Eine Frau lief einen vertrockneten Weg entlang. Es war eine schöne Vollmondnacht. Der Mond war so hell, dass man die Schatten der stillen Bäume sehen konnte. Am Ende dieses Weges stand eine kleine Kirche, an einer gewaltigen Klippe. Sie wurde sehr knapp neben dem Abgrund gebaut. Wäre man runter gesprungen, würde man sich an den spitzen Felsen aufspießen, die am Meer standen. Das leise Rauschen des Meeres und die noch etwas kreischenden Möwen, erfüllten ein friedliches Gefühl. Der Wind wehte
durch die blondweißen Haaren und dem weißen kurzen Kleid der Frau, das bis zu ihren Knien reichte. In der Hand hielt sie ganz fest eine murmelartige Kugel, die etwas goldgelb leuchtete.
Heute war die Nacht aller Nächte. Sie musste ihren Auftrag erfüllen oder es würde einen Untergang geben. Der Untergang von allem und jedem. Noch 10 Minuten blieben ihr übrig Plötzlich verstummten die Bäume, die Möwen und das Meer. Es war ruhig…zu ruhig. Die Frau sah sich um und als sie sich umdrehte sah sie eine Person, die 10 Meter von ihr entfernt war. Er trug einen langen schwarzen Anzug, der bis zu den Knien reichte. Auf dem Kopf trug
er eine schwarze Kapuze die sein Gesicht in der Dunkelheit verbarg. Sie erschrak. Diese Person kannte sie schon seit ihrer Geburt. Sie wurde verfolgt von ihm. Schon immer. Sogar in ihren Träumen.
Plötzlich wachte ein kleiner Junge auf. Ein Geräusch hatte den kleinen Achtjährigen aufgeweckt. Er rieb sich die Augen, stand auf und sah zu seinen friedlich schlummernden zwei Jahren älteren Bruder. Was war das gerade eben? Er lief zum Schlafzimmer seiner Eltern. Die Rollladen vom Fenster waren unten. Nur das Licht von der Küche schien ins Schlafzimmer.
Seine Mutter schlief auf tief und fest. Doch die andere Schlafseite vom Bett war leer. Wo war sein Vater? Langsam tappte er zur Küche. In der Küche war der Rollladen nicht unten. Der Vollmond erstrahlte das ganze Zimmer. Vor dem Fenster stand ein Mann. Er hatte das Fenster geöffnet und nun sah er raus, auf den Big Ben. Der kleine Junge ging langsam auf ihn zu.
"Was willst du?", fragte die Frau mit warnender Stimme.
Er stand bedrohlich neben einer alten Eiche. Bereit für einen Angriff. "Mir wurde aufgetragen, dich dabei aufzuhalten alles zu zerstören."
"Ach ja?", hetzte sie ihn, „denk doch mal nach was IHR gemacht hattet! Ihr habt das alles zerstört!", sie drückte ihre Faust mit der Kugel fester, „Wie bist du mir hierher gefolgt?“
"Das ist jetzt unwichtig", wandte er ab, "das Einzige um was du dir noch Sorgen machen musst, bist du selbst". Er ging einen Schritt näher. Plötzlich erstrahlte ein Licht an der Hand der jungen Frau und ein weißes zartes Schwert erschien in ihrer Hand. Sie hielt es schützend vor ihrem Körper.
Der Kapuzenträger lachte: „ Es geht doch um Alles oder Nichts, nicht wahr?“ Ein dunkles schwarzes Licht umhüllte die Hand des dunklen Mannes
und ein pechschwarzes Schwert mit Stacheln am Griff, erschien in seiner Faust. Er richtete es langsam auf die Frau. „Auf einen Kampf…um Alles!“
Der Junge zog an dem Hosenbein des Mannes. Er sah zum Jungen runter und der Kleine erkannte im Mondlicht das vertraute Gesicht seines Vaters.
„Papa, was machst du da?“, fragte er etwas verängstigt.
„Nichts mein Junge“, antwortete der Vater mit einem sanften Lächeln.
Er packte den Kleinen und setzte ihn auf die Fensterbank, so dass der Kleine hinaus in die Stadt schauen konnte. Ein sanfter Wind streifte an seinen Haaren.
Eine Weile lang sahen sie auf den Big Ben der direkt hinter dem strahlenden Vollmond stand…
Der Mann im schwarzen Gewand schoss ein dunkles Licht auf sie, doch die Frau wich schnell aus und sprang in die Luft. Sie schwebte vom Boden auf und flitzte zischend zu den Wolken. „NEIN!“, schrie der Mann. Er drückte sich nach unten, sprang auch in die Luft und sauste der fliegenden Frau hinterher. Nun waren zwei Blitze im Himmel. Ein Weißer und ein Dunkler, der den Weißen verfolgte. Die Frau zischte durch die Wolken und hinterließ hinter sich einen weißen Strahl. Sie drehte sich kurz um
und entdeckte den anderen Strahl, der sie verfolgte.
"Komm schon!", flüsterte sie, "komm, töte mich doch!". Sie blieb plötzlich stehen und wartete auf ihn. Der Blitz schoss auf sie zu. Sie erwartete, dass er stehen blieb, doch er flog weiter auf sie zu, mit dem Schwert auf sie gerichtet. Als er sie erreichte hielt sie rechtzeitig ihr Schwert schützend vor sich und blockte den Angriff des Angreifers ab. Er flog durch den Aufprall drei Meter entfernt und griff nochmal an! Wieder wurde sein Angriff geblockt und die Frau setzte zur Konter. Es war ein Kampf in den Gewitterwolken. Doch plötzlich begann die Kugel in ihrer linken
Hand zu leuchten. Und da fiel ihr wieder ein, dass sie Wichtigeres zu tun hatte. Sie hatte noch 5 Minuten. Nachdem sie einen weiteren Angriff blockte, flog sie wieder blitzschnell von Kampf. Er reagierte schnell und flog ihr hinterher.
Die blondweißhaarige Frau flog etwas tiefer unter den Wolken und flog direkt über dem Meer. Immer den Vollmond entgegen. Doch langsam wurde es neblig. Sie konnte nicht mehr in die Ferne sehen. Doch das machte nichts aus. Sie brauchte nur gerade aus fliegen, dann käme sie an. Der Mann im schwarzen Gewand schoss immer dunkle die gefährlich werden könnten pechschwarze Lichter auf die Frau.
Doch sie wich ihnen immer aus. Und da! Endlich ein Licht am Ende des Nebels… Sie legte einen Zahn zu, kam aus dem dichten Nebel heraus und flog über einen Hafen von einer großen Metropole. Sie sah wieder hinter sich und entdeckte den dunklen Gewandträger, der aus dem Nebel rauskam und nun aufhörte Lichtsphären auf sie zu schießen.
Sie folgte dem etwas breiten Fluss unter ihr um den Weg zum Turm leichter zu finden. Noch 2 Minuten. Die Kugel in ihrer Faust stieß Herzstoße aus. Bald hatte sie es geschafft…
Der kleine Junge entdeckte eine Uhr an
dem Arm seines Vaters. Er konnte zwar nicht so gut die Zeit ablesen, aber er wusste wenigstens wie kurz vor Mitternacht aussah. Es war sehr friedlich draußen, doch warum schien das Gesicht von seinem Vater etwas nervös zu sein… Auf was wartete er denn…?
Endlich! Aus der Ferne konnte sie den großen Turm erkennen, nur noch ein bisschen! Doch langsam merkte sie, dass ihre Kraft langsam ausging. Sie flehte zum Allmächtigen es noch bis zum Turm zu schaffen, so sehr wünschte sie sich das. Der schwarze Blitz verfolgte sie immer noch, warum
hatte er aufgehört sie anzugreifen? Hatte er etwas vor? Doch das war jetzt wohl eher unwichtig, nur noch wenige Meter!
Langsam bemerkte der Kleine, dass etwas ihn beunruhigte. Sein Herz pochte etwas schneller und der Wind blies jetzt kräftiger. Er fing an zu frieren, was ist das? Und plötzlich sah er sie… eine Sternschnuppe! Sie war flog ungefähr 40 Meter vom Boden und schien auf den Big Ben zu fliegen. Doch ist das wirklich eine Sternschnuppe? Hinter der Sternschnuppe flog etwas Dunkles auf sie zu. Eine weitere dunkle Sternschnuppe? Sie schien die Andere zu verfolgen und die hellere wollte gegen
den Turm fliegen… Was ist das…?
Jetzt stand sie direkt vor dem hell leuchtenden Zifferblatt. Sie blieb stehen und schwebte in der Luft. Endlich hatte sie ihr Ziel erreicht…jetzt musste sie nur noch ihre Mission erfüllen...
Das war keine Sternschnuppe eine Sternschnuppe kann doch nicht vor dem Big Ben stehen bleiben. Doch warum entdeckte sein Vater diese Lichter nicht. Wieso starrte er nur ins Leere?
Der riesengroße Minutenzeiger stand jetzt kurz vor der 12… Die Frau hatte die Sekunden genau im Kopf und wusste haargenau wann der Minutenzeiger den
Stundenzeiger völlig verdeckt. Sie flog etwas weiter zurück, wartete und holte gerade ihrem Arm raus in dem sie die Kugel hielt, wollte werfen, so nah stand sie vor der Erlösung, sie nahm sich Kraft und… Ratsch! Eine dunkle große Klinge stach durch ihren Körper. Sie hatte verloren? Ihre Kraft lies nach. NEIN! Der Anzugträger blieb still. Kein Lachen, kein Grinsen. Alles lief für sie wie in Zeitlupe… sie hatte versagt. Sie konnte nichts ändern, es blieb alles so wie es war und sie hatte die Chance vergeben und…versagt. Niemand wird ihr mehr verzeihen, niemand. Nicht einmal der Allmächtige… Sie war gefallen…... Der Mond fing an heller zu
leuchten. Sein sanftes Licht fiel auf die junge Dame die kurz davor war in einzelne Teile zu zerspringen… Doch plötzlich schnappte die Frau wieder gierig Luft. Das Licht brachte sie kurz wieder zurück, aber nur kurz! Schnell sie musste es tuen jetzt! Jetzt oder nie! Sie holte wieder aus und warf. Der Mann in Schwarz erschrak! "NEEEIIN!!!", rief er aus Zorn! Doch es war zu spät! Die goldene Kugel glitt aus der Hand und flog gegen das leuchtende Ziffernblatt! Die Glaskugel zersprang in Tausend golden leuchtenden Teile. Wie Tausend schimmernde Sternschnuppen…
Die Augen des Vaters leuchteten im
Schein der hellen Lichter. Sein Sohn saß mit offenem Mund auf der Fensterbank und konnte das was gerade eben geschehen war nicht glauben. Grade eben waren es noch zwei verschieden Sternschnuppen und jetzt… waren es unglaublich viele, die von dem Big Ben ausgestoßen wurden! Plötzlich fing der Big Ben seinen Zeiger zur 12 zu drehen und es geschah etwas Unglaubliches. Das riesengroße Ziffernblatt fing an heller zu leuchten. Und plötzlich stieß das Ziffernblatt des Big Ben, einen gewaltigen goldenen Strahl ab und ertönte auch gleich den ersten Glockenton von zwölf!
Die Frau sah erstaunt dem
Lichtfeuerwerk zu. So etwas Schönes und Atemberaubendes hatte sie noch nie in ihrem Leben gesehen! Sie hatte es geschafft! Der Allmächtige hatte ihr noch die letzte Kraft gegeben um die Sache endgültig zu beenden! Doch für sie war es schon zu spät. Sie sah runter zu ihren Beinen, die langsam in einem Licht eingehüllt wurden… und langsam in das Nichts verschwanden. Der Mann hinter ihr konnte nicht mehr tun, er würde auch wieder zurückverschwinden wo er herkam. Sie hatte gewonnen und er hatte versagt… Eine Träne fing an in ihren Augen zu entstehen. Sie leuchtete etwas bläulich. Jetzt fing die Frau langsam an am Bauch zu verschwinden…
Die einzelne Träne kullerte über ihre Wange und erreichte ihr Kinn. Das Licht arbeitete sich an ihrem Hals hoch. Der Rest war…verschwunden. Die Träne löste sich von dem zarten Kinn und flog leicht auf dem Boden zu. Doch eine Sternschnuppe fing die Träne noch auf und trug sie auf eine magische Weise mit sich und flog sie über die Häuser… Die Träne kroch langsam von der Sternschuppe runter…und fiel Richtung Boden und die Frau löste sich mit einem sanften Lächeln auf.
Der große gigantische Strahl hatte aufgehört. Alles hatte sich beruhigt außer dem Big Ben, der noch den achten
Schlag ertönte. Die Augen von den Beiden strahlten immer noch. Doch der kleine Junge erkannte noch etwas Anderes in den Augen seines Vaters…Vorfreude? Auf was?
"Dad?", fragte der Kleine.
"Ja?", murmelte sein Vater, er war immer noch wo anders.
"Hast du etwa darauf etwa immer gewartet?"
Sein Vater sah ihn in die Augen: „Ja mein Sohn. Und weißt du was? Ich erzähle kurz Mama von der Sache, ok? Ich komme gleich wieder, aber fall nicht vom Fenster hast du verstanden?“
"Hihi, ja", grinste der Kleine, während sein Vater das Zimmer verlies. Der kleine
Junge sah aus dem Fenster. Er konnte noch immer einige Sterne sehen…
Plötzlich spürte er eine Kraft über seinem Kopf. Etwas leuchtend Blaues fiel vom Himmel. Er faltete seine Hände zu einer Schale und blickte hoch zu diesem kleinen Licht. Er verfolgte ihren Sturz bis zu seinen Händen. Er starrte auf diese mystische Flüssigkeit die in seine Hände fiel. Was war das? Ein etwas kalter Windhauchstich ihm über seinen nackten Beinen. Diese Flüssigkeit saugte sich langsam in seine Haut! Der Kleine erschrak zuerst, doch dann fühlte er sich irgendwie…beschützt und sicher. Er spürte eine merkwürdige Macht in seinem Körper und fühlte
fürsorgliche Wärme…
"Wie heißt du?", hörte er eine Stimme in seinem Kopf. Der Junge schloss seine Augen und legte seine Hand auf sein langsam pochendes Herz.
"Ich heiße Noel…und du?"
"Ventus…", murmelte die Stimme in seinem Kopf, "ich hatte einen weiten Weg um hierher zu kommen. Ich habe meine ganze Kraft verbraucht um dich zu erreichen…"
"Warum wolltest du so unbedingt zu mir?", fragte Ventus.
"Weil…nur du alles ändern kannst….du…bist der Schlüssel zu allem… und ich habe dir sozusagen den ersten Schuck gegeben, um alles zu
ändern…"
Ventus öffnete erschrocken die Augen: "Sag mir, was genau sollte ich ändern?"
Die Stimme verstummte für eine Weile, doch dann flüsterte sie: "Die Zukunft!"
Ventus blickte auf den Mond. „Die Zukunft“, fragte er etwas ängstlich, "Was IST die Zukunft?"
Die Stimme lachte leise: "Das wird dir eines Tages noch beigebracht Noel, verlass dich drauf, doch… ich verliere langsam meine Kraft… bald bin ich nichts mehr als Staub… willst du mir helfen, Ventus?"
"Das werde ich, doch… sag mir bitte wie du heißt!"
"Keine Angst! Ich bin mir sicher wir
werden uns wiedersehen, aber ich werde etwas… jünger sein als jetzt. Doch das ist schwer zu erklären… Schließe deine Augen, kleiner Ventus!"
Ventus schloss leicht seine Augen. "Bist du bereit?" fragte ihn die Stimme.
"Bereit!", antwortete Ventus ernst.
"Dann, öffne dein Herz und wir werden uns in ein paar Jahren irgendwie… wiedersehen! Versprochen!"
Ventus Herz erwärmte seinen Körper. Er spürte wie etwas durch ihn durch floss, wie ein Fluss. Als es aufhörte blickte Ventus wieder auf den Big Ben. Plötzlich fiel etwas auf seinen Ärmel. Es war ein Tropfen Wasser. Noel blickte über sich und entdeckte eine große Regenwolke die
rasend schnell über die Stadt flog. Ein Platzregen? Das Nieseln aus der Ferne wurde lauter und bald darauf fing es an stark zu Gewittern.
Also wie fandet ihrs?
Würde mich über Lob oder Kritik freuen^^ ist das erste Buch was ich je geschrieben hatt
mit Grüßen,
silverlight! ;)
rollingbrain Das neue Titelbild gefällt miro.o! Echt gut! Hst du das selbst bearbeitet? Der Prolog ist good ;) aber wieso machst du nicht weiter?:( |
elfchen1990 hört sich nicht schlecht an - bin gleich beim zweiten teil dabei. lg elfchen1990 |
EwSchrecklich Schönes neues Titelbild :) |
EagleWriter Wer taucht denn da wieder auf ?^^ Hast also endlich den Text mal veröfentlicht. Liest sich richtig gut und ich bin gespannt was noch so passiert. |