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Es war einmal eine kleine Laterne, die vor irgend einer Haustür irgend eines Wohnhauses hing. Sie war, wie schon gesagt, sehr klein und hatte nur ein kleines schwaches Licht das gerade so die Stufen der Eingangstreppe beleuchtete. Die kleine Laterne war darüber sehr unglücklich und wünschte sich jeden Tag heller zu sein und heller strahlen zu können. Sie sah oft zu den Laternen der Nachbarhäuser und zu den Sternen empor und wurde jedes mal bei ihrem Anblick traurig weil sie sich mit ihrem schwachen Licht nutzlos und unterlegen fühlte.
So ging das viele Monate, aus denen
irgendwann Jahre wurden, bis sich eines Tages folgendes zu trug.
Die kleine Laterne war, wie jeden Abend, an ihrem gewohnten Platz und beleuchtete die Eingangstreppe vor dem Haus und dessen Eingangstüre. Plötzlich kam ein starker Wind auf und ein starker Windstoß von der Seite brachte das Licht der Laterne mit einem mal zum erlöschen. Das oder ähnliches war noch nie geschehen und die kleine Laterne war starr vor Angst.
Bald darauf sah sie im Dunkel einen Besucher, der die Eingangstreppe hinauf stolperte, und mit einem mal wurde ihr klar wie wichtig ihr vermeintlich nutzloses und für sie stets selbstverständliches Licht war. Sie wünschte es sich nun sehnlichst wieder
zurück und wollte, mehr als je zuvor, brennen. Sie schrie nach ihren Besitzern und deren Familie, doch niemand konnte sie hören. Stunden vergingen im Dunkel der Nacht und im Schatten ihrer selbst; bis ihr erloschenes Licht der Besitzerin, am Morgen darauf, auffiel. Sie holte die kleine Laterne herein, füllte ihr Öl nach und hing sie am Abend darauf zurück an ihren üblichen Platz.
Die kleine Laterne war, nach allem was sie in dieser Nacht erlebt hatte, froh wieder wie bisher zu brennen; sie schwor sich nie wieder undankbar zu sein für das Licht das sie spenden dufte und strahlte von da an bewusster und heller den je.
Was will uns diese Geschichte sagen? Oft erkennen wir erst was wir haben wenn wir
Gefahr laufen es ernsthaft zu verlieren. Deshalb seien wir doch froh um das was wir geben können und leuchten wir mit dem was wir sind.