auf der Lichtung gewesen, was einen groĂen Schritt fĂŒr dich bedeutet, da ist das ganz normal, dass dir etwas ĂŒbel ist und du dich schwach fĂŒhlst.â
â Mhh.. Du wirst Recht haben. Aber woher weiĂt du, dass ich WIRKLICH dort war? Ich habe dir doch noch gar nichts dazu gesagt!â
âIch kenne dich Jack. Ich war mir sicher, dass du so weit bist.â
Ich lÀchele. Irgendwie schafft sie es immer mich aufzumuntern.
Ich setze mich zu ihr an den Tisch. Vielleicht hat sie ja Recht und ich bin wirklich einfach etwas durcheinander wegen dem anstrengenden Tag heute.
WĂ€hrend wir gemĂŒtlich unseren Kaffee trinken, berichte ich ihr von dem schwierigen Nachmittag, den ich hinter mir habe.
Als ich ihr von dem Stellenangebot und dem Probekochen erzĂ€hle, springt sie auf, lĂ€uft um den Tisch und umarmt mich. Ich bin ganz perplex, stehe auf und erwidere zunĂ€chst etwas zögerlich die stĂŒrmische Umarmung.
â Das freut mich so fĂŒr dich Jack! Ich bin mir sicher, dass du das packen wirst! Du bekommst den Job bestimmt!!â
Sie strahlt mir entgegen und eine kleine HaarstrÀhne fÀllt dabei in ihr Gesicht.
Reflexartig lege ich meine Hand auf ihre Stirn und streiche ihr die StrÀhne aus
dem Gesicht. Sie schaut mir in die Augen und errötet dann leicht.
Irgendwie sĂŒĂ dieses kleine MĂ€dchen mit den leicht erröteten Wangen, denke ich mir. In diesem Moment flĂŒstert sie â Dankeâ und löst sich aus der Umarmung. In ihrer Stimme schwingt Traurigkeit mit.
Mir fÀllt auf, dass sie an mir vorbei sieht und deshalb drehe ich mich um, um zu erkennen, worauf sich ihr Blick richtet. Es ist ein Foto von Anna.
Lea hat sich in der Zwischenzeit wieder an den Tisch gesetzt und fragt mich nun, ob ich ihr nicht meine KochkĂŒnste beweisen wolle und ihr am nĂ€chsten Tag etwas Leckeres zu Essen kochen möchte.
Ich bejahe ihren Wunsch mit Freude und setzte mich wieder zu ihr an den Tisch. Dennoch muss ich die ganze Zeit an den traurigen Klang ihrer Stimme denken.
Die Gedanken an ihren traurigen Blick treten jedoch in den Hintergrund, als Lea von ihrem griesgrÀmigen Chef Peter zu erzÀhlen beginnt.
WĂ€hrend sie ĂŒber ihn spricht macht sie heftigste Gesten, was man verstehen kann, wenn man weiĂ, dass Peter ihr den Arbeitsalltag nicht gerade erleichtert.
So gerne wĂŒrde Lea eine eigene Praxis aufmachen, doch da ihr die finanziellen Mittel fehlen und Peter zu keiner Gehaltserhöhung bereit ist, muss dieser Gedanke wohl zunĂ€chst ein
Wunschdenken bleiben.
Ich biete ihr an mir Peter mal vorzuknöpfen, strecke meine Brust theatralisch nach vorne und schlage wild gestikulierend und mit geballten FÀusten dagegen.
Sie lacht, schubst mich leicht zurĂŒck und sagt, dass ich spinne und dass sie schon alleine mit diesem Miesepeter zurechtkomme.
Ich biete ihr nochmals scherzend meine Hilfe an, aber als sie es dann wieder lachend abweist, setze ich mich wieder auf meinen Platz.
â Was machen eigentlich deine Eltern?â, fragt sie mich.
âDenen geht es gut. Meine Mutter hat
vorhin angerufen und mir erzĂ€hlt, dass sie und Vater eine Kreuzfahrt machen wollen. In drei Wochen soll es losgehen!â
â Oh, das klingt spannend. Und du? Gehst du nicht mit?â
â Mhh, nein. Ich denke, ich muss erstmal mein Leben wieder in den Griff bekommen. Und hinzu kommt, dass ich dich doch nicht alleine lassen kann!â
Ich zwinkere ihr zu.
Sie nickt.
â Du hast natĂŒrlich vollkommen Recht. Mich kann man nicht alleine lassen. Ich könnte womöglich noch etwas anstellen.. Zum Beispiel Wasserbomben von einem Hochhaus auf arme Passanten schmeiĂen!
â, sie lacht.
Ich weiĂ genau, worauf sie damit anspielen will.
Es war der erste Jahrestag von Annas Tod gewesen und ich saĂ völlig fertig in unserem Wohnzimmer, als es plötzlich an der TĂŒr klingelte. Es war Lea.
âWas gibtâs?â, hatte ich sie gefragt.
âDie beste Methode gegen Kummer!â, hatte sie mir zwinkernd erklĂ€rt und dann waren wir auf ein Hochhaus geklettert und hatten von dort Wasserbomben auf ahnungslose Passanten geschmissen. Ich war zwar zuerst skeptisch gewesen, ob das was bringen wĂŒrde, doch als ich sah, wie die erste Bombe auf einen schnöselig aussehenden Kerl fiel und dieser
wutentbrannt nach oben starrte, musste ich einfach nur brĂŒllen vor Lachen.
Es war ein super Tag gewesen und ich konnte fĂŒr einen kurzen Augenblick alle Sorgen hinter mir lassen.
Mit einem Blick auf die Uhr, stelle ich fest, dass es schon kurz vor Acht ist. Lea und ich wandern gemeinsam ins Wohnzimmer und schauen uns die Tagesschau an. Der Reporter berichtet von den BankĂŒberfĂ€llen in unserem Nachbarort.
â Das sind solche Schweine, findest du nicht?â
â Lea, bitte keine FĂ€kalausdrĂŒcke in meiner Gegenwart ja?â, ich lache.
Sie schaut mich an wie ein trotziges
Kind: â Ach Jack, du bist so doof!â
Als es 22 Uhr ist, bringe ich Lea zur TĂŒr.
â Morgen Abend um 20 Uhr bei mir!!â, ruft sie mir mit einem Funkeln in den Augen zu: â Und zieh dich ja schick an, schlieĂlich will ich, dass meine neugierige Nachbarin erzĂ€hlen kann, dass ich heiĂen MĂ€nnerbesuch hatte.â Lachend steigt sie in ihren blauen Smart und fĂ€hrt davon. Ich schaue ihr noch einen kurzen Moment hinterher.
Kaum schlieĂe ich die TĂŒr, fĂŒhle ich mich wieder einsam und die Bauchschmerzen kommen zurĂŒck.
Ich gehe ins Wohnzimmer, nehme das Bild von Anna, welches auf dem kleinen
Couchtisch steht und drĂŒcke es an meine Brust.
â Du bist und bleibst die einzige fĂŒr mich, mein Engel!â, flĂŒstere ich ihr zu und stelle das Bild wieder an seinen Platz. Sicherlich ist Lea eine attraktive Frau, aber fĂŒr mich wird es nie eine andere Frau auĂer meiner Anna geben.
Ich putze mir die ZĂ€hne, wasche mir das Gesicht und gehe dann ins Schlafzimmer um mich etwas hinzulegen und zu versuchen zu schlafen.
Es ist ein komisches GefĂŒhl sich in das groĂe Bett zu legen und niemanden zu haben, der neben einem liegt.
Ich lese noch ein wenig in meinem Buch, welches ich angefangen habe zu
schreiben und korrigiere die ein oder andere Zeile, bis ich dann das NachttischlÀmpchen neben mir ausknipse.
âSchlaf gut mein Schatz! Ich liebe dich!â
Dann schlafe ich ein.