Beschreibung
Hippel und Horm, die Kuschelmöbelmonster langweilen sich, denn ihre Zwillinge, Jani und Juni sind in der Kita.
Möbel sind ihre allerliebsten Spielplätze und so suchen sie ihren einstigen Lebensraum, "Frankes Möbelparadies" auf, um richtig Spaß zu haben.
Monstermäßigen Spaß wünsch ich euch über das Osterfest, mit den kleinen lila Monstern Hippel und Horm!
Ein Kuschelmöbelmonsterparadies
Horm und Hippel hatte lange Zeit in „Frankes Möbelparadies“ gelebt und liebten Möbel über alles. Man konnte so monstermäßig darauf turnen, hopsen, toben, Unsinn treiben. Möbel rochen so schön. Wenn Frau Franke, die Ehefrau des Ladeninhabers von „Frankes Möbelparadies“, alles abgestaubt hatte und das Echtholz einölte, dann konnten Hippel und Horm Spurensuche spielen, ihr allerliebstes Monsterspiel.
Es war Dienstag, der Möbeleinöltag und Hippel und Horm, die Kuschelmöbelmonsterzwillingsbrüder, die ansonsten bei den Zwillingsmädchen Juni und Janina, ihr neues zu Hause gefunden hatten, machten einen Ausflug. Die Mädchen waren im Kindergarten und den lila Kuschelmonstern war es langweilig. „Horm und Hippel spielen, in Frankes Möbel, vielen!“, sang Horm auf dem Weg in den Möbelladen. Die Brüder waren nicht sehr groß, ein bisschen größer, als eine große Limoflasche, vielleicht. Deshalb nahmen die Leute auf der Straße keine Notiz von ihnen.
Sie waren gerade am Laden angekommen, da flüsterte Hippel „Horm muss leise sein, sonst Frankefrau uns sehen!“ Horm nickte ganz ernst und fing prompt an zu singen. „Horm und Hippel leise, wie zwei Mal, klitzekleine Ameise!“ Hippel prustete los. „Wenn du, mein kleines Hormelbruder, nicht leise bist, ganz wirklich leise, dann Frankefrau uns sehen und wir nicht können Spuren suchen!“ Horm presste nun beide Pfötchen auf sein Monstermäulchen.
Hippel krabbelte seinem Bruder auf die Schulter und kam so an die Türklinke, die er vorsichtig herunterdrückte.
Ganz sachte schlichen sich die beiden in den Laden, ohne die Tür wieder zu schließen. Sie hatten sich gerade versteckt, da entschloss sich Gevatter Wind, die Tür mit einem gehörigen Schubs zu öffnen. Wie immer, wenn die Ladentür vollständig geöffnet wurde, meldete sich eine kleine Glocke mit einem hellen „Ding, Dong!“ Wie immer konnte Horm dem nicht widerstehen und rief monstermäßig: „Kling, Klong!“
Während Frau Franke sich erstaunt im Laden umsah, liefen die Zwillinge schnell in die Ausstellungsküche. „Ach, ich dachte, diese eigenartigen Dinge, die hier so passierten, seien endlich vorbei. Ich hab mich wohl geirrt und die Geister, die mich so ärgerten, sind wieder da. Vielleicht waren sie auch nur in einer Art Winterschlaf?“ Frau Franke sprach mit sich selbst, was sie oft tat.
Sie hatte auch nicht ganz unrecht, denn ihre „Geister“ waren ja eigentlich ausgezogen. Kein Winterschlafende, nur ein kurzer Besuch. So erzählte sich Frau Franke selbst, von den komischen Dingen, die damals geschehen waren. Da fand Frau Franke immer und immer wieder Spuren, auf den frisch geölten Möbeln. Tapsen sah sie, wie von kleinen Bären. „Vorbei, vorbei, vorbei!“, sang Frau Franke, die fröhlich ihre Möbel ölte, um sich nicht erneut, den komischen Dingen stellen zu müssen.
Hippel und Horm saßen in ihrer Lieblingsküche und spielten Außerirdische. „Was das, Bruder?“, fragte Hippel. Er hielt ein rohes Ei in die Höhe. Das hatte er aus einer Packung, mit vielen, dieser Dinger genommen. „Platschbumih, ist das!“, sagte Horm und schwang die Kelle. „Lieber nicht spielen mit Platschbumih, geht kaputt und Juni schimpft.“ Horm nickte zur Bekräftigung, doch dann schien ihm etwas einzufallen.
. „Oh nein, kein Platschbumih, Juni sagt zu Horm, das sein Schweinerei, Horm wieder wissen!“ Hippel ließ erschrocken das Ei los. „Schweinerei“ hörte sich fürchterlich an und fürchterlich, war schrecklich. Dann hopste Hippel zurück, genau, als das Ei, mit einem „Bum“, auf den Boden aufschlug. Dann machte es „Platsch“ und Hippel schrie laut „Ih!“, als ihn der Schlabber vom Eiweiß traf. „Siehst du, ist ein Platschbumih, wie ich gesagt hab, nur Junijunijuni hat „Schweinerei“ gesagt!“
Hippel setzte sich, hob sein Bein und zog es ganz dicht an sich heran. Horm, der einen Kochtopf auf dem Kopf hatte, riss die Augen auf. „Willst du dein Hippelbein auffuttern, Bruder?“ Hippel grinste, steckte seine Zunge ganz lang aus dem Mäulchen und schlürfte das schlabbrige Eiweiß von seinem Bein. Dann grinste er „Hippel sauber und Jani nicht stecken mich in Blubberwasser.“ Horm stand auf und zeigte auf sich selbst. „Horm hat Blubberwasser lieb, schmeckt nur wie Gummipups. Die Brüder fassten sich an die Pfoten und drehten sich so schnell sie konnten, dann ließen sie los. Der eine flog unter den Tisch und der andere an den Küchenschrank. Das war ein Spaß, sie lachten und gackerten. Hippel, der sich einen Durchschlag, ein metallenes Sieb aufgesetzt hatte, verlor diesen und er schepperte über die Fliesen, durch die ganze Küche.
Das machte so einen Krach, dass die beiden lila Monster gut daran taten, sich hinter der Küchentür zu verstecken.
Genau in dem Moment hörten sie das Geräusch der Stöckelschuhe von Frau Franke. Als sie die Ausstellungsküche betrat, schlug sie vor Entsetzen die Hände über den Kopf. „Ach du lieber August, was ist denn hier passiert?“ Sie nahm die offene Eierpackung in die Hand und drehte sich, um das Chaos von allen Seiten zu betrachten. Dabei rutschte die Ärmste auf dem zerbrochenen Ei aus und fiel der Länge nach hin. Als sie wieder aufstehen wollte, landete sie noch einmal auf ihrem Popo. Dabei fiel der Rest der Eier aus der Packung und was vorher eigentlich nur ein wenig unordentlich war, war jetzt das reinste Chaos.
Während Frau Franke sich quälte, um in ihrem engen Rock und den Stöckelschuhen aufzustehen, verschwanden Horm und Hippel in einen anderen Teil des Ladens. Sie liefen noch einmal zurück, weil Hippel das unbedingt wollte. „Müssen gucken, ob Frankefrau nicht kaputt ist, sonst wir Pflaster aufkleben, auf Finger, wie Jani, bei Hippel!“ Hippel hatte sich an einer Gabel verletzt, ganz wenig nur, doch es blutete. Damals hatte Jani schnell ein Kinderpflaster, mit Dinos darauf geholt und Juni hatte Hippel getröstet und Horm auch.
Hippel weinte, weil ihm sein Finger wehtat, Horm weinte, weil ihm Hippel leidtat und alles war vergessen, als Hippel sein Dinopflaster auf dem Finger hatte. Fast, denn nun weinte Horm, weil er kein Pflaster bekam. Juni klebte Horm ein Pflaster auf und der sang sofort lauthals. „Hippel, Horm kein Wehweh mehr, lieben Dinopflaster sehr!“
Doch Frau Franke stand nun wieder auf den Beinen, schimpfte, über die Unordnung. „Ich muss unbedingt wieder zu Herrn Doktor Seelenheil.
Er hat mir damals geholfen, als alle dachten, ich wär, plemplem und er wird es auch wieder tun. Keiner glaubt mir, wenn ich von all dem erzähle, nur der Doktor.“ So schimpfte Frau Franke vor sich hin, während sie sauber machte und aufräumte. Eigentlich konnte die arme Frau einem leidtun, denn alle, außer ihrem Doktor dachten, sie wäre ein wenig verrückt. Geister, wer glaubt denn an Geister?
Hippel und Horm hatten sich überzeugt davon, dass es Frau Franke so gut ging, dass sie kein Pflaster brauchte. So taten sie dass, was ihnen am allermeisten Spaß machte, Möbelturnen. Horm hatte an der Decke so eine eigentümliche Lampe entdeckt, deren Anmacher, an einer Strippe hing. So kletterten die Brüder auf Stuhl und Tisch und schließlich noch mal auf ihre Schultern. Horm zog seinen kleinen Hippelbruder hoch, und als sie beide an der eigentümlichen Lampe hingen, um sich ihr Licht von Nahem anzusehen, zog Horm an der Strippe. Langsam begann die Lampe, sich zu drehen und die Monsterzwillinge amüsierten sich prächtig. Karusselfahren macht schließlich jedem Spaß, auch kleinen Monstern. Dann zog Hippel noch einmal an der Strippe und die Fahrt wurde schneller. „Horm und Hippel fliegen, sind keine Kletterziegen, sondern können fliegen, wie die Summsifliegen!“ Erst sang nur Horm, doch dann fiel auch sein Bruder ein.
Schließlich kam es, wie es kommen musste. Horm zog noch einmal an der Strippe und der Ventilator, nichts anderes war es, wurde rasend schnell. Die kleinen Monster konnten sich nicht mehr festhalten. Hippel rutschte ab und flog ins Schaufenster. Horm konnte sich nicht viel länger halten und landete in der Bademöbelabteilung. Man, oh man, war das ein Krach. Dann war es plötzlich ganz still.
Der Deckenventilator hatte den Geist aufgegeben, war kaputt, vom Monsterfliegen. Im Schaufenster war einiges umgekippt und in der Bademöbelabteilung schauten kleine, lila Kuschelbeine aus dem Klo.
Inmitten des Chaos stand Frau Franke, die gerade die Musterküche aufgeräumt hatte. Sie raufte sich die Haare. „Genug ist genug! Es gibt keine Geister, keine durchsichtigen, keine grünen und auch keine lila Geister. Ich gehe nun zu Doktor Seelenheil, der wird mir das auch noch einmal sagen.
Dann leg ich mich in meine warme Badewanne und …" Frau Franke verließ, immer noch redend, das Geschäft. “Ding, Dong!“, machte die Türglocke, dass Letzte, was die Brüder von Frau Franke hören konnten. Aus dem Klo kam es prompt wieder „Kling, Klong!“
Hippel schaute, wo sein Bruder geblieben war und entdeckte ihn im Klo. „Jani, Juni sagen, du nicht trinken sollen aus weißer Aaschüssel, das sein unbedingt Schweinerei!“ Die Hormkuschelbeine zappelten. „Das heißen Wasserklosett und nicht Aaschüssel, kleiner Bruder, doch das hier nur Klosett, ohne Wasser. Können du deinen großen Bruder befreien, bitte, kleiner Hippelbruder?“ Hippel gab sich alle Mühe, Horm aus dem Klo zu ziehen, doch so sehr sich das kleine Monster anstrengte, ächzte und stöhnte, das Klo gab nicht nach.
Dann fiel Hippel etwas ein. Er schleifte Horm samt dem Klo zum Stuhl. Auf diesen kletterte er und dann nahm Hippel all seine Monsterkraft zusammen, hob Horm mitsamt dem Klo hoch und schüttelte ihn, damit er rausrutschen konnte. Nix passierte, außer das Hippels Kraft nachließ. Er konnte seinen Bruder, samt dem Klo nicht mehr halten, ließ ihn los und dann, schepperte es ganz mächtig. Das Klo war nagelneu, aus glänzendem Porzellan, wie Geschirr, nur dicker eben. Ja und was passiert, wenn man einen Teller von oben fallen lässt? Richtig, er springt in tausend Teile. Das macht so ein Klo ganz ähnlich, doch vielleicht nur in zehn Teile, oder siebzehn und ein halbes Teil, auf gar keinen Fall aber in tausend Teile.
Horm war froh, dass er nun befreit war. „Danke, mein schlauer Hippel. Gut dass dir eingefallen ist, einen Kloflieger zu bauen." Horm hatte sich ein wenig gestoßen und wehgetan, und egal, wie tapfer so ein kleines Monster auch immer war, eine Kullerträne stand in seinem Auge. Genau in diesem Moment öffnete sich die Ladentür. Die Monster wollten grad verschwinden, da sahen sie Jani und Juni, ihre Mädchen. Jani lief auf Hippel zu und Juni auf Horm. Dabei merkten sie, dass Horm Monstertränen in den Augen hatte.
Hippel erzählte alles, was heut so geschehen war und Horm meinte: „Kling, Klong!“ Jani lachte. „Ein wenig spät, stimmt´s Kleiner!?“, dann zog sie zwei Dinopflaster heraus, die gegen Monstertränen halfen. Horm und Hippel waren sich einig, sie wollten nach Hause. Jani und Juni drückten den beiden je einen Lolli in die Pfote. Juni sagte ernst: „Wir werden nun die Zeugnisse, eurer Untaten beseitigen, also aufräumen. Normalerweise müsstet ihr das tun, doch so, wie ihr ausseht, ihr Armen, werden wir euch verschonen. Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben!“ Die Kuschelmonster schauten sich an und nickten. Sie hatten verstanden, dass da wohl noch ein kleines Donnerwetter kommen würde.
So putzten und räumten die Mädchen in Windeseile. Seit die Monster bei ihnen wohnten, waren die Mädchen es gewohnt, ihre Untaten zu vertuschen. Aufräumen und Saubermachen waren ihnen ins Blut übergegangen und ihre Eltern waren stolz auf ihre fleißigen Spatzen. Noch waren die kleinen Kuschelmonster unentdeckt geblieben. Wie lange würde das noch gut gehen?! Hippel und Horm schmatzten selig an ihren Lollis und Juni und Jani hatten alles blitzeblank geputzt. Die kaputte Toilette entsorgten sie zwei Häuser weiter, in einem Container, der davor stand.
Die Monster umarmten ihre Mädchen und klebrige Mäulchen knutschten die Mädchenwangen. „Ihihi!“, riefen die beiden Mädels, wie aus einem Munde. Juni sagte: „Da ist heut die Badewanne wohl noch nötig!“ Horm rief „Juchhe!“, Hippel schrie dagegen „Ach, nee!“ Dann krabbelten die kleinen, verstaubten, klebrigen Kuschelmöbelmonsterzwillingsbrüder in die Rucksäcke der Mädchen. Baden im Blubberwasser machte am Abend allen Spaß, sogar klein Hippel. „Beim Baden wird der Hormi nass und der Hippel auch, Juni wird das Haar gewaschen, Jani der dicke Bauch!“ So sang Horm, sein Badelied und alle sangen mit.
„Komm, mein Liebster, schau dir alles mit eigenen Augen an!“ Frau Franke zog ihren Mann Hörbi, eigentlich Herbert, am Abend, mit in den Laden. Er sollte sehen, dass sie nicht verrückt war, sich das Chaos mit eigenen Augen anschauen. Doch der sah nix, alles sauber und ordentlich, keine Geister. Lächelnd streichelte er seine Frau. „Du arbeitest zu viel, meine gute Ute!“ Die gute Ute war sprachlos, als sie den Laden chaosfrei und blitzeblank vorfand. „Das wird es wohl sein!“, sagte sie ganz leise, und als die Ladentür sich schloß, machte es, „Ding, Dong.“ Hörbi sagte, als er den Schlüssel aus der Ladentür zog, ebenfalls ganz leise „Kling, Klong.“